Es scheint ja um eine Erklärung zu gehen, wie so etwas geschehen kann.
Nun, erklären kann ich es mir. Entschuldigen werde ich es aber nicht, denn ohne Absage zu einem Treffen nicht zu erscheinen, ist unentschuldbar.
Meine Idee, warum Menschen so etwas tun, ohne sicher zu wissen, dass sie es tun (das können schließlich nur sie selbst enthüllen, warum jemand mal so gehandelt hat) ist folgende:
Jemand hat Kopfkino und wagt, endlich, den Weg nach "draußen". Nimmt Kontakt auf, es geht sogar relativ einfach, sie (oder er) lässt sich auf ein Treffen ein.
Genau in diesem Moment setzt dann bei manchen die

ein.
Oh Gott!

Es wird ernst!
(Eine schlecht geschlafene Nacht später ...)
Nein. Ich kann das nicht. Echt nicht.

Was, wenn sie (er) mit mir nicht zufrieden ist? Was, wenn doch? Dann wird das alles ja alles richtig ernst!! Hilfe!!!

Will ich das wirklich?
Und schwupps, fährt die Person prompt nicht hin.
Was dann, schon während des "nein" im Kopf, sich zusätzlich bildet: Scham.
Die Scham, gekniffen zu haben.
Das Gefühl, dieser Person nicht mehr, nie wieder, unter die Augen treten zu können.
Am besten sich tot stellen. Tun, als hätte dieser Kontakt nie stattgefunden, einfach alles löschen, was von der anderen Person kommt, dann hat es das ja nie gegeben.
Und dann ist alles wieder gut.
Die

, das Gefühl versagt zu haben, irgendwann vorbei.
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So ungefähr stelle ich es mir vor, was sich da im Hirn abspielt.
Wissen kann ich es nicht. Das können nur jene sagen, die es schon einmal taten.
Es ist im übrigen vollkommen in Ordnung, so etwas zuzugeben, dass man schon einmal so handelte. Man war ja (mutmaßlich) in Panik. Wir sind Menschen. Menschen machen Fehler.
Fatal wäre nur, nicht draus zu lernen. Oder eben auch nicht genau hier zu überlegen, wie man es das nächste Mal besser hinbekommt. Und dann zum Date dann auch wirklich geht.
Also, an jene, denen es schon einmal passiert ist:
Was fühltet ihr da? Was bewog euch, euch nicht zu melden bei der anderen Person?
Oder aber auch: Was bewog euch, Ausreden zu (er-)finden? Statt die Wahrheit zu sagen? (Die vieles sein kann, kann nur jeder selbst erzählen, im Zweifel vermute ich aber "Angst vor der eigenen Courage", auf einmal Schiss davor, dass "es" jetzt auf einmal real wird.)
Ich selbst hatte solche Momente auch schon. Also jene, dass ich auf einmal dachte, sage ich das nicht lieber doch ab? Dann kann mir wenigstens nichts Schlimmes passieren.
Getan habe ich es nie. Weil ich mir dann doch schlussendlich immer sagte: Wenn ich nichts wage, kann ich nichts gewinnen. Wenn ich es wage, es aber beschissen wird, dann bin ich genau an der Stelle, wenn ich nichts gewagt hätte: Dann kommt man halt nicht zusammen.