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Warum ist Bedürftigkeit so negativ und unsexy?

********Love Frau
1.273 Beiträge
Themenersteller 
Warum ist Bedürftigkeit so negativ und unsexy?
Meinen 800sten Beitrag möchte ich einem eigenen Thema widmen, das mich schon länger beschäftigt.

Warum ist Bedürftigkeit eigentlich so negativ und wird oft als unsexy empfunden?*gruebel*

Wir haben doch täglich gewisse Bedürfnisse, wie z.b. *essen* und das legt einem niemand als negativ aus, denn essen wir nicht, sterben wir irgendwann. Trinken wir nicht, weil wir Durst haben, sterben wir irgendwann, haben wir keine Hobbys, verkümmern wir irgendwann, usw.
Es sind Bedürfnisse des täglichen Lebens.

Warum gilt das also nicht auch für das Bedürfnis nach Liebe, Zuneigung, körperlicher Nähe, Gemeinsamkeit, Austausch,....
Warum wird diese Bedürftigkeit immer als negativ angesehen, wobei, wenn man sie gestillt bekommt doch genauso schön wie essen oder seine Hobbys sind?

Es begegnet mir immer wieder, ob nun hier im JC oder anderweitig und ich verstehe es einfach nicht. *nixweiss*
(ich bin ein visueller Mensch und wünsch mir das am liebsten bildlich gesehen um zu verstehen 😎)

Warum macht es einen Menschen so negativ, wenn er diese Bedürfnisse hat und sie klar und deutlich auch kommunizieren kann?
Und warum darf man das nicht auch in der jeweiligen Gefühlslage äußern bzw. wird einem diese als negativ ausgelegt wenn man seinen Gefühl dazu freien Lauf lässt?
Warum muss immer alles nur Happy Life sein und alles was einem negativ im Leben passiert oder aufstößt bitte für sich behalten werden soll?

Ich möchte jetzt gar nicht mehr vorgreifen oder zu mir etwas sagen, sondern allgemein gesehen bitte eure Meinung dazu lesen und individuell darauf reagieren.



Der Fred ist offen und soll auch bitte offen bleiben, berücksichtige das bitte bei deinem Kommentar 🙏
@********Love ....wieso ist der Fred offen ?
*******tte Frau
909 Beiträge
Ein wunderbarer Beitrag 👍
Ich bin voll bei dir.
Danke für diesen herrlichen Thread und den Mut dazu.
Es wird gewiss heiß hergehen.
********eams Frau
564 Beiträge
Leider zu wenig Zeit, ausführlich zu antworten, aber stimme Dir voll und ganz zu.
****nah Frau
1.719 Beiträge
Es geht glaube ich eher um die Erwartungshaltung an sein Gegenüber, welches negativ ge/bewertet wird.

Klar hat jeder Bedürfnisse - doch sollte man möglichst soweit Abstand zu sich selbst haben - also den inneren Beobachter einklinken können, dass man sich selbst dessen bewusst ist. So kann man auch einen - wohltuenden - Schritt von seinem Gegenüber zurücktreten und aus dem : `gib mir das was ich brauche!/ nur du kannst das!/ nur von dir will ich das!/ jetzt, sofort!, dauerhaft!`, sorge du dafür dass meine Bedürfnisse gestillt werden!, etc. herauskommen und sich nicht dem anderen - bwz seine Ansprüche an den anderen - aufbürden (Abhängigkeitsbeziehungen).

Ich spreche aus Erfahrung, und bin auch dabei das anders zu lernen.... *liebguck*
****omm Mann
1.810 Beiträge
Verstehe ich nicht. Warum soll im Gegensatz zu Essen, Trinken etc. das Bedürfnis nach Liebe, Berührung etc. negativ sein? Das sehe ich ganz und gar nicht so.
Stell Dir doch mal selbst einige Fragen.
Ist Dir vielleicht von Deinem Umfeld etwas derartiges vorgelebt worden?
Oder schämst Du Dich vielleicht für diese Bedürfnisse?

Nein, Bedürfnisse zu haben, gehört zu JEDEM menschlichen Leben dazu.
Und absolut nichts ist daran negativ oder unsexy.
********ouch Mann
452 Beiträge
Ist nicht in allem was wir tuen und lieben ein Stück Bedürfnis?

Die einen erleben es eher Stumpf und die anderen mit einem gewissen Anteil Empathie. Eben Zuneigung oder sogar Liebe (steinigt mich nicht für das Wort).

Und jene die nur sich sehen verletzen so andere. Ob unbewusst oder nicht. Letzteres ist natürlich schlimmer.
********Love Frau
1.273 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****e56:
@********Love ....wieso ist der Fred offen ?

Weil ich zu mindest die Chance für Außenstehende offen lassen möchte wenigstens mitzulesen. ❤️
Darfst mir auch gerne privat schreiben, wenn du's nicht hier magst *roseschenk*
********Love Frau
1.273 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********eams:
Leider zu wenig Zeit, ausführlich zu antworten, aber stimme Dir voll und ganz zu.

Gerne auch später wenn du magst 😉
********er68 Frau
2.274 Beiträge
Sex und lustvolle Befriedigung sexueller Bedürfnisse ist gut und richtig, auch die Lust zu äußern ist grundsätzlich richtig, vor allem hier, auf einem Erotikportal. Ja, die Lust auf Sex ist ein menschliches Grundbedürfnis- keine Frage.

Die Crux ist jedoch - dieses Bedürfnis oder auch Bedürftigkeit wird vielfach dürftig geäußert....

Ich gehe jetzt von der männlichen Bedürftigkeit aus - Schwanzbilder mit bescheuertem Kommentar ("Meinereiner 👍") werden auf der Pinnwand angezeigt und lassen.einen 8oftmals gruseln, unvorteilhaft aufgenommene Fotos werden präsentiert (Klo oder Umzugskisten im Hintergrund), es wird um Antwort gedrängt, dieselben Mitglieder verteilen wahllos gleichlautende nichtssagende Kommentare, sodass man nur noch die Augen rollt, es werden einem ungefragt Videos zugemailt etc.

Bedürftigkeit im strengen Wortsinn ist menschlich, aber sie billig, plump und beliebig vor sich herzutragen ist das Problem....
*****ena Frau
3.409 Beiträge
Es geht nicht um das Bedürfnis nach Nähe, Liebe, Zuneigung usw an sich sondern, so wie @****nah es schreibt das gesunde Maß.

Sobald es darauf hinaus läuft, dass ich als Partnerin, eine emotionale Dysbalance ausgleichen soll, wird es unsexy und sehr anstrengend. Das hab ich alles schon gehabt.
********Love Frau
1.273 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****nah:
Es geht glaube ich eher um die Erwartungshaltung an sein Gegenüber, welches negativ ge/bewertet wird.

Klar hat jeder Bedürfnisse - doch sollte man möglichst soweit Abstand zu sich selbst haben - also den inneren Beobachter einklinken können, dass man sich selbst dessen bewusst ist. So kann man auch einen - wohltuenden - Schritt von seinem Gegenüber zurücktreten und aus dem : `gib mir das was ich brauche!/ nur du kannst das!/ nur von dir will ich das!/ jetzt, sofort!, dauerhaft!`, sorge du dafür dass meine Bedürfnisse gestillt werden!, etc. herauskommen und sich nicht dem anderen - bwz seine Ansprüche an den anderen - aufbürden (Abhängigkeitsbeziehungen).

Ich spreche aus Erfahrung, und bin auch dabei das anders zu lernen.... *liebguck*

Ganz klar sollte das keine Abhängigkeitsbeziehung werden/sein.
Aber ich sage auch ganz klar, das ich mich nicht selbst küssen kann, um mal das Bedürfnis nach Kussnähe gestillt zu bekommen 😉
Es geht mir auch nicht darum, das man sich selbst liebt, denn wenn sich alle nur selbst lieben würden, gäbs keine Beziehungen mehr, keine Ehen mehr, kein Sex, keine Nachkommen mehr 😉
*****ena Frau
3.409 Beiträge
Aber es fängt mit der Selbstliebe an.
Und natürlich kann ich mich z.B. selbst umarmen und kuscheln wenn mir danach ist und es sonst grad niemanden gibt.

Es ist kein vollwertiger Ersatz, aber es hilft für den akuten Moment. Besser als in eine Depression zu verfallen ist es allemal.
********Love Frau
1.273 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****omm:
Verstehe ich nicht. Warum soll im Gegensatz zu Essen, Trinken etc. das Bedürfnis nach Liebe, Berührung etc. negativ sein? Das sehe ich ganz und gar nicht so.
Stell Dir doch mal selbst einige Fragen.
Ist Dir vielleicht von Deinem Umfeld etwas derartiges vorgelebt worden?
Oder schämst Du Dich vielleicht für diese Bedürfnisse?
......

Meine Bedürfnisse wurden im Kindesalter immer unterdrückt, ich durfte das auch nicht äußern, hab ich aber aufgearbeitet und schämen zu ich mich schon lange nicht mehr, über nix *victory*

Wie ich ja schon schrieb, begegnet einem/ mir diese Äußerungen immer wieder, auch zuletzt in einem anderen Fred hier in der Gruppe 😉 (wollte dort nur auf Rücksicht zum TE nicht das Thema sprengen)
****ius Mann
1.234 Beiträge
Ähm, ich denke es ist, rein aus Sicht der Entwicklung, noch gar nicht so lange her, dass wir (im übertragenen Sinn) von Baum gestiegen sind.

Wenn jemand "bedürftig" ist, dann nimmt er sich nicht was er braucht. Unterbewusst nimmt er sich dann auch nicht, was eben die Familie, der Nachwuchs, die Sippe braucht. Rein unter dem Aspekt "gründen einer Familie" wäre er also die zweite Wahl, und wer will die schon.

Also denke ich, wenn man an sich feststellt, dass einen emotionale, sexuelle Bedürftigkeit nicht anzieht, adaptiert man das auf das generelle Durchsetzungsvermögen und "fühlt" sich weniger angezogen weil eben nur der Zweitbeste.

Abgesehen davon... wer will schon einen "bedürftigen Partner" das finde ich bei Frauen auch unsexy.
********Love Frau
1.273 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****ena:
Aber es fängt mit der Selbstliebe an.
Und natürlich kann ich mich z.B. selbst umarmen und kuscheln wenn mir danach ist und es sonst grad niemanden gibt.

Es ist kein vollwertiger Ersatz, aber es hilft für den akuten Moment. Besser als in eine Depression zu verfallen ist es allemal.


Schwierig *nixweiss*
Also ich mag mich auch wie ich bin, aber den akuten Moment (der halt auch schon sehr lange andauert) kann ich mit Selbstumarmung und Selbstbefummelung halt eben nicht stillen, ich empfinde da schlichtweg nur mich *3affen* *lach*
*******OfMe Frau
2.582 Beiträge
Ich glaube, es geht eher um die Frage, wie ich mit meiner Bedürftigkeit umgehe. Du sprichst von Bedürfnissen, und die hat natürlich jeder. Wir sterben aber nicht gleich, wenn wir mal eine Zeit lang alleine sind - auch wenn sich das manchmal so anfühlt. Und genau da kommt der Begriff Bedürftigkeit ins Spiel: Wenn ich mich (oder jemanden anders) als bedürftig empfinde, heißt das dass ich gerade nicht in der Lage bin, meine Gefühle als Erwachsene zu managen, im Sinne von: ja, ich fühle mich gerade einsam und das fühlt sich nicht schön an, aber ich kann damit umgehen. Wenn die Bedürftigkeit überwiegt, bin ich in einem kindlichen Gefühl von "ich brauche das jetzt sofort, sonst kann ich nicht überleben", und genauso gehe ich dan auf den anderen zu. Ich sehe nicht mehr wirklich die Person, die mir da gerade gegenübersteht (und die ich vielleicht gerade erst kennengelernt habe), sondern ich sehe nur noch jemanden, der jetzt bitte sofort und vollumfänglich alle meine Bedürfnisse befriedigen soll und meine Emotionen bereinigen. Das ist natürlich für den Gegenüber sehr unangenehm und unattraktiv, denn dieses "nicht gemeint sein" kommt häufig sehr deutlich rüber.

Ein bildlicher Vergleich: Wenn ich Hunger habe, kann ich mir in Ruhe überlegen, was ich essen will, und das dann kochen oder in ein entsprechendes Restaurant gehen - ich kümmere mich verantwortungsvoll um die Erfüllung meines Bedürfnisses. Ich kann aber auch in den nächstbesten Supermarkt oder das nächstbeste Restaurant gehen und wahllos das kaufen/ bestellen, was jetzt am schnellsten verfügbar ist, und das dann in mich reinstopfen, ohne es wirklich zu schmecken - dann handele ich aus purer Bedürftigkeit und bin nicht in der Lage, mein Bedürfnis erwachsen zu handhaben (und evtl so weit vorauszuplanen, dass ich gar nicht erst in die Situation komme, wo mich meine Bedürftigkeit so überrollt).
Jupp,
absolut richtig. Gesunde Maß und Abhängigkeit.

Wo bleiben nun aber die positiven Aspekte der Bedürftigkeit?

Bedürftigkeit zeigt mir das Wesen meines Gegenübers. Jegliche Form.

Steht sie als zu stark im Raum, übernehme ich die Verantwortung für mich, für diese unasureichend zu sein.

Dies ehrlich wahrzunehmen und zu kommunizieren zeigt, wieweit eine gemeinsame Bindung möglich ist.


Ich bin in so viele Dingen voll gerne bedürftig.

In Maßen?

Who knows.

Für den Durchschnitt an Mensch jedoch absolut zu viel.

Das nehme ich voll gerne an
*top2*
*******OfMe Frau
2.582 Beiträge
Bedürftigkeit zeigt mir das Wesen meines Gegenübers. Jegliche Form.

Steht sie als zu stark im Raum, übernehme ich die Verantwortung für mich, für diese unasureichend zu sein.

Dies ehrlich wahrzunehmen und zu kommunizieren zeigt, wieweit eine gemeinsame Bindung möglich ist.

Das gilt für schon bestehende Beziehungen. In Beziehungen/ Freundschaften sollte ich in der Lage sein, auf den anderen zuzugehen und zu sagen: "Ich fühle mich gerade bedürftig, kannst du mich in den Arm nehmen/ mit mir Sex haben/ mir zuhören/ was auch immer." und (bis zu einem bestimmten Grad erwarten, dass meine Bedürfnisse erfüllt werden.

Wenn ich dies aber von einer mehr oder weniger fremden Person erwarte, fühlt sich der Gegenüber schnell ausgenutzt.
Interessantes Thema.

Ich hatte mal einem Mann nach dem 2. Treffen einen Korb gegeben, weil ich festgestellt habe, dass es nicht passt.
Daraufhin wurde er wehleidig und fing an, sich selbst zu bemitleiden. Er habe immer Pech mit Frauen. Schickte mir weinende Emojis ect. Er konnte offenbar mit der Zurückweisung nicht umgehen.
Dieses Verhalten seinerseits war sehr bedürftig und wirkte auf mich nervig und anstrengend.

Anderes Beispiel: Als ein Mann an mir Interesse hatte und es zeigte, war es okay. Als ich später an ihm Interesse zeigte und mich bei ihm meldete und aktiver wurde, hatte er auf einmal keine Zeit mehr für mich. Meine Vermutung war, dass ich auf ihn bedürftig wirkte, weil ich ihm "hinterher lief". Da wurde ich uninteressant für ihn.

Es ist nichts schlimmes daran Bedürfnisse zu haben. Aber wenn man es zu sehr will und es zeigt, dann wirkt man auf sein Gegenüber bedürftig. Und das ist unsexy.
****fee Frau
1.709 Beiträge
Ich denke bei der (Über-) Bedüftigkeit auch eher an das Festklammern und ein Manko an eigener Tragfähigkeit.

Bedürfnisse sind grundsätzlich natürlich nichts Negatives.
Wenn aber z.B. ein Partner das Bedüfnis hat, dass der andere Part ihn bitte nicht mit seiner Bedüftigkeit erdrücke, bekommt er durchaus einen negative Bedeutung.
*****ena Frau
3.409 Beiträge
Danke für das Beispiel @*******OfMe

Dann schreib ich es doch hier um zu verdeutlichen was ich sagen möchte.

Genau dieser Satz: Wir sterben aber nicht gleich, wenn wir mal eine Zeit lang alleine sind - auch wenn sich das manchmal so anfühlt.

Den hab ich vor drei Jahren buchstäblich durchlebt.

Ich war mein Leben lang so ein emotional bedürftiger Mensch.
Bin aus meinem Elternhaus raus, direkt in meine erste Beziehung und von diesem Tag weg, war ich nie wieder allein, ohne einen andern Menschen an meiner Seite.

Bis ich mich im August 2020 von dem letzten Mann, mit dem ich zusammengelebt habe, getrennt hab.
Seitdem lebe ich allein. Das war die ersten vier Wochen die Hölle auf Erden. Ich habe wirklich jeden Abend auf dem Sofa gesessen und gedacht ich möchte jetzt sterben, weil ich mich so einsam gefühlt hab.

Oh ich hatte Freunde, keine Frage. Die waren auch für mich da. Ich hatte auch Hobbys, sogar Haustiere eine F+ und meine Fernbeziehung (weil poly)
Aber es war niemand mehr da, der mich mal eben in den Arm nehmen und kuscheln könnte, oder mit mir reden.

Nach vier Wochen hat das Gefühl, sterben zu wollen dann nach gelassen.
Klar fehlt auch heute ab und zu noch jemand zum kuscheln, das leugne ich gar nicht, aber dann hol ich meine Kuscheldecken und gut ist.
****on Mann
16.108 Beiträge
Bedürfnisse haben nennt man nicht Bedürftigkeit. Bedürftigkeit ist etwas anderes als Bedürfnisse zu haben. Der Begriff "Bedürftigkeit" war vormals auch ein Wort für Armut. Heute ist Bedürftigkeit ein grundsätzliches Mangelgefühl, und als negativ wird dabei empfunden, dass nicht wenige Menschen mit einem massiven Mangelgefühl, sei es emotional, sei es finanziell, als überfordernd empfunden werden. Im Wortsinne über-fordernd.

Im finanziellen Sinne sind die Bedürftigen oft Schnorrer, die sich daran gewöhnt haben, alle Welt anzupumpen, ohne etwas zurückgeben zu wollen. Im emotionalen Sinne ist das ähnlich: Die Bedürfigen hängen sich an Deinen Rockzipfel und lutschen Dich emotional aus. DAS ist der Grund für das schlechte Image von Bedürftigkeit.

Ich selbst war auch schon bedürftig... ohne es zu merken. Ich begann in meiner monatlichen Tantragruppe und spürte erst dort, wie emotional und berühungsmäßig ich ausgehungert war, ich kuschelte hier, ich kuschelte dort, und ich hielt es für kollektives Lieben. War es irgendwie auch, aber ganz besonders war es eine Sehnsucht, die immer zog und zog. Im Nachgang merkte ich, dass ich Energie aus der Gruppe zog, aus den Teilnehmern zog. Ich tat es so zurückhaltend, dass es niemand gemerkt hatte - doch ich selbst habe es später bemerkt.

Es ist nicht falsch oder negativ, bedürftig zu sein. Doch ist es wichtig, auf richtige Weise für sich zu sorgen, und auf Dauer ist das eben nicht das Dranhängen an Andere... vorübergehend aber sehr wohl. Am besten ist es, wenn ich gerade merke, wie bedürftig ich bin, und das auch kommuniziere. Und klarmache, dass ich darauf achten werden, niemanden über Gebühr zu beanspruchen.

Etwas ganz anderes ist es, Bedürfnisse zu haben. Solange ein Lebenwesen lebt, hat es Bedürfnisse. Das ist etwas anderes als die emotionale Dauer-Armut mit Schnorrertendenz, die mit Bedürftigkeit beschrieben wird.
********Love Frau
1.273 Beiträge
Themenersteller 
🔶
Ich setzt hier mal kurz nen Marker für mich, weil ich jetzt erstmal Off bin, geh später auf alles und die QMs ein 🙏
**********lena7 Frau
18 Beiträge
Hallo Ihr Lieben,

in der Tat wirkt auch auf mich Bedürftigkeit „unsexy“.
Ich glaube, es liegt daran, dass es einen Unterschied macht, ob es um NEHMEN und GEBEN ( also um das bloße Sattwerden) oder um VERSCHENKEN und EMPFANGEN und damit um Genuss und Sinnlichkeit geht - beim Essen genauso , wie in der Liebe. 🤗

Herzliche Grüße
MM
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