Safeword

Risk Aware Consensual Kink.

Eine Art Weiterentwicklung von SSC, die auf Konsens besteht, aber anerkennt dass sich Risiken nicht immer vermeiden lassen. Welche Risiken man dann eingeht und welche nicht, darüber muss man sich eben einigen.

"Safe" bedeutet ja genau genommen, dass es kein Risiko gibt.

Beide Begriffe SSC und RACK kann man mittlerweile neutral bei Wikipedia nachlesen. (Nach SSC suchen)

@**C
ob es so ist oder nicht können wir hier sicher unmöglich beurteilen. Wie gesagt, ich stelle mir als Dom eben immer wieder die Frage, ob die Dinge (in der Session) so laufen, wie ICH es für richtig halte.
Und ich halte für mich als Sadisten Achtsamkeit und Selbstkontrolle für ein wesentliches Merkmal.
So ist es mir eben auch lieber, meine Sub kommuniziert mit mir via Safeword oder besser noch rechtzeitig via gestufter Reaktion (s. meinen Beitrag oben). Dann kann ich meine Wahrnehmung der Abläufe mit ihrer Wahrnehmung abgleichen. Das ist aber ganz klar eine sehr persönliche Sache, das soll und muss jeder Dom selbst entscheiden.

Und ein "gelb" bedeutet natürlich für mich nicht unbedingt, die Session abzubrechen oder abzuflachen!

Bei Gelb abzubrechen wäre ja unsinnig, soll es ja nur signalisieren, dass es langsam ungemütlich wird. Mir ist Gelb auch immer ein Ziel, vorher ist ja auch eher Wellness als SM

Aber bei einem Rot ist definitiv erst mal Schluss. Was nicht bedeutet mit dem Sub später nicht weiter zu spielen. Bin also nicht gekränkt wenn ein Rot kommt.
Vermittle meinen Subbies das auch so, so dass sie nicht fürchten müssen verstoßen zu werden wenn sie es zwischendurch nicht packen.

Komme sehr gut klar damit.

ich mag auch das Ampelsystem. Beim Spielen mit fremden Subs frage ich auch schonmal nach, wie es ihm geht.
Ansonsten ist das Safewort ganz einfach "stopp" . Ich mag so seltsame Wortfindungen nicht, die vergißt man evtl.
Ein Stopp ist eben ein Stopp

Wenn ich es richtig verstanden habe, finde ich es zu aufwendig.
Man muß zuviel im Hinterkopf behalten und das stört doch sehr dabei sich fallen zu lassen und zu erleben.

Ein einfaches Safeword finde ich sinnvoller.
Es wird ausgesprochen und sofort wird unterbrochen was gerade passiert.
KISS - Keep it simple & stupid

was ist daran aufwendig?
frage ich, wie es Sub geht, braucht er nur ein Wort zu antworten
grün, alles super
gelb grenzwertig, nicht härter bitte
rot, stop

auch sage ich meinen Subbies, sie dürfen von sich aus, das Ampelsystem nutzen
er darf ruhig mal grüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüün schreien, wenn es ihm super gut geht oder eben gefällt

Das eigentliche Safewort dabei ist aber "rot"

Ich finde das Ampelsystem auch nicht aufwändig. Im Gegensatz zum Safeword hat es ja noch den Vorteil, dass die Stufe "gelb" dazu genutzt werden kann, zu sagen: ja, noch geht es mir gut, aber jetzt bitte nur noch langsam steigern, sonst müssen wir abbrechen.
Und das kann dann durchaus spannend werden

Beim Safeword hat man, wenn man sich nicht wirklich gut kennt und die Reaktionen des Gegenübers richtig deuten kann, nur "alles oder nichts".

dann sollte man es doch sicherheitshalber beim stinosex lassen bis man sich besser kennt

Nein.
Wenn ich ganz ehrlich mit mir selbst bin bin, geht es mir im BDSM darum, nicht an "vernünftige" Vorgaben von aussen zu denken, sondern ganz einfach abzuschalten von allem Muss und Soll und nur rein mein Gefühl sprechen zu lassen.
Ein Top, der von mir erwartet, in diesen für mich absolut gefühlsintensiven Situationen den Kopf zu bewahren, die er ja auch bewusst herbei geführt hat, also denkt, das ich dann auch weiterhin so kopfgesteuert sein kann an ein bestimmtes Stichwort zu denken, passt einfach nicht zu mir.
Ich kann nicht beides...entweder reagiert mein Kopf, mein Verstand und dann bin ich (oft genug) zu sehr vernünftig, kann mich aber auch nicht wirklich komplett fallenlassen oder es reagiert mein Gefühl und dann funktioniert wiederum kein Safewort mehr. Daher such ich mir meine Partner sehr bewusst aus. Denn nicht jeder Top will mit dieser Verantwortung umgehen und den wenigsten habe ich es auch zugetraut.

...... ist für mich etwas total abtörnendes und hat mit Erotik nichts, aber auch gar nichts zu tun...
Ein liebevolles Nachfragen und Betrachten ist etwas wunderschönes und reicht für den HERRN völlig aus nichts zu überdrehen... meine Meinung.

.... eines Safewortes oder sonstiger vereinbarter Zeichen liegt auch ein Problem. Sie setzen voraus, dass Sub handlungsfähig und vor Allem handlungswillig ist. Sie setzen voraus, dass Sub entscheidungsfähig ist und Ihren/Seinen Zustand und die Gesamtsituation sowie auch die Intention des dominanten Parts richtig einschätzen bzw. beurteilen kann. Sub muss in diesem fall einen nicht unerheblichen Teil der Kontrolle für sich behalten.

Man verlässt sich vielleicht zu sehr auf das eigenverantwortliche Zeichen und darauf dass Sub auch noch in der Lage ist ihre Situation selbst unter Kontrolle zu haben und beurteilen zu können.

Vertrauen und Fallenlassen kann andere Dimensionen annehmen, Zustände in denen Sub gar nicht mehr eingreifen kann oder gar nicht mehr eingreifen will, gar nicht mehr in der Lage ist irgenwie rational zu denken und zu reagieren. Dann nützen auch die augefeiltesten Ideen und Safewörter nichts mehr.
Da hilft nur das Verantwortungsbewusstsein des dominanten Parts, seine Beobachtungsgabe und sein Einfühlungsvermögen.

Wir selbst haben kein Safewort und auch keine sonstigen Zeichen. Aber wir kennen uns gut, ich habe sie immer im Auge und merke vermutlich noch vor ihr wenn etwas fehlläuft.
Im Falle von hundert Prozent fallenlassen und fliegen nützt auch das beste Zeichen nichts weil es nicht mehr gegeben werden kann (... oder nicht gegeben werden will).

Ergo: Beherrschbare Bedingungen für Dom schaffen - immer und überall!

Für Einsteiger und bei relativ neuen Konstellationen ist das natürlich schwierig oder gar unmöglich. Dann besser ein Safewort und / oder Gesten vereinbaren, einen Gegenstand in der Hand oder im Mund halten lassen zum fallenlassen oder Sub etwas aufsagen lassen nebenher (... der Erlkönig macht sich oft gut ... )!

LG Black owns Purple (m)

... ist das jetzt Ironie oder seltsam formuliert: wer ausser Top selbst sollte - in deiner Logik - das können?

sondern eine wertvolle, allgemein-gültige Empfehlung.

Denn nicht jeder, der Verantwortung übernimmt, ist auch derer Ausmaß bewusst, geschweige dieser gewachsen. Ein bisschen Selbstreflexion ist von daher sicherlich nicht unangebracht.

... ironisch? Vielleicht sollten wir die Begriffe "beherrschen" und "beherrschbare Bedingungen" etwas differenzieren?

Nicht jeder der einen anderen Menschen "beherrscht" tut das auch unter "beherrschbaren Bedingungen". Sei es wil ihm die nötige Erfahrung fehlt, oder weil er zu wenig weiss über den Menschen den er da gerade gefesselt hat. Manche sind schlicht überfordert ohne dass ihnen das selbst bewusst ist. Diese potentielle Überforderung macht sich in der Regel erst bemerkbar wenn etwas schief oder aus der gewohnten Bahn läuft, oder der Dübel in der Decke doch nicht gehalten hat. Dann zeigt es sich ob der "Herrscher" nur sein Subbi beherrscht oder auch sich selbst oder das was er sonst so tut und auf welche Voraussetzungen er sich verlässt.

El_Jugador

Stimmt, genau so meine ich das auch im Sinne dieses Threads! Dazu gehört aber auch die offene und ehrliche Kommunikation zwischen Top und Sub und das Bewusstsein dafür, dass er für seine Handlungen mindestens die Verantwortung trägt wie er Sub zugesteht Dieselbe abzugeben. Im Zweifelsfall komplett und ohne Verlass auf ein Safewort.

Unter "beherrschbare Bedingungen" verstehe ich dabei, dass beide das im Vorfeld kommunizieren und dass sich nicht jeder auf den jeweils Anderen blind verlässt und dass insbesondere Top das was er verspricht auch einschätzen und halten kann.
Ich habe hier auch schon gelesen, dass Sub immer eine Eigenverantwortung trägt. Prinzipiell stellt sich das für mich genauso wie die Einwilligung auf einen Metakonsens dar. Subs hundertprozentige Eigenverantwortung endet im Prinzip genau da, wo er/sie sich bewusst in die Hände eines Tops begibt.
Ab diesem Moment regelt der Top grundsätzlich auch die Möglichkeit der Mitverantworung indem er Sub beispielsweise mulipel depriviert und übernimmt ggf. durch seine aktive Handlung auch die alleinige Verantwortung. All das geschieht im Rahmen des vorher abgesprochenen "Meta-Veranwortungskonsens".


LG BoP (m)

... nun hatte ich doch, mindestens zum Besten der Pferdflüsterer und Situationsautarken auf Erlösung für uns Tops gesetzt.
Im Errnst @**********urple: ich halte deinen Weg für eine guten.

... halten wir Tops aber doch jede Macht in unseren Händen El_Jugador ...



... dann doch auch die Möglichkeit zur totalen Schuldzuweisung an Sub , oder?



Und mit dieser Schuldenlast wird Sub noch ergebener ...

LG BoP (m)

diese Threads
BDSM 45 plus: Safeword
zur Stärkung der Diskussion über den Rettungsring gedacht:
• für die Nutzer eines Safewords: wie häufig nutzt ihr es überhaupt? verändert sich das über die Zeit? wozu ist es tatsächlich nützlich (für Top oder für Bottom)?
• für die Nichtnutzer: warum ist ohne besser? wie häufig hättet ihr doch noch gerne eines?

... gibt es mE nur als Konstrukt in misslungenen Beziehungen. Quite serious. Oder vor Gericht.

Ampelcode auch genehm?

Ich nutze beides nicht, weil ich tatsächlich meinem Gegenüber so vertraue, dass ich davon ausgehe, dass der merkt, wenn nicht mehr alles cool ist im Staate Dänemark. Ein Safeword bedeutet, dass ich permanent den Kopf anlassen muss, um es im Notfall benutzen zu können/müssen. Ist das das Ziel? Ich träume vom kompletten Fallenlassen, soll mir aber gleichzeitig Farben oder aber ein Wort wie "Rotationsmaschine" merken?

Lieber nicht.

... auch genehm.

Für mich als leicht devote Frau kann ein DS - Spiel nur mit Safeword stattfinden. Das liegt ganz einfach daran das ich ein menschliches Wesen bin. Ich unterliege gewissen biologischen Rhythmen. Daher ist die Tagesform nicht immer gleich. Was heute "Gut und Erregend" ist kann Morgen schon "Unerträglich" sein.

Ich zweifle daran das ein guter Top im Eifer des Gefechts diese feinen Unterschiede immer erkennt. Daher ist das Safeword kein Misstrauen sondern eine Hilfe, wie es auch ein Flogger oder eine Gerte ist.

Da ich ein Codewort nicht ausspreche weil es einerseits zum Abbruch und damit andererseits auch zu Schuldgefühlen und/oder mieser Stimmung kommt haben wir vor einiger Zeit die Ampel eingeführt.

Sie gibt mir die Möglichkeit, feiner dosiert meinem Partner zu signalisieren, wie es mir geht.

Vor ein paar Tagen habe ich dann noch die Zwischenstufe "hellgrün" eingeführt...

Es funktioniert - zumindest bei uns.

Sehr häufig benutze ich den Code aber nicht - alle paar Monate mal.

Wir haben ein Safeword das ich in jetzt fast 3 Jahren nie gebraucht habe.

Er liest mich so gut das es überflüssig ist.

VG

Wir haben ein Sagewort und den Ampelcode, wobei wir den anders definieren als die meisten anderen: Grün = Ok, kann mehr werden; Gelb = gerade noch zum aushalten; Rot = zu heftig, bitte "einen Gang zurückschalten".
Für viele ist Rot = Ende. Ich sehe den Vorteil unserer Definition des Ampelcodes darin, dass es keinen harten Abbruch bei rot gibt. Für den harten Abbruch steht nur das Safewort.
Nun zum Frageteil, für wen das denn sei: Aus meiner Sicht vornehmlich für mich (den "Täter") und zwar aus verschiedenen Aspekten heraus.
1.) Vor allem in der Anfangsphase ist die Ampel sehr hilfreich, um die nichtvorhandene Kenntnis der Schmerzgrenze zu ersetzen und auch um diese Kenntnis aufzubauen (heute brauche ich das bei suka nicht mehr, ich kann sie und ihre Reaktionen "lesen").
2.) Das Safewort, das auch in unserem Sklavenvertrag steht, dient meiner rechtlichen Absicherung, denn bei einvernehmlichem SM bedarf es einer Möglichkeit für den submissiven/masochistischen Part, die Situation sofort zu beenden. Wenn suka geknebelt ist, bekommt sie ersatzweise einen Gegenstand in die Hand, den sie als "Safewort" fallen lassen kann.
Aus Sicht vom submissiven/masochistischen Part dient der Ampelcode und das Safewort m. E. zum Aufbau von Vertrauen.
Eines hat sich aber für uns auch gezeigt: Das Abfragen des Ampelcodes hat suka immer wieder "rausgerissen", wenn sie gerade auf dem Weg in "ihre Welt" war. Daher ist es gut, dass wir es heute nicht mehr brauchen.
Ein Safewort wurde mirgegenüber bisher nur einmal, ganz am Anfang meiner aktiven BDSM-Zeit vor über 15 Jahren, benutzt/gesagt. Seither achte ich sehr auf die kleinsten Reaktionen des submissiven/masochistischen Part, wenn ich mit jemanden eine Session habe und dosiere entsprechend.
Ich halte es vom aktiven Part schlichtweg für unverantwortlich und überhaupt nicht vertrauenserweckend/vertrauensbildend, wenn nicht vor der ersten Session sowas wie Ampelcode o. ä., mindestens aber ein Safewort angeboten wird! Ich rate allen submissiven/masochistischen Menschen, sich auf so jemanden nicht einzulassen. Außerdem rate ich bei ersten Sessions immer zum covern.