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Brauchen wir Elite?

*******rse Mann
2.314 Beiträge
Elite sind immer die Anderen. Oder?
(Baer_Berlin)

Nein. Ich beispielsweise betrachte mich als einer sprachlichen Elite zugehörig, die des Lesens, Redens und Schreibens in herausragender Weise fähig ist. Dabei liegt dieser Fähigkeit ein nicht nur technisches Talent zugrunde, mit dem sich lediglich formschöne, herzeigbare Wortfolgen produzieren ließen; sie ist vielmehr selbst eine Folge der Entwicklung eines schönen Geistes, der sich in Wort und Schrift recht eigentlich verwirklicht.
Nur Eliten, die der Gemeinschaft dienen, haben einen Existenzberechtigung.

Wer bestimmt denn das???

Bestimmen ist vielleicht zu hart ausgedrückt.

Wer sagt so was?

"Es ist geradezu charakteristisch für das Zugehören zur platonischen Elite, dass sie sich nicht an ihren eigenen Interessen orientiert. "

http://www.wissenschaftsmana … icle/3-2004Nida_Ruemelin.pdf

Platon z.B.
**e Mann
2.565 Beiträge
Über den allgemeinen Begriff "Elite" kann man keine generellen Aussagen machen.
(pue)

Was denn sonst? Wenn es einen allgemeinen Begriff gibt, dann nur, weil man allgemeine Aussagen trifft, die ihn erst erzeugen.

Ich habe es ungenau ausgedrückt, dachte aber, es könnte im Sinnzusammenhang ausreichend sein. Natürlich meinte ich meine Aussage in Bezug auf die Frage: Brauchen wir Elite?

Darauf gibt es keine generelle Aussage.
ok, wir brauchen eliten.

krankenpfleger, altenpfleger, hospizmitarbeiter ...
**e Mann
2.565 Beiträge
Ja, die Besten der Besten.

(Und auch die, die es nicht so gut können.)
*******alm Paar
7.574 Beiträge
sweetsches gedankengut......
der mensch als freier geist, als herr seines denkens und handelns ist leider nur eine schöne illusion. psychologie, philosophie, esoterik und nicht zuletzt die diversen religionen haben hierfür zahlreiche erklärungen vorgelegt- und enenso viele irrtümer. vergessen sie ICH, über-ICH und erbsünde, archetypen, karma und den teufel; hinter unseren zwängen und trieben, unserem sein und tun steckt niemand anderes als das monster des alltags!

in diesem versteck schlummert elite..........

namd
******s_X Mann
1.065 Beiträge
Wenn ich eine Elite fände die selbstlos auf das Gemeinwohl ausgerichte ist, würde ich die die Demokratie mit Freude zur Hölle schicken. Das Problem stellt sich zur Zeit dahingehend dar, daß selbsternannte Eliten zurmeist den Begriff als Differenzierungsmerkmal betrachten, was per se schon die Abkehr vom Gemeinwohl darstellt.

Ansonsten ist Elite halt etwas was sehr schwer zu vermitteln ist, nicht nur bei Elitepartner, sondern auch als Eigenschaft selbst.

Ja wir bräuchtenten dringenst eine Elite. Das "Volk" als Massenphänomen ist einfach nicht geeignet um anstehende Problem zu erkennen oder gar zu bearbeiten.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
In meiner Lidl-Filiale hängt im Eingang am Getränkepfandautomat ein Plakat, auf dem steht in der Mitte dick und fett:

"jede Flasche zählt"

In den letzten Tagen muss ich dabei jedesmal an diesen thread denken.

Bei den schrulligen Assoziationsmustern, die möglicherweise nur mir eigen sind, läuft das ja darauf hinaus, die Co-Message dieses Plakats sei, dass die Anti-Elite, die dort einkauft, weil sie sich den Vollsortimenter nicht leisten kann, gleich am Eingang ein verkaufsfördernd-aufmunterndes Kompliment bekommt.

Das trägt aber irgendwie auch leicht paranoid-wahnhafte Züge.
Das haben die Marketingstrategen von Lidl nicht bewusst so entworfen, oder?
*******alm Paar
7.574 Beiträge
klingt wie............
......ein eigentor mr. jincandenza.

*ggg* namd
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Wäre ich aufgefordert das 'Eigentor-statement' assoziativ zu kommentieren, führte mich dies ausschließlich zu 'Brot'.
Um den Gedanken von der Wiederverwertbarkeit der Verpackungsmaterialien nicht zu vernachlässigen, käme auch 'Senf aus der Tube' in Betracht.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
...und andererseits, was die vermeintlich negative Konnotation des Begriffs Elite anbelangt ist eine Antizipation zu >brauchen wir- brauchen wir nicht< völlig unsinnig, denn der Begriff Populismus ist jetzt schon der 'Unbegriff des Jahrhunderts'.

Im Joy Club Lokalkolorit :
"Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment!"
*******alm Paar
7.574 Beiträge
turn turn turn,
braucht elite uns?

calm*frage*
****66 Mann
222 Beiträge
Hey Uncle,
das klingt jetzt aber wirklich sehr elitär.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Hey Yang,
ich fühle mich aber im Sinne der Threadklage frei von jeglicher Schuld. Denn die Elite der
'ins Fettnäpfchen Treter' übt meines Wissens nach keine unterdrückende Macht auf andere Individuen aus.
*grins*
*******alm Paar
7.574 Beiträge
wettbewerbsfähigkeit.......
Die ZEIT hat die Vorstandschefs der 30 größten börsennotierten deutschen Konzerne um Auskunft gebeten: Welches Gehalt halten sie für angemessen? Und hätten sie Verständnis dafür, wenn der Staat die Managergehälter gesetzlich deckeln würde?

Der öffentliche Druck auf die Wirtschaftselite, solche Fragen zu beantworten, nimmt zu, seit eine wütende Debatte über die Vergütung von Vorstandschefs entbrannt ist. Sie hat sich am Ruhegeld des früheren VW-Chefs Martin Winterkorn entzündet, der angeblich nichts von den Dieselmanipulationen beim Autobauer wusste, aber 3.000 Euro Rente bekommt – täglich. Im Jahr vor der großen Krise hatte sein Gehalt 15,9 Millionen Euro betragen. Die Debatte wird genährt durch Christine Hohmann-Dennhardt, die im VW-Vorstand für Integrität zuständig war, nach einem Jahr ging und eine Abfindung von zwölf Millionen Euro bekam. Und sie wird befeuert durch Zahlen, die der Managementwissenschaftler Robert Göx aus Zürich errechnet hat: Verdiente ein Topmanager hierzulande 1991 noch das 28-Fache eines durchschnittlichen Arbeitnehmers, ist es heute bereits das 83-Fache.

Zwar erwägen VW-Aufsichtsräte, das Gehalt des Vorstandschefs künftig zu deckeln, auf zehn Millionen Euro. Zwar verzichteten bei der Deutschen Bank die Vorstände gerade auf ihre Bonuszahlungen, Bankchef John Cryan schrieb sogar per Zeitungsannonce einen langen Entschuldigungsbrief an die "verehrten Kunden". Aber der Eindruck bleibt: Ganz unten in den Unternehmen werden Gehälter mit dem Argument gedrückt, nur so könne die deutsche Wirtschaft wettbewerbsfähig bleiben. Ganz oben spielt Geld keine Rolle, weil angeblich nur so der Kampf um die besten Talente gewonnen werden kann.

......beginnt dort, wo der produzierende arbeiter seinen lebensunterhalt nicht mehr decken kann, weil das geld in unproduzierende abfließt.

also in die elite.

namd
In der Tat!

Ist die Arbeit eines Manager das 83fache eines Facharbeitergehaltes wert, obschon der auch nur 24 Stunden am Tag und zwei Hände und Füße hat und hoffentlich ein Hirn hat?
Sicherlich nicht - es kennzeichnet die Gier und die Maßlosigkeit, die allerdings nicht nur der "Elite" innewohnt, sondern der Traum einer ganzen Gesellschaft darstellt.
Die Frage ist doch nicht so sehr,
ob der Mensch zwei Hände und 24 h zur Verfügung hat, sondern sie ist doch eher so gelagert, ob er derjenige ist, der das Unternehmen am besten führen kann, so dass es mit ihm am erfolgreichsten ist.
Die Frage lässt sich im Allgemeinen leider nicht exakt beantworten.
Im Fall Winterkorn lässt sie sich aber beantworten.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Hybris : Elite
Durch die gesamte überlieferte Geschichte wird ersichtlich, daß die sozio-kulturelle Evolution beim Menschen ein Prozess der stetigen Umwälzung von Macht und deren Strukturen ist.
'Das Phänomen der hierarchischen Ordnung bildete sich mit der Ausdifferenzierung der archaischen Unstrukturiertheit hin zu (wie auch immer ausgeformten) Gesellschaften in denen notwendigerweise die Herausbildung von Machtzentren die Funktion der erweiternden Willensbildung übernommen haben.'
(etwas frei, nach Luhman [Evolution und Geschichte/Soziologische Aufklärung Bd.2])
Im Übertrag auf eine etwas martialischere Pespektive ist das menschliche Bemühen zur Beseitigung der (insbesondere) hierarchischen Ordnung vergleichbar mit dem Kampf gegen die Hydra, in der jedoch selbst die modernste Gesellschaftsform, der demokratische Staat , sich nicht als Herakles erweisen kann.
Dazu frei nach J.Habermas:
" Die Erfüllung dieser Aufgabe ist problematisch und zehrt an der Legitimation des Staates, denn sie zwingt ihn, nachhaltig in die privat organisierte Wirtschaft einzugreifen und doch zugleich die Autonomie des Marktes und damit das Eigentum zu schonen. Staatsinterventionen können gar nicht erfolgreich sein, denn sie setzen nicht durch unmittelbare Steuerung des Wirtschaftsprozesses bei den Ursachen an. Der Staat ist ferner außerstande, den Weltmarkt, multinationale Unternehmen und globale Waffensysteme zu kontrollieren und sich den Einflüssen des weltumspannenden Nachrichten- und Personenverkehrs zu entziehen. Immerhin ist es dem Staat unter diesen schwierigen Bedingungen gelungen, die disfunktionalen Nebenwirkungen des kapitalistischen Wirtschaftsprozesses soweit abzufangen, daß er von der Öffentlichkeit noch akzeptiert wird. Symptome bilden die permanente Finanzkrise, Inflation, Arbeitslosigkeit. Unter der Oberfläche entstehen aber delegitimierende Verteilungskämpfe und ein Trend von der Parteiendemokratie zu Bürgerbewegungen. Der Staat muß gleichzeitig an vielen Fronten kämpfen und sich rechtfertigen. Er verschleißt darüber seine Kräfte und macht sich lächerlich, da seine Entscheidungen unbeachtet bleiben. Hilflos treibt er von einem Feuerwehreinsatz zum anderen"
*******alm Paar
7.574 Beiträge
wer ist denn.......
Der Staat muß gleichzeitig an vielen Fronten kämpfen und sich rechtfertigen.

der staat?

namd
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Stecktest du deine Nase in einen Ameisenhaufen...dann würdest du's wissen.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
das ist keine antwort auf meine frage,
Stecktest du deine Nase in einen Ameisenhaufen...dann würdest du's wissen.

sondern nur politisches blabla.........

namd
****e_H:
Hybris : Elite

Die Bobachtung von Habermas ist sicherlich richtig. Sie aber zu verbinden mit einer Hybris der Elite oder einem Elitenversagen - auf Staatsebene ginge doch fehl.
Denn zur Elite gehört auch genau dies, zu erkennen und reflektieren, wie begrenzt die eigenen Handlungsoptionen sind, und sie entweder durch geeignete Maßnahmen zu erweitern (Gesetzgebung und Exekutive) oder es schlicht sein zu lassen, weil zu befürchten ist, dass solche Maßnahmen die Situation verschlimmbessern. Keinesfalls aber jede Reflexion aufzugeben und sich damit selbst überflüssig zu machen.
Das viel zu hörende Jammern in der Politik, dass angesichts der Globalisierung der Wirtschaft und der multilateralen Gegebenheit die Spielräume politischen Handelns immer enger (und ohnmächtiger) würden, ist zwar eine zutreffende Situationsbeschreibung, aber keine Lizenz zum Nichtstun oder zur Kapitulation vor dem Zeitgeist. Wenn sich eine Elite dazu verstiege, dann ist sie nicht mehr im Modus der Hybris, sondern im Gegenteil den der Eigenauflösung oder Abdankung. In Demokratien ist dies übrigens auch gewollt, da jede Macht nur eine Macht auf Zeit ist, die es in genau dieser Zeit auch zu nutzen gilt. Nur vorzeitig sich aufzulösen ist dann ein elementares Versagen.
*******rlin Mann
1.936 Beiträge
Ich bleibe dabei, Elite sind immer die anderen.
Bisher hierher ist es nicht mehr als ein typisches Kneipengespräch. Die da draußen vor der Tür, das sind die, über die man sich aufregen muss.
Ich denke, ein Thema zu diskutieren bedeutet, für einen winzigen Moment in die Haut des anderen zu schlüpfen.

Für mich bedeutet "Elite" eine Lebensnotwendigkeit. Ich würde gern meinen Zahnarzt zur Elite zählen dürfen. Gern würde ich den Neurologen meiner Frau zur Elite zählen dürfen. Selbst wenn ich mein Wagen reparieren lasse, dann wünsche ich mir die Elite. Und viele, die eigentlich mal hierher kamen, wegen der Vögelei, wünschen sich die Elite beim Sexualpartner, oder gar selbst die Elite beim vögeln zu sein.

Nein, Elite ist nichts verwerfliches. Es müsste mehr geben und gern wäre ich einer davon.
Was zum Teil sicherlich erfüllt ist, aber eben nicht ausreichend.
Scheuen muss man auf das Positive, auf das, was erreicht wird und erreicht werden kann.

Elite sehe ich nicht neidbehaftet. Jeder zweite meiner Arbeitskollegen hat einen Doktortitel. Nicht alle sind herausragend. Dennoch habe ich im Verhältnis zu einigen die Intelligenz einer Fledermaus. Jedoch, ich profitiere davon. Lerne jeden Tag. Führe interessante Gespräche und bin Teil einer großartigen Arbeit mit großartigen Ergebnissen. Angetrieben von eben dieser Elite.

Bei der negativen Betrachtung wird oft die Menschlichkeit unterschlagen. Wir schnippen beim Autofahren die Kippen aus den Fenster, fahren zu schnell oder parken falsch, erwarten von der Elite aber etwas anderes. Auch finanziell sind wir alle auf den Vorteil bedacht und in der Kindergartentruppe spielen wir gnadenlos unseren Vorteil gegenüber anderen aus, sofern wir denn einen haben.

Gleiches muss der Elite gestattet werden. Und normalerweise ist das auch kein Problem, solange genug für andere hängen bleibt. Das ist in der Regel auch der Fall. Nur will es oft keiner sehen.
Das es elitäre Gruppen, bzw.Stellungen bei allen Herden- oder Rudeltieren gibt, dürfte das Konzept der "elitären = vorherrschenden" Klasse natürlichen Ursprungs sein.

Was ich mich frage ist, ob das Bilden elitärer Grüppchen bei Jugendlichen, antrainiert oder angeboren ist
@**er Berlin

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