Der Reiz der UnterwürfigkeitVom Reiz der Unterwürfigkeit

Leben "echte" Devote gefährlich?

Ja und nein! – Natürlich reizt Unterwürfigkeit und mancher sadistische Meister gerät ins Schwärmen, wenn er von "willigen Sklavinnen" berichtet, die für nahezu alle Spielarten zur Verfügung stehen und von denen es im Internet mehr gibt als "willige Ladies" für den normalen spontanen Beischlaf ohne finanzielle Interessen. Wir haben es mit Macht zu tun und mit Macht muss man umgehen können. Der oder die Devote ist im SM-Rollenspiel ausgeliefert und kann eine Session in Ketten kaum abbrechen.

Devot sein...devot werden?

Gerade dieser Gedanke mag erregen, Angst spielt eine Rolle und führt bis an die eigenen Grenzen. Der mögliche Kick verleitet zur Leichtsinnigkeit und wilde Geschichten machen in Foren die Runde. Wenn sich eine devote Frau im Internet verabredet, die Tür ihrer Wohnung vor dem Date offen lässt, sich dann nackt mit Handschellen an die Heizung fesselt und den Schlüssel unerreichbar in die Ecke schleudert, sind wir im großen Kino. Ausgang ungewiss, ein Prickeln, das kaum zu beschreiben ist und eine folgende Realität, die dann vielleicht ganz anders aussieht als die gewünschte. Ein großer Reiz, ein Spiel mit dem Neuen und Unbekannten.

Devot sein...devot werden?

Ausgeliefert sein, benutzt werden, Vergewaltigungsfantasien, sogar Todessehnsucht lässt sich in vielen devoten Wunschträumen ausmachen. Fernab der Wirklichkeit entfernt man sich im Extremfall sehr weit vom rettenden Boden, um der Tristesse für einen möglicherweise hohen Preis kurzeitig zu entkommen. In Kombination mit Masochismus entsteht der Wunsch nach Schmerzen, die durch die Ausschüttung von körpereigenen Drogen sogar zum echten Hochgefühl führen können. Zum Glück sind solche – für mich übertriebenen - "Eskapaden" die Ausnahme und devot zu sein bedeutet nicht zwangsläufig nach Schmerzen zu verlangen.

Oftmals geht es um den Kopfkick, für den die Peitsche nicht klatschen muss und bei dem unterschwellig womöglich mehr passiert als auf mancher Extrem-Session. Im SM-Bereich gibt es glücklicherweise viele intelligente und verantwortungsvolle Menschen. Absprachen und Regeln bestimmen die Abläufe. In einer ernsthaften Dom/Dev-Beziehung ist Vertrauen das Maß aller Dinge und wirklich zu Schaden kommen soll – trotz zum Teil extremer Praktiken – eigentlich niemand. Wenn man diese Grundregel beachtet, hält sich die Gefahr in Grenzen.

Wer hat die Macht?

Devot sein...devot werden?

"Dumme Frage", sagt Jörg. "Natürlich der, der die Macht ausübt, also der Dom oder die Domina!" - Hat Jörg recht? Ohne den devoten Part, der in das Spiel bewusst einwilligt, wäre die Machtausübung unmöglich. Würde der oder die Devote nicht einwilligen, hätten wir sogar einen Straftatbestand.

Die "Unterwerfung" ist der Schlüssel zur Macht und die Macht somit nur ein Geschenk. Würde der oder die Devote die Unterwerfung ablehnen, würde das "Spiel" ausfallen und der Dom und die Domina würden völlig machtlos sein! – Bis zur Einwilligung hat der Devote/die Devote die Macht.

4 Fragen an Vollblut-Domina Baronessa Natascha

Was ist für dich der Reiz an einem unterwürfigen Mann?

Baronessa Natascha: Ich mag es, wenn ein Mann die Macht an mich abgibt und ich mit ihm alles machen kann, was ich will.

Wie erarbeitest du dir das Vertrauen eines Sklaven?

Baronessa Natascha: Man muss die Tabus und die Vorlieben des Sklaven kennen, damit man das Szenario entwickeln kann, wobei ich da immer Wert auf Improvisation lege. Ich arbeite übrigens nie mit Codewort, sondern vertraue auf meine Menschenkenntnis.

Würdest du eine Dominant/Devot-Beziehung auch privat ausleben?

Baronessa Natascha: Der Mann fürs Leben soll nicht unbedingt devot sein. Ich brauche auch die Begegnung auf Augenhöhe und eine gewisse Stärke ist mir schon wichtig.

Hat sich deine Einstellung zu Männern durch den Job verändert?

Baronessa Natascha: Das kann ich eigentlich nicht sagen. Zwischen Menschen sollte immer gegenseitiger Respekt herrschen, die Neigung spielt dann eigentlich keine Rolle.

"Der devote Diener"

Brief eines Sklaven an seine Domina Lady Annick

Erhabene Göttin, bezaubernde Lady Annick,
 
Herzlichen Dank für die gestrige Begegnung. Sie sind einzigartig und zwar im wahrsten Sinn des Wortes. Es ist recht schwer zu beschreiben, was alles durch mich gegangen ist - es ist so viel und so besonders … Ihr Benehmen ... es ist einerseits so schlicht und doch so ungeheuer dominant. Sie strahlen etwas aus, was in Ihrem ganzen Wesen zum Ausdruck kommt: Ihr Blick, Ihre Haltung, Ihre Worte und Ihre Stimme .... fabelhaft. Göttliche Lady Annick, ich fand es schön, dass Sie mich nicht anketteten, sondern nur sagten, dass ich mich wohl nicht rühren dürfe. Ketten haben einen Reiz, aber sie können nicht die geistige Dimension der Hingabe und des Vertrauens ersetzen. ich fand es sehr besonders einfach so dort vor Ihnen zu stehen - gekettet ohne Ketten; gekettet durch Ihre Erhabenheit; gekettet durch meine Liebe zu Ihnen; gekettet durch das tiefe Verlangen mich in Ihre Hände zu legen… Noch nie zuvor habe ich so stark erfahren, dass eine Herrin mich als Ihr Eigentum betrachtet hat. Lady Annick, Sie sind fabelhaft!

© Howard Chance
Alle Fotos by: Leoncool

Danksagung

Devot sein...devot werden?

Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von dem PO Magazin zur Verfügung gestellt. Er stammt aus der Ausgabe September/Oktober 2009.

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