„Wann habt ihr angefangen mit Suspension?
Nach ca. eineinhalb Jahren. Aber das ist letzten Endes absolut egal - wichtig ist die Fesselerfahrung. Ich habe die Grundlagen in einem Workshop gelernt, danach regelmäßig (so alle zwei Wochen mal ein paar Stunden) mit einer Freundin geübt, dann einen zweiten Workshop besucht, bei dem auch über meine Technik noch mal jemand drübergeschaut hat und konkrete Hilfestellungen und Hinweise gegeben hat. Nach noch mehr üben dann ein weiterer Workshop mit Grundlagen zu Suspensions.
Ich hier aber
@*********Seil zustimmen:
„Das hat wenig Sinn, wenn ich dafür jetzt eine Zahl sage, denn das ist nicht übertragbar. Ein Jahr war es jedenfalls bei mir nicht.
Daher halte ich konkrete Zeitangaben für absolut nicht hilfreich.
„Als Richtwert habe ich gehört, dass man erstmal 1 Jahr am Boden fesseln sollte und danach erst in die Luft gehen.
Jemand, der 6 Monate quasi täglich eine Stunde, eventuell sogar noch mit verschiedenen Bunnies, das Fesseln übt, hat mehr Routine, als jemand, der vor 5 Jahren mal einen Workshop gemacht hat und seit dem einmal im Monat seine Frau am Bett festbindet.
Wichtiger ist vielmehr das hier:
„Sollte Man(n) schon eher sehr erfahren sein im Bondage oder kann man auch als Neuling gleich mit Suspension starten.
Als Neuling sollte man erst mal mit Armen und Beinen anfangen, ein Oberkörper-Harness, vielleicht mal einen Boxtie. Idealerweise unter den Augen eines erfahreneren Riggers, der einen auf Dinge hinweist, auf die man von selbst nicht mal kommen würde, dass sie problematisch sein könnten. Und am besten fragt man auch den, ob er denn denkt, man könne sich an Suspensions mal rantasten.
Ich stimme auch
@******und daher absolut uneingeschränkt zu:
„Da müssen die Grundlagen aus dem FF beherrscht werden, bevor jemand sich unter Anleitung eines erfahrenen Riggers (in einem Workshop) an eine Suspension wagen kann.
Auch dieser Punkt hier ist sehr wichtig:
„Gilt auch mMn für Bunny und Rigger.
Da Suspensions auch für Bunny sehr kräftezehrend sind, und außerdem hier besonders viel Kommunikation notwendig ist, ist es tatsächlich sehr hilfreich, wenn Bunny selbst gut einschätzen kann, wenn etwas nicht stimmt und Übung darin hat, das klar und effizient zu kommunizieren. Ein erfahrener Rigger mag hier vieles auch selbst erkennen oder durch gezielte Fragen in Erfahrung bringen, aber mir persönlich sind hier erfahrene Bunnies viel lieber.
Einen Hinweis erlaube ich mir hingegen zu @*******heus Beitrag:
„Man sollte schon einen TK perfekt Suspension - Tauglich fesseln können.
Ein TK kann zwar die Grundlage einer Suspension sein, muss aber absolut nicht. Suspensions sind auch möglich, ganz ohne einen einzigen TK zu fesseln. Wichtiger ist vielmehr, dass ein Rigger generell ein gutes Gefühl (erworben durch Erfahrung und Austausch, nicht durch unerklärbare Intuition) dafür hat, wie und wo bei seiner Fesselung Last verteilt wird, wie sich eine Fesselung unter Last verhält, und so weiter.
Ich persönlich habe das zwar auch so gelernt, bin aber inzwischen kein großer Fan mehr von "klassischen" TKs für Suspensions. Das mag sicherlich, wenn es perfekt gefesselt ist, mit vielen Bunnies absolut kein Problem sein. Aber ich bevorzuge "chest-loaded" Versionen, die bei einer Suspension das gesamte Gewicht auf die Brust laden und die Arme nicht in der Art belasten, wie das ein TK tut. Ist aber sicher Glaubensfrage und eher ein eigenes Thema.
„Ich hab jemanden kennengelernt und er ist ziemlich unerprobt im Bondage, möchte aber sehr gern Suspension mit mir probieren. Ich habe da eher Bedenken, bezüglich meiner Sicher- und Gesundheit...
Zu Recht. Und ich würde dir raten, generell mit niemandem zu fesseln, von dessen Fertigkeiten du nicht überzeugt bist. Und auch mit niemandem, bei dem du denkst, er würde sich übernehmen. Denn: jede Fehleinschätzung des Riggers ist auf die Kosten deiner Sicherheit und Gesundheit, nicht auf die Kosten seiner. Schon deshalb empfehle ich jedem Rigger, der noch eher wenig Erfahrung hat, wenn er sich unsicher ist, ob er etwas kann, lieber "nein" als "ach, kann man mal versuchen" zu antworten.
Auch hier schließe ich mich weider gerne
@*********Seil hier uneingeschränkt an:
„Einfache Regel:
Grundsätzlich nur das mit machen, bei dem du keine Bedenken hast. Für mehr erst einwilligen, wenn mehr Vertrauen da ist.
Prinzipiell im Übrigen, auch wenn ich gerne behaupte, noch nicht ganz in dem Alter zu sein, wo das schon problematisch ist ("ich bin doch grad erst nicht mehr 20!") bin ich auch bei
@*****abi
„NIE ALLEIN bei den ersten Malen
Und später auch nicht.
[...] Niemals zu zweit alleine!
Allerdings muss ich auch zugeben: während ich sehr oft auf Events fessle, wo genug Leute rumstehen von denen zumindest ein paar immer auch wissen, was sie zu tun hätten und der Rest zumindest Anweisungen befolgen kann, hab ich auch schon zu Hause zum Üben ohne weitere Hilfspersonen Suspensions gemacht. Einfach, weil das praktikabler ist. Da versuche ich aber meist nichts neues sondern halte mich an das, wo ich mich sicher genug fühle - das verhindert zwar Notfälle nicht, senkt aber das Risiko.
Das ist so ein klassischer Fall von "ich weiß es besser, und rate es Anderen, halte mich aber selbst nicht dran". Einfach weil es für mich oft unpraktikabel ist, nur um die Routine zu behalten, regelmäßig genug andere Rigger einzuladen.
"Wer frei von Sünde ist, werfe den ersten Stein".
Daher zum Abschluss, vielleicht die Differenzierung die
@******978 sich gewünscht hat: letzten Endes entscheidet ihr beide alleine darüber, welches Risiko ihr eingehen wollt. Die Tatsache, dass du hier um Meinungen fragst, zeigt, dass du dir hier alleine aufgrund deiner eigenen fehlenden Erfahrung nicht zutraust - und das ist schonmal ein riesen Pluspunkt für dich, und ein Minuspunkt für ihn, dass er nicht das selbe tut. Ich bin im BDSM-Bereich großer Fan von RACK - aber "risk aware" bedeutet halt, alle Beteiligten müssen ein gutes Bild des Risikos haben, dem sie sich aussetzen. Ich denke, dieses Thema konnte dir hier ein bisschen weiterhelfen - der Rest liegt an euch.