Vorsichtiger Umgang mit einer Porno-Karriere!
Ich bin seit geraumer Zeit für eine Porno-Firma tätig (zuständig für Cutting, Regie und gute Laune) und kann aus eigener Erfahrung folgendes zu dem bereits gesagten anführen:
Eine Firma, die halbwegs Niveau hat und auf sich etwas hält, wird unter die Tagesgage von 450 bis 500 Euro für HC-Darsteller nicht gehen. 200 Euro oder 250 - das ist eindeutig zu wenig und als Gage vermutlich nur für Leute geeignet, die in dieser Zeit sovieso nichts anderes getan hätten, als Sex mit vollkommen Unbekannten zu haben.
Vollkommen richtig finde ich die hier eingebrachten Einwände, dass sich Leute mal überlegen sollen, was sie sonst noch mit ihrem Leben so anfangen möchten - denn es kann nämlich sein, dass es nachher nie wieder so wird, wie es mal war. Absolut unsinnig ist diese ewige Annahme:
die Chance, dass die Nachbarn und die Eltern das zu sehen bekommen ist doch mikroskopisch. Von wegen. Allein aus zwei Gründen nicht: 1) Porno macht jährlich weltweit einen Umsatz von fast 20 Milliarden $ - also so viel wie Film und Musik zusammen. Man sollte also nie die DVD-Sammlung des Nachbarn oder des Onkels unterschätzen. 2) Der heimliche Pornofilm wird immer ein Druckmittel oder Werkzeug der Rache sein für jeden der bescheid weiss und in der Zukunft mit euch ein kleines Spielchen spielen will.
Ich kenne wirklich Fälle aus erster Hand, bei den irgendein abgeblitzter Verehrer in seiner Wut eine VHS-Kopie gezogen hat, um sie anschließend aufs Land zu den nichtsahnenden Eltern zu senden. Und das war auch noch ein derber Besamungsstreifen übelster Manier. Da kann eine ganze Familie wegen diesem Unsinn in ein vollkommenes Trauma stürzen.
Diesen Weg zu begehen, dafür sollte sich also nur ein Mensch entscheiden, dem all diese Dinge egal sind und von dieser Seite also nicht angreifbar ist - und der zu dem was er da tut stets felsenfest steht. Sonst wird das Leben plötzlich holprig.
Eine andere Sache ist mit diesen Castings. Wir mosern doch immer, wenn der und der Superstar aus Hollywood aus irgendwelchen finanziellen Beweggründen einen Streifen dreht, der unter aller Sau ist. Warum dann selbst so indifferent sein? Was sind das für Leute, die einen von der Straße wegcasten? Denn gute Leute wollen mit Profis arbeiten. Ich will doch nicht mit Darstellern arbeiten, die von allem überfordert sind, was vor der Kamera passieren kann.
Klar - Produzenten von trashigen Schmuddelfilmen sind immer auf einer endlosen Hetzjagd nach neuen, unverbrauchten Gesichtern (die dann 1 Jahr und 10 Videos später gar nicht mehr als unverbraucht gelten). Doch es ist doch viel cooler erfahrene Profis zu engagieren und eigene Charakter-Darsteller aufzubauen.
Ein guter Produzent wird bemüht sein, der betreffenden Person all diese Widrigkeiten zu erklären und sie nach Hause schicken, um sich das alles gut zu überlegen. Ein guter Produzent hat die hygienische und gesundheitliche Sache im Griff. Er schickt die Darsteller vor jedem Dreh zu einem lokalen Arzt, um entsprechende HIV- und Hepatitis-Tests zu machen. Das wird nicht immer so minutiös eingehalten - und was den miesen Ruf der Branche nur verstärkt. Ein guter Produzent wird eine Anfängerin oder einen Anfänger auch nicht sofort mitten ins Geschehen casten, sondern ihr/ihm vielleicht die Chance geben, das ganze näher kennenzulernen - um dann vielleicht auch einen glücklichen Rückzieher zu machen.
Also ich würde sagen: Hände weg von Firmen, deren gesamtes Filmequipment von zwei Leuten getragen werden kann, die 200 Euro am Tag zahlen und Versprechungen machen, die sie nicht halten können.
Greetz
Aliosha