Wozu gibt es Sklavenverträge, wenn alle passiven Mädels so artig und gut erzogen sind? Dann können die doch auch weggelassen werden.
Von mir aus bräuchte die niemand.
Für mich und meinen Liebsten sind Sklavenverträge ein Witz, ein Spiel, nichts was man ernst nehmen muss. Wir brauchen sowas nicht und würde mir einer sowas vorlegen, bekäme ich einen Lachkrampf und es wäre die letzte Begegnung mit diesem Mann.
Wir haben die "Regeln" (das Wort passt für mich nicht, aber mir fällt grad nix anderes ein) in unseren Köpfen. Er und ich. Und im Herzen. Die müssen nicht auch noch auf Papier gebannt werden als Beweis.
Wohlgemerkt, für uns ist es so. Das ist keine Wertung.
Ich mag keine Schubladen. Und schon gar nicht mag ich in eine Schublade gesteckt werden. In keinem Lebensbereich. Nicht im Alltag und auch nicht in der Liebe.
Sub, Sklavin, Zofe... meine Güte, was denn noch alles. Erstmal bin ich Frau. Dann bin ich auch noch liebende Frau, die geliebt wird. Und die gerne Sex hat, sich dabei gerne dem Liebsten hingibt, gerne vor ihm kniet, gerne die Peitsche fühlt, gerne ihr Haupt auf seinen Schoß senkt und seine behütende Hand darauf spürt, gerne innerhalb ihrer Grenzen ihm dient - aus freien Stücken! Weil ich liebe. Sonst würde es für mich nicht funktionieren.
Ob ich dabei Sub oder Sklavin oder von mir aus eine Sahnetorte bin, ist eigentlich ziemlich gleichgültig. Es macht Spaß, es gibt mir unendlich viel Tiefe, es berauscht meine Sinne, es befriedigt meine Seele, wenn ich mich hingeben oder zu ihm aufschauen kann in stillen Momenten der Zweisamkeit. Wenn ich seine behütenden Arme um mich spüren kann, wenn ich seinen liebenden Blick sehen darf, wenn ich seine Stimme höre...
Um mich mal ins Raster zu drücken, sehe ich mich - und er mich auch - als Sub, aber eben irgendwie auch als seine Sklavin. Aber dies sind nur oberflächliche Begriffe, die nicht wirklich beschreiben, wie wir es leben und lieben. Eben nicht nach "Schema F".
Aber schon alleine seine Sub zu sein, bedeutet für mich, dass ich ihm gehöre. Ok. Das passt.
Genauso gibt es auch viele Momente (vor allem, wenn wir uns tagsüber schreiben oder telefonieren, wir können uns leider selten treffen durch die weite Entfernung), in denen wir ganz normal auf Augenhöhe miteinander umgehen. Dennoch ist aber auch da immer das Gefälle spürbar und es kann jederzeit durch wenige Worte von ihm in den Vordergrund rücken.
Manchmal sagt er Sklavin zu mir, wenn es im passenden Moment ist, wo es uns beide einfach kickt. Sei es in der Bestrafung oder um mich in meine Unterwerfung zu bringen, wenn ich einfach nicht abschalten kann, sei es, wenn er mich einfach nur hart und lustvoll nimmt.
Dennoch verstehen wir in diesem Moment es beide sicherlich nicht so, wie es irgendjemand mal irgendwann irgendwo für sich definiert und festgelegt hat und es heute von vielen als die Regel überhaupt gesehen wird. (siehe Tante Google)
Manchmal bin ich seine kleine Subbi, liebevoll, sanft...
Oft bin ich seine Liebste, noch öfter sein Engelchen. Er mein Liebster, Geliebter, Schatz, darling - wenn es ernst wird und ich mich entschuldigen muss, auch mal mein Herr.
Egal welche Bezeichnung gerade genommen wird, ich bin immer ganz die Seine, gehöre ihm.
Mein Alltagsleben gehört mir. Da mischt er sich nicht ein, solange ich ihn nicht um Rat frage. Er sieht mich als eigenständige Persönlichkeit und etwas anderes möchte er auch nicht haben. So ist es für ihn auch um so wertvoller, dass ich mich ihm geschenkt habe und hingebe.
Das ist unser BDSM. Das ist unser Leben und Lieben. Kein Spiel. Dafür geht es zu tief. Ins Herz und in die Seele.
Und weil es kein Spiel ist, brauchen wir diese ganzen vermeintlichen Regeln nicht. Auch keine allgemeingültigen Bezeichnungen, nach denen wir uns dann streng richten sollten. Nein.
Keine Schubladen, nur ganz einfach wir beide.
Wie heißt es so schön?
Liebe braucht keinen Namen. Liebe ist.
Und solange meine Hingabe auch für ihn die Erfüllung ist, ist es doch völlig gleichgültig, ob die nun von einer Sub oder von einer Sklavin kommt. Ich bin wohl beides, irgendwie, vermute ich mal
Aber da jede/r ein Individium ist, mit eigener Persönlichkeit - im Idealfalll -, lebt und versteht es eben jede/r anders. Na und? Das tut mir doch nicht weh, solange wir es so leben können, wie es uns gut tut.
Und leben oder spielen... hm... ich glaube, auch da gehört beides zusammen. Wenn man es immer in sich fühlt, lebt man es wohl. Aber genauso spiele ich auch manche Situationen oder auch er. Und dennoch wird es gelebt.
Heyeyey... da beißt sich irgendwie der Hund in den Schwanz. Das ist gar nicht so einfach
Mist. Jetzt hab mich in Sehnsucht nach ihm geschrieben.