Wenn man sich mit BDSM auseinandersetzt, hat man sicherlich bereits mindestens einen dieser Begriffe gehört. Die im BDSM gelebt werden können.
Welches der Modelle man wählt, hängt zum einen von den eigenen philosophischen Vorstellungen ab und zum anderen von der Risikobereitschaft.
• SSC - Safe, Sane and Consensual
Von den drei Elementen safe, sane und consensual sind zwei ganz einfach zu übersetzen. Safe bedeutet sicher, consensual bedeutet einvernehmlich.
Sane kann man gut mit gesundem Menschenverstand übersetzen.
SSC ist eine der bekanntesten Definitionen. Es leben zwar viele BDSMler nach SSC, doch ein berechtigter Kritikpunkt an dem safe Teil beruht darin, dass keine Praktik im BDSM zu 100% sicher sind.
• RACK - Risk-Aware Consensual Kink
Das RACK Modell setzt also genau an der Stell an, wo das der SSC viel Kritik erfährt.
Es geht beim RACK auch um Konsens, aber im Gegensatz zum SSC wird hier ganz deutlich, dass es nicht 100% sicher geht. Das Risiko wird bewusst gemacht, damit keine falsche Annahme von Sicherheit entsteht.
Was nicht aus dem Namen hervorgeht:
Indem man sich die Risiken bewusst macht, kann man sie deutlich einfacher minimieren. Beispielsweise gibt es beim Knife play Gefahr von schwerwiegenden Verletzungen.
Indem man dieses Risiko ganz bewusst wahrnimmt, kann man es minimieren, indem man anatomische kenntnisse hat und ein sicheren Umgang mit dem Messer vorweisen kann.
• PRICK - Personal Responsibility, Informed Consensual Kink.
Personal responsibility weist darauf hin, dass es in der persönlichen Verantwortung von jedem Teilnehmer liegt, zu bestimmen was in Ordnung ist und was nicht.
Die anderen Modelle schließen das nicht aus, sie treffen darüber einfach nur keine Aussage.
Informed steht dafür, dass es wichtig ist sich zu informieren über die Praktiken, die man vorhat. Man sollte die Risiken und Gefahren kennen und wissen wie man mit verschiedenen Szenarien umgeht.
Das Element der Einvernehmlichkeit wird auch bei diesem Modell mit Consensual hervorgehoben.
Auch hier wird das "Safe" nicht erwähnt. Es liegt in der persönlichen Verantwortung jedes Teilnehmers und aus der Einvernehmlichkeit und dem informiert sein geht hervor, dass jeder Teilnehmer sich mit den Risiken und Gefahren befasst hat und diese akzeptiert.
• CIS - Complete and Irrevocable Submission
Hier bei handelt es sich um das erste Modell bei dem Einvernehmlichkeit keins der hervorgehobenen Bestandteile ist. Es geht also darum, einmal zu Beginn den Konsens abzufragen, mehr oder weniger die Erlaubnis zu bekommen Sub für die restliche gemeinsame Zeit zu dominieren.
Häufig (aber nicht immer) wird Sub beim CIS lediglich als Sklave / Objekt ohne Rechte und ohne Bedürfnisse behandelt.
Bevor jetzt wieder einige laut auftreten. Möchte ich darauf hingewiesen, dass das CIS Modell vor allem in der Fantasie interessant und auch laut deutschem Recht gar nicht möglich ist einen Vertrag zu konstruieren, der Dom die nötigen Rechte geben würde und gültig ist.
• DEBRIS - Domination Enhanced Beyond Rule Induced Superiority
Das DEBRIS Modell teilt viele Aspekte mit dem CIS Modell, es lässt sich aber vom CIS durch die Einvernehmlichkeit unterscheiden. Sub trifft keine unwiderrufbare Entscheidung, sondern kann jederzeit gehen.
Es gibt wie beim CIS kein Mitspracherecht nach der Einwilligung, sprich kein "Das ist für mich zu viel" oder "Diese eine Praktik mag ich nicht", sondern lediglich die Entscheidung zu gehen oder zu bleiben.
Meine persönliche Meinung:
Jegliche Handlungen im BDSM Kontext sind mit gewissen Risiken behaftet und nicht sicher. Es ist ein großer Trugschluss sich in gegenseitige Sicherheit zu wiegen. Alle beteiligten Personen, die eine zu vor genannte Konstellation eingehen sollten sich im Vorfeld dessen bewusst sein.