Es sind schon viele gute Beiträge hier in der Diskussion zu finden.
@**********sZofe hat völlig recht, dass Unwissen normal ist. Jedoch sich nicht zu informieren fragwürdig ist.
Ich finde auch das Argument von
@*******sign gut, dass man so weit geht, wie man im schlimmsten Fall noch verantworten kann.
Grundsätzlich finde ich Pauschalaussagen schwierig. Jeder lebt BDSM anders und die Bandbreite an Möglichkeiten es zu leben ist schier grenzenlos. Die Beschreibung der Ausgangssituation kommt mit weniger als 9 Zeilen Text aus und ist für meinen Geschmack etwas dünn, um wirklich in die Tiefe gehen zu können.
BDSM ist in manchen Fällen Freiheitsberaubung (§ 239, StGB), Körperverletzung (§ 223, StGB), Beleidigung (§ 185, StGB) bis hin zu psychischer Folter (§ 223, StGB), Ausbeutung (z.B. § 233, StGB) und Erpressung (§ 253, StGB). In vielen Fällen tun wir es trotzdem und genießen den Kick genau diese Grenzen zu erreichen oder gar zu überschreiten. Vieles geschieht, wie
@****ven gesagt hat, (hoffentlich) im Konsensmodell.
Man darf aber auch nie vergessen, eine Beziehung kann vorbei sein und wer schon mal selbst eine Scheidung miterlebt oder auch nur gesehen hat weiß, dass dies hässlich werden kann. Der beste Sklavenvertrag oder der beste Konsens kann einen im Zweifelsfall nicht davor schützen.
Zu guter letzt noch ein für mich sehr wichtiger Punkt, den ich hier noch nicht gelesen habe. Wir spielen mit Schmerzen, Ängsten, Kopfkino. Nicht jeder hat eine lupenreine und traumafreie Kindheit erlebt. Wie bei Hypnose auch, kann ein Trigger eine Erinnerungsblase öffnen und die Situation kann in Bruchteilen einer Sekunde von totaler Erektion zu einem psychologischen Kollaps führen. Dafür sollte man bereit und stets mit voller Aufmerksamkeit in der Situation sein.
Am Ende kommt es auf eure Beziehung an. Wie nah seid ihr euch, wie vertraut seid ihr euch, wie viel möchtet ihr euch geben und welche Erwartungen habt ihr an das was passiert und aneinander? Wer solche Dinge offen anspricht und offen kommuniziert, hat schon vorab viele Grundsteine für eine innige Reise gelegt. Denn wenn der Körper bewegungslos, der Mund geknebelt und das Gehirn voller Endorphine ist, lässt sich schwer über so etwas diskutieren.