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Wo sind die "guten" Männer?

Ritual
*****ied
126 Beiträge
Themenersteller 
Wo sind die "guten" Männer?
Wo sind die "guten" *zwinker* Männer? Emotional und sinnlich gebildet, unter 40 und bereit ein Stück in tantrischer Gemeinschaft zu gehen?
In meinen Einsteigerkursen gibt es öfter einen Frauenüberhang und wenn es dann in späteren Kursen um Sex geht, fehlt vielen Männern die emotionale Grundlage. Gefühlsoffenheit und Verantwortung für die eigenen Gefühle zu übernehmen will gelernt werden.
Ohne Persönlichkeitsbildung und Eigenarbeit der Männer haben tolle Frauen im fortgeschrittenen Tantra dann kein geeignetes Gegenüber (und die Männer keine tollen Frauen).
Warum ist Selbsterfahrung und emotionale Bildung bei jungen Männern so unbeliebt?
*********sion Mann
158 Beiträge
Oh Mann, ...und das hier, tztztz!

Wenn das Leben es gut mit Dir meint, dann bist Du auch irgendwann kein "guter" Mann mehr.

Enjoy!
Zitat von *****ied:
Wo sind die "guten" Männer?
....Warum ist Selbsterfahrung und emotionale Bildung bei jungen Männern so unbeliebt?
Weil die Zivilisierung unserer Gesellschaft die Trennung des beherrschenden Ich vom diskriminierten Selbst (dem inneren Schweinehund) erzwingt - nennt man Selbstbeherrschung und soll den Menschen angeblich erwachsen und selbstbestimmt machen. Das Gegenteil ist der Fall, doch bis man das bemerkt, ist man über 40 und bekommt dann die Midlife Krise.
Die emotionale Bildung wird von den Müttern verhindert, die ihre Kinder über den Entzug von Aufmerksamkeit und Zuwendung erziehen. Das ist nicht harmloser als Gewalt, weil der Verlust der Zuwendung für ein kleines Kind potentiell lebensgefährlich ist. Dieser Gängelei entziehen sich die Knaben in der Krise die man Pubertät nennt um dann kurze Zeit später bei der Ehepartnerin wieder darauf herein zu fallen. Die kopiert ihre Mutter und ist raffiniert genug den Entzug den man Launenhaftigkeit nennt, mit der ständigen Frage nach der aktuellen Stimmung des Liebsten zu kontrollieren. Wenn der Mann sich auf diesen Kontrollrapport nicht einlässt, heißt es er könne seine Gefühle nicht ausdrücken, tatsächlich hat er gelernt sie für sich zu behalten. Und deshalb bleiben halt die guten Männer unter 40 unter sich und die bösen alten auch.
Kurzer spontaner Gedanke:

Ich denke das ist weniger eine Frage des Alters, sondern der weiterhin sehr verbreitet im Kern rollengeprägten Erziehung und Gesellschaft.

Darf Mann "anders"sein? Und das sagen und zeigen, ja sogar leben?

Ich gehe sogar so weit, dass die Begrenzung wirklich offener Selbsterfahrung im Wesen noch nicht mal wirklich so ein geschlechterspezifisch männliches Thema ist - in Bezug auf deine geschilderte konkrete Situation für mich nachvollziehbar aber durchaus.

Aber Männer die "anders" sind, werden auch nach wie vor im Alltag oft als nicht wirklich "männlich" behandelt. Das fördert dann wiederum nicht die Bereitschaft, sich Einzulassen auf Erfahrungen abseits der traditionellen Rollen und Muster.

Aber:
Anders herum ist es meiner Meinung nach nicht so sehr anders - zumindest zum Vergleich in meinem Angebotsumfeld; so meine Erfahrung mit der frauenseitigen, meist auch trotz (leider nach wie vor in vielem nur sehr theoretischen) Emanzipation weiterhin sehr rollengeprägten Differenz zwischen theoretisch großem Interesse und praktisch sich aber doch nicht trauens.


Ich bin gespannt auf weitere Meinungen und wünsche dir schöne, unterstützende, verstärkende männliche Präsenz in deinen Angeboten.
****ef Mann
1.943 Beiträge
Die „guten Männer“ sind über 40 🤣🤣🤣
******olz Frau
3.922 Beiträge
Nach den guten Männern halte ich hier auch schon länger Ausschau, sie sind rar geworden...

und den Beitrag von @*********htar, nun allgemein den Müttern die Schuld zu geben, halte ich genauso für Unfug wie die Frage warum die Väter den Jungs denn nicht vorleben können, wie ein guter Mann zu sein hat.
*****der Mann
98 Beiträge
Alles eine Frage der Interpretation
Ritual
*****ied
126 Beiträge
Themenersteller 
@srednivashtar
Eine interessante Antwort, mit der ich so nicht gerechnet habe. Die Funktionsweise manipulativer Erziehung hast du gut ausgedrückt. Für mich geht es ja gerade darum, die bescheuten alten Muster zu überwinden.
Statt sich dem "Kontrollrapport" zu entziehen, könnte Mann ja auch Lernen, mit manipulativen Beziehungsmustern bewusst anders umzugehen.
Gerade im Tantra ist dieses Bildungsangebot auch noch mit sinnlich lustvollen Aktivitäten verbunden. Das finde ich als Mann atraktiv. Aber die emotionale Basis muss halt gelernt werden. Gefühle für sich behalten ist nur im "Kampf" hilfreich. Emotionale Offenheit nützt auch für besseren Sex, den die meisten Männer unter 40 auch gern hätten. Wenn sie unter sich bleiben aber nicht so leicht bekommen.
**********_2018 Frau
28 Beiträge
Warum beurteilt man als gute Männer welche ein Persönlichkeitsentwicklung gemacht haben und was sind dann die anderen Männer?

Vielleicht gibt es viele Männer die es nicht für Notwendig halten über Tiefe zu sprechen Sie jedoch Besitzen und was bedeutet für Dich ein guter Mann?
Zitat von ******olz:
Nach den guten Männern halte ich hier auch schon länger Ausschau, sie sind rar geworden...

und den Beitrag von @*********htar, nun allgemein den Müttern die Schuld zu geben, halte ich genauso für Unfug wie die Frage warum die Väter den Jungs denn nicht vorleben können, wie ein guter Mann zu sein hat.
Interessant wäre eine Begründung warum Du mein Argument für Unfug hältst. Von allgemein und Schuld steht da ja nichts, sondern nur warum und wie Mütter, die sich ja als Frau für kompetent halten, ihren Kindern die emotionale Bildung verweigern. Noch rätselhafter erscheint mir, warum Du auch "die Frage, warum die Väter den Jungs denn nicht vorleben können, wie ein guter Mann zu sein hat." genauso für Unfug hältst. Nicht zuletzt stelle ich in meinem Post wenn auch nur implizit und leicht ironisch, die Frage, welche emotionale Bildung für den Mann überhaupt gut ist und welche für die Frau. Im Grunde bestätigst Du mit deinem unbegründeten aber wertenden Urteil meine These. *liebguck*
Ritual
*****ied
126 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********_2018:
was bedeutet für Dich ein guter Mann?
Sorry, die Anführungsstriche und der Smili haben nicht ausreichend das Zwinkern deutlich gemacht. Es geht nicht um "gute" und "schlechte" Männer, sondern darum, daß liebevolle sexuelle Begegnungen (auch im Tantra) etwas emotional verbindendes haben. Darüber brauch mensch nicht unbedingt sprechen, aber um es zu fühlen, braucht es emotionale Offenheit. Die ist lernbar. In meinen Kursen erlebe ich es immer mal wieder, das Menschen ihre sexuellen Bedürfnisse nicht gut befriedigen können, weil sie es nicht schaffen, sich emotional auf die Bedürfnisse des Partners einzuschwingen. Dann wird geschimpft über die Kompliziertheit des Partners, aber aus einer von außen Betrachtet sind die Situationen gut nachvollziehbar und entsprechen bekannter emotionaler Logik.
Ritual
*****ied
126 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********_2018:
Warum beurteilt man als gute Männer welche ein Persönlichkeitsentwicklung
Doch, ich glaube Persönlichkeitsentwicklung ist vorteilhaft. Über die Richtung kann man streiten.
Zitat von *****ied:
@*********htar
...
Statt sich dem "Kontrollrapport" zu entziehen, könnte Mann ja auch Lernen, mit manipulativen Beziehungsmustern bewusst anders umzugehen.
Gerade im Tantra ist dieses Bildungsangebot auch noch mit sinnlich lustvollen Aktivitäten verbunden. Das finde ich als Mann attraktiv. Aber die emotionale Basis muss halt gelernt werden. Gefühle für sich behalten ist nur im "Kampf" hilfreich. Emotionale Offenheit nützt auch für besseren Sex, den die meisten Männer unter 40 auch gern hätten. Wenn sie unter sich bleiben aber nicht so leicht bekommen.
Tja, das bringt es auf den Punkt. "Gefühle für sich behalten ist nur im Kampf hilfreich" sagst Du. Was aber wenn in einer Wettbewerbsgesellschaft Beziehungen fast immer auch ein Machtkampf sind? Was wenn der Sex in der Natur einer Vergewaltigung nahe kommt, die nur durch einen erheblichen Hormonschub glimpflich ausgeht? Und was ist wenn Kinder die Beziehung zu den Eltern natürlicherweise als Machtgefälle erleben und die eheliche Beziehung kulturell als Machtkampf (mit der Benachteiligung der Frau als Ergebnis), und das dann für Liebe halten? weil das Beispiel immer prägender ist als gute Worte und weil sie es schlicht nicht anders kennen.
Tatsächlich würde ich ein paar Tantrastunden für junge Menschen beiderlei Geschlechts für sehr viel hilfreicher halten, als den Sexualkundeunterricht und Pornhub. Und schön wären auch ein paar Stunden Philosophie, denn Wissen ist zwar Macht, aber Fragen sind mächtiger. Zum Beispiel die Frage, was Liebe überhaupt ist?
*******rius Mann
240 Beiträge
Ich würde sagen, es ist kein spezifisches Geschlechtsproblem.

Leider ist es so, dass erst mit einer gewissen "Reife" die Menschen anfangen auch über den Tellerrand zu schauen. Ist auch quasi normal, da erst das "Übliche" meist durchgespielt wird, bis die Erkenntnis kommt, dass da noch mehr ist.

Leider ist die sexuelle Selbstbestimmtheit und Aufklärung viel weniger weit vorangeschritten, als es an der Oberfläche den Anschein hat.
Allein, dass du es quasi nur auf ein Geschlecht beziehst, spricht leider auch Bände. Leider ist dies ein gesellschaftliches Problem.

Bis jetzt kann ich allerdings bei meinen tantrischen Workshops keinen Überschuss an cis Frauen feststellen. Bis jetzt kenne ich nur einen Überschuss an cis Männern. Am Ende bringt mich selbst auch die große Diskrepanz dazu, weniger solche Kurse zu besuchen. Ich habe weniger ein Problem Männer zu berühren, allerdings ist es für einen single hetro cis Mann wie mich, auch irgendwann genug, immer nur männliche Körper zu berühren. Da ziehe ich mich dann doch am Ende zurück. Ist natürlich nur meine persönliche Erfahrung und meine Bubble. Ich selbst suche z.B. Tantra Erfahrungen, die nicht zu esoterisch sind, da sich da mein Kopf recht schnell sperrt. Vielleicht ist dies auch der Grund, wieso dort mehr cis Männer zu finden sind.
Ritual
*****ied
126 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******rius:
kein spezifisches Geschlechtsproblem.
Gerne stimme ich dir zu, das die Überwindung falscher Glaubenssätze und emotional tief sitzender manipulativer Erfahrungen ein allgemein menschliches Problem ist. Statistisch stellen sich mehr Frauen diesen Thema im therapeutischen Kontext. Das schöne an tantrischen Selbsterfahrungsgruppen ist (aus meiner Sicht) das emotionales Lernen in sinnlichen Gruppen möglich ist, welches sonst üblicher Weise im therapeutischen Kontext absolviert wird.
*******cat Mann
83 Beiträge
Ohne eine gewisse Reife keine Selbsterkenntnis und auch keine Entwicklung. Erst wenn Mann oder Frau sich langsam von dem Muster zu lösen vermag, welches ihm/ihr durch was auch immer eingeprägt wurde und welches er sie meint erfüllen zu müssen, erst dann kann es zu Transformation kommen in eine andere Denk und Lebensweise.
Es langt sich die Wünsche der Damen und Herren im Alter 40+ anzusehen. BDSM und Dominanz finde ich da ganz oft oben auf der Liste, Cuckolding und Bullengesuche. Alles Spielarten, die in jüngeren Jahren nicht so oft vorkommen, aber insgeheim lang gehegte Wünsche sind. So auch bei Männern, die massiv unter Druck stehen ihren Mann stehen zu müssen und kaum von diesem Muster loslassen können.
Vielleicht entspricht es auch Euren Erfahrungen, das Männer in der Tantramassage erstmal massive Schwierigkeiten haben in die empfangende Rolle zu wechseln und passiv zu sein, wo doch sonst immer Aktivität auf Aufmerksamkeit von ihnen gefordert wird.
Ich bin selber Mitte 50 und behaupte, das ohne massive Änderungen im Geschlechterbild eine frühere Entwicklung nicht möglich sein wird.
*******rius Mann
240 Beiträge
Zitat von *****ied:
Das schöne an tantrischen Selbsterfahrungsgruppen ist (aus meiner Sicht) das emotionales Lernen in sinnlichen Gruppen möglich ist, welches sonst üblicher Weise im therapeutischen Kontext absolviert wird.

Leider muss ich sagen, dass vielen Leiter*innen eine basic pädagogische Ausbildung fehlt. Gruppendynamiken erkennen und gegebenenfalls dagegen steuern oder auch einfach nur eine vernünftige Aufteilung zu finden, dass niemand ausgeschlossen wird und dies beinhaltet auch nicht ständig mit der selben Person interagieren zu müssen oder diese zum "Auffangen" von Emotionen zu haben, wird nicht erkannt und gelenkt. Wenn ich z.B. ständig nur am Ende einen anderen cis Mann zur Verfügung habe, ist das für mich auch belastend als hetro cis Mann. Dies bedeutet nicht, dass es nicht auch gut ist, solche Konstellationen zu haben, nur sollte dies nicht ständig sein. Hier wäre eine vernünftige Anleitung wichtig. Auch ist es natürlich unangenehm Menschen zusammen zu packen, die sich gegenseitig nicht gut tun (geschlechtsunabhängig). Oder noch viel schlimmer, bei Paar- oder Gruppenübungen eine Person alleine übrig zu haben. Da hilft es auch nicht diese in eine Gruppe zwangszuverfrachten. Pädagogisch haben leider sehr viele Personen heftige Defizite, was zu einer sehr negativen Erfahrung führen kann. Bis jetzt waren meine Erfahrungen z.B. immer negativ, wenn ich als single hetro cis Mann zu solchen Workshops gegangen bin. Nur wenn ich im Vorfeld eine Partnerin gefunden hatte, war die Erfahrung schön. Wenn andere single hetro cis Männer so eine Erfahrung machen wie ich, kann ich nachvollziehen, wieso später diese einfach nicht mehr da sind, da sie auf dem Weg dort hin "verloren" gegangen sind.
******aer Mann
2.466 Beiträge
Wenn die Männer all das schon unter 40 lernen, wo bleibt denn der Reiz an uns Silberrücken? *liebguck*
****rr Mann
73 Beiträge
Schreib mir LG knoerr
****ne Frau
21 Beiträge
Wow - ein ganz großes thematisches Faß und ich bin froh dass es immer öfter in vielen Bereichen aufgemacht wird. Und möchte gerne meine Perspektive beitragen.

Aus meiner Sicht ist das ein transgenerationales und gesamtgesellschaftliches Problem. Da geht es nicht nur um die persönliche Entwicklung des einzelnen Menschen sondern um Strukturen die zum Teil über Jahrhunderte entstanden sind und die wir gar nicht mehr bemerken weil wir sie quasi mit der Muttermilch aufgesogen haben. Ein wunderbarer podcast zu diesen STrukturen mit dem besonderen AUgenmerk auf den Zusammenhang zur SExualität den ich regelmässig verfolge ist der von Christina Sogl "Lebensliebeslust" https://www.podcast.de/podca … ust-mit-leib-seele-verbunden .

Und was ich auch immer wieder erlebe in meinem persönlichen Umfeld ist das was als "transgenerationales Trauma" bezeichnet wird: die Auswirkungen die 2 Weltkriege in jedem einzelnen hinterlassen der sie mitmachen musste oder danach geboren wurde. Ich kann das sowohl in der eigenen Familiengeschichte gesehen in der ich letztes Jahr geforscht habe als auch in den Familiengeschichten in meinem weiteren Umkreis. Fange ich an von meiner eigenen Geschichte zu erzählen, dh von den Ereignissen die ich so mit meinen Eltern erlebt habe und erlebe (meine Mutter ist wandelnde deutsche Geschichte: mit 12 mit ihren 2 Schwestern aus Ostpreußen übers zugefrorene Haff geflüchtet, Tickets für die Gustlow gehabt die dann doch ungenutzt blieben sonst würde ich nicht hier schreiben, erst in Bayern gelandet und von den eigenen Landsleuten als Flüchtlinge gehasst und möglichst schnell weitergereicht worden nach Schleswig-Holstein wo es nicht besser war usw usw ) erzählen auch meine Gegenüber zwischen 40 und 60 von denselben Erlebnissen.
Und last but not least meine ganz "persönliche" Geschichte die gar nicht mehr so persönliche ist eben weil sie durch die Generationen weitergereicht wird ist das was erst seit einigen Jahren in der Psychologie überhaupt untersucht wird und noch gar nicht so lange in der Öffentlichkeit in Form von podcastss beleuchtet wird ist das was als "Entwicklungstrauma" bezeichnet wird. Es kommt erstmal so unscheinbar und unwichtig daher: was macht es schon das Baby schreien zu lassen? Gibt doch eine gute Lunge und so lernt Baby gleich dass es nicht Chef der Familie ist. Machen die anderen doch auch und sowieso hat das noch niemandem geschadet.
Tatsache ist aber, dass ein Baby sich nicht anders äußern kann als durch schreien und wenn die Herde es in der Wildnis liegen lässt und sich niemand drum kümmert wird das Baby sterben. Das immer lautere Schreien ist ein Ausdruck von Todesangst und gräbt sich tief in das noch im Entstehen begriffene Nervensystem ein. Noch nicht mal Worte sind vorhanden. Die Folgen dieses erfahrenen Traumas sind vielfältig und sehr individuell. In meinem Fall: ich kann meine Gefühle schlecht wahrnehmen weil ich sie Jahrzehnte unterdrückt habe und wenn ich sie jetzt wahrnehme kann ich sie meist erstmal nicht benennen. Ich habe Schwierigkeiten mit Nähe - sehne mich nach nichts mehr, kann sie aber nicht/schlecht annehmen wenn sie in meinem Leben auftaucht. Ich agiere als wäre ich allein auf dieser Welt, dh ich frage nie um Hilfe denn sie kommt ja sowieso nicht. Und ich vertraue niemandem ausser mir - der Rest der Herde hat mich ja als Baby in der Wildnis liegen lassen. Ist also kein Verlass drauf.
(Wer sich näher mit dem Thema beschäftigen will dem empfehle ich wärmstens die youtube-Kanäle von Dami Scharf und Verena König sowie von Mariel Kiebgis das Buch "Berührung - Warum wir sie brauchen und wie sie uns heilt".)

Um den Kreis zu schliessen: wie wirkt sich das zb in tantrischen Veranstaltungen aus?
Am offensichtlichsten für mich in den großen Runden in denen jeder seinen emotionalen Zustand teilen darf wenn er/sie möchte. Die habe ich bis vor kurzem meistens so erlebt: in der ABschlussrunde teilen alle mit "Oh, das war so ein wundervoller Tag, so harmonisch und ich fühle mich sooooo verbunden!!!". Ich sass dann da, hatte ein Gefühl von "Ich weiss ja nicht wo DU warst, aber offensichtlich nicht auf derselben Veranstaltung wie ich" und fühlte ein wages Gefühl von Unbehagen und "nicht dazu gehören", äußerte das aber nicht sondern sagte etwas ähnliches um bloß nicht aufzufallen (Tarnmodus als Coping-Strategie mit den Entwicklungstrauma-Folgesymptomen). Nähe oder gar VErbundenheit zu fühlen - für mich bis vor 1 Jahr unmöglich.

Und diese gemachten Erfahrungen betreffen nicht nur mich sondern unendlich viele Männer und Frauen. Und da wundert es mich so gar nicht, dass es mit der "emotionalen Offenheit" (Selbsterkenntnis, Persönlichkeitsentwicklung usw usw) nicht zum Besten bestellt ist. Weder in tantrischen Veranstaltungen noch in Beziehungen jedweder Art (Freundschaft, Arbeit, Politik usw).

Ich bin dennoch unendlich dankbar Tantra für mich entdeckt zu haben denn es bietet für mich eine Möglichkeit das bisher emotional und körperlich nicht gelernte nachzulernen und zu üben. Immer in dem Bewusstsein, dass es den anderen Teilnehmern vermutlich nicht viel anders ergangen ist in ihrer frühen Kindheit als mir.
******ndy Paar
167 Beiträge
Wertungsfrei 💚💚💚 Ohne Erwartungshaltung 💚💚💚



Zitat von *****ied:
Wo sind die "guten" Männer?
Wo sind die "guten" *zwinker* Männer? Emotional und sinnlich gebildet, unter 40 und bereit ein Stück in tantrischer Gemeinschaft zu gehen?
In meinen Einsteigerkursen gibt es öfter einen Frauenüberhang und wenn es dann in späteren Kursen um Sex geht, fehlt vielen Männern die emotionale Grundlage. Gefühlsoffenheit und Verantwortung für die eigenen Gefühle zu übernehmen will gelernt werden.
Ohne Persönlichkeitsbildung und Eigenarbeit der Männer haben tolle Frauen im fortgeschrittenen Tantra dann kein geeignetes Gegenüber (und die Männer keine tollen Frauen).
Warum ist Selbsterfahrung und emotionale Bildung bei jungen Männern so unbeliebt?

******t78 Mann
98 Beiträge
Hi ihr lieben,

ich tue mich schwer mit dem Wort " Gut", das es Wertend ist.
Ich glaube vielmehr es ist Erfahrung, Selbstbewusstsein und die Ruhe im Alter die Energie und tribgeladene Männer zu " gefühlvolleren" Menschen werden lässt. 🙂
Ich habe gelernt Sexualität trotz einer sehr hohen Libido als etwas sehr Gefühlvolles zu empfinden, und habe auch gelernt meine Energien zu bündeln, und Orgasmen zu kontrollieren und zu konzentrieren.

Vieles muß erlernt werden, und lernen wir am besten in Ruhe, innerer Ruhe. 🙇‍♂️

Lg Andreas 💚
********n_he Mann
4.028 Beiträge
Männer sind ja keine Dienstleister für Frauen. Außer in bestimmten Beziehungsfirmen
Sie entdecken ihre eigenen Bedürfnisse jenseits von einem Geschlechtsbezug. *g*
****an Mann
233 Beiträge
Zitat von ****ef:
Die „guten Männer“ sind über 40 🤣🤣🤣
Dem ist wenig hinzuzufügen.

Es gibt halt nur sehr wenige Gruppenleiter, die eine Tantra-Gruppe auch konsistent und kongruent führen können.

Da ergeben sich solche Probleme, wie vom Themensteller beklagt, nicht. Wenn der Anspruch ist, U40 Gruppen zu haben, dann muß halt mit entsprechend geringem Erfahrungs- und Entwicklungsniveau umgegangen werden.
****70 Paar
67 Beiträge
Der Mensch steht wo er steht und das ist auch gut so.

Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehen.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen aber versuchen will ich ihn.
Rilke

Entwicklung braucht Zeit, manchmal dauert es Jahre den nächsten Ring zu erreichen. Die Haltung und sei sie auch noch so subtil, jemand wäre so wie er nun mal ist noch nicht reif genug ist aus fachlicher Sicht für die Entwicklungsförderung eher kontraproduktiv.
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