Vampyrin schreibt...
„Dom-Sklavinen Beziehungen sind gleichwertig aber nie gleichberechtigt, also giebt es auch nicht grundsätzlich Fairness. Ausschlaggebend ist doch wie devot jemand ist. Wie sehr er das Wohl seines Doms über das Eigene stellt. Wenn diese Bedürfnisse zwischen Bom und Sklavin nicht kompatibel sind, kann es nicht funktionieren.
So seh ich das, das ist meine Meinung. Kann man gern auch anders sehen.
Oh diese Sätze:
du bist nicht devot genug.
Oder wenn du mich nicht bezwingst, bist du nicht dominant genug.
Was hasse ich solche Sätze.
Es hat nie etwas allgemein mit nicht devot oder nicht dominant genug zu tun, sondern mit der sichtweise auf BDSM.
Ich als sadistische D/Slerin, sehe es so: Menschen (egal ob Kinder oder Sklave) lernen mit Belohnung einfacher als mit Strafe. Ein Masoschist also, der es bei mir auf Strafe anlegt, der wird Pech haben... denn wenn ich wiederholt um korrekte Ausführung einer Aufgabe bitten muss,... oder gar ständig dabei sein muss und ständig mehrfach wieder Kontrollieren muss, mich also nicht verlassen kann,... dann passt der Sklave nicht. Ich möchte jemanden, der macht und tut. Punkt. Über wie können wir reden, wenn es sein Fachgebiet ist und er da einfach es besser weiß. Aber über die Art und Weise des Ergebnisses gibt es keine Diskussion: richtig oder gehen. Ist mein Gegenüber Masoschistisch belohne ich mit Schmerz, weil es mir Spaß macht im erotischen Kontext Schmerz zu zufügen. Da brauche ich kein Strafbuch, dass mich zwingt die Sachen abzuarbeiten. So empfinde ich das.
Was ich sagen will, Sylon1:
Werde dir darüber klar, was du bist.
Bist du Sub, der auf das erotische Spiel mit Macht und Ohnmacht steht und dann auch ein gewisses Maß an Devotion aufbringen kann?
Oder bist du derjenige, der immer - auch im Alltag und ohne sexuellen Kontext - devot ist und dienen möchte?
Wenn die DAS klar ist, dann weißt du auch sehr viel besser, wen du suchen musst.
Ich zum Beispiel stehe auf Hingabe,... freiwillig. Ich mag nicht immer bezwingen. Das passt für den erotischen Kontext und eine bestimmte Art von Edgeplay. Aber sonst mag ich nicht jedes mal aufs neue diskutieren und meine Position klarstellen müssen. Ich hatte aber auch schon Partner/Sklaven, die eben genau diesen täglichen mehrfachen Kampf brauchen, um sich als sklave und bezwungen zu fühlen... das passte nicht...
Wenn es das Thema ist, Praktiken nciht zu kennen... gemeinsame Workshops. Als junge Frau hatte ich auch einen Sklaven, der sehr viel mehr Erfahrungen hatte als ich,.. der erklärte mir vieles und es kippte niemals das Machtgefälle,... obwohl ich bei ihm zeitweise die Lernende war... es war letztendlich klar, dass wir das beide für uns und unsere Fantasien machen...
Hat sie die Angst bei dir Sachen auszuprobieren, woran liegt es? Als ich merkte, dass ich sehr viel sadistischer bin, als mein braves Gewissen eigentlich richtig fand, musste ich lernen, dass aber genau das uns verbindet, dass es unsere Form der Liebe und Erotik ist. Dass Schmerz zufügen und anzunehmen und auch zusammen an Grenzen zu kommen und diese vielleicht je nach Tagesform auch zu überschreiten, genau das ist, was uns verbindet und dass es okay ist, einem Menschen, den man liebt Schmerz zu zufügen, den beide wollen und brauchen. Weil es ja nicht der emotionale Schmerz ist, den manche Liebespaare sich zufügen.
Aber das sind Sachen, über die wir (Ich und die jeweiligen Weggefährten) immer geredet haben. Das ist wichtig.
Wenn du mehr über dich erfahren willst... über die Unterschiedlichkeiten von Sklave und Sub und FLR und Old School BDSM habe ich auch einiges auf den ExtraSeiten (Paarprofil und mein Profil) geschrieben. Ist natürlich nicht allgemein gültig, sondern einfach meine Meinung und meine "Vorarbeit" bei meinem Gegenüber vorher zu selektieren. Aber vielleicht hilft es dir, deine Wünsche und Bedürfnisse zu erkennen.
Ich möchte wissen, in welcher Richtung mein Gegenüber tendiert, ob zu sehen, ob das so gerade in mein Leben passt. Natürlich gehören dazu auch Weltbild und grundsätzliche Sachen wie die Vorstellung von Beziehung und Beruf, Familie und dergleichen dazu. Aber eine gewisse Grundbasis ist dadurch schon mal klar,... mein Gegenüber kann dadurch auch schauen, ob es in meine Vorstellungen passen könnte.
Sich selbst zu reflektieren und den Moment-Zustand zu kennen, macht es einfacher in Gesprächen und ggfs. bei der Suche.
Und wichtig: Sag ihr auch, dass Sklave/Dom Beziehung auch immer Beziehung ist. Und ja,... auch sie wollte dir erklären können, warum sie manches an dir bemängelt. Denn dann kannst du feststellen, ob es "Fair" ist, das an dir zu bemängeln. Eine Aussage wie: "ich bin die Mutter, ich bin die Domse" zeigt einfach nur, dass da jemand nicht weiß, warum etwas wichtig ist, warum etwas stört. Manchmal muss ich bei Antworten darüber nachdenken und kann die Antwort nicht sofort geben. Das finde ich okay... das zeigt Kompetenz und die Bereitschaft sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Wenn ich jedoch etwas bei meinem Gegenüber bemängel, dann bemängel ich das erst, wenn ich weiß, warum,... wenn ich meine Gründe dafür kenne und dann gibt es diese immer als Erklärung dazu... Aber das ist nichts, was mit Dom/Sklave zu tun hat, sondern einfach mit der Art, wie ich jedwede Beziehung sehe und für gut empfinde... das ist ein Teil meines Weltbildes... etwas, wie ich möchte, dass man mit mir umgeht. Und letztendlich auch mit anderen umgehe... (weil manche Sachen kann man nur verlangen, wenn man mit gutem Beispiel das vorlebt.)