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Ich lese hier sehr oft die Meinung, dass der/die Sub sich gefälligst selber um eigene Verwundbarkeiten kümmern soll, anstatt den/die Top damit zu belasten.
Wenn das die Mehrheitsmeinung hier ist, dann macht der ganze Thread keinen Sinn. Denn es setzt eine Gleichwertigkeit der Charakterenstärken voraus, die zumindest in meiner Erfahrung der Realität einer D/s Beziehung widerspricht.
Was zur ....
Was?!
Möchtest du sagen, dass in deiner Welt Subs charakterschwächer sind als Doms?
Oha, steile These, die sich diametral mit meiner Erfahrung stört. Es gibt auf beiden Seiten, wie überall in der Bevölkerung, starke und schwache Menschen. Für mich war mein Masochismus, meine Devotion zum Beispiel sehr lange das Gefühl, dass ein starker Mensch einen stärkeren Menschen sucht.
Subs stehen genau so stark im Leben wie Doms. Sie arbeiten genau so an sich ...
Ich höre jetzt einfach auf, das ist so absurd ...
In einer D/s entschließt sich ein Mensch dem anderen unterzuordnen. Der selbe Mensch kann im Job Konzerne leiten und sich zur Perfektion Selbstoptimieren. Das hat miteinander rein gar nichts zu tun.
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Der selbe Küchentisch, die gleiche Spüle - nur nehmen wir jetzt statt der weißen eine rote Lampe. Und die Stühle bekommen schwarzes Leder übergezogen.
Und plötzlich gibt es keine Täter und damit auch keine Opfer mehr, egal wer am Ende vor Verzweiflung schreit.
Nur weil jetzt "Sex" im Spiel ist muss auch Lust dabei sein. Was mich sehr an die Vorurteile meiner Jugend erinnert: "Glückliche Huren. Die haben einen Orgsamus nach dem anderen und werden auch noch dafür bezahlt".
Ich glaube (hoffe) hier deinen Punkt nicht zu verstehen.
Wir waren bei Konsens ... Wenn beide das wollen, ist es was schönes. Das hat nichts mit dysfunktionalen Haushalten zu tun. Was war bitte dein Gedanke dahinter?
Nein, den Spruch mit den Huren habe ich bis heute nicht gehört und ich weiß nicht wie man auf sowas kommt. Das finde ich einfach nur krass.
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Ich dachte immer mit viel Macht sollte auch viel Verantwortung einher gehen. Aber vielleicht geht es hier am Ende eben doch nur darum, dass einem selber einer abgeht.
Erstens sind wir nicht einem Comic.
Zweitens, und das wurde hier schon mehrfach gesagt, es sind beide in der Pflicht. Beide sind erwachsen, beide achten darauf, dass Dinge gut laufen. Beide stehen für sich ein, so wie es normale, reife Erwachsene tun. Beide stehen in der Verantwortung. Wenn eine Seite nur einfach nicht mehr denken möchte und sein Leben abgeben möchte, weil er / sie es nicht allein hinbekommt und deshalb zum s im D/s wird, dann ist vielleicht wirklich externe Hilfe von Nöten.
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Wie bei GoT: Da dachte ich auch es ginge um die Storyline, um die Fiktion einer vielleicht besseren Welt. Aber in Wirklichkeit ging es immer nur um Quote. "Dicks matter" [Schwänze sind wichtig(er)] war dann dort der Weisheit letzter Schluß.
Was?
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Wenn man(n) den Standpunkt vertritt, dass Mißbrauch nur dann vorliegt, wenn ein Richter dazu seinen Hammer auf den Tisch knallen läßt, ist die Diskussion darüber im BDSM Bereich zumindest für mich mich nicht wirklich zielführend.
Missbrauch liegt vor, wenn Missbrauch vorliegt.
Wenn ich das Glück habe und mich eine Frau grün und blau prügelt, weil ich ihr das vorher gestattet habe, liegt kein Missbrauch vor. Im Gegenteil, ich hoffe dann eher, dass ich sie nicht gerade missbraucht habe sondern dass sie das wirklich wollte. Und diese Neigung habe ich, trotz behütet aufgewachsen, seit dem ich 14 war. Passt das in dein Bild?
Würde ich merken, dass meine Neigung durch ein Trauma entstanden wäre, dann wäre ich spontan beim Therapeuten. Obwohl ich Sub bin ... weil ich mir meiner Verantwortung meinem Umfeld gegenüber bewusst bin.
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Ich habe devote Frauen gesehen - gerade auch ausserhalb von Kink und Pink. Die lassen Dinge mit sich machen, bei denen sich selbst den meisten Männer-subs die Haare sträuben würden. Also, greift man(n) sich diese "Opfer" nun und quetscht sie bis die Kerne quitschen oder fragt man sich: "Kann das noch in beiderseitigem Interesse liegen?"
Den Impuls von dir kann ich sogar nachvollziehen. Wenn man sieht, wie eine Sub Rotz und Wasser heulend an der Kette hängt und geschlagen wird, dann frage ich mich das auch.
Aber in aller Regel sieht man danach, wie er sie in den Arm nimmt und mit welchem Leuchten und mit wieviel Liebe in den Augen sie ihn annimmt ... man muss es nicht verstehen. Wirklich nicht. Denn wir werden da nicht gefragt, wir spielen da keine Rolle. Und wir sollten das nicht verurteilen.
Und irgendwie hoffe ich immer noch, dich einfach falsch zu verstehen.