Tag 5 - der weitere Reiseverlauf
Tag 5 beginnt mit einem typisch spanischen Frühstück.
Die Baked Beans habe ich mal auf meinem Teller weggelassen.
Die sahen so aus, wie sie für Engländer aussehen müssen.
Touri Food par excellence. Ok, war mit 10€ für ein Hotelfrühstück relativ günstig.
Dann erscheint mein Mitfahrer. Ich nenne ihn ab jetzt mal Zeuss!
Wenn ich das Bild verpixelt habe, wie er in Jeans und den offenen Biker Stiefeln durch den Speisesaal stapft, gibts auch mal ein Bild zum Text. ich musste ein wenig grinsen.
Wollte Euch in diesem Bericht nichts mehr über Zeuss schreiben, aber es geht leider nicht anders. Ich vermute, dass einige schon sehnsüchtig darauf gewartet haben.
Wir treffen uns nach dem Frühstück gegen 09:30 Uhr an den Maschinen.
Dann plane ich mal wie besprochen die BMW Werkstatt für Zeuss ein.
Frage ihn ob er dort angerufen hat.
Warum war die Antwort. Er meint, dass ein Umweg von drei km zu viel sei. Wir sollten direkt los fahren. Angesichts der 4-6000km Gesamstrecke natürlich ein berechtigter Einwand.
Meine Reifen werden die gesparten km sicher Danken.
Ich überzeuge ihn doch zur Kontrolle hinzufahren.
Angekommen vor dem Werkstattor, geht es wie von Zauberhand gerade auf und ein Pkw Kunde betritt die Halle. ich mal schnell hinterher, bevor der "Sesam" sich wieder schließt.
Zeuss parkt derweilen mit dem Rücken zum Tor 1 ein.
Dem Meister für Kfz erklärt, dass wir ein Problem mit der Kupplung an Zeuss GS 1200 haben und schon werden wir mit der Maschine in die Werkstatt gebeten. Tor 4. Ich war in Tor 2.
Bin immer wieder überrascht, warum die glatte Fliesen in der Werkstatt verbaut haben und das fast wie ein Show Room wikt. Der Motorrad Meister kommt und via Google Übersetzer und Englisch wird das Problem erklärt. Geile Technik dieser Übersetzungsapp.
Ein jüngerer Bursche um die 25 kommt, schaut nach der Kupplung und macht eine Probefahrt. Der Meister spricht Englisch. Der Service Mann kein Wort. das mit ca. 25 Jahren. Echt verwunderlich.
Nebenbei sehe ich einen ca. 160 großen Mitarbeiter, der eine 1250er Trophy wie von Geisterhand vom Hauptständer nimmt, verschiebt, Platz schafft aufbockt und in die Werkstatt um die Ecke bringt. Es kommt eben bei der GS doch nur auf die Technik an.
Nachdem der Bursche wieder von der Probefahrt zurück ist, erklärt er, dass es die Kupplungspumpe bzw. das Drucklager am Getriebe sein kann. Sie könnten nachsehen, aber die Teile müssten aus Madrid bestellt werden und das würde ca. 2 Tage dauern.
Er stellt den Griffhebel der Kupplung auf Stufe 4 und erklärt dass die dann später greift und man mehr Gefühl hätte. Ein Problem sei das für die Tour nicht, aber man solle nicht so viel Schalten. Spannend, wenn man noch ein paar Tausend km fahren möchte.
Trinkgeld für die Kaffeekasse wollten sie nicht nehmen. Haben aber trotzdem was da gelassen.
Apropos Kaffee? Keine Maschine gesehen.
Der Service in Leipzig war cooler und Deine Reisebegleitung genial (
@*******_DH).
Glatt vergessen, nach der neuen GS 1300 zu schauen.
Aber gut, Zeuss war wieder zu lustig.
Wenn der Jungspund schon kein Englisch spricht, wird er bestimmt Griechisch verstehen.
Zeuss hat den armen Kerl glatt am Handy rumtippen lassen.
Ich habe ihn dann mit der Diktierfunktion erlöst und ein erleichtertes Dankeschön Grinsen bekommen. Unbezahlbar.
Dann plane ich mal nach dem Werkstattbesuch für Zeuss einen Tabakladen anzufahren.
Wer weiß, wie das sonst ohne Nikotin aus den E-Verbrennern wird.
Nachher wird der noch ein Biker, wie ich sie von den Ausfahrten der Biker Gruppe kenne.
Das kann ich nicht zulassen. Ich plane also kurz mit Google.
Er schon mal mit Google den Weg zum Ziel geplant.
Garmin rechnet ja immer noch. Das war für Zeuss Geduld zu viel.
An der übernächsten Kreuzung müssen wir nach Rechts.
Beim Abbiegen merke ich, dass es doch erst die nächste Abzweigung ist und korrigiere. Zeuss biegt mit Schwung links ab und gibt Gas.
Ich halte dann mal an und warte. Es passiert nichts. Ich warte. Rien!
Tracking App an.
Zeuss bewegt sich in die entgegengesetzte Richtung und fährt und fährt.
Wendemöglichkeiten sind genug auf der Karte zu erkennen.
Ich fühle mich in diesem Moment an die Frau erinnert, deren Mann mal Zigaretten holt und nie wieder kommt.
ich schicke eine Sprachnachricht, dass ich dann mal alleine den Tag plane.
Falls er die abhört.
Habe gerade (22:30 Uhr) nachgeschaut. Die hat er bis jetzt noch nicht abgehört.
Fahre erstmal gemütlich zum Hafen von Valencia und mache meine Routenplanung mit Garmin und Google.
Los gehts.
Erst mal durch den Industriehafen am Oceanium vorbei.
Das Gebäude sieht echt futoristisch aus. Neues Fußballstadion ist wohl auch im Bau. Das aktuelle lag auch noch auf dem Weg.
Dann kleine Nebenstraßen mit Orangenbäumen und quer Beet durch die Felder. Traumhaft.
Als ich endlich ein Foto machen will, mit einem Berg im Hintergrund, sind dort alle Orangen abgeerntet und aus meinem geplanten Frucht-Diebstahl wird hier nichts.
Foto ist dann auch nicht nötig.
Also weiter. Fahrt nach Xativa.
Dort noch mal Pause gemacht, bevor es den Berg hoch geht.
Kurz in den Supermarkt rein.
Leider kein Kaffee. Dafür Schweppes Lemon und ein paar Mini Magdalenas.
Vor dem Supermarkt ist öde. Also in den Centrumsbereich. Dort wird gerade der Markt abgebaut. Aber die Kirche des Heiligen Franziskus ist auf und es gibt ein schnelles Foto. Noch ein paar Moods im Tabakladen besorgt die Pause beendet.
Der Flaschenhalter von Decathlon ist für kurze Fahrten echt gut.
Die halb getrunkene Dose übersteht die Fahrt durch die Stadt unbeschadet.
Passt auch eine 1,5 Liter PET Flasche rein.
Es geht auf einer geilen Straße Bergauf nach Bocairent.
Leider konnte ich das Neongelbe Schild mit dem Drohnenverbot über der Straße in der Rettungshubschrauber Landezone nicht fotografieren.
Die Schräglage war gerade zu geil und kein Platz zum halten.
Scheint an anderen Tagen ein Hotspot für Biker zu sein.
Ich habe zum Glück nur ein paar Autos und einen LKW überholen müssen.
Auf dem Berg über Bocairen ein Kloster oder so gesehen. Da muss ich hin!
Egal wie lange das dauert. Habe ja Urlaub.
Erste Ortsdurchfahrt über den tollen Platz auf dem Foto.
Dann über eine Straße von der Breite des Fußweges auf dem Platz raus.
Tolles Foto vom Ort gemacht.
Ok. Die GS stört bestimmt den Ein- oder Anderen auf den Bildern.
Ja mei. Ich mag das dicke Ding.
Und bevor Ihr Selfies von mir ertragen müsst, dann lieber die Dicke Kuh im Oliv/Camo Gewand. Die Wunderlich Taschen gibt es übrigens auch in Schwarz.
Aber da keiner so bekloppt war die Wüstenflecktarn Taschen zu kaufen, gab es sie zum halben Preis. Schade, dass die Koffertaschen nicht mehr in dem Design verfügbar waren.
Da gab es wohl genug Verrückte.
Die Taschen 1,5 und 2,5 Liter Volumen sind zwar nicht riesig, aber vorne passen je ein paar Müsliriegel, zwei Red Bull und ein 5 Meter Spanngurt rein. Also Lebensnotwendiges.
Die Seitentaschen beinhalten die hoffentlich überflüssige Regenhose und Jacke.
Google nach dem Kloster durchsucht. Ok. Die tolle Serpentinenstrecke müsste das sein.
Die große Straße überquert.
Ja die Spanier sind Erfinderich. Obelix würde sagen, die Spinne die Römer äh Spanier.
Jetzt weiß ich warum es Kreisverkehre gibt, durch die die Hauptstraße gerade durch geht.
Auf keinen Fall links abbiegen. Gerade rüber fahren.
Geht schneller und ist sicherer und dann auf die Hauptstraße zurück einfädeln.
Gerade mit Dickschifffen sehr sinnvoll, bevor sie mit eingeschlagener Lenkung umfällt.
War doch nicht der Weg zum Kloster. Den geilen Berg umsonst wieder runter. Auf halber Strecke angehalten und noch mal Google befragt. Wieder Berg hoch. Das Drohnenschild wieder bewundert. Traumhafte Strecke. Wenn denn nicht der kleine LKW mit Hebebühne gemeint hätte er müsste jede Kurve schneiden. Die erste Auffahrt war irgendwie flinker.
Nächste Ortsdurchfahrt. Das ist bei den kleine Gassen und dem Kopfsteinpflaster aber auch keine Strafe. Google sagt ich bin nun da. Leider im Nirgendwo am Berg. Luftlinie sind es wohl nur noch wenige Meter. Aber gefühlt fehlen mir noch 50-100 Höhenmeter.
Ok. Den Ort noch mal von der anderen Seite fotografiert.
Die Einheimischen, die gerade Holz gemacht haben, werden sich Ihren Teil gedacht haben.
Warum fährt der doofe Deutsche da den Berg in die nicht gekennzeichnete Sackgasse zum Sportplatz. Und das auf dem schlechten Untergrund.
Aber ich fahre ja eine Adventure. Da muss so was sein. Das ist nicht doof. Gehört dazu.
Sonst hätte ich ja die italienische Zicke behalten können.
(Schade, dass sie weg ist, war auch ein geiles Bike. Nur nichts zum Reisen und Gruppenfahren.)
Der missglückte Fotojob hat mich ca. 45 Minuten gekostet.
Weiter auf der Straße, die jetzt leider langweilig durchs Land geht.
Mal wieder tanken angesagt. Spritpreis 1,60€. Irgendwo auf dem Weg stand mal 1,35€ aus den Augenwinkeln an den Schildern. Da war er aber noch nicht leer genug.
Die Tanke ist vermutlich schon länger geschlossen, wenn der Preis noch angeschlagen ist.
Oder einen Zahlendreher. Egal ich möchte wieder volle Reichweite.
Einen leckeren Kaffee für einen € an der Tanke und ein paar (5) gefüllte Mini Croissants für 1,50 € runden den Boxenstopp ab.
Mal schauen, wie weit ich heute noch fahren soll. Es ist ja schon ca. 15:30 Uhr.
Garmin hat alle Schreibweisen meines Zielortes nicht drauf.
Die ursprünglich eingegebene Destination Murcia ist noch zwei Stunden bei kurvenreicher Route entfernt. Das Ziel noch eine Stunde mehr. Ab auf die Schnellstraße. Rush Our. Ok. Fahren wir mal auf der Autobahn raus. Die ist trotz Mautfreiheit leer.
Nach 50km wieder runter.
Ein paar hübsche Überholmanöver auf flotter Landstraße mit entspannten Kurven.
Gegen 17:00 Uhr mal Zeit Zeuss zu fragen, ob er am Zielort ist und ob ein Besuch noch lohnt, oder ich doch weiter fahren sollte. Er sagt ich soll vorbei kommen. Er ist am Strand und schickt mir ein Foto mit der Bekannte vom Campingplatz in Wittenborn.
Bei letzter Dämmerung um 18:20 Uhr am Strand angekommen, frage ich warum er nicht zum Zigarettenladen mitgefahren ist und gewartet, oder sich mal gemeldet hat. Konnte ich mir nicht verkneifen. Die Bekannte Lacht, wie ich davon erzähle.
Weiß sie was, was ich nicht wusste als ich in Bad Segeberg in den Transporter gestiegen bin?
Er fragt tatsächlich, ob ich seine Sticks vom Tabakladen mitgebracht habe.
Er hätte in der Not schon echte Zigaretten gekauft.
Bei der Gelegenheit werde ich dann beiläufig gefragt, ob ich was zu Essen mitgebracht hätte, da ja das einzige Restaurant um 17:00 Uhr geschlossen hat. Er hat schon gegessen.
Ich bin nicht wirklich verwundert. Warum auch.
Hätte ich ja auch wissen können, dass am Arsch der Welt die Bürgersteige um 17:00 Uhr hochgeklappt werden.
Dann kommt der Aubergue Vater, der mir ein Zimmer für 43 € anbietet.
Spannend, dass es das gleiche ist, dass ich gestern bei Booking für 27 € gesehen habe.
Kostete nach dem Check Inn auch noch so viel bei Booking.
Aber die nette Bekannte aus Bad Segeberg hat ihn ja bevor ich nach einer Unterkunft schauen konnte, schon angerufen. Sie verabschiedet sich und geht zum WoMo.
Zeuss auf sein Zimmer. Ich zum Strand. Genieße das Rauschen der Wellen und die sonstige Ruhe. Noch ein paar Fotos von einem vermutlich Strand Hotspot mit den Pflanzen.
Dann zur Auberge.
Wir kommen gehen Süden.
Das Zimmer wird einfacher. Die Bettwäsche liegt auf der Tagesdecke.
Selbst beziehen kann man hier auch.
Die Duschwand ist ein wenig Abenteuerlich.
Handtücher und Duschzeug Fehlanzeige.
Gut, dass ich so etwas eingepackt habe.
Als ich Zeuss das vor der Fahrt erzählt habe, sagte er, dass es überflüssiger Schnickschnack sei. In Hotels gibt es immer Handtücher. Seine Frau hat ihm zum Glück eins eingepackt.
Meine gute Norddeutsche Mettwurst und meine leckeres Brot aus Deutschland haben dann Heute Ihre endgültige Verwendung und Vernichtung in meinem Magen gefunden.
Mit Seeblick über die GS im Hof. Unbezahlbar.
Stelle wieder fest, dass außer Klamotten alles seine Verwendung findet und nichts umsonst in den Koffern gelandet ist. Vielleicht nächstes Mal weniger Klamotten und dafür ein Zelt und Schlafsack einpacken. Dann hätte ich Heute glatt am Strand geschlafen. Temperatur war bei Ankunft 20 Grad.
Morgen soll es Frühstück am WoMo geben.
Gut, dass ich noch Magdalenas habe.
Ich lasse mich überraschen und werden mich dann alleine auf den Weg machen.
Unterkunft bei einem Joy Biker auf dem Weg nach Marbella klar gemacht.
Dann habe ich am Abend Unterhaltung und wir fahren übermorgen ein paar km gen Westen.
Landschaftlich waren die 50km unterhalb Valencias von Orangenanbau geprägt. Dann wieder 50km Wüstenartige Steppenlandschaften und Felsen. Bei Murcia dann Zitrusfrüchte.
Hier bin ich die letzen km an spacigen Mondlandschaften vorbei gefahren.
Wenn man genau hinschaut, sind das alles Planenzelte-Gewächshäuser über den Pflanzen. Ganze Landflächen unter Folie. Da könnten die glatt Mondbasis Alpha 1 neu drehen.
Strecken sehr unterschiedlich. Mal Serpentinen, dann langweilige Zubringer, tolle Ortsdurchfahren. Alles dabei. Mit guter Planung sicher noch optimierter.