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Ist Konsens der Unterschied? Tag der Gewalt gegen Frauen

*******nica Frau
6.139 Beiträge
Ich kann für mich nur sagen, dass BDSM überhaupt erst möglich wurde als ich mit meinen großen Dämonen der Vergangenheit soweit gut aufgeräumt hatte.

Erst dann konnte ich mich bewusst auf BDSM einlassen und habe tatsächlich Doms abgelehnt, die meinten mich weiter "therapieren" zu müssen.

Einer wollte z.B. meine Nadelphobie mit Hypnose "heilen", damit er seine Frickelspielchen mit mir hätte treiben können. *vogel*

Da hab ich es dann beendet.

Meine Haltung, mag möglicherweise eher die Ausnahme sein, ist, wenn es Therapiebedarf gibt, hab ich dafür Therapeuten.
*genau*
Danke für diesen Beitrag 👍
Doch so einiges ist der Psychologisierung unserer Gesellschaft geschuldet, welche vor dem BDSM nicht haltgemacht hat. Letztlich stellt sich für jeden die Frage, inwieweit das Gegenüber beziehungsfähig ist bzw. den eigenen Vorstellungen einer Beziehung entspricht. Allzu schnell ist dann der Griff nach der Psychologie, wenn es eben nicht passt, zumal es einfacher ist, die Schuld akribisch beim anderen zu suchen.

Ja, in meiner Beziehung gibt es sexuellen Missbrauch und/oder häusliche Gewalt - für einen unkundigen Außenstehenden.

Als Paar nennen wir das EPE, getragen von unserer Einvernehmlichkeit, das genau so und nicht anders leben zu wollen. Eine der vielen Beziehungsformen im BDSM.

Grundsätzlich möglich durch ein Urteil des BGH. Wobei der BGH keinen Freifahrtschein für die BDSMer ausgestellt hat, sondern eben die Einzelfall-Prüfung vorschreibt. Bei einem Missbrauch, im Sinne des StGB habe ich mich dann vor einem Gericht zu verantworten, sollte das meine Sub zur Strafanzeige bringen - der Ausgang der Verhandlung für beide Seiten offen.
*******oron Mann
283 Beiträge
Ich würd das ganze tatsächlich eher mathematisch aufdröseln:
Klar, ohne Konsenz -> Illegal etc, da braucht man glaube ich generell wenig drüber sprechen.
Aaaaber: Die wichtige Frage ist ja: Wenn das Fehlen von Konsenz Gewalt impliziert, impliziert dann Konsenz die Abstinenz der Gewalt? Und da würde ich sagen: Nein tut es nicht. Die Frage die sich dann für mich stellt: Was genau ist der Konsenz wert:
• Passt der Konsenz zur Tagesform?
• Ist mein Gegenüber überhaupt in der Lage Konsenz zu leisten? Hier kann man auch psychische Erkrankungen mit andiskutieren.
• Was ist die Motivation des Konsenz?
• Ist das was ich vorhabe noch Teil des Konsenz? Hier ergibt sich die Frage der Informiertheit. Wenn mir beispielsweise jemand sagt er wäre vollkommen tabulos dann sind meine 2 Szenarien die ich da gerne anbiete: "Kein Thema dann stelle ich dich einfach mal an die Strasse" und "Oh das ist ja genial, ich hab hier 50 Hemden zu bügeln und noch 10 Wäschekörbe voller Arbeit. Und ansonsten muss der Garten umgegraben werden und die Einfahrt gepflastert werden. Das kriegst du doch bestimmt hin oder?" *ggg*
**********age87 Mann
134 Beiträge
Zitat von ******ank:
Ich würd das ganze tatsächlich eher mathematisch aufdröseln:
Klar, ohne Konsenz -> Illegal etc, da braucht man glaube ich generell wenig drüber sprechen.
Aaaaber: Die wichtige Frage ist ja: Wenn das Fehlen von Konsenz Gewalt impliziert, impliziert dann Konsenz die Abstinenz der Gewalt? Und da würde ich sagen: Nein tut es nicht. Die Frage die sich dann für mich stellt: Was genau ist der Konsenz wert:
• Passt der Konsenz zur Tagesform?
• Ist mein Gegenüber überhaupt in der Lage Konsenz zu leisten? Hier kann man auch psychische Erkrankungen mit andiskutieren.
• Was ist die Motivation des Konsenz?
• Ist das was ich vorhabe noch Teil des Konsenz? Hier ergibt sich die Frage der Informiertheit. Wenn mir beispielsweise jemand sagt er wäre vollkommen tabulos dann sind meine 2 Szenarien die ich da gerne anbiete: "Kein Thema dann stelle ich dich einfach mal an die Strasse" und "Oh das ist ja genial, ich hab hier 50 Hemden zu bügeln und noch 10 Wäschekörbe voller Arbeit. Und ansonsten muss der Garten umgegraben werden und die Einfahrt gepflastert werden. Das kriegst du doch bestimmt hin oder?" :D

Ich kann hier nur für mich sprechen, aber natürlich schaue ich während der Session, wie es ihr damit geht. Auch juristisch ist das so. Du kannst vorab aufschreiben und unterschreiben was du willst. Wenn sich das von einem Moment auf den anderen ändert zählt es nichts, was vorher vllt abgemacht war.

Deswegen muss man jetzt nicht mit angezogener Handbremse spielen, aber ich gehe Grenzen und härtere Dinge eben erst an, wenn ich genug Vertrauen und Kenntnis vom Gegenüber habe. Oft merke ich noch vor ihr, was zuviel wird und kann reagieren.
*******oron Mann
283 Beiträge
Zitat von **********age87:
Zitat von ******ank:
Ich würd das ganze tatsächlich eher mathematisch aufdröseln:
Klar, ohne Konsenz -> Illegal etc, da braucht man glaube ich generell wenig drüber sprechen.
Aaaaber: Die wichtige Frage ist ja: Wenn das Fehlen von Konsenz Gewalt impliziert, impliziert dann Konsenz die Abstinenz der Gewalt? Und da würde ich sagen: Nein tut es nicht. Die Frage die sich dann für mich stellt: Was genau ist der Konsenz wert:
• Passt der Konsenz zur Tagesform?
• Ist mein Gegenüber überhaupt in der Lage Konsenz zu leisten? Hier kann man auch psychische Erkrankungen mit andiskutieren.
• Was ist die Motivation des Konsenz?
• Ist das was ich vorhabe noch Teil des Konsenz? Hier ergibt sich die Frage der Informiertheit. Wenn mir beispielsweise jemand sagt er wäre vollkommen tabulos dann sind meine 2 Szenarien die ich da gerne anbiete: "Kein Thema dann stelle ich dich einfach mal an die Strasse" und "Oh das ist ja genial, ich hab hier 50 Hemden zu bügeln und noch 10 Wäschekörbe voller Arbeit. Und ansonsten muss der Garten umgegraben werden und die Einfahrt gepflastert werden. Das kriegst du doch bestimmt hin oder?" :D

Ich kann hier nur für mich sprechen, aber natürlich schaue ich während der Session, wie es ihr damit geht. Auch juristisch ist das so. Du kannst vorab aufschreiben und unterschreiben was du willst. Wenn sich das von einem Moment auf den anderen ändert zählt es nichts, was vorher vllt abgemacht war.

Deswegen muss man jetzt nicht mit angezogener Handbremse spielen, aber ich gehe Grenzen und härtere Dinge eben erst an, wenn ich genug Vertrauen und Kenntnis vom Gegenüber habe. Oft merke ich noch vor ihr, was zuviel wird und kann reagieren.

Total, da stimme ich dir zu, auch das ist Teil meines Punkts 2... nicht in jedem Fall ist das Gegenüber in der Lage abzuschätzen ob es sich noch im Konsenz bewegt oder eben auch nicht - Stichwort Subspace. Und ja, ich empfinde es tatsächlich als "Es sollte der Standard sein", dass Dom vor Sub merkt ob eine Grenze erreicht wird oder nicht. Dafür lernt man sein Gegenüber ja auch zu Lesen. Man spielt ja mit dem anderen und nicht an ihm vorbei.

Aber niemand hat etwas von angezogener Handbremse gesagt, es geht eher darum dass Konsenz nicht gleich Konsenz ist sondern man Konsenz dennoch hinterfragt werden sollte. Das kannst du jetzt natürlich auf ganz vielen verschiedenen Ebenen sehen, der Mensch ist halt vielschichtig.
Zitat von **********age87:
Auch juristisch ist das so. Du kannst vorab aufschreiben und unterschreiben was du willst. Wenn sich das von einem Moment auf den anderen ändert zählt es nichts, was vorher vllt abgemacht war.

Juristisch zählt das schon, nennt sich rechtfertigendes Einverständnis. Das ist zwar kein Garant für die Straffreiheit der Handlung. Helfen kann es dennoch, z.B. beim zu erwartenden Strafmaß bzw. bei der Beurteilung der Handlung oder des Vorsatzes der Handlung durch ein Gericht.
**********age87 Mann
134 Beiträge
Zitat von ******ver:
Zitat von **********age87:
Auch juristisch ist das so. Du kannst vorab aufschreiben und unterschreiben was du willst. Wenn sich das von einem Moment auf den anderen ändert zählt es nichts, was vorher vllt abgemacht war.

Juristisch zählt das schon, nennt sich rechtfertigendes Einverständnis. Das ist zwar kein Garant für die Straffreiheit der Handlung. Helfen kann es dennoch, z.B. beim zu erwartenden Strafmaß bzw. bei der Beurteilung der Handlung oder des Vorsatzes der Handlung durch ein Gericht.

Natürlich spielt es mit rein, ich bin auch kein Jurist, das zu beurteilen. Aber es ist kein freifahrtschein.
*******oron Mann
283 Beiträge
Ich glaube kaum dass es hier ausschliesslich ums Juristische geht.
Wenn du alle Beiträge gelesen hast… ist das juristische nur ein Randthema😁
****r84 Mann
129 Beiträge
Zitat von **********age87:
Zitat von ******ver:
Zitat von **********age87:
Auch juristisch ist das so. Du kannst vorab aufschreiben und unterschreiben was du willst. Wenn sich das von einem Moment auf den anderen ändert zählt es nichts, was vorher vllt abgemacht war.

Juristisch zählt das schon, nennt sich rechtfertigendes Einverständnis. Das ist zwar kein Garant für die Straffreiheit der Handlung. Helfen kann es dennoch, z.B. beim zu erwartenden Strafmaß bzw. bei der Beurteilung der Handlung oder des Vorsatzes der Handlung durch ein Gericht.

Natürlich spielt es mit rein, ich bin auch kein Jurist, das zu beurteilen. Aber es ist kein freifahrtschein.

Jain. Ja, gibt es tatsächlich solchen Punkt im Gesetz. Im Internet zirkulieren sogar DIN a4 gefertige Formulare für die Sub zu unterschreiben. Aaaaaber. Im Zweifelsfall ist die Frage ob den Person einwilligungfähig war. Hier kommt der Onkel Psychiater und erstellt für das Gericht ein Gutachten. Und wenn es sich um jemand, der z.B. intoxikiert war, oder mit psychischer Krankheit, oder minderbegabt ist handelt, ist das sehr dünner Eis und das BDSM Spielchen kann trotzdem juristisch Körperverletzung und strafbar werden.

Lange Rede kürzer Sinn: seid nicht böse. Nutzt Personen die zu manchen verletzlichen Gruppen gehören nicht aus. Und überlegt euch, als Doms, auch nein zu sagen und vielleicht mit jemandem nicht zu spielen, wenn er oder sie, egal in welcher Rolle, z.B. intoxikiert ist (auf die vernünftige Events sind eigentlich solche Personen gleich rausgeschmissen...ich finde es Grenzwertig dass z.B. in GO bei BDSM Veranstaltungen Alkohol serviert ist....).
****83 Frau
131 Beiträge
Was BDSM überhaupt zu BDSM macht, ist aus meiner Sicht das Nachspielen oder Simulieren von Gewalt, Missbrauch, Unterdrückung, Machtgefälle. Solange Sub jederzeit sagen kann, dass etwas im Moment oder generell nicht geht und Top darauf Rücksicht nimmt, ist es BDSM. Wenn Sub um jeden Preis gefallen möchte, wenn es Abhängigkeiten und damit ein reales Machtgefälle gibt, in dem Sub nicht mehr für sich einstehen kann, dann ist es aus meiner persönlichen Sicht ungesund. Selbst wenn Top bemüht ist, auf Sub Rücksicht zu nehmen.
Daher finde ich es extrem grenzwertig von Tops, mit Subs zu "spielen", die ein geringes Selbstwertgefühl haben und dieses vielleicht sogar als besonders tolle Devotion empfinden.
Zitat von ****r84:
Aaaaaber. Im Zweifelsfall ist die Frage ob den Person einwilligungfähig war. Hier kommt der Onkel Psychiater und erstellt für das Gericht ein Gutachten.

Ich habe eine sadistische Persönlichkeitsakzentuierung und meine Partherin ist eine
Konjunktion-Masochistin. Wir haben unsere Freude daran, unsere sexuell-sadistische Praktiken
in unserer Beziehung gemeinsam auszuleben, wobei sie die Kontrolle über ihre Sexualität
ausschließlich mir überlässt.

Dabei haben wir einen gemeinsamen Faible für die Grenzsituationen, also die Momente, wo Sie anfänglich doch lieber "Nein" sagen würde. Es ist genau dieser schmale Grat zwischen der bestehenden Einvernehmlichkeit und einem sexuellen Missbrauch, der uns reizt - lediglich eine der vielen Facetten unseres BDSM.

Das hat erstmal wenig/nichts mit der forensisch-psychiatrisch relevanten Erscheinungsform des Sexualsadismus, beziehungsinternem sexuellem Missbrauch und/oder häuslicher Gewalt zu tun, wie man ihn in einer "normalen" Beziehung antreffen könnte und wenn man den Statistiken zu der Gewalt gegen Frauen folgt, tatsächlich immer noch eine traurige Realität in bundesdeutschen Beziehungen ist.

Personen mit Therapiebedarf sind kein Phänomen des BDSM, sondern genauso so häufig in jeder anderen Beziehungsform anzutreffen, querbeet durch alle Schichten unserer Gesellschaft. Den einzigen Unterschied, den ich sehe - im BDSM wird darüber sehr offen gesprochen/diskutiert.

Lange Rede kurzer Sinn - Ich habe bis heute keine schriftliche Einvernehmlichkeit-Erklärung im BDSM benötigt. Und das Wissen zur Rechtslage im BDSM, für mich themenbezogenes Allgemeinwissen.
****al Mann
2.827 Beiträge
Zitat von ****83:
Daher finde ich es extrem grenzwertig von Tops, mit Subs zu "spielen", die ein geringes Selbstwertgefühl haben und dieses vielleicht sogar als besonders tolle Devotion empfinden.

Dass der Grat dann an manchen Stellen noch schmaler ist und auf einiges je nach Einzelfall lieber verzichtet werden sollte, soweit würde ich mitgehen. Wobei letzteres eh aus vielen Gründen vorkommen kann.
Aber so pauschal wäre das die Ansage an Subs, dass sie bei Problemen mit dem Selbstbewusstein auf einen wesentlichen Teil ihrer Sexualität zu verzichten hätten.
****83 Frau
131 Beiträge
Zitat von ****al:
Aber so pauschal wäre das die Ansage an Subs, dass sie bei Problemen mit dem Selbstbewusstein auf einen wesentlichen Teil ihrer Sexualität zu verzichten hätten.
Ein geringes Selbstwertgefühl lässt sich durchaus erhöhen und stabilisieren. Ich persönlich halte BDSM dafür allerdings nicht für förderlich, daher denke ich, dass man dann zumindest vorübergehend darauf verzichten sollte.
In einer Umgebung, in der ein geringes Selbstwertgefühl eher noch bestätigt und gefördert wird ("toll, wie hingebungsvoll du dienst und deinem Herrn alles recht machen willst und wie sehr es deinem Wesen entspricht, zu gefallen und dich unterzuordnen"), ist es schwierig bis unmöglich, daran etwas zu ändern. Ist aber wie immer nur meine persönliche Meinung.
*******enig Mann
8.384 Beiträge
Persönlich halte ich BDSM nicht für eine geeignete Therapie von irgendwelchen psychischen Krankheiten. Sehr gerne wird aber damit gespielt um alte Traumata zu verarbeiten. Dem stehe ich kritisch gegenüber. So kritisch, dass ich mich der Meinung einer Vorrednerin anschließen möchte, dass man seine Baustellen bearbeitet haben sollte, bevor man sich auf das (Schlacht-) Feld BDSM begibt.

Hat aber nichts mit dem Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu tun...
*********Koala Paar
12.102 Beiträge
Hat man denn seine Baustellen je bearbeitet?
Ist das nicht eher eine Lebensaufgabe?
Wenn man so denkt, dürfte wohl niemand BDSM ausleben.

Koala
Oder wenn es nix mit BDSM zu tun hat, dürfte man gar keine Beziehung eingehen.
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