Viel zusammen erlebt - Zusammenhalt vs. Erkenntnis

Nicht unbedingt. Die Menschen sind nun mal unterschiedlich in der Verarbeitung von Schicksalsschlägen.
Ich haue alles raus, auch gerne jedem vor den Kopf, wenn er es verdient.
Das macht mir Luft, ich leide weder an Magenproblemen, noch an Schlafllosigkeit.
Jeder weiss sofort, woran er ist, ob er mich verletzt hat, zu weit ging.

Mein Mann dagegen ist sehr verschlossen, macht zuerst alles mit sich allein aus.
Und ich lasse das seit über 31 Jahren auch genauso zu.
Habe es also genau so angenommen, obwohl ich lieber immer über alles sofort reden würde.

Nach einer Weile für sich und mit seinen Gedanke dazu allein, frage ich dann nach.
Das klappt ganz gut.

Es geht ja nicht um sofort, sondern generell. Wer aus seinem Herzen eine Mördergrube macht und nie über seine Gefühle und Gedanken spricht, was will der in einer Beziehung? Nebeneinanderherleben ist auch nicht wirklich erfüllend. Die Ehe als Zweckgemeinschaft hat doch wohl ausgedient.

Und deswegem muss ich meinen Partner umerziehen ?
Sicher ist es sinnvoller, ( also für mich Ist es sinnvoller) ihm die Zeit zu lassen, die er braucht, um das für sich klar zu bekommen.
Sehe da kein Manko drin.
Immerhin funktioniert das über 31 Jahren bestens.
Wir können über alles reden, aber eben in seinem Tempo.

Man kann niemanden umerziehen. Aber wenn es generell keinen Austausch gibt, dann ist die Partnerschaft wohl so nicht befriedigend. Außer beide sind nicht an Austausch interessiert.

Und wo noch mal habe ich geschrieben, dass gar kein Austausch stattfindet?

Ich Rede von meiner Ehe, du von grauer Theorie?

Von generell und nicht von deiner.

Und das - finde ich - reicht doch auch aus, was Kommunikation angeht.

Es ist halt was anderes, wenn sie in manchen Fällen gar nicht stattfindet und Themen totgeschwiegen werden.

Ich bin auch der Mensch, der alles raushaut/raushauen könnte. (Manchmal halte selbst ich mich zurück. )

Vor allem aber, habe ich mir genau diesen Mann so ausgesucht weil er so still und besonnen ist,war.

Der Freund davor war ein Macho, kein Kostverächter, dazu laut, zu selbstherrlich, ein Angeber vor dem Herrn, ein Blender, Lügner,sowas wollte ich nie
wieder haben.

Wenn derjenige nach der Verliebtheitsphase auch im Grunde so ist/bleibt, wie man vermutet hat, war es auch die richtige Wahl.

Schwer wird es, wenn am Anfang geblendet wird. Da kann man sich eigentlich vornehmen, was man will, denke ich.

Sieht in unserem Fall ganz so aus.
Alles richtig gemacht.

Viel zusammen erlebt - Zusammenhalt vs. Erkenntnis

Meine Erkenntnis ist und war das zusammenhält was sich schätzt, respektiert, achtet & liebt und das vorallem als echtes Empfinden für den Partner.

Und ja, ich habe es gelebt 33 Jahre bis er in meinen Armen starb.
Etwas wofür ich mein ganzes Leben aus tiefster Seele dankbar sein werde.
Er hatte keine Angst, nur ich vor dem unaufhaltbaren Moment des Abschiedes aus unser wunderbaren Partnerschaft.

Es fühlt sich für mich wunderbar an einen ECHTEN Partner an seiner Seite zu wissen, egal wie groß das Päckchen ist was man zusammen zu stemmen hat. Und ja auch in den krieseligen, anstrengenden Phasen.

Wir dachten wir müssen zerbrechen, aufgeben oder was weiß ich als die Diagnose kam sie leben nur noch ca. 3 Wochen....
Es wurden die intensivsten magischen 5 Jahre aus den 3 Wochen in unserem gemeinsamen Leben.

Auf keinen Fall möchte ich hier jetzt auf die Tränendrüse drücken, ganz im Gegenteil.
Zusammen ist einfach alles möglich. Das möchte ich damit sagen, selbst wenn das schlimmste Eintritt was man sich vorstellen kann.

Ich empfinde es so das wir alle viel Gepäck mitbringen in eine Beziehung um so wunderbarer wenn wir einen Partner finden, der bereit ist das Gepäck nicht nur zu akzeptieren sondern womöglich sogar mit einem zusammen auspackt.

P.S. Nur noch als kurze Anekdote: den aller aller aller magischten Brief in meinem Leben bekam ich nach seinem Tod von der behandelten Paliativ Ärztin.
Die unteranderem Schrieb...Sie würde sich für alle ihre Patienten so eine Partnerin wünschen und Dankte mir für meine Begleitung.
Erst war ich entsetzt über Ihre Worte, da es ja für mich eh keinen anderen Weg gegeben hätte.
Heute bin ich dankbar für Ihre Worte.

Fazit: Ich glaube tief & fest an wirkliche echte Partnerschaft & Liebe. Ganz ohne jeden Hintergedanken oder Zweifel wenn es denn passt.

Leider immer noch Legastheniker bitte verzeit.

der partner ist nummer 2. ich bin nummer 1. mein eigenes kind nummer 1,5. erst sich selbst die sauerstoffmaske anziehen, dann allen anderen.

interpretiere ich unterschiedlich:

Als Individuum und biologisches Wesen sorge ich erst einmal für mich selbst, damit es mir gut geht, denn wenn es mir nicht halbwegs gut geht, kann ich nicht für andere da sein und es ihnen gut gehen lassen.

In einer Partnerschaft jedoch habe ich eine Nr. 1, deren Nr. 1 ich selbst auch sein sollte.

Kinder sind Kinder und nicht Bestandteil der Partnerschaft. Kinder sind auch eine Nr. 1, so lange zumindest, wie es nötig ist. Irgendwann sollen sie aber bitte für sich selbst sorgen.

Wie die Partnerschaft dann mit weiteren Beteiligten umgeht, das muss intern abgesprochen werden, jedoch sollte jeder der Partner seine Nr. 1 stets pflegen und schätzen. Und mitteilen, wenn sie nicht mehr die Nr. 1 sein sollte.