„Ich finde Kompromisse immer schwierig, weil dieses "sich in der Mitte treffen" bedeutet, dass beide Seiten ja irgendwie zu kurz kommen und nicht ganz das bekommen, was sie sich wünschen. Meiner Erfahrung nach kann das auf Dauer nicht gut funktionieren.
Dann lieber ein ausgewogenes Verhältnis von Bekommen und Zurückstecken. Bestimmte Sachen, die für dich unabdingbar sind, muss eine zukünftige Partnerin halt einfach mitbringen, davon würde ich nicht abrücken. Dafür kannst du vielleicht auf andere Sachen gänzlich verzichten, die ihr wichtig sind. So behält man sich eine gewisse Flexibilität und ein offenes Zugehen aufeinander, ohne Kompromisse.
Witzig, denn genau das sind für mich eben diese Kompromisse, die einzugehen man bereit sein sollte, möchte man nicht einen goldenen Käfig bieten.
Kompromisse mache ich in Dingen, die mir jetzt nicht so wichtig sind, als ich sie unbedingt von meiner Partnerin mit getragen wissen muss. Ich habe z.B. einige Hobbys, welchen ich auch ohne sie nachgehen kann. Ich habe Einstellungen, die sie nicht unbedingt teilen muss. Ich mag Sachen beim Sex, auf die ich auch verzichten kann, weil sie mir vielleicht Alternativen bietet, die ähnlich aufregend und erfüllend sind. So ist das eine Art Flexibilität, wie du auch sagst, die beide bieten müssen, um sich miteinander zu bewegen und nicht starr zu verharren.
Kompromisse sind für Viele vielleicht negativ belegt, das glaube ich oft, wenn ich lese, dass niemand Kompromisse eingehen mag. Wenn sie weh tun, ja, da bin ich deiner Meinung, dann ist das ein fauler Kompromiss! Und den sollte man nicht eingehen (müssen). Aber es gibt meiner Meinung nach auch jede Menge gesunder Kompromisse, und ohne die geht es gar nicht. Auch nicht gut.