Passt das Wort "Sadismus" überhaupt?

Sadismus als Begriff in seiner allgemeinen Bedeutung passt eben nicht zum gesamten Kosmos BDSM. Nur zu einem Teil. De Sade war zwar sehr vielseitig unterwegs, aber die Begriffsbildung bezeichnet ungefähr den aus Wikipedia zitierten Text, wobei man sich auch hier schon etwas streiten kann. Habe einmal eine Landkarte über die Themenwelten von Fetischen/ BDSM vor ein paar Jahren angefertigt. Mehr eine Sammlung von zugrunde liegenden Phantasien (wo hab ich die nochmal, müsst ich kurz suchen). Als MindMap, wenn das hier dem einen oder anderen etwas sagt. Mit der Systematik, die ich verwendet habe, kann man deutlich sehen, dass es jenseits von Sadismus (und vielleicht vom Doppelbegriff Sadismus-Masochismus) noch wichtige andere abgrenzbare Unterthemen existieren. Sogar soweit würde ich hier gehen, dass der Sadismus im BDSM kein Hauptmotiv sein muss. D/s gibt es in so vielen Facetten, dass hier schon die Mehrzahl ohne Unterdrückung, Erniedrigung, Demütigung und Schmerzen auskommt, also den klassisch sadistischen Vorstellungen. Ein großer Teil schafft Erziehung auf anderen Ebenen, es geht manchmal sogar ohne herkömmliche Bestrafungen (Stichwort: Belohnungssysteme).

Das past absolut nicht zu der Dom _Sub beziehung...Sadismus wird von Menschen ausgeübt die aus reiner lust am qäulen von Tieren und menschen lust empfinden (eigene lust) Sie wollen nicht das lustempfinden von Frauen oder Männern ervorufen..

Dazu gehören diese die Frauen wie männer schlagen vergewaltigen und schlimmeres ..

... ist für mich nur einer der etwas gegen den willen des partners macht, aber niemals wird er ein sadist sein wenn sein partner die schmerzen und qualen als zeichen seiner liebe empfindet ...

Gibt es aber auch in abgestufter Form. Sogar von einer "gesunden Portion" Sadismus wird gesprochen, wenn der eine Part (kann immer wieder auch die Frau sein!) mit seinen sadistischen Phantasien zu einem masochistischen Gegenpart passt. Sadismus wie Du ihn beschreibst ist nur die engere Auslegung. Es gibt auch Extreme, aber wenn beide das einvernehmlich tun und damit zusammen passen ist das deren Sache.

Aber so wie ich Dich verstehe, denkst Du bei (Deiner?) Dom/sub-Beziehung auch nicht an sadistische Phantasien und Handlungen?!

das wurde ich auch oft gefragt warum ich mich als Sadist bezeichne.
Ich kann einen Lustgewinn aus den Leid eines Menschen finden/bekommen, doch ist es immer im Rahmen eines Spieles auch wenn es sehr Ausschweifend sein kann.

Wer würde sich schon ohne sein Einverständniss von einen Sadisten bearbeiten lassen?

Doch wie sieht es nun im Bereich "Strafe" aus?
Ich denke in diesem Rahmen einer D/S-Beziehung macht Dom schon mal was gegen den Willen der Sub.
Ist er deshab ein Sadist?

wenn sub strafe verdient hat, dann wird sie sie auch annehmen ...
wenn nicht wird sie ihren Herrn zwar hassen, aber immernoch lieben also kein sadist weil es in dieser beziehung mit dazu gehört

Aber Sub hat doch manchmal Strafe verdient, aus den Augen des Dom, obwohl sie meint, richtig gehandelt zu haben......????
Was dann???

aber sub hat doch in ihren augen niemals strafe verdient und bekommt sie dennoch strafe, so wird sie ihren Herrn zwar hassen aber auch wieder sehr lieben ... in den augen einer sub die ihren Herrn liebt wird er niemals ein sadist sein

anders aber, wenn sub es nicht will ... gegen den willen, dann ist es sadistisch

Diese Frage wurde mir - bzw. habe ich mir selbst auch schon gestellt.

Natürlich gewinne ich Lust aus der Tatsache, Macht auszuüben und Schmerzen zuzufügen.

Allerdings bezweifle ich, dass ich auch einen Lustgewinn daran hätte, wenn das gegen den Willen der Frau geschehen würde, oder wenn sie nicht ebenfalls Lust dabei empfinden würde.

... teilweise geb ich dir recht, denn auch ich brauch die sadistische art meines Herrn ... dennoch nehm ich seine hiebe als liebe an aber nicht als sadist

Strafe will Sub "nie", weil es über den Rahmen des Spiels hinaus geht, Grenzen berührt, oder gar leicht überschreitet.
Eine Sub will Spiele, die bei masochistischer Veranlagung auch schmerzhaft sein können, aber Strafe "muss" und wird sie versuchen zu vermeiden, spätestens nachdem sie die erste, richtige Strafe erhalten hat.

Also, "Sub will es nicht", so bleibt der Herr in der Ecke sitzen und wartet, bis Sub mal wieder spielen will.
Und wo bleibt dann die Subbmission....???.........In dem Fall ist Sub der Dom.....!!!!!

... aber genau das will sub doch ... grenzen überschreiten und ist denn nicht jeder Dom auch ein Sub seiner sub ???

nach wie vor bleibt für mich nur eine antwort ...
ein sadist ist nur ein sadist wenn er gegen den willen des anderen etwas macht

.., dass meine Herrin mich züchtigt und ich es genieße, darf es gerne so genannt werden. Sie quält mich ja nicht, sondern befriedigt auf gewisse Weise meine Lust. Ich leide ja nicht darunter, sondern strecke ihr meinen Po entgegen, damit ich den Hieb genießen kann. Sie läßt Wachs auf meinen Körper tropfen und ich mag es, wenn sich die Wärme wie kleine Nadelstiche in mir breitmacht.
Das alles hat für mich nichts mit wirklichem Sadismus gemein. Denn ich gehe gänzlich in der Behandlung meines Körpers durch meine strenge Herrin auf.

Und das tut er im Falle einer Strafe........gegen den Willen einer Sub.

Wenn Dom ein Sub seiner Sub ist, dann vielleicht in einer Spielbeziehung, aber nicht in einem D/S-Verhältnis. Hier hat Sub zu gehorchen, und das zu tun, was Dom für richtig hält........tut er/sie es nicht, ist Strafe angesagt, ob er/sie will oder nicht.

Erst dann haben wir ein D/S-Verhältnis.

@*********R_50 ... ich kann dir mit jedem deiner worte nur recht geben

Ja, und da sind wir in der Spielbeziehung......klar auch im BDSM.......dem Sub bereitet es Lust, dem Herrn ebenso.

Sind wir aber in einer festen D/S-Beziehung, sieht es wieder etwas anders aus, weil das D/S-Verhältnis dauerhaft besteht, (24/7), und sich Sub ununterbrochen an gewisse Regeln zu halten hat........wenn es auch nicht Viele sind.

Und bricht er/sie diese Regeln, "muss" er/sie entsprechend bestraft werden, auch gegen ihren Willen.
Vielleicht doch Sadismus ???

Ich denke auch, dass jeder Dom auch Sub seiner Sub ist, da man ja vorher ausmacht, wieweit gegangen werden darf usw.
Es wäre ja auch sinnlos zu sagen "Ich bin Dom, ich bestimme!" und dann beispielsweise ganz viel Spielzeug einzusetzen, was der Sub missfällt und ihr keinen Spaß macht.
Und eine Straft ist in dem Sinne auch nicht gegen den Willen der Sub, da vor dem Spiel ausgemacht wurde, dass Strafe erfolgen wird. Unmittelbar empfindet sie sie vielleicht als zu hart, aber auf lange Sicht wird sie sie mögen, sonst würde sie nicht immer wieder freiwillig seinem Dom unterwerfen.

.. Aber da meine Herrin und ich grundsätzlich keine Absprachen treffen, weiß ich nicht, was auf mich zukommt. Ich habe nackt vor ihr zu stehen und es wird eine Leibesvisitation durchgeführt. Ergebnis dieser Kontrolle, auch Hände und Füße, fließt in die Session ein, aber wie, das weiß ich nicht und will es auch nicht wissen.
Da ich mich bisher wohl für meine Herrin gefällig präsentiert habe, kann ich noch nicht sagen, wie Strafen sich bei Ihr anfühlen.

Wenn man von der starren Wiki-Definiton ausgeht denke ich passt es nicht weil ich auch eher finde das die D/s ihre Lust daraus ziehen das es dem Sub spass macht und er es geniesst wenn er ihn bestrfat,peitscht, etc.

Von daher... Sadismus NEIN!

Obwohl ich mir gut vorstellen kann das s auch einige D/s gibt die wirklich nur ihre Subs strafen wollen, ihnen einfach nur wehtun wollen, egal was der Sub dabei empfindet.

hat man beides erlebt, kennt man den unterschied ...

ein Dom der seine sub liebt und ihr hiebe zufügt ist kein sadist ...
ein Dom aber der seine sub nur straft um sich seiner befriedung zu erleichtern ist zum einen kein Dom aber ein sadist

......das mag sein, dass es diese Menschen gibt, die Du beschreibst, jedoch glaube ich, dass man die weniger im Bereich des BDSM findet, als in "normalen" Beziehungen.......wo Männer ihre Frauen (oder umgekehrt) misshandeln.

In einer D/S-Beziehung ist das, so glaube ich, nicht der Fall. (Ausnahmen bestätigen die Regel)
Da achtet der Dom schon auf die Erfüllung seiner Sub.
Aber gehen wir eine solche Beziehung ein, so verfolgen wir damit doch auch gewisse Ziele..........Sub will ihrem Herrn eine gute Subbie werden, und der Herr möchte aus seiner Sub eine gute und "gehorsame" Subbie machen.

Also eine Art "Erziehung"!
Auch wenn Subbie voll und ganz auf ihre Kosten kommt, wird sie bestimmte Dinge vermeiden, um eben lustvoll behandelt, aber nicht "bestraft" zu werden.

Und so sollte es doch auch sein.......oder?

Das Wort bzw. die Definition "Sadist" an sich ist eigentlich das Problem.

Im Volksmund beschreibt dieses Wort etwas anrüchiges bis kriminelles. Es werden gerne Brücken zu Sexualverbrechern, Kinderschändern, oder aber auch zu Sklaventreibern (im Fall von entsprechend rücksichtslosen Machthabern) geschlagen.
Richtiger wäre es natürlich, hier für den einvernehmlichen sexuellen Bereich ein anderes oder neues Wort zu finden.

An sonsten wird ja hier (wie schon so oft) nur über das
"was ist richtig" beim BDSM diskutiert. Und auch dieses mal wird sich wieder zeigen, dass jeder Mensch anders fühlt und empfindet, und dass es stufenlose Vorlieben vom reinen dominieren bis hin zum einvernehmlichen Sadismus gibt. Auch dass diese individuellen Konstellationen von Partnern auf dieser ganzen Bandbreite, voll und ganz von ihrer eigenen überzeugt sind, und Gott sei Dank damit glücklich sein können.

Auch ich habe neben meiner devoten Seite eine masochistische Ader. Die Intensität bzw. meine Grenzen sind für mich weit über Hingabe zu meinem Dom steuerbar.

Aber für mich gibt es eine ganz grundlegende Unterscheidung - nämlich die Motivation des Doms bzw. WIE und WORAUS zieht er seine Lust.

Resultiert auch seine Lusterfüllung aus meiner LUSTerfüllung und Hingabe - sprich geht es mir mit körperlichem oder seelischem Sadismus seinersteits noch gut, dann ist das für mich o. k. und geschieht ja mit meinem Einverständnis. Das ist für mich das Ausleben von Sadismus/Masochismus im Rahmen von BDSM.

Fängt für ihn aber der Lustgewinn erst dann an, wenn es für mich schon unerträglich wird und er tatsächlich aus meinem LEID seine Lust zieht, dann spreche ich von einer Form des Sadismus, die eigentlich nichts mehr im Bereich von BDSM zu tun hat und lediglich nur physische und psychische Gewaltausübung gegen einen anderen Menschen darstellt. Da ist dann nichts mehr von Einvernehmlichkeit zu finden.

Leider laufen im Bereich der SM-Szene bzw. Foren mit diesem Hintergrund vermehrt auch diese Art von Sadisten gerne als Wolf im Schafspelz herum. Es sind diese, die dann so gerne die möglichst unerfahrenen Subs bzw. Anfänger suchen!