Erste Hilfe!

Hallo ChaosKing,

dann mach ich mal den Anfang..

Also den Umgang mit einem Defi hab ich noch nie probiert, als Krankenpfleger aber schon 3 reanimationen hinter mich gebracht, einmal sogar allein bis zum eintreffen des Rettungsdienstes.
Sicher sollte man regelmäßig zum Erste Hilfe-Kurs gehen. Oftmals ist man von einer Situation so überfahren, dass man nicht weiß, was mach ich jetzt bloß?

Ja, was kann ich, was darf ich?

In einer Notfallsituation sollte man darüber nicht nachdenken, sondern einfach handeln - der größte Fehler wäre es: Nichts zu tun..
Ich bin der Meinung, wer in bester Absicht handelt, kann keine Fehler machen..
Und wenn man nicht weiß was man tun soll, kann man auch den Disponenten in der Notrufzentrale fragen - und überhaupt:

Schon der Anruf rettet Leben!!

In diesem Sinne, ein angenehmes Wochenende - ohne Notruf - wünscht Euch voyager2

falsch machen kann man nur wenn man nix macht

wir bei der FFw machen erste Hilfe Kurse alle zwei Jahre und das finde ich auch ausreichend und meiner Meinung sollte das auch für alle Führerscheinbesitzer zur Pflicht gemacht werden wobei man da vielleicht auf drei oder vier Jahre erweitern sollte

und jetzt zum Defi eine vernünftige Herz Kireislauf Massage mit Beatmung bringt mehr als ein Defi und nach 12min ist auch der Rettungsdienst da
und wenn du unbedingt so ein Gerät benutzen musst es ist mir Bildern beschrieben was zu tun ist aber wer kümmert sich in der zeit um den Verletzten????????

Hey.
Ich denke, wir sind uns einig, dass das einzige, was jemand falsch machen kann ist, nichts zu machen.
Jeder kann Erste Hilfe leisten, auch wen's "nur" der Notruf ist, da habt ihr Recht.

Ich bin der Meinung, dass eine Auffrischung der Erste-Hilfe-Lehrgänge alle 2 Jahre Sinn machen würde. Aber das wär wohl ein bisschen viel verlangt vom "Otto-Normal-Bürger".
Aber seit den "neuen Führerscheinen" muss man LKW- und Bus-Führerscheine ja alle 5 Jahre verlängern (wer noch den alten Schein hat erst ab dem 50.Lebenjahr, alle anderen unabhängig davon alle 5 Jahre). Hier könnte man doch neben der Ärztlichen und Augenärztlichen Untersuchung auch die Auffrischung in Erster Hilfe verlangen. Denn Berufskraftfahrer, die immer unterwegs sind, sollten doch vorbereitet sein.

Mit der Aussage zum Defi bin ich nicht ganz einverstanden.
Fakt ist: Diese Dinger sind "Idiotensicher". Die meisten reden mit dir und den Rest erklären Bilder. Damit kann man quasi nichts falsch machen.
Und: Nicht umsonst hängen die Geräte immer öfter in öffentlichen Gebäuden, Bahnhöfen etc.
Wenn jemand ein Kammerflimmern hat und 12 Minuten (einfach mal so um ne Zahl zu nennen) ohne Defibrillation reanimiert wird, ist das Ergebnis meist nicht das gewünschte. Sicher sind eine vernünftige Herzdruckmassage und eine Beatmung schon sehr viel wert. In jedem Fall besser, als daneben zu stehen und auf den RD zu warten. Aber wenn man ein solches Gerät zur Verfügung hat, sollte man es auch einsetzen. Man kann nichts falsch machen, denn die Geräte sind so programmiert, dass im Zweifel kein Schock abgegeben wird um niemanden zu gefährden. Das Aufkleben der Elektroden und die Inbetriebnahme des Defis dauert auch bei ungeübten nur maximal 1-2 Minuten. Und während das Gerät "hochfährt" kann weiter gedrückt werden. Die Überlebenschancen des Patienten steigen immens bei einer Frühdefibrillation (wenn ein defibrillationswürdiger Rhythmus vorliegt).
Die einzige Zwickmühle sehe ich, wenn man alleine ist und ein Defi zwar verfügbar wäre, der Weg dorthin aber mehrere Minuten dauern würde. Wenn man dann keine Hilfe von anderen Passanten o.ä. hat, ist es besser kontinuierlich zu reanimieren, als den Patienten mehrere Minuten so liegen zu lassen.
Mein Fazit: Wenn ein AED in der Nähe ist oder von anderen Ersthelfern geholt werden kann, würde ich jedem empfehlen, diesen auch einzusetzen. Nicht umsonst gehört die Rhythmusanalyse zu einem der ersten Dinge, die wir im Rettungsdienst bei einer Reanimation durchführen. Ich denke zu diesem Thema ist noch eine Menge Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit nötig.

Hallo Leute,

ich bin selbst Ausbilder für EH und fahre seit ca. 30 JAhren im Rettungsdienst.
Mein Tip ist: Erste Hilfe ist erst gut, wenn man sie auch tut!"

Viele Personen in der BRD sind irgendwann mal in der Ersten Hilfe ausgebildet worden, bei dem einen mehr undbei den anderen länger schon her. Aber bei den Unfällen auf der Strasse wird immer noch weg gesehen, ebenso wie die Notfälle in unserer Umwelt.
Also nicht wegsehen und meinen, es kommt schon einer der hilft, sondern zu packen. ICh mache auch EH mit Kindern und die haben uns Erwachsenen einiges voraus, denn die haben keine Angst etwas falsch zu machen, die machen einfach das, was man ihnen begebracht hat.
ICh kann mich nur meinen Vorausschreiber anschließen, es ist in Deutschland noch niemand für "falsche" Erste Hilfe verurteilt worden, aber etliche schon wegen unterlassene Hilfeleistung! Unterlassen Hilfeleistung ist kein Kavaliersdelikt. ICh höre immer wieder von meinen weiblichen Kursteilnehmern, dass Angst haben in der Nacht auf der Strasse auszusteigen. Ich aber sage dann, aber tekefonieren und einen Notruf absetzen geht immer. Damit ihr den PArt der Ersten Hilfe gemacht, der in ihren Möglichkeiten steht.
LAsst nichts unversucht, sondern packt an und wartet nicht bis es anderen tun, denn die denken vielleicht genauso!

gruss
Norbert

hallo zusammen,

erstmal an alle Vorredner hier, natürlich habt ihr alle Recht und auch ich decke die meisten Aussagen von euch. Ich Persönlich finde es nur immer wieder erschreckend wieviele Personen unsere Notrufnummern nicht kennen und da fängt meiner Meinung nach das Problem schon an.
Ich möchte hier keinem zu nahe treten, aber mit einem guten Notruf kann eine Rettungskette ganz anders in Gang gesetzt werden als wenn der Notruf über dritte z.B. der Polizei zur Rettungsleitstelle übermittelt wird.
Klar ist das Fehler gemacht werden, gerade Bürger die nichts mit einer Hilfsorganisation zu tun haben sind aufgeregter als z.B. freiwillige Helfer einer Hilfsorg. Aber auch dagegen kann man mit regelmäßigen Kursen Entgegenwirken und deswegen meine ich auch das Fortbildung in Erste Hilfe für z.B. Führerscheinbesitzer zur Pflicht werden muß.
Aber auch bei der Feuerwehr zumindest bei uns wird nur einmal ein Kurs gefordert und zwar vor der Grundausbildung und das finde ich definitiv zu wenig. Bei aktiven Kameraden müsste eine Fortbildung jedes Jahr im Rahmen einer Standortausbildung Pflicht sein.

lg

Dem kann ich nicht wirklich zustimmen:
Gerade die integrierten Leitstellen vereinfachen doch das System insofern, dass für Feuer etc. und medizinische Notfälle nurnoch eine Nummer gewählt werden muss. Die 112.
Zumindest bei uns verhält es sich so, dass auf der Leitstelle kompetentes Fachpersonal sitzt, das sowohl eine Ausbildung zum Rettungsassistenten als auch mindestens eine Feuerwehrgrundausbildung absolviert hat.
Ein weiterer Vorteil der integrierten Leitstellen mit einheitlicher Nummer ist doch auch, dass bei verschiedenen Notfällen, gerade Verkehrsunfällen, oft sowohl Feuerwehr als auch Rettungsdienst zur bestmöglichen Versorgung gefordert sind und durch einen gemeinsamen Notruf eben auch für den Patienten wichtige Zeit gespart wird.

Trotzdem sehe ich ein ganz großes Problem in der allgemeinen Bevölkerung, was eben Notrufe angeht. Viele kennen die wichtigen Nummern nicht, andere haben Angst, etwas falsches zu sagen oder gar für den Notruf bestraft zu werden ("Und was ist,wenn es dem jetzt doch gut geht und die rücken umsonst aus?Muss ich es dann bezahlen?").
Der Gedanke, dass jeder Erste Hilfe leisten kann und muss - und sei es lediglich in Form eines abgesetzten Notrufs - muss in den Köpfen aller verankert werden.

also ich weiß nicht genau wie es bei anderen ist aber soviel ich weiß ist es in allen Landkreisen von Hessen so das die Leitstellendisponenten alle min. Gruppenführer der Feuerwehr und mittlerweile sogar Rettungsassistent sein sollte. Und da sollte es eigentlich keine Dispo-Schwierigkeiten mehr geben. Wie es woanders ist kann ich leider nichts zu schreiben.

lg
in_passion

jetzt war Chaosschatzi schneller

wollte ja auch nur sagen wie ich es kenne. Und ich kenne die ganze Problematik auch nur zu gut. Wir als Hilfskräfte müssen halt immer wieder Aufklärung leisten. Ich habe jeden Tag damit zu tun und ich mache es gerne

lg

da will ich dann lieber nicht zwischen die Fronten geraten

alles kein Problem Dir mal die Hand schüttel lach

Haben wir das jemals nicht?
Können wir aber gerne tun

... der letzte Eintrag hier schon etwas länger her ist.

Ich bin seit nun mehr 7 Jahren EH-Ausbilder mit ca 50 Kursen pro Jahr. Unser KV schult bzw bildet jedes Jahr knapp 6500 Ersthelfer aus. Die von Euch genannten Punkte, warum keine Hilfe geleistet wird, sind mir daher nur zu gut bekannt.
Aussagen in diese Richtung ... ich bringe die neuen Ersthelfer (16 UE), dazu den Notfall mal aus ihrer Sicht zu sehen: "Stellen sich einfach mal vor sie sind in dieser Situation. Was würden sie sich dann wünschen?" Ich lasse in meinen Kursen alle "wenn`s, aber`s u.s.w." zu, erkläre entsprechend dagegen. Zum Defi, bei uns wird er von allen Ausbilder in den Kursen gezeigt, erklärt und vorgeführt.

Problem der Ersten Hilfe ist, das so gut wie keine Aufklärungsarbeit geleistet wird. Solange das nicht solide und kontinuierlich erfolgt, bleibt den Ausbildern, Sanitäts- und anderen Einsatzkräften nichts anderes übrig dies selbst zu tun.

Zum Pflichtwerden alle 2 Jahre, wir sind auch dafür. Bis es soweit ist haben wir einen neuen Kurstyp im Angebot. Er geht 4 x 45 Min. beinhaltet alle wichtigen Maßnahmen. Zielgruppe ist die Privatperson, die bisher von den BGs "verschont" geblieben ist.
Die Besucherzahlen steigen, sind zwar noch nicht so, wie der KV sich das wünscht, aber sie steigen.


Liebe Grüße aus M-V
Debora

ich muss Debora2368 vor mir Recht geben, dass hier eine mangelnde Aufklärung gepaart mit einem Anspruchsdenken der Bevölkerung ist.
Auch ich mache seit fast 20 JAhren EH-Ausbildung.
Bei dem Auffrischungskurs denke ist der sogenannte "Fres up" gemeint. Oder liege ich da falsch.
BEi uns im KV haben wir stark steigende ZAhlen im Bereich der Breitenausbildung, insbesondere im Bereich der Erste Hilfe-Trainings.
Diese dauern ebenfalls 8 UE, also eine Tag und werden in der Regel alle zwei JAre durch die BG`s bezahlt.
Das Problem ist, dass die meisten den Arsch nicht vom Sofa hoch bekommen um an einem solchen Kurs teilzu nehmen, außer der Chef genehmigt dies währen dder Arbeitszeit.
Im Zeitalter der Handys ist nach meinen Gefühl ein zu hohes Anspruchsdenken des Einzelnen da, so nach dem Motto " Die Profis sind eh gleich da, ich hab ja gerade mit dem Handy angerufen!"
JEder im Bereich der Hilfsorganisationen weiss, dass es Situationen gibt, in denen es um Minuten geht und daher der ERsthelfer eingreifen muss. Und zwar richtig aktiv und nicht nur mit einem Telefonat!

... basiert auf dem Prinzip des "Fresh Up", ist aber anders aufgebaut.
Hier ist es der Partner, das Familienmitglied der Erste Hilfe benötigt. Die Fallbeispiele geben die Kursteilnehmer vor.
Ganz am Ende des Kurses, gehen wir auf §323 Abs. c ein. Das auch XYZ ein Familienmitglied, ein Partner ist.

Zum Handy: Zu mir hat im Kurs tatsächlich mal ein Herr gesagt: "Der Notruf würde doch reichen und er hat ja schließlich auch ne App dafür." " Das ist sehr schön", hab ich ihm geantwortet, "in der Zwischenzeit können sie der Person ja beim Sterben zusehen. Dann können sie definitiv nix mehr falsch machen."
Im ganzen Kurs herrschte betretenes Schweigen.

Ich kann in solchen Situationen, leider meinen Sarkasmus nicht im Zaum halten.

Ich bilde aber trotz solcher und ähnlicher Aussagen gerne aus.

Ach, und besagter Herr, war derjenige der dann am aktivsten war.

ich habe einen Ausbilderkollegen , der sagt immer er wünscht jedem Verletzten den Ersthlefer, der er selbst wäre!

ICh denke, dass ist Sarkasmus pur!!

Sollte Pflicht für alle Kfz.-Führer werden und darüber hinaus in der Schule beginnend flächendeckend.

Den Aufschrei in der Bevölkerung höre ich schon jetzt!

In manchen Berufsgruppen ist Nachschulung auch mit dem Defi alle 2 Jahre schon Standard. So auch bei uns.


Ich formuliere mal um: Jeder Ersthelfer sollte so an den Verletzten herantreten, als wäre er es selbst.

... wird der Defi jedes Jahr nachgeschult.

Ich gebe meine Kursteilnehmern immer den Rat "Geht mit einem Verunfallten so um, wie ihr selber im Notfall behandelt werden wollt."