Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
5 BDSM Spiele - Der Kurs
7750 Mitglieder
zum Thema
Was spielt ihr auf dem Handy?69
Wer erinnert sich noch an Snake? Für mich war das der Start, um mich…
zum Thema
BDSM-Cartoons spielen mit Klischees36
Wir möchten euch die Künstler "Unfein" aus unserem JOYclub vorstellen.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Spielt ihr noch oder lebt ihr (BDSM) schon?

Spielst du BDSM oder lebst du BDSM?

Dauerhafte Umfrage
****der Mann
2.047 Beiträge
Wir bewegen uns aber eben nur in den Möglichkeiten, die wir haben. Allerdings haben wir die Möglichkeit, diese zu erweitern. Und wir alle haben blinde Flecken.

Die „andere Seite“ @****83 , ist doch möglicherweise ebenso gefangen.
Ich bin mir sicher, fast jeder Mensch kennt Situationen aus seinem Leben, in denen er sich handlungsunfähig, passiv, vielleicht ohnmächtig erlebt hat. Und das gibt es in Beziehungen auch. Es ist nicht immer so leicht zu durchschauen.

Um zur Eingangsfrage aber auch mal was gesagt zu haben 😅: Ich trenne Spiel nicht vom Leben.
Dementsprechend: Beides zugleich.
****der Mann
2.047 Beiträge
Zitat von ****eee:
Dieses in ungesunden Beziehungen verharren ist aber kein BDSM Phänomen.

Absolut. Das ist ja der Punkt. BDSM ist kein Phänomen, bei dem dieses nicht vorkommen würde.
******ver Paar
535 Beiträge
Als wir uns kennengelernt haben, hatte jeder für sich eine BDSM Spielbeziehung, wo man sich alle 3 bis 4 Wochen getroffen hat. Jedoch auch eine tiefe Sehnsucht sein BDSM in einer alltäglichen Beziehung mit einem passenden Partner zu leben. Das war der Punkt, wo wir in Bezug auf BDSM zwischen spielen und leben differenziert haben. Als Paar spielen wir immer noch, kaufen Spielsachen oder besuchen Events/Partys/Clubs, um dort zu spielen, was nichts über unsere BDSM aussagt oder wie wir es leben.
******Bln Frau
986 Beiträge
Zitat von ****83:
Mir geht es in diesem Thread darum, aus reiner Neugierde und Interesse zu erfahren, wie jeder für sich persönlich "leben" und "spielen" definiert und wo er sich und sein BDSM anhand seiner eigenen Definition eher sieht.

Ich sehe das so, der abgewandelte Ikea Werbeslogan a la

"Spielst du noch oder lebst du schon" ?

geistert schon seit 20 Jahren durch "die BDSM" Szene.
Vermutli ist die Fragestellung "Spiel oder Leben" ? bereits sehr viel älter
und "vererbt" sich von "BDSM Generation" zu "BDSM Generation".

Einfach weil es immer Neueinsteigern in dem Bereich geen wird,
die versuchen "sich selbst zu finden".
Das was sie beschäftigt und ihre Empfindungen in Worte fassen zu können.

Es gibt so einige Themen im BDSM mit selbigen Auswirkungen
und nichts scheint beliebter als "Definitionen" zu finden.

Vielleicht aus dem Bedüfrnis heraus, sich selbst ( seine Neigungen, Fantasien, Bedürfnisse
und Gefühle) definieren zu können ?

Ich finde die Aufteilung "Spiel oder Leben" eher als irreführend an.
Da ich die Fragestellung als zu ablenkend sehe, von der eigentlichen Thematik.
In meinen Augen lautet die Thematik an sich Selbstfindung / Selbstidentifikation.
Die Fragestellung : "Warum ticke ich wie ich ticke und wie soll ich das bei mir einsortieren" ?

In die Irre führend auch, weil die Fragestellung "Spiel oder Leben" ?
in sich bereits eine Wertung enthältung.
Oder eine Entwertung " Ich lebe - Du splelst nur - Ich bin also besser/
der bessere, echte BDSMler.

Und schwupss geht es nicht mehr um Fragen des eigenen ICH´s ( Ego und Seele);
sondern um die Frage nach einer "Existenzberechtigung",
um eine Statusfrage. Mein Schwanz ist größer, meine Votze ist schöner, mein Auto ist schneller,
mein Haus ist teurer/wertvoller, meine Uhr ist eine echte Rolex
und deine Uhr ein billiges Supermarktprodukt, etc.

Die Fragestellungen :

Was bedeutet dir (dein) BDSM ? Welchen Stellenwert hat (dein) BDSM (für dich selbst) ?
sehe ich da als Zielführender an.


Die Diskussion über : "Du bist keine echter XXXX"

Kenne ich bereits aus den 1980 er Jahren, als es in ehemaligen West-Berlin
sehr viele sogenannte Subkulturen gab.

BDSM ist m.E. auch eine Subkultur.

Also eine Kultur in der sich ganz viele "Ich bin anders als andere Menschen" finden.
Auch wenn ich eventuell gar nicht weiß wer ich bin.

Und ja sie haben alle recht.
Denn jeder Mensch ist individuell.
Überall, auf dem gesamten Planeten Erde.
Zig Milliarden von Menschen.

Ob in einer Subkultur heimisch oder nicht.

Und wei jeder ,wirklich jeder, Mensch individuell ist,
also anders als sein Nachbar und zig Milliarden Menschen,
wird ohne Ende herumdefiniert.
****83 Frau
142 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********reata:
Würde man nach deiner Definition gehen und sich beim Ankreuzen nur darauf berufen, hoffe ich doch auf ein hundertprozentiges Ergebnis für das Spielen. Ich glaube, diejenigen, die davon reden, es zu leben, kämen gar nicht auf die Idee, dass jemand das darunter verstehen könnte.
Na eben und genau deshalb gibt es diesen Thread. Nicht um "echt" und "unecht" oder "richtig" und "falsch" zu definieren, sondern zum besseren gegenseitigen Verständnis.
Ich selbst würde mich anhand beider Definitionen unter "spielen" einordnen. *g*


Eine Frage hätte ich aber noch an die 24/7-Fraktion.
An die Bottoms: Empfindet ihr eure/n Top tatsächlich als euch überlegen, sodass ihr ihm/ihr vertraut, dass er/sie euch führen und gute (bessere?) Entscheidungen für euch treffen kann?
An die Tops: Empfindet ihr euch eurem Bottom tatsächlich als überlegen, sodass ihr sicher seid, ihn/sie führen und gute (bessere?) Entscheidungen für ihn/sie treffen zu können?
*******es88 Mann
297 Beiträge
BDSM und D/s im Allgemeinen lebe ich… Es hält Einzug in den Alltag und daher gehört es zu meinem (Alltags)Leben dazu.

Gewisse Facetten werden spielend gelebt und andere nur spielend ausgelebt.
******Bln Frau
986 Beiträge
Zitiert : " Eine Frage hätte ich aber noch an die 24/7-Fraktion.
An die Bottoms: Empfindet ihr eure/n Top tatsächlich als euch überlegen, sodass ihr ihm/ihr vertraut, dass er/sie euch führen und gute (bessere?) Entscheidungen für euch treffen kann? "

...

Ich war Jahrelang in einer intensiven D/s Beziehung.
Als "s-Part".
Die Fragestellung hab ich mir nie gestellt, da ich so nicht denke.

Führung meint bei mir "nur" einen Menschen zu treffen der über mehr Erfrahrung verfügt als ich.
Von dem ich mich leiten/anleiten lassen kann.
Von seiner Erfahrung und meiner Lernwilligkeit profitieren kann.
Dieser Mensch, der über mehr Erfahrung und Wissen (als ich) verfügt
(egal in welchem Lebensbereich) muß ( für mich ) geistig und emotional gesund sein
und tatsächlich wissen was er tut , denn sonst wäre es komplett irrsinnig bis hin zu
selstzerstörerisch ihm zu vertrauen.
Natülich kann man am Anfang immer nur einen sogenannten Vertrauensvorschuß geben.
Und dann abwarten ob Worte und Taten übereinstimmen.

Nur weil es einen erotisch gesehen richtig geil machen kann, seinen Gegenüber auf einen
imaginären Thron zu heben und sich kniend nach seinen Lektionen zu sehen,
heißt das doch noch lange nicht , dass man denkt der Gegenüber wäre mehr Wert als man selbst.

Ich bin konservativ sozialisiert worden.
Ich bin gleichberechtigt, auch wenn ich aus Gründen der Gleichberechtigung meine Gleicherechtigung
gegenüber meinem Partner temporär hinten anstellen kann.

So wie ich als "s- Part" meinen "D-Part" jederzeit wieder vom Thron schmeißen kann.

Ein sogenanntes Machtgefälle ist keine Frage der Wertigkeit.
Keine Frage ob ein Mensch mehr Wert hat als der Andere.

Wenn es wirklich darum ginge, ob ein Mensch einem anderen überlegen ist, im Sinne von
mehr Wert sein , dann hat das für mich nichts mehr mit BDSM zu tun.
Sonder gehört dann für mich in die Kategorie "Herrenmensch und Untermensch".
Das ist nicht mein Kink.

Ich eigne mich nicht als Futter für Narzissten.
Obrigkeitshöriges Denken ist mir aufgrund meiner Sozialisation fremd.
****83 Frau
142 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******Bln:
Führung meint bei mir "nur" einen Menschen zu treffen der über mehr Erfrahrung verfügt als ich.
Von dem ich mich leiten/anleiten lassen kann.
Von seiner Erfahrung und meiner Lernwilligkeit profitieren kann.
Dieser Mensch, der über mehr Erfahrung und Wissen (als ich) verfügt
(egal in welchem Lebensbereich) muß ( für mich ) geistig und emotional gesund sein
und tatsächlich wissen was er tut , denn sonst wäre es komplett irrsinnig bis hin zu
selstzerstörerisch ihm zu vertrauen.
Genau das würde ich unter "überlegen" verstehen. Wenn einer mehr Erfahrung hat als der andere und daher besser Bescheid weiß, Dinge besser einschätzen kann, ist er dem anderen überlegen. Das hat nichts mit dem Wert der Personen zu tun. Beide sind gleichwertig, aber einer ist dem anderen aufgrund seines Erfahrungsschatzes oder Bildungsstandes überlegen.
Das kommt natürlich auch in Vanilla-Beziehungen vor, nur ist es da nicht so einseitig. Jeder hat seine Bereiche, in denen er dem anderen "überlegen" ist, also über mehr Expertise verfügt. Wenn einer nun aber in einer Beziehung alle Entscheidungen trifft, dann ist er doch in jeglicher Hinsicht überlegen?
Ich kann mir solch eine Beziehung für mich überhaupt nicht vorstellen, finde es aber höchst spannend. *g*
Profilbild
**********reata Frau
437 Beiträge
Zitat von ****83:
An die Bottoms: Empfindet ihr eure/n Top tatsächlich als euch überlegen, sodass ihr ihm/ihr vertraut, dass er/sie euch führen und gute (bessere?) Entscheidungen für euch treffen kann?
Ja, ich empfinde meine Herrin mir in diesen Aspekten überlegen. Sie hat mehr Erfahrung im Leben, mehr erreicht als ich es je werde, ist in vielem kompetenter als ich. Sie hat ihre Finanzen gut im Griff und so weiter.
Deshalb ja: wenn sie mich in diesen Bereichen führen will, folge ich mit dem größten Vergnügen.

Heißt das, dass sie perfekt ist und ich alles von ihr ungeprüft übernehmen würde? Nein. Sie ist, wie alle, ein Mensch mit Fehlern und Schwächen und das weiß ich und sie auch. Ich freue mich darüber, ihr mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, da wo sie Schwierigkeiten hat.
******ver Paar
535 Beiträge
Zitat von ****83:
Empfindet ihr euch eurem Bottom tatsächlich als überlegen, sodass ihr sicher seid, ihn/sie führen und gute (bessere?) Entscheidungen für ihn/sie treffen zu können?

Bei uns entscheidet im Alltag situativ, wer die bessere Sozial-, Sach- oder Methodenkompetenz hat. Als Top bestimme ich lediglich alleine/jederzeit über unsere gemeinsame Sexualität/BDSM (EPE).

BDSM ist ein großes Haus und D/s eine der möglichen Fraktionen, sollte man also nicht verallgemeinern *zwinker*
****eti Frau
2.329 Beiträge
Zitat von ****83:
Mir geht es in diesem Thread darum, aus reiner Neugierde und Interesse zu erfahren, wie jeder für sich persönlich "leben" und "spielen" definiert und wo er sich und sein BDSM anhand seiner eigenen Definition eher sieht.
Ich selbst habe - wie bereits erklärt - eine recht strikte Definition der Begriffe: Leben ist für mich gleichbedeutend mit Gewalt, Missbrauch, Abhängigkeit etc. Die Einvernehmlichkeit, das Achten der Grenzen des Gegenübers, die Möglichkeit, dass beide jederzeit gehen können, machen es aus meiner Sicht zu einem "Spiel", das sehr ernsthaft und *

Ist eine Ehe dann auch nur Spiel? Auch da gibt es (hoffentlich) Einvernehmlichkeit, Respekt und die Möglichkeit zu gehen, wenn es nicht mehr funktioniert.

Unser BDSM hat nichts mit Gewalt und Missbrauch zu tun.
Bei uns ist das 24/7 DS und TPE geprägt von Liebe , Respekt und beiderseitigem Einverständnis. Auch mein Einverständnis, das er eben entscheidet, was ich wann mit wem tue, was ich an Geld zur Verfügung habe. Das bedarf natürlich grenzenlosem Vertrauen. Der Alltag ist geprägt von Regeln und ich mache nichts, ohne meinen Herrn zu fragen, sein Einverständnis ist eben Voraussetzung für alles. Eben nicht nur bezogen auf Sex, sondern das gesamte Leben. Bin ich deshalb abhängig von ihm? Ja, in gewisser Weise schon, aber ich bin im Fall des Falles durchaus auch allein lebensfähig.
****83 Frau
142 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****eti:
Auch mein Einverständnis, das er eben entscheidet, was ich wann mit wem tue, was ich an Geld zur Verfügung habe. Das bedarf natürlich grenzenlosem Vertrauen. Der Alltag ist geprägt von Regeln und ich mache nichts, ohne meinen Herrn zu fragen, sein Einverständnis ist eben Voraussetzung für alles. Eben nicht nur bezogen auf Sex, sondern das gesamte Leben.
Bist du dann der Ansicht, dass dein Herr besser entscheiden kann, was für dich gut und richtig ist als du selbst? Oder glaubst du, dass du das genauso gut könntest und legst die Entscheidungshoheit aus Neigungsgründen (um das Gefühl zu haben, "tatsächlich" Sklavin zu sein) in seine Hände?
******Bln Frau
986 Beiträge
Genau das würde ich unter "überlegen" verstehen. Wenn einer mehr Erfahrung hat als der andere und daher besser Bescheid weiß, Dinge besser einschätzen kann, ist er dem anderen überlegen.

Wie denn nun .. überlegen..mit oder ohne "Gansefüßchens" ?

Warum sollte mir ein Mensch (insgsamt) überlegen sein,
nur weil er in einem Bereich über mehr Erfahrung und Wissen verfügt ?

Und was nützt einem Menschen seine Erfahrung und sein Wissen ,
wenn er dies nicht weiter geben kann ?
Weil ihm z.B. das Talent dazu fehlt
oder kein Mensch an seiner Erfahrung und seinem Wissen interessiert ist
und davon profitieren will ?
Wo bleibt da dann "die Überlegenheit" ?

überlegen -- den Begriff interpretiere ich mich nachdenken.
Überlegen ist für mich nur ein Snonym für den Begriff des Nachdenkens.

Die Fragestellung war :
Empfindet ihr eure/n Top tatsächlich als euch überlegen, sodass ihr ihm/ihr vertraut, dass er/sie euch führen und gute (bessere?) Entscheidungen für euch treffen kann?

Meine Antwort lautet : Nein.


Wenn einer nun aber in einer Beziehung alle Entscheidungen trifft, dann ist er doch in jeglicher Hinsicht überlegen?

Warum sollte das so sein ?
Die Schlußfolgerung verstehe ich nicht.

Wenn ein Part sich dafür entscheidet, dass ein anderer "für ihn entscheiden" darf,
wieso sollte dann der Part, der die Erlaubnis erhalten hat Entscheidungen zu treffen,
in jeglicher Hinsicht überlegen sein ?
Wie gesagt, ein Machtgefälle im BDSM ist eine freiwillige Angelegenheit.

Die vermeintliche "Überlegenheit" endet.. und das kann sie ganz abrupt.. wenn
der s - Part seine Erlaubnis zurück zieht.
Und D-Part vom Thron schubst, auf den er ihn gesetzt hat.
Was hat das also mit Überlegenheit zu tun ?

Nicht umsonst ist "topping from the bottom"
ein zeitloses Thema im BDSM Bereich.


Ich kann mir solch eine Beziehung für mich überhaupt nicht vorstellen, finde es aber höchst spannend. *g*

Muß man ja auch nicht.
Ich hatte aber schon öfter, auch außerhalb des Themas BDSM, nach der Devise gehandelt :
" Einfach mal den Mund halten und machen was man Dir sagt".

Für mich hat das nicht mal was mit Devotion zu tun.
Es kann sehr praktisch sein auf diese Weise seinen Erfahrungshorizont
und sein Wissenschatz zu erweitern.
Es ist nur eine Möglichkeit, eine Art und Weise, etwas - für sich selbst - zu lernen.

Was mich nicht zu einem besseren oder überlegerenem Menschen gegenüber
anderen Menschen macht.

Wie gesagt, mir ist obrigkeitshöriges Denken fremd.
**********eaven Mann
927 Beiträge
Zitat von ****83:
Zitat von ******Bln:
Führung meint bei mir "nur" einen Menschen zu treffen der über mehr Erfrahrung verfügt als ich.
Von dem ich mich leiten/anleiten lassen kann.
Von seiner Erfahrung und meiner Lernwilligkeit profitieren kann.
Dieser Mensch, der über mehr Erfahrung und Wissen (als ich) verfügt
(egal in welchem Lebensbereich) muß ( für mich ) geistig und emotional gesund sein
und tatsächlich wissen was er tut , denn sonst wäre es komplett irrsinnig bis hin zu
selstzerstörerisch ihm zu vertrauen.
Genau das würde ich unter "überlegen" verstehen. Wenn einer mehr Erfahrung hat als der andere und daher besser Bescheid weiß, Dinge besser einschätzen kann, ist er dem anderen überlegen. Das hat nichts mit dem Wert der Personen zu tun. Beide sind gleichwertig, aber einer ist dem anderen aufgrund seines Erfahrungsschatzes oder Bildungsstandes überlegen.
Das kommt natürlich auch in Vanilla-Beziehungen vor, nur ist es da nicht so einseitig. Jeder hat seine Bereiche, in denen er dem anderen "überlegen" ist, also über mehr Expertise verfügt. Wenn einer nun aber in einer Beziehung alle Entscheidungen trifft, dann ist er doch in jeglicher Hinsicht überlegen?
Ich kann mir solch eine Beziehung für mich überhaupt nicht vorstellen, finde es aber höchst spannend. *g*

Es geht ja vor allem um die Aura des Überlegen sein.

Wenn es in 7 von 10 Punkten tatsächlich so ist, in den restlichen dreien aber vielleicht nicht, dann herrscht ja trotzdem eine Asymetrie, die im Hintergrund immer präsent ist. Bei manchen ist das Verhältnis vielleicht 6:4. Bei anderen 9:1.

Ja, das gibt es natürlich auch in der Vanilla-Welt. Der Unterschied ist wohl, dass man im BDSM bewusster danach sucht und dem eben auch bewusst Raum gibt, dies sogar bewusst einfordert, statt es sich organisch einpendeln zu lassen.
**********tlich Mann
230 Beiträge
Wenn man diesen Thread verfolgt zeigt sich, wie immer gleich die Diskussion erfolgt. Und am Ende stehen immer wieder dieselben Argumente und Positionen im Raum? Aber warum führen wir diese Diskussion - warum fragen wir uns, wer spielt und wer es lebt?

Ich erlebe immer wieder, dass die Diskussionen sich um einen Punkt drehen: das wahre BDSM. In der Szene fällt es mir immer wieder auf, wie harsch und abwertend von richtigem und falschen BDSM gesprochen wird - bis hin zu der Formulierung "atmet BDSM".

Das zeigt für mich wie sehr viele sich über die Art wie sie BDSM betreiben definieren. Und klar, man ist in einer Session, im Spiel - das ist spielen. Man lebt BDSM sehr offen und weit im Leben - dann ist es Teil des alltäglichen Lebens. Aber diese Selbstdefinition beinhaltet bereits eine Wertung in richtig und falsch oder mehr bzw. weniger. Aber ist BDSM nicht nur eine Spielart der Sexualität die mal mehr oder weniger tief mit unserem Erleben als Mensch verbunden ist ? Wenn ein Mensch sehr devot veranlagt ist mag man das in Leben auch jenseits der Sexualität erleben; aber ist es falsch wenn er trotzdem ein ganz normales Leben und eine liebevolle (normale) Beziehung hat, muss das ganze Leben von diesem Teil der Sexualität beherrscht werden? Wer nimmt sich heraus zu werten und zu urteilen?

Mir widerstrebt es diejenigen abzuwerten die BDSM mit Plüschhandschellen, Wollschal und Federpuschel leben oder die, die ihren Alltag mit Halsband und sonstigen Kennzeichnen gestalten bzw. den korrespondierenden Attributen auf der anderen Seite. Für mich sind alle Teil der Gruppe mit ähnlichen Interessen und Neigungen. Vielleicht ist schon die Ansicht der Gleichheit ein Verstoß gegen den wahren, geatmeten und gelebten BDSM - aber vielleicht die Toleranz die so langsam notwendig wird. In der Dauerdiskussion über Abstufungen und Wertigkeiten gibt es kein Weiterkommen, sondern nur Bewertung und Beurteilung, ohne Begründung oder Fortkommen. Denn allenfalls kann man dadurch erfahren wie jemand sich sieht und definiert und daraus ableiten, ob man zusammen passt. Aber trotzdem ist jede BDSM Beziehung anders und einzigartig.

Vielleicht wäre ein solches Streben nach Toleranz ein wünschenswerter Weg - auch um der immer weiter um sich greifenden Diskussion über politische Haltung zu begegnen. Denn ansonsten dürfte es zusehends schwierig werden zueinander zu finden, denn bereits jetzt segregiert sich die Gruppe immer mehr.

Ich für meinen Teil sehe BDSM als Neigung und Bedürfnis, als Teil meines Lebens - der ausgelebt wird. Aber dennoch ist BDSM in einer Session für mich ein gelebtes Spiel mit Reizen, auch einbringen von Regeln und Absprachen, deshalb spiele ich - und sehe darin keine Abwertung.
**********eaven Mann
927 Beiträge
Zitat von **********tlich:
Wenn man diesen Thread verfolgt zeigt sich, wie immer gleich die Diskussion erfolgt. Und am Ende stehen immer wieder dieselben Argumente und Positionen im Raum? Aber warum führen wir diese Diskussion - warum fragen wir uns, wer spielt und wer es lebt?

Ich erlebe immer wieder, dass die Diskussionen sich um einen Punkt drehen: das wahre BDSM. In der Szene fällt es mir immer wieder auf, wie harsch und abwertend von richtigem und falschen BDSM gesprochen wird - bis hin zu der Formulierung "atmet BDSM".

Das zeigt für mich wie sehr viele sich über die Art wie sie BDSM betreiben definieren.


Das ist nichts Neues. Hier wurde schon angesprochen, dass BDSM im Grunde eine Subkultur ist.

Nun bewege ich mich mein ganzes Leben lang in eben solchen und auch wenn ich BDSM als Szene relativ spät entdeckte, waren mir die Muster nur allzu bekannt: Gatekeeping, Elitismus, Casuals, Leute die das „leben“, Touristen, Puristen und alles dazwischen, das findet man in jeder Subkultur wieder.

Solche Szenen können halt sinnstiftend sein. Mir haben sie Jahrzehntelang Halt geboten und Lebensfreude geschenkt, ohne die ich wer weiß wo gelandet wäre.

Problematisch wird es immer, wenn man seine gesamte Identität darauf aufbaut. Dann ist natürlich alles, was auch nur ansatzweise einen Teilaspekt der Szene in Frage stellt, direkt ein persönlicher Angriff.

Ich war früher in „meinen“ Szenen auch ein ziemlicher Hardliner. Irgendwann erkennt man halt, dass es die Aufregung nicht wert ist. Dass man sein Selbstwertgefühl im Idealfall nicht nur aus einem einzelnen Aspekt seines Lebens ziehen sollte. Und wenn, dann sollte es vielleicht nicht so etwas banales wie Sex sein.
******ver Paar
535 Beiträge
Zitat von **********tlich:
In der Szene fällt es mir immer wieder auf, wie harsch und abwertend von richtigem und falschen BDSM gesprochen wird - bis hin zu der Formulierung "atmet BDSM".

Das empfinde ich nicht als ungewöhnlich, zumal es "die Szene" im BDSM gar nicht gibt. Real werden sich die Personen zusammen finden, welche ihre Vorstellung von BDSM teilen. Da werden ganze Clubs für ein Wochenende angemietet oder aufwendige private Events organisiert, um unter sich zu bleiben. Nicht, weil man elitär ist, sondern weil man keine Lust mehr hat, sich für sein BDSM in der Semi-Öffentlichkeit einer vermeidlichen Club-Szene zu rechtfertigen. Ich bin mir sicher, was man in den Communitys über BDSM lesen kann, lediglich die Eisspitze ist, von dem, was tatsächlich gelebt wird.
*********nixx Paar
351 Beiträge
Zitat von ******ver:
Zitat von **********tlich:
In der Szene fällt es mir immer wieder auf, wie harsch und abwertend von richtigem und falschen BDSM gesprochen wird - bis hin zu der Formulierung "atmet BDSM".

Das empfinde ich nicht als ungewöhnlich, zumal es "die Szene" im BDSM gar nicht gibt. Real werden sich die Personen zusammen finden, welche ihre Vorstellung von BDSM teilen. Da werden ganze Clubs für ein Wochenende angemietet oder aufwendige private Events organisiert, um unter sich zu bleiben. Nicht, weil man elitär ist, sondern weil man keine Lust mehr hat, sich für sein BDSM in der Semi-Öffentlichkeit einer vermeidlichen Club-Szene zu rechtfertigen. Ich bin mir sicher, was man in den Communitys über BDSM lesen kann, lediglich die Eisspitze ist, von dem, was tatsächlich gelebt wird.


Das wird viel Wahres dran sein.
Die Veranstaltung schießen ja nicht umsonst wie Pilze aus dem Boden
****eti Frau
2.329 Beiträge
@****83
Ob mein Herr besser entscheiden kann, was gut für mich ist als ich selbst? In vielen Dingen ja. Es ist auch aus meiner Devotion entstanden, dem Entschluss im TPE leben zu wollen. Da das eben heisst, TOTALER Machtaustausch, setzt es voraus, das ich alle Entscheidungen in seine Hände zu legen. Und ich fühle mich gut damit. Nichts mehr selbst entscheiden zu müssen, gibt mir viel Freiheit.
Wenn ich noch selbst entscheiden wollte, wäre es kein DS und schon längst wäre ich keine Sklavin. Es ist genau das Leben, was ich freiwillig für mich will.
******und Frau
3.779 Beiträge
Zitat von ****83:
Eine Frage hätte ich aber noch an die 24/7-Fraktion.
An die Bottoms: Empfindet ihr eure/n Top tatsächlich als euch überlegen, sodass ihr ihm/ihr vertraut, dass er/sie euch führen und gute (bessere?) Entscheidungen für euch treffen kann?
Ja, durchaus. Der Herr muß dominanter und stärker in der Persönlichkeit sein als ich (und ich bin im Grundwesen durchaus eher dominant) um mich deckeln zu können und auch verantwortunsgvoll damit umgehen, damit ich das Gefühl bekomme, demjenigen die Führung anvertrauen zu können. Und ja, da gehört auch dazu, daß er durchaus mehr drauf haben sollte als ich (außer bei meinem Job und bei meinen Hobbys), damit er in der Lage ist, mich besser führen zu können als ich es von mir aus würde. Denn wieso sollte ich jemandem die Führung überlassen, wenn ich ihm darin überlegen wäre? Macht keinen Sinn.
*********otion Frau
1.359 Beiträge
Kaum einer wird BDSM nur als gespielt empfinden.

Nur weil man nicht 24/7 Machtgefälle praktiziert spielt man nicht nur.

Meine Gefühle auf beiden Seiten sind echt und tief aber ich praktiziere keine 24/7 da sonst ja auch die andere unbefriedigt blkebe. Ich bin aber deswegen nicht teilzeitdevot oder spiele nur die Domme. Ich lebe das was gwrade präsdnt ist und ansonsten eben ein selbstbestimmtes freies Leben.
****is Frau
256 Beiträge
Für mich ist der Begriff "Spielen" total positiv belegt. Auch ein Instrument wird gespielt, auch das Leben ist ein Spiel, wir spielen unsere Rollen im Job, in der Familie, und hoffentlich nehmen wir uns dabei nicht allzu ernst und überidentifizierten uns mit den Rollen nicht... und spielen trotzdem gut, konzentriert, ernsthaft, mit Genuss und Hingabe. Daher kann ich gar nichts ankreuzen, daher ist beides eins.
Wenn ich BDSM spiele lebe ich es doch schon

Nämlich spielerisch ernst.

Fussball in der Bundeslige z.B. ist nicht nur ein Spiel das die Spieler spielen . Es ist Job und Hobby und Passion.
******ray Mann
376 Beiträge
Natürlich kann man sexuelle Vorlieben als Lebensinhalt sehen. Genau so kann man selbiges spielen. Allerdings wer spielt kann verlieren und wer die Art,wie er/sie Sex in sein Leben einbindet, als Lebensinhalt hat ist irgendwie seelisch arm.

Spielen ist mir zu wenig und Lebensinhalt zu viel. Dazwischen ist es für mich i.O.
Und wie sieht das dazwischen aus?
Wie kann man beim Sex verlieren?
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.