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Vom Regelbuch abweichen, aus den Mustern ausbrechen?

*******onne Frau
5.763 Beiträge
Also bezogen auf den EP und auch mein Empfinden brauchte man hier ja nicht lange warten und zack..das neueste Sklavinnegesuch stecktt meiner Ansicht nach voll von Klischee.

Und wem es gefällt wäre so ein Kandidat kann gerne mit leben aber halt weit weg von meinem Ideal.
Sprich wir wären Leute die sich nichts zu sagen haben und mal ehrlich...man muss nicht jedem gefallen , sondern in erster Linie sich selbst , dann seinen Partner.
*******011 Frau
2.867 Beiträge
Zitat von *********_girl:
Nun ja, ich glaube, dass man durchaus durch das Lesen hier im Forum verunsichert werden kann. Sowohl als Top, als auch als Bottom. Wenn man hier als Top ständig von Subs liest, dass sie die allumfassende Dominanz erwarten, die bereits beim Schreiben durchscheint und sie spätestens dann umhauen sollte, wenn er den Raum betritt, oder die Souveränität in allen Lebenslagen oder dass seine Dominanz sofort weg wäre, wenn er mal "undominante" Sex-Praktiken fordern würde (von Cunnilingus bis Pegging), dann kann man(n) sich schon mal wundern.
Genauso umgekehrt, wenn man als Sub keinen Bock auf ewiges Knien, Weiterentwicklung durch Top oder die Show mit der selbstlosen Hingabe hat.
Von daher sind andere Ansichten auch hier im Forum sicher richtig und wichtig.

Auf jeden Fall sind andere Ansichten interessant. Ansonsten würden wir uns wohl alle nicht hier so rege beteiligen. Und wenn sich zwei gefunden haben wo Dom sagt "das muss aber so" und Sub "ja, genau so habe ich mir das immer gewünscht" *top* 6er im Lotto würde ich sagen.

Dass bei den Dategesuchen und Wünschen aber viel Kopfkino dabei ist, ist auch nicht von der Hand zu weisen. Und das vieles einfach nicht alltagstauglich ist, ebenfalls. (Womit ich keinesfalls sagen möchte, dass auch z.B. ein extremes Machtgefälle mit einem Dom der IMMER Herr der Lage ist unmöglich ist. Das gibt es, aber es ist nicht sehr wahrscheinlich. Und solche Beziehungen müssen wachsen.).
Wie oft liest man denn "er will mich nicht mehr dominieren" oder "das BDSM schläft ein". Ja, klar... wird halt mit der Zeit anstrengend und der Alltag, im Zweifel mit fester Beziehung, Familie und Kindern fordert einfach mehr als nur für einen Abend in eine Rolle zu schlüpfen. Da hat Dom eben mal einen harten Arbeitstag und einfach keine Energie / Lust mehr noch das Subbchen zu bespaßen, oder Sub flippt aus weil er sich zu sehr in Erziehungsfragen einmischt und wird plötzlich zur Löwin, wenn es um die eigene Brut geht.

Und im Prinzip unterschreibst Du nur genau das was ich gesagt habe: Wer sich durch Forenbeiträge und Aussagen wie "das macht man so" verunsichern lässt ist in der eigenen Findungsphase.

Ich bin doch auch ewig durch Klischees gelaufen... er darf nicht kleiner sein, er darf nicht unerfahrener sein, er darf nie Schwäche zeigen, er muss älter sein, er darf keine "dominant wirkenden" Praktiken an sich mögen... ansonsten könnte er NIEMALS mein Dom sein und mich dominieren.

Heute muss ich oft genug über mein eingeschränktes Sichtfeld von früher lachen und bin gespannt was sich im Nebel dahinter noch so verbirgt.

Zum Glück sind mir immer wieder Menschen begegnet, die meine Klischees einfach vom Tisch geputzt haben. Die haben durch eins überzeugt: Authentizität. Und ich habe mich darauf eingelassen und wunderbare Erfahrungen sammeln dürfen. Das wünsche ich auch jedem anderem hier.
****ue Mann
39 Beiträge
Themenersteller 
Übrigens, ich fühle mich gar nicht unsicher oder in der Findungsphase. Ich bin im Laufe der Zeit einfach parallel dran vorbeigelaufen, sozusagen *g* Wollte nur feststellen.

Zitat von ********chaf:

Dass es sehr weiche Klobürsten gibt, kann ich bestätigen. Allerdings ebenso, dass eine Freundin, viele Jahre in der Notaufnahme gearbeitet, besonders genüsslich Geschichten erzählt, in denen diese vorkommen. *floet*

Und die Dame, mit der ich das gemacht habe, arbeitet in einer solchen bzw. im OP *zwinker* Also kontrollierte Bedingungen *baeh*
**********Magic Mann
19.113 Beiträge
Gruppen-Mod 
So ist das Leben

Ein Mensch lebt friedlich auf der Welt,
weil fest und sicher angestellt.
Jedoch so Jahr um Jahr, wenn´s lenzt,
fühlt er sich sklavenhaft begrenzt.
Und rasselt wild mit seinen Ketten,
als könnt er so die Seele retten.
Und sich der Freiheit und dem Leben
mit edlem Opfermut ergeben.
Jedoch bei näherer Betrachtung
spielt er nur tragische Verachtung.
Und schluckt, kraft höherer Gewalt,
die Sklaverei und das Gehalt.
Auf seinem kleinen Welttheater
mimt schließlich er den Heldenvater.
Und denkt nur manchmal noch zurück
an das einst oft geprobte Stück,
Das niemals kam zu Uraufführung.
und er empfindet tiefe Rührung,
Wenn er die alte Rolle spricht
vom Mann, der seine Ketten bricht.

Eugen Roth
*******011 Frau
2.867 Beiträge
Zitat von ****ue:
Übrigens, ich fühle mich gar nicht unsicher oder in der Findungsphase. Ich bin im Laufe der Zeit einfach parallel dran vorbeigelaufen, sozusagen *g* Wollte nur feststellen.

Was genau? Was für ein toller Hecht Du bist?

Ich wiederhole mich, ich weiß. Ich verstehe das Problem nicht. Du weißt, was Du willst, was Du magst, Du lebst so. Ist doch prima.

Wenn Du fragst
Zitat von ****ue:
Sind im BDSM echt alle so festgefahren?
frage ich mich, was für Menschen Du kennst. Ob Du überhaupt viele aus der Szene kennst. Denn Deine Erfahrungen kann ich überhaupt nicht teilen. Ich kenne so viele, die genau so ticken wie Du. Für mich ist das absolut normal.

Außer, dass ich tatsächlich keinen einzigen Dom kenne, der im Harnisch auf eine Party gegangen ist... wohl aber welche in Highheels, weil sie sich damit wohl gefühlt haben. Heißt ja nicht, dass jeder Dom in Highheels durch die Gegend rennen muss. Heißt auch nicht, dass der Gay ist. Und selbst wenn? Wo ist das Problem?

Mein Bauchgefühl springt da irgendwie drauf an zu vermuten, dass Du die Rolle des Doms für Dich klar definiert hast. Mit lustiger Bettwäsche und Flokati an der Wand kommst Du klar. Böse, böse, wer das nicht tut und dann komisch guckt. Aber die andere Seite ist für Dich böse, böse, weil Du die genau so wenig verstehst wie sie Dich.

Finde den Fehler *zwinker*

Ich widerhole mich schon wieder: Tellerrand und so... einfach mal drüber gucken. Und kein Mimimi, weil man in Jeans nicht auf ne Party kommt, wo man eh nicht hin will.

Du sprichst über "Gepflogenheiten beim BDSM". Klar gibt es Events, bei denen gewisse Regeln fest stehen. Weil die Leute, die dahin gehen, das so wollen. (Beispiel O-Events, Sklavenversteigerungen). Gönn ihnen das doch.
Es gibt aber auch so viele freie Partys, Clubs, Möglichkeiten. Für mich gibt es keine allgemein gültigen "Gepflogenheiten im BDSM". Dafür habe ich schon viel zu viel erlebt.

Ganz steile These: Könnte es sein, dass doch Du selbst das Problem bist, wenn Du Dir über Dinge wie "oh, ich komme in Jeans nicht auf den O-Abend (Beispiel für jedes Event bei dem Jeans ausgeschlossen sind)" Gedanken machen musst? Du fühlst Dich vielleicht ausgeschlossen, aber eigentlich passt Du da gar nicht hin. Warum willst Du denen, die an genau solchen Themen Abenden eine kindliche Freude entwickeln, das Leben schwer machen, indem Du da zeigst "ah, schaut her! Ich bin anders! Toll, oder?"? Egozentrik?

Das Leben dreht sich nicht nur um Dich. Leben und leben lassen.
****ue Mann
39 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******011:


Was genau? Was für ein toller Hecht Du bist?

Quatsch, wie andere darüber denken...

Warum so aggressiv? Geht doch hier nur um Gedankenaustausch, und die Rege Beteiligung hier lässt darauf schließen, dass das wohl OK ist.
Ja, es gibt Veranstaltungen, wo ich gar nicht hin will. Und auch welche, wo ich hin möchte, wo mir die Kleiderordnung etwas missfällt. Meiner ganz persönlichen Meinung nach finde ich das schade. Kann ich doch so äußern?
*******011 Frau
2.867 Beiträge
Jeder hier darf alles so äußern wie er möchte. Und sich sein Urteil darüber bilden wie man andere einschätzt.

Da kann man falsch oder richtig liegen oder auch wunde Punkte treffen.


Wo siehst Du genau Aggressivität bei mir?
****om Mann
1.523 Beiträge
Ich mache es mal kurz:

Auf ein Regelbuch sch....e ich. Ich möchte Emotionen mit meiner Partnerin gegenseitig austtauschen. Emotionen leben, spüren, geben.
Die Partnerin an meiner Seite ist wichtig, wir sind wichtig, nicht irgendwelche Doktrin.
*******iel Paar
431 Beiträge
Ich denke deine Vorlieben und dein Mindset passen einfach zu ganz Wenigen. Deshalb ist es für dich schwerer einen Partner oder eine Partnerin zu finden.
Zitat von *******iel:
Deshalb ist es für dich schwerer einen Partner oder eine Partnerin zu finden.

Es war vorher schon nicht einfach - der Trend der Individualisierung im BDSM, macht es fast unmöglich was für sich Passendes zu finden. Klar, eine Sub müsste genauso individuell sein wie ich bzw. zu meiner Individualität passen - eine Paradoxie.
**********berer Mann
6.348 Beiträge
Zitat von ******ver:
...der Trend der Individualisierung im BDSM, macht es fast unmöglich was für sich Passendes zu finden. Klar, eine Sub müsste genauso individuell sein wie ich bzw. zu meiner Individualität passen - eine Paradoxie.

War das "früher" denn anders, und wann war dieses "früher"? Ich bin zwar nicht wirklich in der Szene drin, aber ich glaube doch, das einzige, was sich geändert hat, ist das Ankommen in der breiteren (nicht breiten) Masse, oder nicht? BDSM ist eben nicht mehr so "gefährlich, düster und geächtet" wie ich manchmal höre, dass es früher war, als noch niemand Mr. Grey kannte.

Findest du es paradox, ein Individuum zu finden, was zu dir Individuum passt? Also völlig unmöglich?

Es findet sich doch für jeden Topf sein Deckelchen, oder nicht? Wenn ich rein ans Sexuelle denke, passte das mit meiner Ex-Freundin fantastisch, obwohl wir uns gar nicht über ein Erotikportal gefunden hatten, sondern der Sex beim Kennenlernen zunächst gar keine große Rolle spielte. Sie wusste nicht, was ich mochte, und ich wusste nicht, was sie mochte, und trotzdem verliebten wir uns ineinander. Und trotzdem passte ihre Devotion zu meiner Dominanz. Echt paradox. *zwinker*
**********Magic Mann
19.113 Beiträge
Gruppen-Mod 
@**********berer

Lassen wir mal die 50 Dinger außen vor.

Früher ist als es noch kein Internet gab!

Alleine das Internet ermöglicht doch eine gewisse Anonymität in der sich alles und jeder breit machen kann ohne auch nur einen Hauch von Ahnung zu haben.

Und genau diese Möglichkeit öffnete jeglichen Intentionen die Tür ins El Dorado der theoretischen Träume.
Nepper, Schlepper, Bauernfänger.

Und das Chaos nahm seinen Lauf.
War das "früher" denn anders, und wann war dieses "früher"?

Dass früher bezieht auf den Trend der Individualisierung in der Gesellschaft, der vor dem BDSM eben nicht haltgemacht hat. Effekte der Bildungsexpansion bzw. dem leichten Zugang zu Informationen - Internet


Zitat von **********berer:

Findest du es paradox, ein Individuum zu finden, was zu dir Individuum passt? Also völlig unmöglich?

Die Frage "Sind im BDSM echt alle so festgefahren?", entspringt dem Unverständnis, dass andere, ihr BDSM bereits individuell leben, es nur nicht zum BDSM des TE passt.

Der Aufruf, dass die anderen (gefälligst) aus ihren Mustern ausbrechen sollten, damit er selbst ein Chance hat, was für sich zu finden, ist der Aufruf seinen Mustern zu folgen - eine Paradoxie.
Profilbild
**********reata Frau
448 Beiträge
Nur um mal die Perspektive zu ändern:
Du fühlst dich also, als wäre deine Art von BDSM so weit weg von den gängigen Mustern, dass es dir schwer fällt, Gleichgesinnte zu finden?
Dann beschreibe ich jetzt Mal meine Perspektive auf das Problem, einen passenden Partner zu finden:
Also, ich komme eigentlich mit der Werkseinstellung, dass ich 24/7 DS bis hin zu TPE haben möchte. Bei der Partnersuche habe ich folgende Probleme festgestellt:
• die meisten wollen kein 24/7, sondern Spielbeziehungen
• von denen, die überhaupt etwas 24/7 wollen, wollen die meisten nur EPE, also ständige erotische Nutzbarkeit. Ich bin aber im Alltag asexuell. Solche Beziehungen sind deshalb immer sehr anstrengend für mich.
• von denen, die etwas in Richtung TPE wollen, gibt es manche, die in meinen Augen sehr ungesunde Vorstellungen davon haben. Da muss man schon gut aufpassen. Stichwort Debris und so. Aber auch welche, die einem einfach das Geld wegnehmen wollen oder so.
• diejenigen, die übrig bleiben, haben laut dem, wie sie sich vorstellen, oft eine Art von Regelkodex, den ich nicht gut einhalten könnte. Sei es der Wille, dass Sub immer in High Heels und Minirock ohne Höschen rumlaufen muss, was ich auf der Arbeit nicht dürfte und auf High Heels kann ich auch nicht laufen. Oder der Wille, dass Sub lange Zeit still zu knien oder zu stehen hat, was ich körperlich nicht kann oder, dass Sub nicht arbeiten geht, was ich mental nicht kann.
• von denen, deren Regeln ich überhaupt einhalten könnte, sind dann die meisten entweder an Roissy oder an ähnlich vornehmen Konzepten orientiert in die ich einfach nicht rein passen würde. Ich würde mich dort so fehl am Platz fühlen wie ein Opernball-Besucher im Blaumann. Schon allein das Konzept der stolzen Sub. Nein, das alles liegt mir so gar nicht.

Du siehst, ich bin an einem ganz anderen Punkt im Spektrum BDSM wie du. Ich bin aus deiner Sicht irgendwo auf der Seite mit all den Klischees. Und trotzdem hatte ich immer das Gefühl, ein Exot und Außenseiter zu sein. Ich habe jetzt auch nicht alles beschrieben, was zu diesem Gefühl beiträgt. Ich könnte von meinem Little-Anteil erzählen oder von meinem Wunsch, eine Maschine zu sein oder von meinem ADHS und meinen anderen Besonderheiten, die mein BDSM zu einer sehr merkwürdigen Mischung machen. Aber ich denke, das Wesentliche kommt rüber.

Nur, weil man ein paar der Klischees entspricht, zumindest auf den ersten Blick, heißt das nicht, dass man festgefahren wäre oder, dass man bessere Chancen hätte, einen Partner zu finden.
****ody Mann
11.876 Beiträge
Es gibt einen BDSM-Katalog, aus dem sich viele Inspiration holen. Bücher, Fotos, Playparties, Foren, aus denen sich ein Mainstream ableitet. "Da habe ich dieses oder jenes gesehen, das will ich auch." Ich glaube sogar, dass sich BDSM überwiegend an den Vorbildern anderer orientiert.

Halterlose Strümpfe, Dates ohne Unterwäsche, Atemreduktion, die ganzen Devotionalien und Regeln, Wifesharing, Käfighaltung, der schwarze Anzug usw. Sind die Leute von allein auf diese Ideen gekommen? Wohl eher nicht.

Aber, man findet neben dem Mainstream auch Menschen, die sich auf Kreatives einlassen, sofern der "Kreativling" authentisch und überzeugend ist. Solange diese Kreativität sich nicht auch nur wieder als eine Masche entpuppt.
Zitat von ****ody:
Es gibt einen BDSM-Katalog, aus dem sich viele Inspiration holen. Bücher, Fotos, Playparties, Foren, aus denen sich ein Mainstream ableitet. "Da habe ich dieses oder jenes gesehen, das will ich auch." Ich glaube sogar, dass sich BDSM überwiegend an den Vorbildern anderer orientiert.

Halterlose Strümpfe, Dates ohne Unterwäsche, Atemreduktion, die ganzen Devotionalien und Regeln, Wifesharing, Käfighaltung, der schwarze Anzug usw. Sind die Leute von allein auf diese Ideen gekommen? Wohl eher nicht.

Aber, man findet neben dem Mainstream auch Menschen, die sich auf Kreatives einlassen, sofern der "Kreativling" authentisch und überzeugend ist. Solange diese Kreativität sich nicht auch nur wieder als eine Masche entpuppt.

Wenn du so willst, richtet sich das ganze Leben nach "Vorbildern". Die ganze Kleidung sei nur als Beispiel erwähnt. Siegeszug der Jeans etc. etc.. Und viele Menschen benötigen immer jemanden, der ihnen zeigt, was alles möglich ist.
******lia Frau
7.081 Beiträge
Zitat von ****ody:


Halterlose Strümpfe, Dates ohne Unterwäsche, Atemreduktion, die ganzen Devotionalien und Regeln, Wifesharing, Käfighaltung, der schwarze Anzug usw. Sind die Leute von allein auf diese Ideen gekommen? Wohl eher nicht.


Ich schwelge gerne im Klischee. Und ich frage mich manchmal, ob es ein kollektives Unterbewusstes gibt, das BDSM Fantasien in Menschen ähnlich macht.
Das Bild der benutzten Sklavin gibt es in mir schon seit meiner Kindheit, überliefert durch ein ururaltes Gemälde, das ich sah.

Mich wundert es nicht, dass es erstmal eine Grundsubstanz, eine Ursuppe im BDSM gibt, aus der heraus sich dann jeder individuell entwickelt.
Dass es erstmal so scheint, als seien viele festgefahren, könnte auch daran liegen, dass Dominanz und Devotion sehr alte, sehr archaische Gefühle sind.

Ist aber nur ein Gedanke, den ich gerade habe. Die wirklich festgefahrenen Doms rauschen sowieso an mir vorbei und sobald man in Clubs geht, sieht man nur noch Individuen. Das ewige schwarz nervt mich auch manchmal und ich ergänze es für mich jetzt mit rot. In ein paar Jahren ist es dann bunt. *gg*
****ody Mann
11.876 Beiträge
Es gibt Menschen, die experimentieren bereits in der Jugend mit SM herum, ohne Kontakt zu einer Szene oder anderen Kinkstern zu haben, und es gibt andere, deren "Einstieg" ein Date mit BDSM von der Stange ist. Und der es auch bleibt.
*********Koala Paar
12.246 Beiträge
Zitat von ******lia:

Mich wundert es nicht, dass es erstmal eine Grundsubstanz, eine Ursuppe im BDSM gibt, aus der heraus sich dann jeder individuell entwickelt.
Dass es erstmal so scheint, als seien viele festgefahren, könnte auch daran liegen, dass Dominanz und Devotion sehr alte, sehr archaische Gefühle sind.

Da stimme ich absolut zu.
Wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir ja Kinder unserer Kultur sind. Wir wachsen nicht ohne Ausseneinflüsse auf, wir haben schon als Kinder ein Bild von vielleicht "höher Gestellten" und "Untergebenen", wir wachsen mit diesen Bildern auf. Und dazu kommt dann, dass es tatsächlich auch etwas archaisches ist.
Mich wundert da nicht mehr, dass man dann beispielsweise die Vorstellung des Tops eher in gepflegter Kleidung, also einer Art Statussymbol, und nicht mit Smiley-T-shirt und Crocs hat. Um nur ein oberflächliches Beispiel zu nennen.

Deshalb bin ich überzeugt, dass auch diejenigen, die bereits als Teenies mit BDSM experimentieren, solche (vermeintlichen) "Klischees" im Kopf haben. Denn ich nehme nicht an, dass hier irgendjemand auf einer einsamen Insel im Urwald aufgewachsen ist.

Es hat halt mit Kultur zu tun. Und das ist für mich nichts Schlechtes.
Abwertende Kommentare finde ich deshalb etwas befremdend.

Aus diesen archaischen Bildern kann man dann herausfiltern, was einen anzieht und was nicht. Eigentlich recht einfach.

Sie
********chaf Mann
7.532 Beiträge
JOY-Angels 
Die Klischees sind auch einfach erst einmal eine Basis. Dass man halt auch einfach mal anfangen kann.

Natürlich ist es für Bondage toll, wenn man Workshops besucht hat. Wir haben uns aber, gierig aufs Erleben wie wir waren, einfach mal Plüschhandschellen gekauft und die Hände an die Bettpfosten gefesselt, die Augenbinde war natürlich aus Seide, wir haben uns in schwarze, sexy Unterwäsche geworfen, das Licht gedimmt und Kerzen angezündet.

Klischeealarm hoch zehn. Aber wir haben angefangen! Und waren glücklich damit.

*liebguck*
*****na3 Frau
3.109 Beiträge
Ich persönlich leide immer wieder mal unter den gängigen Klischees. Manchmal hab ich BDSM einfach satt, und lasse mich lieber auf Abenteuer mit Stinos ein, um mich einfach wieder mal zu 'resetten'. Von einer FemDom wird oft das ganze Arsenal an machtausübenden Aktionen, Verbalattacken, erniedrigenden Spielchen erwartet. Wenn ich nur schon höre "Du könntest mich auch ... ", dann verliere ich die Lust.
Dauernd diese angelesenen Klischeeszenen, die mir vorgeschlagen werden zu reproduzieren. Ich bin doch keine Schauspielerin.
Das Kopfkino von Subs ist oft so umfänglich, an all den gängigen Fantasiebildern, und an den vielen Kommerzobjekten (wie Peniskäfig, Sexwäsche für den Mann, das Arsenal von Fesselungs- und Schlagwerkzeugen) orientiert, dass ich lieber meine natürliche Dominanz auslebe, im ganz üblichen Geschlechterkampf, ohne all das bedeutungaufgeblasene fetischistische Zubehör einzusetzen, und ohne stereotypische Haltungen einzunehmen. Bin keine aufgebrezelte "Domina" in High Heels, oder unnahbare Herrin die immer nur am Befehlen, Erziehen, Kontrollieren und Quälen ist.
Ich denke, auch Doms empfinden gelegentich diesen Überdruss an all den gängigen Gepflogenheiten im BDSM. Es an "Jeans" auszumachen ist zwar für mich nicht so nachvollziehbar. Trotzdem war ich persönlich geradezu erleichtert, mal von Domseite eine gewisse Unzufriedenheit zu hören.
*****na3 Frau
3.109 Beiträge
Zitat von ********chaf:
Die Klischees sind auch einfach erst einmal eine Basis. Dass man halt auch einfach mal anfangen kann.

Natürlich ist es für Bondage toll, wenn man Workshops besucht hat. Wir haben uns aber, gierig aufs Erleben wie wir waren, einfach mal Plüschhandschellen gekauft und die Hände an die Bettpfosten gefesselt, die Augenbinde war natürlich aus Seide, wir haben uns in schwarze, sexy Unterwäsche geworfen, das Licht gedimmt und Kerzen angezündet.

Klischeealarm hoch zehn. Aber wir haben angefangen! Und waren glücklich damit.

*liebguck*

Ich finde diese Art Einstieg in BDSM bezaubernd. Bei mir war es einfach umgekehrt.
Ich musste meine Partner immer dazu überreden, mich endlich mal so zu nehmen wie ich bin: verspielt und dominant. "Sei doch nicht immer so dominant" war ein mir sehr vertrauter Vorwurf. Ich hatte keine Ahnung, dass es BDSM überhaupt gibt. Wenn irgendwo ein Drumstick rumlag, hat es mich gejuckt es einzusetzen. Wenn irgendwo dicke Paketschnur oder ein schmaler Schal griffbereit lag, wollte ich damit spielen.
Manche meiner Halsketten machten einen schönen Ton, wenn sie auf Haut knallten.
*****na3 Frau
3.109 Beiträge
Zitat von ******lia:
Zitat von ****ody:


Halterlose Strümpfe, Dates ohne Unterwäsche, Atemreduktion, die ganzen Devotionalien und Regeln, Wifesharing, Käfighaltung, der schwarze Anzug usw. Sind die Leute von allein auf diese Ideen gekommen? Wohl eher nicht.


Ich schwelge gerne im Klischee. Und ich frage mich manchmal, ob es ein kollektives Unterbewusstes gibt, das BDSM Fantasien in Menschen ähnlich macht.
Das Bild der benutzten Sklavin gibt es in mir schon seit meiner Kindheit, überliefert durch ein ururaltes Gemälde, das ich sah.

Mich wundert es nicht, dass es erstmal eine Grundsubstanz, eine Ursuppe im BDSM gibt, aus der heraus sich dann jeder individuell entwickelt.
Dass es erstmal so scheint, als seien viele festgefahren, könnte auch daran liegen, dass Dominanz und Devotion sehr alte, sehr archaische Gefühle sind.

Ist aber nur ein Gedanke, den ich gerade habe. Die wirklich festgefahrenen Doms rauschen sowieso an mir vorbei und sobald man in Clubs geht, sieht man nur noch Individuen. Das ewige schwarz nervt mich auch manchmal und ich ergänze es für mich jetzt mit rot. In ein paar Jahren ist es dann bunt. *gg*

Oh ja, die "Ursuppe" im BDSM würde mich auch sehr interessieren. Ich hätte es nicht gewagt, diesen Begriff zu benützen, weil er so vernebelt klingt. Aber genau dieses Wort "Ursuppe" schwirrt mir oft durch den Kopf.
@*********Koala: Ihr nennt es das Archaische.
Es ist ein spannendes Feld.
Ein extra Thread zu diesem Thema würde vllt Licht ins Dunkel bringen.
****ue Mann
39 Beiträge
Themenersteller 
OK, ich mache Euch jetzt mal ein Geständnis: Beim Urthread war ich leicht angetrunken und meine Freundin und ich haben uns gerade getrennt. Dies war aber nicht der Grund, nur mal so *zwinker*
Ob etwas davon Auswirkungen gehabt hat, dass ich den Thread so veröffentlicht habe, weiß ich nicht *zwinker*

Aber es freut mich zu sehen, und nein, nicht wegen der Aufmerksamkeit, Dass es die Leute doch beschäftigen kann und die meisten das positiv sehen *g*

Und ja, im Anzug sehe ich auch knaggisch aus, haha. Kann den auch mal tragen.
******dae Mann
332 Beiträge
Zitat von **********berer:
Ich sehe mich inzwischen also eher als stillen, neugierigen Mitleser in vielen Themen. Und manchmal gebe ich auch meinen Senf dazu.

Mit fast 4.000 Beiträgen siehst Du Dich als "stillen Mitleser"?? *haumichwech*

Seems like OT, ist aber genau das Thema des Threads: Fremdbild und Selbstbild.

@TE: Kannste alles so machen, aber so funktioniert eine soziale Gesellschaft eben nicht. Mach Dein Ding, ecke an, wünsch Dir für Deine Trauerfeier "I did it my way", sei Individualist. Aber beklage Dich nicht, dass Du Deinerseits von Anderen als "festgefahren" (ich mildere ab in "gefangen") wahrgenommen wirst. Denn dann bist Du im Wortsinn Individualist.
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