Zum Thema "Auf den Schlips getreten fühlen":
Naja, es ist doch schon nicht ganz falsch, dass dieses "aber wie das mal im Alter aussieht"-Argument ziemlich abgeschmatzt ist.
Ich denke jeder Mensch, der über eine Tätowierung nachdachte, hat sich darüber Gedanken gemacht. Darüber hinaus ist es ja nun offensichtlich auch nicht die erste Tätowierung der Threaderstellerin.
Deshalb kann auch ich genau dieses Argument um die Hautalterung und das Alter nicht mehr lesen. Es ist zudem ein grundsätzlich unspezifischer Kritikpunkt. Dasselbe könnte ich zu jeder Art der Bodymodification sagen, wozu auch Piercings und Ohrringe gehören.
So ganz falsch ist das Argument aber auch nicht, wenn es um spezifische Themen geht.
Niemals hätte und würde ich mir ein Neigungstattoo, ein Bandtattoo, ein Fetischtattoo oder ein Partnerschaftstattoo stechen lassen. Anderen würde ich das nicht ausreden, weshalb ich hier rein für mich spreche wenn ich sagen: Irgendwann ist die Partnerschaft vielleicht vorbei, man hat die Neigung abgelegt, die Band ist kacke geworden oder der Fetisch passt nicht mehr so ganz.
Tattoos sollten meiner subjektiven Meinung nach nicht nur aus einer Laune und einem Impuls heraus gestochen werden, ansonsten wird man damit wirklich nicht glücklich. Dann stört einen im Alter nicht, dass die Haut in der Region faltig wurde, sondern dass man sich denkt "oh, bei den Göttern, wie konnte ich mir dieses Motiv stechen lassen?"
Wenn diese Frage aber geklärt ist, dann wüsste ich nicht was gegen ein Tattoo spräche.
Mir persönlich käme kein Tattoo in die Nähe meines Halses oder Gesichtes, weil der Impact mir dort zu hoch wäre. Über meine Arme, meinen Oberkörper, Rücken und meine Beine kann ich Kleidung anlegen. Woanders wird das schwerer. Aber auch da kommt es auf die persönlichen Vorlieben und Lebensumstände an.