Da ist man mal einen Tag nicht da....
Also mal der Reihe nach...
Pucon
(1) Aus welchem Metall sollten die Ringe (insbesondere im Intimbereich!) sein?
(2) Welche Grösse / Durchmesser sollten sie aufweisen?
(3) Wo genau sind die Ringe im Schambereich zu fixieren, damit beim Gehen ein Lusteffekt auftritt?
(4) Was gilt es zu beachten, wenn sie sich beringen lässt?
zu 1: JEDER seriöse Piercer verwendet nickelfreies Titan als Ersteinsatz und keinesfalls den stark nickelhaltigen Edel-, Chirurgen-, oder Implantatstahl!!!
Aber viele Billigpiercer verwenden tatsächlich den gerne allergieauslösenden Stahl.
zu 2: Wenn später belastet werden soll sticht man die Piercings in den äußeren Schamlippen da diese im Gegensatz zu den Inneren auch belastbar sind - und man sticht dann mit 2,5 oder 3,2mm und nicht dünner. Der Durchmesser bei den äußeren Schamlippen sollte anfangs mindestens 16 - 19 mm betragen um genügend Platz für das anfängliche Anschwellen des Gewebes zu bieten.
zu 3: Für einen Lusteffekt im Alltag sind Schamlippenpiercings eher ungeeignet - dazu taugen am ehesten das senkrechte Klitorisvorhautpiercing (KVV), oder auch das Triangle oder das Isabella. (Diese Piercings beherrscht übrigens längst nicht jeder Piercer!!)
zu 4: Das Wichtigste ist die gründliche Suche nach einem seriösen Piercer der sich konkret auch tatsächlich mit Intimpiercings auskennt und beispielsweise von selbst vorschlägt, mit 2,5 oder 3,2mm zu piercen wenn man ihm sagt, daß die Piercings später belastet werden sollen.
VelvetSteel
zu 1: Ringe im Intimbereich sollte besser immer aus Edelstahl sein. Dadurch gibt es keine allergischen Reaktionen oder Entzündungen.
FALSCH - die ca 18% Nickelanteil im Edelstahl sorgen oft für allergische Reaktionen und fördern so auch Entzündungen.
zu 2: Größe und Durchmesser sind Geschmackssache, ich würde jedoch mit kleinen Ringen beginnen.
Der Durchmesser ist keine Geschmacksfrage sondern ein ausreichender Durchmesser ist sehr wichtig für die Abheilung! Genauso wie es dumm ist, mit dünneren Ringen anzufangen - die heilen nicht besser und sind deutlich unangenehmer in der Abheilzeit., zudem müssen sie dann spätrer erst noch gedehnt werden um sie gebrauchen zu können.
zu 3: Wie und wo man die Ringe genau stechen lässt ist Geschmackssache,
Auch das ist falsch - die Platzierung ist vor allem eine Frage der Anatomie und dann auch noch des Zweckes - ein guter Piercer sollte dazu beraten und erklären können.
Das Risiko bei einem Frauen Intimpiercing besteht im Verlust der Sensibilität der gepiercten Stelle und im schlimmsten Fall des gesamten Genitalbereiches durch das verletzen von Nerven oder Muskelgewebe. Weiterhin kann eine Lähmung des Bereiches entstehen und eine Inkontinenz könnte die Folge sein.
Das ist absoluter Unsinn!!!
Weder eine Lähmung noch eine Nervenverletzung sind möglich - selbst wenn der Piercer seinen Job nicht beherrscht passieren keine derartigen Dinge!. Muskeln sind in dem Bereich gar keine vorhanden die man beim Piercen treffen könnte. Ebensowenig ist eine Inkontinenz durch ein normales Intimpiercing möglich. Die Inkontinenz wäre theoretisch als Folge eines Prinzessin Albertina denkbar - aber deswegen sticht das ja auch kein seriöser Piercer.
Die Infektionsrisiken bei Intimpiercings sind besonders gering da es in dem Bereich des Körpers besonders gut und schnell heilt (zB ein gewöhnliches Bauchnabelpiercing heilt erheblich langsamer ab) und zudem die Immunabwehr sehr stark ist.
Die Voraussetzung ist dabei natürlich, daß man in der Abheilzeit Safer Sex mit Kondom und ohne Zunge betreibt
Das Ausreißen von Intimpiercings passiert fast niemals - bislang habe ich es in knapp 30 Jahren auch ausschließlich bei Männern erlebt.
Nach Vorerkrankungen wie Diabetes, Herzerkrankungen und Gerinnungsstörungen fragt jeder normale Piercer - und sollte dazu auch kompetenter beraten können als ein Arzt.
Offenbar ist diese Quelle im Netz nicht gut informiert sondern eher eine Sammlung von Vorurteilen.
VelvetSteel Es ist natürlich der chirurgische Edelstahl gemeint.....
Und der verursacht häufig allergische Reaktionen aufgrund seines großen Nickelgehaltes und ist daher nicht sinnvoll als Ersteinsatz!
Man kann auch bei diesem Eingriff mal "abrutschen". Gar nicht mal aus Unkenntnis, sondern aus gesundheitlichen Gründen.
auch das ist nicht richtig - selbst ein Stümper kann nicht so "abrutschen", daß es zu Lähmungen oder sowas kommt. Daher muß auch nicht über nicht vorkommende Folgen aufgeklärt werden - ein Piercing kann natürlich bei einem ungeübten Piercer mal schief werden - aber auch das hat keine schwerwiegenden Folgen.
Feenfaenger Vorsicht ist besser...
...als Nachsicht. Ratsam und meines Erachtens sogar unabdingbar ist ein Allergietest. Der ist schnell durch den Hausarzt durchführbar und bringt Sicherheit.
Gut das die Krankenkassen nicht für solche sinnlosen Tests aufkommen und man das wenigstens selbst bezahlen muß. Ein seriöser Piercer verwendet nickelfreies Titan - dagegen kommen praktisch keinerlei allergische Reaktionen vor. Einen normalen Allergietest für Titan (so mit Testpflaster o.Ä.) gibt es übrigens gar nicht - nur eine aufwendige Laboruntersuchung - den LTT (Lymphozytentransformationstest). Da wird dann mittels Blutentnahme wird Reaktion der weißen Blutkörperchen nach Kontakt mit dem zu testenden Allergen gemessen.
Sean_Sirion Chirurgenstahl ist ein Sammelbegriff für Stahlarten die in der Medizin bei operativen Einsätzen zugelassen sind.
Unverträglichkeiten können bei jeder Stahlart die aus einer Legierung besteht vorkommen. Reiner Stahl ist extrem selten und wird kaum verwendet.
Chirurgenstahl ist ein Sammelbegriff für den Stahl, aus dem medizinische Instrumente gemacht werden. Das was man in den Körper einbringen darf, ist Implantatstahl.
Reinen Stahl gibt es überhaupt nicht, da Stahl grundsätzlich eine Eisenlegierung ist, die erst durch die Zugabe von Chrom und Nickel zu Edelstahl wird.
Pucon Zwei Aspekte lassen doch aufhorchen: Erstens, die nicht unumstrittene Wahl des richtigen (Edel-)Metalls, zweitens lange Wundheilung und drittens, die hohe Empfindlichkeit und Möglichkeit der Inkontingenz,
Die Wahl des richten Metalls ist extrem einfach - man nimmt Titan und sonst nichts. Edelmetalle wie Gold oder Platin setzt man besser erst nach der Abheilung ein - Silber sollte man im Intimbereich niemals tragen.
Die Wundheilung dauert bei den äußeren Schamlippen ca 2 - 4 Monate - in der Zeit ist halt Safer Sex Pflicht und man darf die Piercings noch nicht belasten.
Die Möglichkeit der Inkontinenz besteht nur im Märchen.
Die sexuelle Empfindlichkeit wird allerdings oft etwas gesteigert - ich dachte das wäre erwünscht?