Ist das Vorspiel in Vergessenheit geraten?

Ich habe schon ziemlich lange die Nase voll von dieser Popperei ohne Vorspiel.
Mir ist es unverständlich wie da Lust entstehen kann.
Klar kann es mal sein das man so scharf auf einander ist, dass man einfach übereinander herfällt.
Aber wenn man in einer Partnerschaft nur Sex ohne Vorspiel hat, kann das auch ganz schnell langweilig und unbefriedigend werden.

"Vorspiel"...

Das ist ja für mich persönlich so ein Begriff, den Leute verwenden, für die Sex im Grunde etwas Mechanisches ist. Und die glauben, es gäbe so etwas wie einen "richtigen" oder "guten" Ablaufplan - so ungefähr wie eine Aufbauanleitung von IKEA: Step 1, Step 2, Step 3...

Für mich ist Sex inzwischen ein gemeinsames Abtauchen in Lust, das überhaupt gar keinen Regeln mehr folgt außer denen, die das Spiel der Lust selbst von Augenblick zu Augenblick aufstellt. Was ich heute "Sex", vor allem "guten Sex!", nenne, hat mehr von einer gemeinsamen Selbsterfahrungs-Session oder einem gut dosierten Drogenrausch als mit dem blinden Befolgen von Kochrezepten oder Aufbauanleitungen.

Allerdings ist mir inzwischen auch sehr bewusst, dass die Art von sexuellem Spiel, das mich wirklich erfüllt und beglückt, derzeit nur mit sehr wenigen Sexualpartnerinnen überhaupt erlebbar ist.

Aber: Die Geschichte der deutschen Sexualkultur ist ja noch nicht an ihrem Ende...

Ich glaube, da ist noch eine Menge mehr Musik drin, als viele es sich überhaupt vorstellen können...

"Die Sache mit dem Vorspiel" hier noch einmal von jemandem anderes sehr schön auf den Punkt gebracht...

(Das Thema beginnt auf der linken Seite mittig.)

Hallo,
ich bin eine Frau, ich stehe auf rough Sex, bin verrückt nach dem Körper und Penis meines Mannes und habe null Lust auf stundenlanges Streicheln und gestreichelt werden. Versuche ich es, denke ich nach 10 Minuten "bitte vögel mich"...dies dafür aber gerne lange und mit vielen Facetten. Nach dem Sex bin ich empfänglich für andere Körperlichkeiten und aufgefangen werden. Die Hauptsache ist doch, dass sich alle Beteiligten einig sind und auf ihre Kosten kommen.
Grüße
Leeny

Hallo OrchideeZH

Auch mir stellt sich die Frage, was alles zum Vorspiel gehört. Ich halte mich an das, was Du dazu schreibst.

M.E. hängt es davon ab, ob das Gegenüber und man selbst es mag, "braucht", um in Stimmung zu kommen. Klar ist auch, dass es vom Ort abhängt: In Clubs, an Parties ist das Vorspiel oftmals eher kurz.

Bei Dir lag es bestimmt schlicht an den Männern. Das tut mir sehr leid!

Ich hüte mich davor, die These aufzustellen, dass es früher anders, besser war. Denn es liessen sich bestimmt mit Leichtigkeit viele Gegenbeispiele finden.

Lg, alles Gute Dir! Pidu

Ja das gegenseitig an machen sich scharf bekommen das ist guut. Irgend etwas finden was gemeinsam zum Vorspiel gehört, genau darum geht es. Bloß vorm Online Rollenspiel halt ich so wenig wie gar nix x

Natürlich kann man auch schnell übereinander herfallen, ich bin allerdings der Meinung das man sich dann danach die Zeit nehmen sollte.

Wer das Vorspiel beim Sex verschmäht, ist selber schuld. Ohne Vorspiel entgeht einem nämlich eine Menge - egal ob Mann oder Frau. Es gibt sogar Experten, etwa den amerikanischen Sexualtherapeuten David Schnarch, die behaupten, dass das Vorspiel viel intimer sei als der eigentliche Akt. Beim Vorspiel kommen wir einander wirklich nah und offenbaren uns.
Gerade in stressigen Zeiten ist das Vorspiel Gold wert. Bei einem Kaltstart sind wir in Gedanken vielleicht noch im Büro oder bei irgendwelchen To-do-Listen. Mit einem Vorspiel hingegen haben wir den nötigen Break und machen unseren Kopf frei für Lust und Leidenschaft.........................

Für mich ist das Rammeln eigentlich nur ein Nebenprodukt. Ich mag das Spielen und bespielt werden. Natürlich zwischendurch auch einmal rein und raus, aber in der Hauptsache dem Körper sämtliche Empfindungen entlocken.

Wir haben uns jetzt wirklich nicht die Mühe gemacht die Beiträge der "Vorredner" ausgiebig zu lesen.
Zu dem Thema sagen wir nur: DER WEG IST DAS ZIEL !
Was aber nicht heißt, daß auch mal ein Quickie seinen Reiz hat.

früher..

auch erlebt, dass es dem mann zu schnell ging..
das gegenstück ist die rauf-rüber-runter nummer. diese variante ist hoffentlich heutzutage passé.

Die "Rauf- rüber- runter- Nummer" möchte ich doch gerne als Option erhalten wissen.
Ich habe nicht jedes mal Lust, mich stundenlang überreizen zu lassen von jemandem, der sich da "total informiert" hat und es besonders "gut" machen will.
Nur meine Sicht.

Was genau entgeht einem denn da?

Die Technik, also streicheln, oral, was auch immer is bei mir kein Vorspiel sondern Teil des akts ansich. Wie auch reden, den Raum wechseln, zwischendurch kochen, was auch immer...

Ich würde eher sagen es entgeht einem was wenn man stur daran festhält,dass es n Vorspiel geben muss, danach der hauptakt, dann schmusen...

Ich ergänze.. Wenn du die Rammler meinst,die dir nicht zusagen, dann versteh ich das voll und ganz. So einen erkennt man aber recht schnell anhand der ersten 2 Sätzen.

Das dürfte schlicht und ergreifend eine passende Länge für die Meisten sein. Zumal man das ja auch in Relation zum eigentlichen Verkehr setzen sollte. Da kann man wenn ich die Zahlen noch richtig im Kopf habe schon von einem ausufernden Vorspiel reden bei 20 min

Bei uns dürfte der Teil des Sexes vor dem Geschlechtsverkehr, so es denn über haupt zum letzteren kommt, durchaus auch so im Bereich von 20 min liegen. Zumindest im Schnitt.
Das wundert aber auch gar nicht. Wir hätten gar nicht die Zeit/Kraft für ein nachtfüllendes Programm beim Sex. Wir sind beide ganz gut ausgelastet mit Arbeit, Kindererziehung, Haushaltsführung und Hobbies. Und dann irgendwann auch schlicht und ergreifend zu müde für abendfüllenden Sex. Wenn Abends die Kinder im Bett, der Haushalt gemacht, und PC/TV zum runterfahren genutzt wurden, dann ists so gegen halb Neun. Ich stehe am nächsten Tag um halb Fünf auf, da bleibt gar nicht mehr wirklich viel Zeit, wenn man eine halbwegs auskömmliche Menge Schlaf bekommen will.

Verständlich, aber wird das auf Dauer nicht langweilig?

Ich bin berufstätig, alleinerziehend, hab Haus mit Garten und kriegs dennoch hin. Sicher nicht oft aus Mangel an Mann, aber es geht doch.

Naja wir sprachen vom Durchschnitt, und da kommt das in etwa hin. Durchschnitt heißt nicht das das immer so ist. Ab und an dauert das auch bei uns länger. Das ist nur eben selten. Aber nein, langweilig wird uns das nicht.
Und es ist sicherlich schön für dich wenn du das regelmässig hin bekommst, aber da spielt ja auch immer die persönliche Leistungsfähigkeit mit rein. Da sind wir einfach auch gern vorsichtig, lieber einmal zu viel ausgeruht, als zu wenig. Ich hab halt schon mehrfach den Job von Burnoutfällen übernehmen müssen. Das lehrt sich nicht zu viel vorzunehmen.

Ja da muss man Prioritäten setzen

perfektionsanspruch..

kann durchaus zum hemmnis werden

Ich finde das zum Sex ein schönes knisterndes Vorspiel dazugehört. Lass es ruhig eine längere Zeit dauern. Damit steigt, so empfinde ich jedenfalls, der Spaß am eigentlichen Sex.

Ein gutes Vorspiel dauert unter Umständen Tage, es kommt darauf an, wie man es gestaltet.

Kommt es nicht auf die Situation an? Ich finde ja. Auf der einen Seite mag ich ausgiebiges und langes zärtlichen gemeinsames verwöhnen. Könnte ich sicherlich noch detaillierter beschreiben aber ich denke ihr wisst was ich meine. Auf der anderen Seite und das hängt von der Situation kann es auch mal spontan und wild sein. Da ich auch nicht mehr zwanzig bin und das sich so wie beschrieben durch mein Leben zieht existiert kein Unterschied zu früher. Wünsche einen schönen Abend.

Ich bin eigentlich eher der Freund eines ausführlichen Vorspiels, aber meine Partnerin steht da nicht so drauf. Sie meint, solange sie oben ist sei das noch Vorspiel. Diese Interpretation finde ich etwas eigenartig, aber ich kann damit ganz gut leben.


Ich frage eher mich, wo ohne Vorspiel die Erektion her kommen soll?
Schwierig wird es natürlich, wenn sich das Vorspiel länger hinzieht, als man so für gewöhnlich seine Erregungskurve aufrecht erhalten kann.
Aber bei einem Vorspiel, welches nicht luststeigernd wirkt, passt ja dann eher so was ganz grundsätzliches nicht.


Das ist nicht weniger erotisch, als an einer alten schlaffen Frau herum zu fummeln, erst recht wenn sie dazu neigt, die Fehler grundsätzlich bei Anderen zu suchen!

@*********Seil
Das sagt der Richtige. Man man man

freundlicher, wertschätzender umgangston - auch das macht sexy