Ich bleibe dabei, Elite sind immer die anderen.
Bisher hierher ist es nicht mehr als ein typisches Kneipengespräch. Die da draußen vor der Tür, das sind die, über die man sich aufregen muss.
Ich denke, ein Thema zu diskutieren bedeutet, für einen winzigen Moment in die Haut des anderen zu schlüpfen.
Für mich bedeutet "Elite" eine Lebensnotwendigkeit. Ich würde gern meinen Zahnarzt zur Elite zählen dürfen. Gern würde ich den Neurologen meiner Frau zur Elite zählen dürfen. Selbst wenn ich mein Wagen reparieren lasse, dann wünsche ich mir die Elite. Und viele, die eigentlich mal hierher kamen, wegen der Vögelei, wünschen sich die Elite beim Sexualpartner, oder gar selbst die Elite beim vögeln zu sein.
Nein, Elite ist nichts verwerfliches. Es müsste mehr geben und gern wäre ich einer davon.
Was zum Teil sicherlich erfüllt ist, aber eben nicht ausreichend.
Scheuen muss man auf das Positive, auf das, was erreicht wird und erreicht werden kann.
Elite sehe ich nicht neidbehaftet. Jeder zweite meiner Arbeitskollegen hat einen Doktortitel. Nicht alle sind herausragend. Dennoch habe ich im Verhältnis zu einigen die Intelligenz einer Fledermaus. Jedoch, ich profitiere davon. Lerne jeden Tag. Führe interessante Gespräche und bin Teil einer großartigen Arbeit mit großartigen Ergebnissen. Angetrieben von eben dieser Elite.
Bei der negativen Betrachtung wird oft die Menschlichkeit unterschlagen. Wir schnippen beim Autofahren die Kippen aus den Fenster, fahren zu schnell oder parken falsch, erwarten von der Elite aber etwas anderes. Auch finanziell sind wir alle auf den Vorteil bedacht und in der Kindergartentruppe spielen wir gnadenlos unseren Vorteil gegenüber anderen aus, sofern wir denn einen haben.
Gleiches muss der Elite gestattet werden. Und normalerweise ist das auch kein Problem, solange genug für andere hängen bleibt. Das ist in der Regel auch der Fall. Nur will es oft keiner sehen.