Einfluss des Pornos auf die Realität

Jetzt ist dieses Thema schon einige Tage alt, und eben, beim Lesen fiel mir ein, wann und wie ich meinen ersten Porno sah. Es handelte sich aber um eins dieser Hefte. Und ja, es hatte Auswirkungen. Aber der Reihe nach:

Ich war 9 oder 10 und wollte meine Mutter überraschen, in dem ich die Küchenschränke obenauf sauber machen wollte. Leiter geholt, Lappen, Eimer usw usw. Oben auf dem Küchenschrank lag ein A5-Umschlag mit "was" drin. Aha. Wenn also da oben was liegt, ist es geheim. Da MUSSTE ich also reingucken.
Es war ein Pornoheft, was mit Sicherheit meinem Vater, aber nicht meiner Mutter zuzuordnen war, sie hatte mit Sex aus Freude nix am Hut.
Ich setzte mich auf die oberste Stufe der Leiter und blätterte es sehr fasziniert durch. Es ging um FFM.
Zu dem Zeitpunkt war ich folgendermaßen aufgeklärt: Sex macht man, um Kinder zu kriegen. Wehe, euch fasst mal ein Junge unter den Rock.

Um aber richtig ehrlich zu sein: Mich faszinierten auch lange davor schon immer Bilder von nackten Menschen, in Wochenzeitschriften, die es bei uns zuhause aber natürlich nicht gab.

Zurück zu dem Heft: Ich blätterte von Anfang bis Ende und dann nochmal. Und nochmal.
Und es hat mich total angemacht.

Einige Zeit später übernachtete ich bei meiner Freundin, gleichaltrig. Ihre Eltern waren nicht zuhause, und sie sagte mir, dass sie bei ihren Eltern was gefunden hätte. Ein Pornoheft. Auch das blätterten wir durch. Und dann spielten wir "Liebespaar", ja, wir nahmen das als "Anleitung" Natürlich auch damals nicht 1:1, aber wir berührten uns an diesen stellen, leckten unsere noch nicht vorhandenen Brüste und hatten auch einen Orgasmus, danach war uns das absolut peinlich, und wir drehten uns Po an Po und schliefen ein.
Richtig, wir knutschten nicht, aber wohl nicht, weil das in den Heften nicht vorkam, sondern weil gerade DAS vlt. eine Intimitätsgrenze überschritten hätte (aus heutiger Sicht), wir redeten auch nicht darüber, aber Knutschen, das macht man nur mit nem Jungen.
Diese Art der Spiele zog sich hin, bis wir so 11 waren.
Danach erlosch das Interesse daran, weil wir ja "erwachsen" wurden, und mit Jungs gingen... (nee, da lief in dem Alter aber überhaupt nix in der Richtung, dafür waren wir zu jung).

Nonne

Filme egal welcher Art,werden aber auch gemacht um einwenig der Realität zu Entfliehen.Auch Pornos.
Aber die Pornos die Heute Poduziert werden sind der Realität doch einwenig näher.Man braucht ja nur die Amateur Ponos ansehen.

Du meinst wohl Unterhaltungsfilme. Bei Filmen wie Shoah oder The Bridge wird man ziemlich schmerzhaft in die Realitaet zurueckgeholt.

Ich möchte hier noch mal meinen Senf dazugeben.
Mag sein, dass auch Pornos eine Art Realitätsflucht darstellen, aber wenn man mal den Mainstream dieser Pornos betrachtet, dann ist doch diese "Flucht" extrem langweilig, oder?
Kurz Fummeln, kurz lecken, lange Blasen, und dann rein-raus, zum Schluss Cum-Shot.

Natürlich gibts auch andere Filme, und die können schon kicken und einen auf Ideen bringen. Es reicht ja, wenn so ein Film die eigenen Interessen bedient und man sich anstelle der Akteure "sieht". Ja. auch solche Filme gibts. Das halte ich nicht für schlimm, ich finde es sogar schön.
Filme, die man nicht auf sich selbst übertragen kann empfindet man sowieso als langweilig (s.o.)

Als Beispiel möchte ich hier Sybian-Filme, Hitachi-Filme, ja, auch diese Fucking-Machines Filme erwähnen. Da stellt "frau" sich halt vor, wie sich das anfühlt.
Und ohne diese Filme wüsste ich z.B. gar nicht, dass es das gibt.

Gar nicht gehen diese Filme, wo er ihn reinsteckt und dann "gib ihm".

LG
Nonne

Salut an alle,

ich denke ja, daß die Fragestellung falsch herum ist: Welchen Einfluss hat die Realität auf den Porno?

Porno ist ein riesiger Markt und ein riesiges Geschäft, bedient wird nach den markwirtschaftlichen Gesetzen alles was gefragt wird. Jemand hat weit vorne geschrieben es wäre eine "Karikatur" und das ist durchaus richtig: Es werdn die aktuellen sexuellen Bedürfnisse der Kundschaft genommen und natürlich extremer dargestellt als es der "Durchschnittskunde" tatsächlich praktizieren würde. So wird ein Kaufanreiz gegeben und Kunde wie Produzent sind glücklich.

Somit denke ich, daß Pornoproduzenten das aufgreifen was derzeit Trend ist, dies ein bisschen erweitern und so eher ein überdimensionales Spiegelbild der sexuellen Werte einer Gesellschaft erschaffen.

Soll jetzt aber nicht heissen, daß Pornos den nächsten Preis für das Beste Sozialdrama erhalten sollten

My 2cents,

der Oliver

Hallo Oliver,
du bringst es auf den Punkt, jetzt weiss ich auch, warum ich mich so an dem Thema rieb. Es ist eben anders herum, irgendwo versuchte ich auch, das auszudrücken, ist mir aber nicht so gelungen.
Danke für deinen Beitrag!
LG
Nonne.

dass das Internet einen größeren Einfluss auf die gelebte Sexualität (Kontaktmöglichkeiten etc.) hat, als Pornos.

Stimmt, Endurance, vor allem möchte ich das Wort gelebte Sexualität unterstreichen, findet man im Netz doch sehr sehr viele Menschen, die zu ihren Neigungen und Vorlieben usw. stehen.
Es wird drüber geredet, und man spürt, dass das, was man selbst empfindet nich falsch ist.
Man wird offener, auch im "wirklichen" Leben. Das kann zu Komplikationen führen, aber auch das ist dann immer noch besser, als sich selbst zu verleugnen ein Leben lang.
LG
Nonne

der ist wohl auch per Du mit "Weihnachtsmann & Osterhase". Diese Filmchen werden ja wohl in erster Linie gedreht, um sich nicht mit der Realität zufrieden geben zu müssen... Kopfkino versus real life lautet das Motto....

NotJules, der Pornos albern und langweilig findet

EXKURS
Ich lese das Wort "Kopfkino" hier öfter im Zusammenhang mit realem Sex... also ICH möchte beim Vögeln nicht an anderen Sex denken, als den, den ich gerade habe...
EXKURS ENDE

Bon soir,

also ich würde jetzt per se den Porno auch nicht wirklich als Mittel zur Selbstfindung bezeichnen wollen

Das ganze ist und bleibt eine (mal besser,mal schlechter gemachte) Wichsvorlage für die vorwiegend männliche Klientel. Und diesen Zweck erfüllt der Porno ziemlich gut...

Ob und inwieweit diese Form der Darstellung jetzt der Persönlichkeitsfindung dienlich ist - das ist wohl eher individuell, aber ich denke schon, da die unzensierte Darstellung von Sexualität bei einigen Zeitgenossen de facto Schockzustände auslösen kann, könnte eine solche natürlich auch die gegenteiligen Effekte haben.

Zum Thema Kopfkino: Kopfkino heißt ja nicht, da sich da vorm inneren Auge der letzte Feuchte Traum von mir und der Sekretärin von nebenan abspielt...vielmehr soll es doch eher die ultimative Lust bezeichnen die entsteht, wenn vom Partner die richtigen "Knöpfe" gedrückt werden (Berührungen, Aktionen, Worte, etc.). Also so sehe ich Kopfkino an, eher als den "Kick" und nicht als echten Abruf von (Wunsch-)Bildern.

My 2cents,

der liver

Witzigerweise kenne ich ziemlich viele Frauen, die sich auch gern Pornos angucken, dass nur Männer darauf wichsen, dürfte wohl ein Vorurteil sein. Ich will jetzt nicht aus dem Nähkästchen plaudern. Aber man liest es hier ja auch oft, dass Frauen Pornos erregend finden.

Zum anderen denke ich, dass der Zugang zu Pornographie verbreiteter ist, insofern macht zwar das Internet, wie oben beschrieben mehr aus, aber Pornos haben sicherlich auch einen gewissen Einfluss.

Selbstredend ist Pornographie bei weitem nicht nur was für Männer (siehe alleine die Anzahl an Frauen hier, die gerne Pornos sehen), aber wir vergessen leider gerne, daß der Joyclub bei weitem kein repräsentativer Querschnitt durch die Weltbevölkerung ist.

Und da ist nunmal Fakt: Pornos richten sich erstmal hauptsächlich an die Klientel Mann und werden vornehmlich von Männern konsumiert. Das ist halt so und lässt sich auch nicht anders argumentieren (aber ist ja auch nicht schlimm )

der liver

hast Du wohl recht.

oh ja wen man sich zu seh reinsteigert und zu viele Pornos, über Jahre sieht, kann das für war Einfluß haben auf das Leben. Weiß von Leuten, das sie ohne Pronos siech gar nicht mehr in Stimmung bringen können, und keinen normalen Sex mehr haben können.

Hat ebend alles seine Zwei seiten, so auch die Porno seherei.

Glaub schon, dass das abfärbt.
Fast alle meiner Freunde waren Pornokucker. Selbst hol ich mir die nicht, aber mitschauen tue ich schon.
Auf vieles was ich heute gemacht habe, wäre ich auch wohl sonst nicht gekommen.

Pornos sind größtenteil stupide aber es gibt auch einige, wo man eine gewisse "Handlung" ersehen kann.
Wir selbst schauen uns gerne Pornos an. Die Reaktionen währenddessen sind schon enorm und diese bleiben dann auch eine ganze Zeit lang im Gedächniss.
Wir denken schon, das Pornos einen Einfluss auf die Ralität haben!

... manche wollen sich eben auf diese Art in Stimmung bringen, ist auch OK.
Nur, hier regelt die Nachfrage das Angebot und nicht, wie sonst oft, umgekehrt.

Lieben Gruß

D.C.

Es gibt in der Tat sehr gute Ponos auch mit einer halbwegs anehmbaren Handlung,nur diese Kosten ein Schweine Geld und sind in Deutschland nicht Realisirbar.
Es gibt nämlich von einigen Porno Anbietern Ideen einige Eotikklassieger wie die Geschichte der O oder Emanuell ins Hardcore Pono zu Remaken,die Selbe Story nur auf Hardcore gemacht.
Nur dafür ist ein Gewisses Schauschlerisches Talent gefragt und das haben Unsere Porno Stars nicht.Und die,die es hätten würden solche Filme nicht Drehen weil sie in dieser Gesellschaft nicht mehr Ernst genommen werden.

Vlt. sollten für solche Hardcore-Filme Leute angeheuert werden, für die das Thema des jeweiligen Films kein Schau-SPIEL ist, die sich dadurch besser einbringen können.
Nonne

Auf Arte gab es mal einen schönen Bericht über die Jugend und Pornos.
Das viele ihr Wissen daraus nehmen.

Also ich stimme manchen hier zu die das schon vorher anmerkten, die Jugend nimmt sowas ernst, vorallem, wenn sie niemanden haben, der ihnen begreiftlich machen kann das es nicht die realität ist.
Nur da fängt ja das Thema an : Wer soll ihnen das begreiflich machen?
Vielen Eltern ist es heute noch zu peinlich mit ihren Kindern darüber wirklich zu reden, Verhütung ja, aber sonst?

Die Studien die man in solchen Abenddocus zu sehen bekommt sind zum Teil wirklich erschreckend.
Klar man sollte nicht alles als Baremünze nehmen, aber manches schon.

Kinder lernen das was sie gezeigt bekommen, das ist Fakt.

Das Pornos keine Auslöser für Vergewaltigungen sind ist für mich klar.
Genauso wie das Egoshooter nicht schuld am Amokläufen sind....

Das ein erwachsener Mensch weiß das es keine Realtität ist ist klar.

Naja, aber die Pornoindustrie muss ja nun nicht die elterliche Verklemmung berücksichtigen, finde ich.
Ob Porno, Pilcher oder Doku, es geht allen immer nur um Quote. Das ist nicht mal verwerflich. Ich arbeite auch deswegen, um Geld in die Kasse zu kriegen und nicht, um anderen was Gutes zu tun.
LG
Nonne

ich denke, dass pornos die phantasien und ästhetische normen massiv beeinflussen. einerseits drehen porno-regisseure musikvideos und models werden dementsprechend gestylt, andererseits höre ich immer wieder von jungen männern (die häufig exzessive pornokonsumenten sind) wie sehr ihre sexuellen phantasien von pornos beeinflusst sind. im freundeskreis höre ich oft, dass viele männer von analverkehr, sex mit zwei frauen und ins gesicht abspritzen träumen - der klassische ablauf im porno. vor 30 jahren war das bestimmt nicht so. irgendwie stimmt mich das schon bedenklich...

pornos geben sicherlich vielen leuten impulse für ihre sexuellen phantasien die sie dann evtl. mal selbst ausprobieren wollen

aber ob das gut ist wage ich zu bezweifelen

da mehr männer pornos komsumieren kommen solch ausgefallene wünsche eher von ihnen , wo teilweise sicher nicht jede frau mitmachen möchte

mfg
Chris