Brauchen Beziehungen wirklich Label?

Genau dieses "Label-Problem" hatte ich in meiner letzten Beziehung.
Wir lernten uns hier kennen. Haben uns erst schriftlich ausgetauscht, merkten da ist ne gegenseitige Sympathie, Interesse vorhanden.
Dann mal telefoniert und auch bald darauf ein erstes Treffen ausgemacht. Da es gut gepasst hat, hatten wir auch schnell Sex.
Zu der Zeit haben wir beide gesagt: Wir wollen keine Beziehung. Beide hatten wir gescheiterte Beziehungen hinter uns. Anscheinend waren wir uns einig.

Aber eben nur anscheinend. Wir haben ziemlich schnell viel Zeit miteinander verbracht. Und dann ging es los. Erst wurde daraus eine Freundschaft+. Dann kam die Frage: Warum hast du in deinem Profil immer noch Single stehen. Eigentlich haben wir doch eine Beziehung.
Ja hatten wir, irgendwie. Aber für mich war von vorne herein klar, und das habe ich auch klar kommuniziert, Beziehung ja, aber keine monogame, geschlossene Beziehung.
Also habe ich meinen Status auf offene Beziehung geändert.
Tja, das war dann auch nicht gut. Denn sie akzeptierte die offene Beziehung, aber erst dann, wenn sie genug Vertrauen aufgebaut hat. Wenn unsere Beziehung ihrer Meinung nach stabil genug war.
Dann habe ich den Status ganz raus genommen.
Aber leider war das Thema dadurch natürlich auch nicht vom Tisch.
Dann mußte der Begriff Beziehung definiert werden. Beziehung hatte sie, nach iher Definition, mit sehr vielen Menschen. Also ging es nun um Partnerschaft.

Die sehr intensive Freundschaft+, Beziehung offen oder monogam, Partnerschaft, oder was auch immer, haben wir nach 2 Jahren beendet, da es nicht nur bei diesem Label keine gemeinsame Sichtweise gab, sondern auch in vielen anderen Punkten.

Mein Fazit: Wenn schon dieses "Label" so ein Problem darstellt, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es auch sonst schwierig wird eine gemeinsame Sichtweise zu finden.

Wenn einer Labels braucht und der andere nicht, dann wird es schwierig. Schwierig wird es auch, wenn die Beteiligten die Beziehungsform unterschiedlich sehen. Was für den einen Freundschaft+ ist, ist für den anderen eine offene Beziehung.
Ich habe unterschiedlich tiefe und intensive Beziehungen zu anderen, die in unterschiedlichen Beziehungen sind. Meine Beziehungen verändern sich in Bezug auf Tiefe während sie bestehen. Diese Komplexität lässt sich höchstens zu polyamor reduzieren und auch das trifft es nicht. Also bringt labeln nichts.
Das einzige Label, dass ich mir geben würde, ist: passt nicht in die gängigen linearen und auf Unveränderlichkeit ausgerichteten Beziehungsmodelle.

Danke, das klingt ehrlich ... ich bin heute vorsichtig geworden ... was ist eine Beziehung? Ost ist eine freundschaft in irgendeiner Form soviel mehr wert ...

Teils teils. Zu 99% nicht, dafür kommen und gehen Röcke zu schnell. Wenn es langfristig wird und sich erwieserenermaßen bei beiden Gefühle entwickeln, ist mir die Anerkennung der Worte Partnerschaft und Liebe schon wichtig.

Für mich sind Labels und Grenzen weitestes hinfällig.
Wir alle mögen vertraute Menschen.. und wenn diese in monogamen, offenen und und und...Beziehungen leben und da durch Sicherheit gewinnen ist das toll für die leute.
Nur die meisten in meinem Umfeld.... sind in Mono Beziehung, dann aus neurieg doch mal poppen gehen. Nur die Monogammie legt ihnen ja sozusagen einen Maulkorb an. und sagen lieber nichts. Nur sehr doof das es bei Ihrem Partner genau so ist..
Labels oder Grenzen machen es uns ja so schwer... Der hetro Mann der davon träumt und sich frägt wie es wohl ist einem anderen Mann in die Hose zu langen. Nur als Hetrosexueler Mann geht das nicht (Dann halt lieber im dunkleln und verborgenen).
Schwule Lokale wo Frauen keinen Zutritt haben... allerdings auf der nächsten Gelegenheit nach Toleranz und Gleichheit brüllen.
Meine Resultat, es gibt Ding die wir mögen und halt Dinge die wir nicht mögern.
Eigentlich bin ich nicht bisexuel, sonderen ich mag halt Mädels und Jungs
Weg mit den Labels, mehr miteinander reden und mal wirklich ehrlich sein..

Vom M hier:
Wenn man sich einfach auf die ein oder andere Weise kennen lernt, finde ich die Frage nach "was ist das", "was willst du", ... auch eher störend.
Was sich entwickelt muss man immer sehen und das sehe ich teilweise erst nach Jahren.
Spätestens wenn es ums zusammenziehen, gemeinsame Investionen oder sogar Kinder geht, sollte man halt mal Klartext reden.

Ich denke viel notwendiger ist es, sich überhaupt im Klaren zu sein, was man denn eigentlich will.

Ich habe die Erfahrung gemacht das die Gesellschaft einem namenlosen Spaß oftmals ein Label aufdrückt um besser damit umgehen zu können.
Wenn man mit einem andren Menschen Spaß hat, oft zusammen ist, zusammen auftritt und vielleicht ab und an Sex hat ist das für viele Leute eine komische Situation.
Oft kommt dann die Frage "Was ist das zwischen euch?"
Mit einer Antwort wie "Wir sind in einer Beziehung oder F+" ist esfür die meisten Leute einfacher die Situation zu verstehen. Auch wenn die Personen um die es geht dieses Labeling garnicht brauchen um glücklich zu sein.

Wir brauchten kein Label, da wir von Anfang an wussten, wohin die Reise gehen soll. Ich weiß, dass das nicht unbedingt üblich ist und kenne auch das Bedürfnis, wissen zu wollen, was ist das hier eigentlich. Aber rückblickend waren diese Beziehungen nie von Dauer.