Zitat von *********rgara:
„Darauf, dass das Gegenüber sein Ego quasi auf Null reduziert soweit es geht. Sobald man mit etwas Probleme hat oder es ablehnt, wird genau da "gearbeitet". Und es geht ihm wesentlich mehr um die Formung der Persönlichkeit als um Beziehung und Sex. Er nennt es das Oberstübchen der Sub konfigurieren.
Er würde sagen die erwähnte Herrin hat recht und wer nicht spurt riskiert Kontaktabbruch . Und den vollzieht er auch konsequent.
Zitat von *********rgara:
„Woran man leidet sind immer die eigenen Erwartungen. Und die Suche dessen was glücklich macht im Außen. Das Loslassen der Erwartungen und dass Sub das Glück in ihrem Inneren findet ist das Ziel dieses Mentors von mir.
Beim Lesen dieser Zeilen habe ich mir die Frage gestellt, was macht mich als Mensch aus? Ist nicht mein Ego (wertfrei), sind nicht meine Bedürfnisse, meine Erwartungen, Träume und Wünsche das, was mich als Mensch ausmachen? Verliere ich nicht durch das Entfernen dieser Bedürfnisse einen Teil meiner Persönlichkeit? Werde ich nicht durch eine solche Formung zu einem anderen Wesen, das wenig mit dem ursprünglichen Menschen zu tun hat? Und was füllt dann die Leere, die nach dem Fehlen der eigenen Bedürfnisse entsteht?
Ich verstehe mich als Mensch, Frau und Sub in einer Gesamtheit und werde so von meinem Herrn auch angenommen. Ich leide nicht an meinen Erwartungen, denn ich habe einen Menschen als Gegenüber, der als Mensch, Mann und Dom meine Erwartungen in seiner Ausprägung der Dominanz spiegelt.
Genau da sehe ich auch die Problematik de TE. Seine Wünsche, Sehnsüchte und Erwartungen decken sich nicht oder nur teilweise mit denen seiner FemDom (Domina ist für mich eine Dame des entsprechenden Gewerbes).
Meine Meinung wurde nicht gut aufgenommen und folgende Argumente ihrerseits sind gefallen:
Ich mache X und würde dafür Y verlangen, also eine Erwartungshaltung. Erwartungen von der Sklavenseite sind im Prinzip inakzeptabel. Vor allem ist es ein riesen No-Go, wenn man als Sklave, die Herrin fragt, ob man sich demnächst gemeinsam wieder etwas Zeit nehmen könnte für eine Session. Die Herrin ist immer hin keine professionelle Domina.
Ich bin kein guter Sklave, wenn sie nicht härter durchgreifen kann, sie Angst hat, dass ich Dinge nicht vertrage oder wenn ich mit ihrer Stimmung nicht umgehen kann.
Ich bin mit dem was ich habe nicht zufrieden und möchte mehr. Es gibt Sklaven, die sind einfach nur glücklich in ihrer Gegenwart zu sein, aber ich würde mir Sessions erwünschen.
Ich muss mich für sie attraktiver machen. Ich werde auf Partys nicht mitgenommen, weil ich nicht präsentable bin. Anstatt „rum zu weinen“, soll ich stark sein und trainieren.
...
BDSM ist bei vielen im Zusammenhang mit einer nicht-gleichberechtigten (wir bekommen nicht genau dasselbe) Beziehung, da es eben ein Machtgefälle gibt. Das ist verständlich, aber wie sieht es mit Fairness (die Bedürfnisse werden befriedigt) aus? Ist es Fair, sich Dinge zu wünschen und nach einer Zeit auch erwarten? Nicht weil man X macht, sondern weil man glücklich darüber wäre, dass mein Gegenüber dies erfüllt.
Sie empfindet Wünsche als Erwartungen, legt scheinbar mehr Wert auf D/s anstatt SM, hat genaue Vorstellungen davon, wie ein Sub/Sklave zu sein hat und auszusehen hat. Deine Wünsche und Bedürfnisse
@****n1 liegen scheinbar weit entfernt von den ihren. Für mich sieht es so aus, dass Ihr beide nicht in dem Maß kompatibel seid, dass Ihr Euch beide in dieser Beziehung wohl fühlt.
Dazu kommt offenbar auch noch das klassische Sender-Empfänger-Problem: eine Kommunikation wird von jeder der Seiten anders empfunden und interpretiert. Für sie sind es Erwartungen, denen sie nicht gerecht werden will, denn das widerspricht ihrer Ausprägung der Dominanz. Für Dich sind es Wünsche und Bedürfnisse, die Du berechtigterweise diskutiert haben möchtest. Ihr werdet meiner Meinung nach nicht umhin kommen, weiterhin das Gespräch zu suchen, allerdings mit anderen Argumenten und anderen Herangehensweisen.
Ich persönlich halte nichts vom Postulat der Selbstaufgabe und der Selbst-Kasteiung. Als Sub möchte ich für Dom da sein und seine Wünsche erfüllen, das gehört zu meinen Bedürfnissen dazu. Aber ebenso gehört in meinen Augen zu einer funktionierenden Beziehung auch das Geben und Nehmen auf beiden Seiten.
Vermutlich habt Ihr beide - Deine Femdom und Du - im Überschwang der Gefühle zu Beginn Eurer Beziehung vergessen, die Rahmenbedingungen entsprechend abzustecken. Das ist verständlich, aber meiner Meinung nach ein Fehler. Nur wenn sich beide Parteien schon zu Beginn einig sind, wo ihrer beider Grenzen liegen und ihrer beider Schnittmengen liegen, nur dann kann eine Beziehung auch funktionieren.