Einen Wandel in der Sprache hat es immer gegeben und wird es immer geben. Anderenfalls würden wir heute noch Althochdeutsch sprechen und das ist wirklich nicht zu empfehlen.
Der Sprachwandel (übrigens ist "Rhetorik" hier nicht der korrekte Begriff) passiert immer in Verbindung mit dem gesellschaftlichen Wandel.
Ich mag Sprache. Anderenfalls hätte mein Hauptfach an der Uni wohl anders ausgesehen.
Ich mag auch Gesellschaft und ihre Prozesse sowie Dynamiken. Anderenfalls hätte ich andere Nebenfächer gewählt.
Sich gegen Sprachwandel zu sperren, kann recht schnell auch dazu führen, dass man vom gesellschaftlichen Wandel abgehängt wird. Das Beharren darauf, wie Sprache früher gehandhabt wurde, führt zu einem Festhängen an eben diesem Früher.
Oder anders gesagt:
Ich hab volle Acceptance für das, was heute mit unserer Sprache passiert. Wir können uns nicht dagegen wehren, dass alles immer internationaler wird. Macht keinen Sinn.
Wer sich über Anglizismen (verdeckte und offene) in unserer heutigen Sprache aufregt, hat vermutlich nicht mitbekommen, wie stark die lateinischen und französischen Einflüsse in vergangenen Jahrhunderten waren. (Nur mal am Rande: Der "alte Fritz" hat ausschließlich auf Französisch kommuniziert ... als dt. Kaiser. Muss man auch erstmal bringen.)
Sprache ist immer im Fluss.
Damit sie auch weiterhin jene Wirklichkeit abbilden kann, in der wir leben.
Deswegen verändert sie sich.
Im (Hohen) Mittelalter ging man Swiman. In meiner Kindheit ging ich schwimmen. Und heute geht man eben Schwimmn. (Was der Bremer schon seit Urzeiten macht.)
Bin ich fein mit.