Hallo. Zuerst dachte ich bei diesem Thema: déjà vu, déjà vu, oder so.
Doch dann bekam ich eine andere Idee. Nach vielen Jahren und Jahrzehnten Beschäftigung mit dem Begriff Tantramassage auf dem Futon und im JoyClub-Thread fällt mir nun nach langer Coronapause wegen diverser Beschränkungen zur Massageausübung im schönen Bayernland mal etwas ganz Neues ein.
Gehen wir mal geistig spirituell weg von Andro und Tantramassageverband und anderen, die für die Tantramassage einen gewissen Qualitätsrahmen gegeben haben. Diesen Qualitätsrahmen möchte ich hier NICHT und unter keinen Umständen in Frage stellen. Aber: wie das bei Qualitätrahmen so ist, muß man sie als Mindestanforderung beherrschen, darf aber gerne auch darüber hinausgehen.
Stell Dir einmal vor, Du hättest in den 2 Coronajahren vor lauter Langeweile und Traurigkeit ob der verlassenen Futons in Deinen Massageräumen die Zeit genutzt, und hättest ein Meditationkissen hervorgefummelt. Den Staub schnell weggeschlagen und einen TanCo-Medi-Raum daraus gemacht.
Jetzt stell Dir mal vor, Du hättest mangels einer physisch empfangbaren Tantramassage Deinen Geist auf Reise geschickt. Osho sagte ja in einer seiner Vorlesungen: schon Erinnerung schafft Transformation.
In der 1. Medi-Runde hast Du also Deine 1. virtuelle Tantramassage unter Coronagegebenheiten erfahren (falls Du vorher eine echte Tantramassage bekommen hattest. Sonst wird da mit dem Erinnern etwas problematisch.)
In weiteren Medi-Runden gehst Du nun immer weiter nach Innen. Du gehst in Deine innere YinYang-Struktur und entdeckst die Frau/den Mann in Dir selbst. Du bist ein Mann, und massierst in Deiner Vorstellung eine Frau. Du bist eine Frau und massierst in Deiner Vorstellung einen Mann. Du kannst aber auch als Mann einen mann und als Frau eine Frau massieren. Völlig egal.
Und dann wird es noch etwas Verschmolzener. Du bist ein Mann und massierst die Frau in Dir, um in der Meditation festzustellen, dass Du eigentlich die Frau bist, die da gerade von einem fremden Mann massiert wird. Yin und Yang sind komplett geschlossen und vereint.
Die gegenderte Version für Frauen bitte ich, mir ersparen zu dürfen. Tantrisch orientierte Frauen sind in der Regel nicht wild auf korrektes gendern. Außerdem müßte ich das ja dann LGBTQ-gemäß noch weiter 5-mal schreiben.
Ich bitte um Nachsicht und Verzeihung. Meine Restlebenserwartung als männlicher Rentner läßt das sicher zu. Vielen Dank.
Nun, was ich damit anregen will, sich vorzustellen:
• wenn man Tantramassage eher physisch von der berührung und vom Ablauf versteht, dann ist der Tantramassageverband die richtige Adresse für (Mindest-)Qualität
• wenn man Tantra-Massage verstehen will, dann kann der Fokus sehr sehr weit aufgehen. Denn dann befasse ich mich erst mal mit dem Begriff Tantra und komme in ungeahnte Welten hinein. Und alles das, was ich in diesen Welten neu erfahre und erkenne, alles das kann physisch oder auch anders massiert werden.
• eine Massage in Kobraatmung und entsprechenden Partnerstellungen haben nun nicht mehr viel mit Tantramassage nach Tantramassageverband zu tun, nähern sich aber eventuell doch eher dem an, was Tantramassagen alles sein können.
Ich weiß, das hat jetzt alles sehr seltsam und verdeppert geklungen. Aber so ist es eben. Ich sage da nur Beatles: the fool on the hill. Ein Song aus 1967.
Schau in die Lyrics rein, wenn es interessiert. Aber in diesem Song haben die Beatles es schon treffsicher auf den Punkt gebracht.
Tja, also um Tantramassage zu interpretieren und für sich zu verstehen, ist es wichtig, was ich unter Tantra und unter Massage verstehe. Wenn sich mein Begriff von Tantra erweitert und ausdehnt, erweitert sich auch meine Erwartung, was eine Tantramassage sein soll.
Und wenn sich dann mein Begriff von Massage auch noch ausdehnt und erweitert, dann ist zu erwarten, dass ich bei einer traditionellen Tantramassage nach Qualitätskriterien von Tantramassageverband zwar grundsätzlich zufrieden bin. Aber es gibt noch so viel mehr im Universum der Erotik und Spiritualität.
Sagen wir bildlich mal so: Andro und die Tantramassage sind vergleichbar mit der Astronomie der 70-er Jahre. Der Tantramassageverband ist vergleichbar mit der Astronomie der 2000-er Jahre. Alles beide schon super-gut!!
Dennoch, es gibt eine Astronomie der 2020-er Jahre. Und die schaut noch viel viel tiefer in das Universum hinein.
(Bitte beachtet: ich habe Astronomie geschrieben, nicht Astrologie!).
Auch ich bin über mich erstaunt! Ich habe vor dem ganzen Corona-Geknatsche nicht realisiert, was hinter einer guten Tantramassage eigentlich alles noch so verborgen liegt. Da war die Corona-Pause ein gewisses Geschenk: der Satz "Du kannst andere nur lieben, wenn Du Dich selbst liebst." wurde sehr deutlich. Denn lieben heißt geben, sich verschenken, ohne die Erwartung des Nehmens und seine eigenen Defizite aufgefüllt bekommen.
Nutzen wir die Chance!! Corona hat uns eine Zeit gegeben, über Tantra, Massage, Tantramassage neu nachzufühlen und - wenn es sein muß für irgendjemanden - auch nachzudenken.
Befaßt euch mit Tantra und seinem tieferen Ursprung. Die Sache mit der Massage kommt schon irgendwie alleine hinzu.
Grüne Grüße von der grünen Tara, rote Grüße von der roten Tara, weiße Grüße von der weißen Tara und regenbogen Grüße von der LGBTQ-Tara. Irgendjemand wird diese Tara schon im Sanskrit finden.
CCM