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Minderwertigkeitskomplexe als Hindernis?

studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Themenersteller 
Minderwertigkeitskomplexe als Hindernis?
«Polyamorie ist nicht gleichzusetzen mit der freien Liebe der 60er Jahre», betont auch Paartherapeut Abbas Schirmohammadi aus Erding bei München. Es sei vielmehr ein «vom Denken gesteuertes Konzept». Über Sorgen, Ängste, Wünsche und Bedürfnisse müsse man mit den Partnern wahnsinnig viel verhandeln. «Das macht nur Sinn, wenn man mit sich selbst im Reinen ist. Wer noch Minderwertigkeitskomplexe mit sich schleppt, kann das nicht.»

heißt es auf http://www.dnn-online.de/web … u-Mann-Frau-Liebe-1734150585

Im Umkehrschluss würde das heißen, dass nur Menschen, die völlig mit sich und der Welt im Reinen sind, polyamor lieben könnten.

Ich frage mich, ob das nicht idealisierend übertrieben wäre.

Da würde ich ja gern mal wissen, wie ihr das seht.
In Kürze:

Ich halte diese Einschätzung auch für etwas idealisiert, ABER ich würde schon so weit gehen dass man seine eigenen kleinen (Unsicherheits-) "Baustellen" schon gut kennen und im Gespräch mit den Partnern auch offen ansprechen können SOLLTE . *zwinker*
******ack Mann
152 Beiträge
So wie das da geschrieben steht, versteh ich es so das jemand mit Minderwertigkeitskomplexen zu Poly gar nicht fähigsein soll und das halte ich für absurd. Ist Poly doch schließlich auch nur eine Lebendsweise und -einstellung die mit den eigenen Ängsten doch gar nichts gemein hat.

Jemand der Angst vor Spinnen hat kann doch schließlich auch in einem Haus wohnen obwohl kein Haus Spinnenfrei ist.

Minderwertigkeitskomplexe sehe ich im allgemeinen als Hinderniss für alle Arten von gesellschaftlichen Kontakten an da dadurch jemand, wie ich, durch seine Ängste schon Probleme damit bekommt auf andere zu zu gehen zum kennen lernen ect, nur direkt auf Poly würd ich das nicht beziehen.
*******959 Mann
737 Beiträge
ja
natürlich ohne gesundes selbstbewussein und ohne ein geordnetes leben,klappt das nicht.

aber das wichtigste man muss innerlich spührt das man bereit ist poly zu leben, und das dann auch will und macht.
*********marrn Mann
1.397 Beiträge
Gruppen-Mod 
Im Umkehrschluss würde das heißen, dass nur Menschen, die völlig mit sich und der Welt im Reinen sind, polyamor lieben könnten.

Da macht wohl ein kleiner Buchstabe den Unterschied? Ich kaufe ein i .. Also beim polyamor lieben und beim polyamor leben gibt es schon gewaltige Unterschiede. Und bei letzterem ist das hier:

Über Sorgen, Ängste, Wünsche und Bedürfnisse müsse man mit den Partnern wahnsinnig viel verhandeln.

..nach meiner Auffassung durchaus erforderlich. Zum Thema Minderwertigkeitsgefühl konkret: Also wer nicht auf Augenhöhe in der gelebten Mehrfachbeziehung mitdiskutiert, seine Bedürfnisse und Ängste nicht zu artikulieren traut oder im Stande ist, der wird sicher keine glückliche Mehrfachbeziehung leben. Insoweit teile ich also die Einschätzung.
*****s42 Mann
11.849 Beiträge
Es sei vielmehr ein «vom Denken gesteuertes Konzept».
Nö, sehe ich völlig anders.
Seit ich polyamor lebe (und liebe *zwinker* ), kann ich meine Gefühle mein Leben steuern lassen - jedenfalls wesentlich freier als vorher, als ich monoamor dachte und lebte.
Sicher muss man zunächst sein Denken ändern, sich von den gewohnten "normalen" Denkmustern befreien. Aber das eigentliche polyamore Leben ist wesentlich weniger denk-gesteuert.

Über Sorgen, Ängste, Wünsche und Bedürfnisse müsse man mit den Partnern wahnsinnig viel verhandeln.
Muss ich darüber verhandeln? Nö.
Darüber kommunizieren - ja. Darauf eingehen, gemeinsame Vereinbarungen treffen und dabei liebevoll aufeinander zugehen - ja.

Aber so, wie der Satz dasteht, wirkt er für mich nach K(r)ampf. So, als wenn ein polyamores Miteinander nur als Ergebnis harter Verhandlungen und erkämpfter Kompromisse möglich wäre. Und so sehe und erlebe ich das über haupt nicht.

Das macht nur Sinn, wenn man mit sich selbst im Reinen ist. Wer noch Minderwertigkeitskomplexe mit sich schleppt, kann das nicht.»
Sicher ist ein gesundes, ausgeglichenes Selbstbewusstsein hilfreich - aber dann doch mehr, um sich gegen die gesellschaftlichen Konditionen (auch die, die man ggf. noch mit sich im Unterbewusstsein mitschleppt) behaupten zu können.
Um in einer liebevollen polyamoren Struktur angenommen zu werden, darf man auch mal an sich selbst zweifeln - sind doch gleich mehrere liebevolle Menschen bei einem, um zu unterstützen und zu helfen.

Mein Fazit: In einer polyamoren Struktur zu leben und zu lieben erfordert kein besonderes Selbstbewusstsein, wenn die Beziehungen zueinander von Liebe und Zuwendung getragen sind.
In der Beziehung zur (nichtpolyamoren) Umwelt und auch zu den eventuell vorhandenen inneren Zweifeln durch langjährige monoamore Konditionierung dagegen ist ein gefestigtes Selbstvertrauen sicher sehr hilfreich - kann hier aber auch durch entsprechende Unterstützung von den Partnern kompensiert werden, wenn es Not tut *ja*
**********_Mind Paar
13.207 Beiträge
Ich hab jetzt den Beitrag nicht gelesen, sondern nur die Antworten. Das hole ich noch nach. Ich reagiere erst mal nur auf die Antworten:


Ich bin der festen Überzeugung, daß man eine polyamore Beziehung nur leben kann, wenn man wirklich ein gesundes Selbstbewusstseiun, Selbstvertrauen hat. Alles andere würde nur Probleme aufwerfen.

Auch muss die eigene Hauptbeziehung stimmig sein und vertrauensvoll funktionieren.

Würde das alles fehlen, wäre eine polyamore Beziehung nur ein Ersatz, eine Kompensierung und man würde versuchen im Wettstreit zu leben, was sicher nicht im Sinn einer derartigen Beziehung ist.


LG Mr S*herz
*****s42 Mann
11.849 Beiträge
Ich bin der festen Überzeugung, daß man eine polyamore Beziehung nur leben kann, wenn man wirklich ein gesundes Selbstbewusstseiun, Selbstvertrauen hat. Alles andere würde nur Probleme aufwerfen.
Hm - Probleme mit der nichtpolyamoren Umwelt (und ggf. mit eigenen Zweifeln an der Polyamory)?
Oder Probleme mit den polyamoren Partnern? Aber die lieben einen doch auch - sollten sie da einem nicht helfen und unterstützen, wenn man Probleme mit seinem Selbstvertrauen hat?

Auch muss die eigene Hauptbeziehung stimmig sein und vertrauensvoll funktionieren.
Muss es eine "Hauptbeziehung" geben?
Aber es stimmt, die wichtigsten Beziehungen müssen auf jeden Fall sehr liebe- und vertrauensvoll ausgestaltet sein. *ja*
Also ich habe bereits viel in euren Beiträgen mit gelesen und war schon schwer beeindruckt.
So wie ihr eure Liebesform beschreibt und sie lebt empfinde ich euch schon als sehr gemittet, mit euch selber im Reinen und selbstbewusst.
Es scheint mir als gebe es diejenigen welche die Polyamorie immer in sich hatten und somit nicht wirklich Zweifel kennen. Dann hat es solche die suchend sind, ob sie jetzt mono/poly, etwas dazwischen oder reingestolpert sind.
Für die gibt es wahrscheinlich viele Zweifel und immer wieder von neuem Anstrengungen auf dem Weg zur Polyamorie
Alles Friede, Freude, Eierkuchen, wir sind die größten, sind nur von Menschen umgeben, die uns abgöttisch lieben und kennen solche Gefühle wie (Angst vor) Einsamkeit und Verlustangst üüüberhaupt nicht. Wir sind ja auch alles Superfrauen und Supermänner.

Mit jemandem zusammen zu sein, der/die sich nicht voll und ganz auf einen konzentriert, das ist schon eine Herausforderung und Kraftfutter für jede Art von Selbstzweifel.
*****s42 Mann
11.849 Beiträge
Mit jemandem zusammen zu sein, der/die sich nicht voll und ganz auf einen konzentriert, das ist schon eine Herausforderung und Kraftfutter für jede Art von Selbstzweifel.
Zeige mir eine längerfristige Beziehung, in der sich beide Partner stets voll und ganz aufeinander konzentrieren ... *oh* *zwinker*
im leben polyamorer beziehungen ist sicherlich auch das was man selbst an entwicklung mitbringt wichtig, für das lieben denke ich nicht..

da bei mir das polyamore fühlen bereits vor dem wissen, das es das überhaupt gibt, stand, war es für mich irgendwann ganz zweifelsfrei klar, das ich diese bezeihungsform nicht nur fühlen, sondern auch leben wollte.

aber ich habe natürlich nachdem ich auf eine solche beziehung, besser auf mehrere, eingelassen habe, sehr gemerkt, das das fühlen und das erleben dann doch unterschiedlich sind. ich bin schon manchesmal an meine grnezen gekommen und musste die eine oder andere denkweise sehr verändern, trotzdem.

und auseinandersetzunge innerhalb der beziehungen haben schon auch an meinem selbstwert gekratzt.

aber ich habe durch diese auseinandersetzung, die eben sehr nötig ist, auch mein selbstbewusstsein stärken können. etwas völlig anderes leben, als das was man kennt, bedeutet eben auch verunsicherung.

klasse finde ich ja mal wieder, das in diesem zitat mal wieder schwarz gegen weiss gestzt wird und die zwischentöne nicht anerkannt werden, als weg das zu leben, was in einem ist.
Mir kam gerade der Gedanke, dass Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl meist zu Eifersucht neigen - wenn das Selbstvertrauen nicht da ist, braucht man immer wieder die Bestätigung, dass der Partner eine liebt und bei einem bleibt.

Deswegen wird jemand mit geringem Selbstwertgefühl wohl eher vor einer polyamoren Beziehung zurückschrecken.

Außer er hat ein sehr hohes Maß an Selbstreflektion und arbeitet konsequent an seinen Themen (und damit auch an dem geringen Selbstwertgefühl bzw an dessen Beseitigung).
*********ueen Frau
410 Beiträge
verstehe das wort hauptbeziehung nicht...

ich habe drei kinder, liebe jedes, vielleicht jedes anders und jedes liebt mich...

ich habe 5 katzen, liebe jede, vielleicht jede anders und jede zeigt mir anders, was sie an mir mag...

und dann soll ich bei tollen menschen, die meinen weg begleiten die entscheidung treffen, dich lieb ich jetzt und damit haben alle anderen keine chance mehr von mir geliebt zu werden, tztztz *nachdenk* , wie machen die monos das nur,-ich kanns nicht...
@indi2002queen
Vielleicht sollte man das Wort "Hauptbeziehung" durch "Partnerschaft" ersetzen. Ich kann unendlich viele Menschen lieben und auch unendlich vielen Menschen begegnen. Aber meinen Alltag kann ich meist nur mit einem teilen, aus rein zeitlichen Gründen.

Ich weiss, es gibt auch Wohngemeinschaften, oder Leute, die konsequent alleine leben und ihre Beziehungen von dem Alltagskram vernhalten - aber für die meisten ist es wohl doch eher so, dass sie ihren Alltag mit einer Person teilen, und die Begegnungen und ggf Beziehungen zu anderen Menschen nicht ganz gleichwertig sind.
Auch oder gerade weil ich polyamor fühlend bin, kann und setze ich mich stark mit mir und dem was ich fühle auseinander.

Ich habe einige Zweifel und "Macken" an mir.
Die mich zum Teil sogar als mich in meiner Person "ausmachen".

Ich stehe dazu, dass mich immer mal wieder Zweifel, auch an dem was ich fühle "heim"suchen.

Ganz bewusst ist mir, dass ich einen immensen Anspruch an mich selber stelle, den ich weißgott, kaum selber erfüllen kann.

Ich lebe mit Ängsten die mir bewusst sind, egal ob Versagens- oder Verlustangst.
Bin total impulsiv, und lebe mit meinen Fehlern.
Mit diesen "Fehlern" zu leben, sie wahrzunehmen, bin ich sicherlich auch in meiner Wertigkeit eingeschränkt.
Zumindest für andere.

Warum sollte ich denn jedoch mit all diesen Macken bitte nur Mono fühlen "dürfen".

Viele fühlen sich minderwertig, weil sie Dinge, die von ihnen von der Umwelt erwartet werden, nicht schaffen und sich dann wie Versager fühlen.

Weil sie eben einem "Normalbild" in irgendeiner From nicht entsprechen.
Ich weiß wovon ich rede. Denn wir als Familie mit "anderen Kindern" haben es nicht immer leicht in unserer Gesellschaft.

Wir "kämpfen", werden dadurch müde und sind ausgezert.
Das wiederum begünstigt "Minderwertigkeitskomplexe", denn man fühlt sich als "Außenseiter".

Darum bin ich jedoch nicht weniger Poly.
Im Gegenteil, auch wenn ich für mich erkannt habe schon ewig so gewesen zu sein, bestärkt mich mein "Polysein" sogar jetzt im "Alltagstrott".

So zu sein gibt mir Kraft , die ich im Allltag so nötig "brauche" um die Dinge hier zu bewältigen.

Meine Minderwertigkeitskomplexe hindern mich nicht daran so zu sein und mir ein Polyamores Leben zu wünschen.

Ambivalent?????


LG YOYO
*********ueen Frau
410 Beiträge
beziehungen zwischen menschen können und werden nie gleichwertig sein

warum also versuchen, sie in eine schablone zu pressen, erst dann tuts weh, wenn menschen menschen besitzen wollen

der mann mit dem ich verheiratet bin, verbringt all seine zeit mit einer neuen lady, es tut ihm gut und mir schadet es nicht. endlich habe ich zeit mich mal wieder anderen menschen zu öffnen, denn richtig, zeit wird leider nicht mehr...

aber deshalb käme ich doch nicht auf die idee, ihn nicht mehr zu lieben, ich freu mich riesig, wenn ich ihn sehe, auch wenn ich seine momentane monoGAME phase etwas mit schmunzeln betrachte...

ja, und dafür ist selbstbewusstsein sicher nicht schädlich, mit minderwertigkeitsgefühlen neigt man wohl eher zu symbiotischen beziehungen, dann siehts bei vermeintlichem verlust natürlich auch übel aus...
*****s42 Mann
11.849 Beiträge
... wenn das Selbstvertrauen nicht da ist, braucht man immer wieder die Bestätigung, dass der Partner eine liebt und bei einem bleibt.
Und gerade diese Bestätigung kann man doch in einer polyamoren Beziehung wunderbar erhalten. Sogar von mehreren Seiten.

Auch hier schwingt doch wieder unterschwellig mit: "Man kann nur Einen lieben!" ... und wenn jemand auch noch einen Anderen liebt, dann liebt er mich nicht mehr (so).
Aber das ist Quatsch. Das kann sein, muss aber nicht. Liebe ist doch völlig unabhängig davon, wie viele man liebt.
Und gerade polyamore Menschen sind nicht "gezwungen", jemanden wegen einer neuen Liebe zu verlassen.
Das ist das, was ich jeder Liebe aus voller Überzeugung versprechen und auch halten kann: "Ich werde dich nie wegen einer Anderen verlassen."

Vielleicht sollte man das Wort "Hauptbeziehung" durch "Partnerschaft" ersetzen. Ich kann unendlich viele Menschen lieben und auch unendlich vielen Menschen begegnen. Aber meinen Alltag kann ich meist nur mit einem teilen, aus rein zeitlichen Gründen.
Das hängt wohl von vielen Bedingungen ab. Ich kann meinen Alltag auch problemlos mit mehreren Partnerschaften gemeinsam leben.

Aber der Begriff "Partnerschaft" ist in so fern günstiger, weil es davon eben auch mehrere gleichberechtigt nebeneinander geben kann. "Hauptbeziehung" impliziert so eine Wertigkeit als Hervorherbung.

Ich kann aber nur schwer zwischen meinen Beziehungen generelle Wertigkeiten festlegen. Mal ist mir die eine Liebe wichtiger, mal die andere - jeweils immer Situationsbezogen. Es gibt sogar Situationen, da gibt es nur die eine Liebe, die ich in dem Moment bewusst (er)lebe. Aber eben auch nur in dieser Situation *zwinker*
******001 Mann
263 Beiträge
«Polyamorie ist nicht gleichzusetzen mit der freien Liebe der 60er Jahre», betont auch Paartherapeut Abbas Schirmohammadi aus Erding bei München. Es sei vielmehr ein «vom Denken gesteuertes Konzept». Über Sorgen, Ängste, Wünsche und Bedürfnisse müsse man mit den Partnern wahnsinnig viel verhandeln. «Das macht nur Sinn, wenn man mit sich selbst im Reinen ist. Wer noch Minderwertigkeitskomplexe mit sich schleppt, kann das nicht.»

Über Sorgen, Ängste, Wünsche und Bedürfnisse müsse man mit den Partnern wahnsinnig viel verhandeln.

Das ist doch ebenso in Monobeziehungen der Fall. Im Prinzip ist das doch auch Grundlage jeder Form von Beziehung und aufrichtiger, authentischer Liebe.

Wenn ich mich meinem Partner nicht mitteile und öffne, dann nehme ich ihm (und mir) somit auch die Grundlage mich so kennen zu lernen, wie ich wirklich bin.

Wenn ich das nicht tue, dann suggeriere ich ihm ein falsches Bild von mir. Er lernt dann nicht mich kennen und lieben, sondern denjenigen, den ich ihm vorgebe zu sein; also im Prinzip liebt er dann meine Maske (den Schein und nicht den Kern).


«Das macht nur Sinn, wenn man mit sich selbst im Reinen ist. Wer noch Minderwertigkeitskomplexe mit sich schleppt, kann das nicht.»

Soso, man zeige mir diesen Menschen, der es vermag in einer Gesellschaft, dessen Werte auf Oberflächlichkeit, Materialismus und Leistung basieren, frei von Minderwertigkeitskomplexen und Unsicherheit zu sein?
es gibt schon Zeiten.......
..........wo man an sich Zweifelt und unsicher ist.
Dann wird die Poly zum Problem und es beginnen oft sinnlose Diskussionen. Wenn man mit sich im Reinen ist dann kann man auch wieder voll auf Polylebel sein. Mein Fazit: Man(n) muß immer alles im Griff haben das es nicht zu Komplexen kommt, das der andere besser sei oder seine Partner(in) weg schnappt.
**********_Mind Paar
13.207 Beiträge
Wer Selbstzweifel hat, ein mangelndes Selbstvertrauen, der ist froh "einen " Partner zu haben. In der Regel wird sich so eine Person selten freiwillig von sich aus eher weniger in eine polyamore offene Beziehung begeben. Im Gegenteil, solche Menschen sind gern mit Eifersucht behaftet, weil sie eben das wenige, daß sie haben, auch sichern wollen.


Nun ist aber deren Partner(in) polyamor und will es ausleben. Der Zweifelnde wird es sicher zulassen. Warum? Weil er/sie die Gefahr sieht, den Partner sonst zu verlieren. Aber ist das die Überzeugung, eine solch offene Beziehung zu führen und den Partner auch zu teilen, teilen zu können???

Diese Menschen klammern, jammern, nerven usw .... sie vergleichen, haben Angst, sind sich nicht sicher .....


Das Schema kennt man selbst aus den monogamen Beziehungen. Der eine will etwas, der andere stimmt eben zu, um den anderen nicht zu vergrämen oder schlimmer zu verlieren.

Wir oft hat man das gerade bei Swingern. Da will er etwas und sie macht mal eben mit. Nicht aus Überzeugung, sondern weil er es will. Umgekehrt ist es uns eher selten untergekommen. Da darf er ... ich nenn es jetzt hart ... rumhuren ... sie darf dem lustvoll zu sehen und muss das auch toll finden. Eigene Wünsche dagegen werden missachtet oder sogar unterdrückt. Und da gibt es Beispiele zuhauf!!!

Oder die Fremdgänger. Die sich selber die Rechte gewähren, um sich zu bestätigen. Aber wehe, deren Partnerin würde es ebenso handhaben. Da würden Welten zusammenbrechen. Und das haben wir oft genug erlebt .....


Das meinen wir. Selbstvertrauen ob eigener Wertigkeit ist eine nicht zu verachtende Voraussetzung. Und eben das Vertrauen in seinen Partner, in seine Beziehung(en). Denn wenn es mit dem Partner kriselt, werden immer Zweifel gegeben sein .... gerade, wenn man in solchen Zeiten sich anderen Personen zuwendet und seinen Partner im Zweifel alleine lässt ....

Und man sollte nicht behaupten, daß man in diesen Situationen gerne mal in alte Verhaltensweisen zurückfällt.... das passiert allein schon unterbewusst und wäre zudem eben dann doch menschlich ....



S*herz
******001 Mann
263 Beiträge
Wer Selbstzweifel hat, ein mangelndes Selbstvertrauen, der ist froh "einen " Partner zu haben. In der Regel wird sich so eine Person selten freiwillig von sich aus eher weniger in eine polyamore offene Beziehung begeben. Im Gegenteil, solche Menschen sind gern mit Eifersucht behaftet, weil sie eben das wenige, daß sie haben, auch sichern wollen.

Das ist mir ein wenig zu allgemein.

Ich vermute, das jemand der starke Selbstzweifel und ein mangelndes Vertrauen ins sich selbst besitzt, eher froh ist keinen festen Partner zu haben. Eben weil er/sie sich ungern auf eine feste Beziehung und dessen Verpflichtungen einlässt.

Ein solcher jemand könnte auch gerade dazu neigen mehrere Partnerschaften auf einmal zu unterhalten, da er/sie im Krisenfalle auf einen weiteren Partner zugreifen könnte *zwinker*

Natürlich könnte es aber ebenso sein, wie du es beschreibst. Nur denke ich nicht, das sich das Verallgemeinern lässt. Dafür sind Menschen einfach zu unterschiedlich in ihren Prägungen.

Ein Hugh Hefner beispielsweise. Würde man ernsthaft authentisch behaupten können, das dieser Mensch polyamor lebt und äußerst selbstbewusst ist?

In der Außendarstellung sicherlich, jedoch könnte man ebenso argumentieren, das er ein äußerst einsamer, emotional schlichter Mann ist, der sich jüngere Frauen organisiert, um sein Ego aufzupolieren und um seinen zerbrechlichen Kern nach außen hin zu schützen.

Er neigt wohl auch eher nicht zur Fusion oder zu mütterlicher Liebe.
Eine symbiotische Form der Beziehung führt er dennoch. Sie basiert aber eher auf dem Umstand, das die Frauen ihn als Sprungbrett für ihre Karriere missbrauchen und er sie benutzt, um eigene Schwächen (sein Alter, seine Persönlichkeit) zu kaschieren.

Um das genauer beurteilen zu können, müsste man einen Blick hinter die Kulissen wagen, jedoch neigen solche Menschen ihr Privatleben vollkommen abzuschotten, also könnte das schwierig werden *zwinker*
Wer Selbstzweifel hat, ein mangelndes Selbstvertrauen, der ist froh "einen " Partner zu haben. In der Regel wird sich so eine Person selten freiwillig von sich aus eher weniger in eine polyamore offene Beziehung begeben. Im Gegenteil, solche Menschen sind gern mit Eifersucht behaftet, weil sie eben das wenige, daß sie haben, auch sichern wollen.

dem stimm ich zu.
ich denke menschen, die sich so an den partner klammern und ihren selbstwert aus einer beziehung beziehen, gibt es zu hauf. diese menschen würden selbst gar nicht zulassen, dass der partner, selbst wenn er polyamor fühlt und das auch leben mag, sich auf weitere liebesbeziehungen, welcher ausprägung auch immer, einläßt.
nach meiner erfahrung, sind diese menschen auch nicht willens und in der lage, sich zu öffnen, sondern tanzen eigentlich nur um ihr eigenes ego und versuchen den partner durch eifersucht und drama (und da sind in meinem umfeld interessanterweise eher die männer die "dramaqueens") umso fester an sich zu binden, je mehr sie merken, das dieser die freiräume der eigenen gefühle ausleben mag.

für mich ist es so, das es ein polyamores fühlen als grundvorraussetzung geben muss, das ist sicherlich nicht bei allen menschen vorhanden.
und nach dieser erkenntnis beginnt eigentlich erst der weg, sich mit den eigenen dingen auseinander zu setzen, die durch sozialisation als richtig erlernt wurden. und da kommen eben auch wieder zweifel auf und ich finde die gehören auch dazu, denn ohne diese zweifel und die auseinandersetzung damit, kann ich den weg nicht gehen, mich auf eine polyammore beziehung einzulassen, egal, ob nur ich diejenige bin, die mehrere liebesbeziehungen eingeht, oder der partner eben auch.

ich denke, das sicherlich ein gewisses maß an selbstvertrauen da sein muss, um überhaupt neue wege zu gehen. aber zwischendurch kann es eben auch mal ins wanken geraten.
wobei ich merke, wenn ich mit mir, aus den unterschiedlichsten gründen eben nicht im reinen bin, dann kommen eher diese selöbstzweifel und eben auch die zweifel an der polyamoren beziehungsführung auf.

aber so wie ich gestrickt bin, ist das für mich dann eher ansporn, mich mit mir selbst auseinander zu setzen und das als willkommenen anlaß zu nehmen, mich selbst und nicht generell den anderen zu hinterfragen.

am anfang meiner "hauptbeziehung", wobei ich das gerade nur als wort nutze, um die zeitliche wertigkeit zu verdeutlichen, die anderen beziehungen kamen später, war ich zwar poly fühlend und habe gerade erst erfahren, das es da ein wort für gibt, wie ich fühle, aber ich musste den alten baalst an schuldgefühlen und eingeimpften moralischen wertungen auch erst los werden. und dann können auch andere lebenssituationen, die einen umwerfen können, sehr am selbstvertrauen nagen. aber heute bin ich viele schritte, die manchmal auch schmerzhaft waren, weiter. eben weil solche "neuen" beziehungsstrukturen genauso wie in einer monobeziehung auseinandersetzung als paar bedeuten und gemeinsame kommunikation.
und wenn die da ist und sich die jeweiligen partner auch offen und ehrlich auf einander einlassen, dann können auch partner, die poly ablehnend gegenüber stehen, ihre sichtweisen ändern. und wenn es nur soweit geht, das die bedürfnisse des anderen akzeptiert werden und für alle tragbare kompromisse gefunden werden.

@******001
in deinem letzten posting fehlt mir ein bischen der moment der liebe..
hmm..ich musste dann doch weiter darüber nachdenken..

eigentlich denke ich, das eine polyamoröse beziehung nicht generell mehr beziehungsarbeit mit dem jeweiligen partner bedeutet, als sie in einer gut funktionierenden monoamoren liebesbeziehung notwendig ist. aber ich habe bei mir selbst festgestellt, das es schon sehr zehrend sein kann, wenn ich bei mehr als einer beziehung unerwartet auf auseinandersetzung oder anderweitige schwierigkeiten stoße. dann komme ich tatsächlich an meine grenzen und merke, das funkst dann nicht mehr so ohne weiteres. das hat sicherlich weniger mit selbstvertrauen zu tun, aber stört die beziehungen meistens alle. und da wirklich grade zu bleiben und allen gerecht zu werden UND mir selbst, das ist eine echte herausforderung.

und dann ist sicherlich ein starkes selbstvertrauen und eine gutes emotionales gerüst sehr sehr wünschenswert.
studie
******Bln Mann
2.686 Beiträge
Themenersteller 
Ich glaube ...


... dass es nur ganz wenige Menschen gibt, die absolut frei von Selbstzweifeln sind. Und gerade diese ist sind oft eher die unerträglicheren Zeigenossen ("die Welt ist so wie ich denke, und wenn nicht hat die Welt eben Pech gehabt"), obwohl sie anfangs meist eine gewisse Unwiderstehlichkeit in der Ausstrahlung besitzen.

Tatsächlich für wichtig halte ich die Frage, was kommt "unter Strich" rüber. Ein naives Lieschen? Ein unsicheres Hänschen? Oder wirkt der Mensch "im Prinzip" wie jemand, der im Gleichgewicht ist?

Auch wenn wir uns nicht vergleichen sollten, tun wir es dennoch (bedingt durch unsere Leistungsgesellschaft) unentwegt und auf vielen Ebenen, selbst, wenn es unterschwellig und nicht ausdrücklich und in Worten gedacht passiert. Ja und da gibt es die vielen Attribute, die mit "zu" anfangen: "Ich bin zu....(klein, groß, dick, alt, langsam, vergesslich, schusslig, unaufmerksam) usw." im Vergleich zur Person X, die man als "erfolgreicher" - allgemein im Leben, oder in Bezug auf das andere Geschlecht, empfindet.
Das Gleichgewicht stellt sich dann dadurch her, wenn man mindestens genau so viel Positives in die Waagschale werfen kann: "Aber ich bin auch klug, kritisch, empathisch, vertrauenswürdig und ziemlich gut beim Sex."

Wo wird es im polyamoren Kontext gefährlich?

Wenn der Partner das nicht weiß oder wenn er es zwar weiß, es gleichwohl missachtet und anfängt, Konflikte zu schüren, indem er anfängt, das Wissen um die wunden Punkte des anderen auszunutzen. Oft sind dies dann Stellvertreter-Schauplätze für andere Konfklite.
Je mehr "wunde Punkte" jemand durchs Leben schleppt, umso mehr Sensibilität braucht es zwischen den Partnern, um Freiheit als Chance und nich als Bedrohung wahrzunehmen.
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