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Schutz unter dem Licht der Herzoffenheit

****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Schutz unter dem Licht der Herzoffenheit
Ich hatte in meinen Monojahren wenig Lust auf Fremdgehen, und wenn es sie doch mal gab, konnte ich dem widerstehen. Aber was mir echt auf den Senkel ging, das war, dass ich mich nicht verlieben durfte, dass ich keine Kuschelfreundinnen haben durfte, egal wie platonisch der Rest war.

Sämtliche meiner Monopartnerinnen drehten absolut am Rad und fanden es verbrecherisch, dass ich Herzensfreundinnen hatte. Dabei haben und hätten sie mir so gutgetan, wenn ich Austausch und Nähe außerhalb der Monoblase gebraucht hätte. Selbst mit Männern durfte so ein Austausch nicht sein.

Der für mich eigentliche Gewinn der Polyamorie ist der Umstand, dass ich Liebesbeziehung(en) leben kann, ohne dass die Existenz weiterer Frauen in meinem Herzen irgendwen stören würde. Das hatte ich damals so vermisst!

Meine Herzoffenheit, die Polyherzoffenheit überhaupt empfinde ich als massiven Schutz. Trennt sich eine Liebste aus dem Polykül, werde ich liebevoll aufgefangen... welcher Mono erlebt das schon so grundsätzlich?

Habe ich Streit mit einer Partnerin... werde ich liebevoll aufgefangen (sie auch)... die Herzoffenheit des Ganzen macht aus allen Mono-Katastrophen Poly-Trost. Das heißt, mein Gemüt, meine Seele, meine Gesundheit werden geschützt. Und die aller Beteiligten.

Zusammengefasst: Das Zulassen von echten Herzensfreunden und -freundinnen kenne ich fast gar nicht aus dem Monobetrieb, auch nicht bei anderen. Und die Phasen der Einsamkeit innerhalb der Beziehung gehören für mich daher in meine Monozeit. Davor bin ich nachhaltig geschützt als Poly.

Meine Frage: Geht es nur mir so? Und warum stellen sich so viele Monos vor, Polyamorie sei eine viel ungeschütztere Sache?
*****uja Frau
2.470 Beiträge
Ich kenne das so nicht! Ich lebe ja eher in Offener Beziehung denn polyamor, und war davor in monogamen Beziehungen (allerdings hatte ich manchmal damals nicht offene Seitensprünge) Aber ich habe schon seit frühester Jugend einige sehr enge Freundinnen, die ich als Herzensfreundinnen bezeichnen möchte, die genau diese Rolle auch übernommen haben und vice versa: mich aufzufangen, wenn ich Liebeskummer hatte, immer ein offenes Ohr für mich zu haben wenn ich über irgendwelche mir wichtigen, auch emotionalen Dinge reden wollte - zusätzlich zur meiner Liebesbeziehung, und auch zum Reden über Beziehungsprobleme, wenn man mal eine "Außensicht" hören mochte. Die älteste Freundin begleitet mich seit meinem 14. Lebensjahr. Die beiden anderen, an die ich gerade denke, seit rund 10-15 Jahren. Ich kenne auch einige Mono-Frauen, die sogenannte "beste (männliche) Freunde haben. Ich selbst finde in meinem Gedächtnis keine enge, rein platonische Freundschaft zu Männern.
***88 Paar
2.188 Beiträge
Sie von FK888 schreibt:

Mein erster Gedanke war, dass Deine Ex-Freundinnen extrem eifersüchtig waren.

Aber DAS ergibt für mich keinen Sinn und ich muss darüber erstmal nachgrübeln:
Zitat von ****on:
Selbst mit Männern durfte so ein Austausch nicht sein.

Zitat von ****on:
Das Zulassen von echten Herzensfreunden und -freundinnen kenne ich fast gar nicht aus dem Monobetrieb, auch nicht bei anderen.

(Platonische) Herzensmenschen durfte ich schon immer haben. Und diese waren immer männlich. Trotz monoamor fühlender Partner bislang.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****uja:
Aber ich habe schon seit frühester Jugend einige sehr enge Freundinnen, die ich als Herzensfreundinnen bezeichnen möchte, die genau diese Rolle auch übernommen haben und vice versa: mich aufzufangen, wenn ich Liebeskummer hatte, immer ein offenes Ohr für mich zu haben

Stimmt, Frauen haben ja "traditionell" viel eher diese seelenheilenden Freundinnen... und brauchen den von mir genannten Aspekt der Polyamorie viel weniger als ich. Allerdings war es mir wichtig, den Austausch auch und besonders mit weiblichen Freunden zu haben. Die Verletzung aus Richtung Weiblichkeit (meiner Partnerin) brauchte auch Heilung aus weiblicher Richtung... ich weiß nicht, ob ich das verständlich rüberbringen kann.

Zitat von *****uja:
Ich selbst finde in meinem Gedächtnis keine enge, rein platonische Freundschaft zu Männern.

Haben sie Dir nie gefehlt? Und ggf.: Warum nicht?
*****uja Frau
2.470 Beiträge
Zitat von *****uja:
Ich selbst finde in meinem Gedächtnis keine enge, rein platonische Freundschaft zu Männern.

>>sorry - hier sollte noch QUOTE Trigon.... stehen, hat aber irgendwie nicht funktioniert, ich weiß offenbar nicht richtig, wie man das zitiert, was ich zitieren wollte >>
>> Haben sie Dir nie gefehlt? Und ggf.: Warum nicht? <<

nein - bewusst haben sie mir nicht gefehlt - bzw. es gibt einige Männer, fällt mir gerade ein, die solch eine Rolle einnehmen / könnten. Aber bei mir war es da immer so , dass irgendwann im Verlauf des Kontakts / der Freundschaft die erotische Komponente auftauchte, evtl. ausgelebt wurde - dann wieder abebbte von meiner Seite - und dann das vertrauensvolle freundschaftliche Verhältnis "übrig blieb" und noch besteht. (ich denke da an 2 Männer, die ich über den JC kennengelernt habe)
******Fox Mann
2.204 Beiträge
Ich habe meine vor-polyamore Zeit nicht so krass einschränkend erlebt. Da war bis auf eine Beziehung immer Spielraum für eine beste Freundin, die ich ehe immer hatte. Auch für flirten und kuscheln und ein bisschen knutschen. Ich habe "lediglich" die Einschränkung in Erinnerung, das ich halt keine tieferen Gefühle für andere haben sollte (GEFAHR!), und eben auch keine Sexualität. Letzteres war dann dennoch der Knackpunkt für mich, das ging mir völlig quer, -die Seiten zu wechseln hin zum polyamoren Leben.
******ore Frau
4.527 Beiträge
@ Trigon: Vielleicht hast Du unbewusst genau diese Frauen angezogen, um das Thema radikal aufzulösen?

Ich hatte in meiner Ehe ein generelles Problem mit einem extrem schneckenhäuslichen Partner, für den JEDE Verabredung ein Graus war. Und die sexuellen Verbindungen waren noch schlimmer und die romantischen die Hölle für ihn...
Sonst hatte ich immer viele Freunde, aber ich wäre auch im Leben nicht auf die Idee gekommen, jenseits der Pubertät mit Freunden zu kuscheln. Da war ESSEN angesagt und Kino und DVDs schauen und das alles körperfern...

Ich bin jetzt im Fluss.
Man kann sich durchaus ansatzweise von der Dualität trennen, dann ist eh alles EINS, warum sollte man das irgendwie einteilen?

Das Rätzel des Lebens, wie beschränke ich das VIEL, das aus der Liebe sprudelt, auf das Beurteilte, die Stimmen der Außenwelt? Mono empfinde ich seit jeher als Zumutung. Aber wer s mag darf ruhig.

„Wenn sie nicht will was ich ihr tu,
füg ich still mir selber zu.“
Mathias Beltz
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ***88:
(Platonische) Herzensmenschen durfte ich schon immer haben. Und diese waren immer männlich. Trotz monoamor fühlender Partner bislang.

Wenn DAS in meinen Monobeziehungen entspannt möglich gewesen wäre, wäre Monogamie nicht gar so schlimm für mich gewesen. Damit hätte ich mich arrangieren können. Bin etwas neidisch...

Zitat von *******beth:
@ Trigon: Vielleicht hast Du unbewusst genau diese Frauen angezogen, um das Thema radikal aufzulösen?

Ja, wer weiß... jedenfalls finde ich den Gedanken tröstlich.

Zitat von ****ow:
Da war bis auf eine Beziehung immer Spielraum für eine beste Freundin, die ich ehe immer hatte. Auch für flirten und kuscheln und ein bisschen knutschen. Ich habe "lediglich" die Einschränkung in Erinnerung, das ich halt keine tieferen Gefühle für andere haben sollte (GEFAHR!), und eben auch keine Sexualität.

Mir ging es nicht so sehr um das Kuscheln allein, sondern gerade um die Seelenverbindung, also in jedem Fall IMMER tiefere Gefühle. Für meine Kuschelfreundinnen hatte ich immer mindestens Verliebtheit, wenn nicht mehr empfunden. DAS hat meine Monopartnerinnen so aufgeregt. Selbst, wenn daraus keine Beziehungen oder Sexuelles angestrebt wurde.

Zitat von ****ow:
eben auch keine Sexualität. Letzteres war dann dennoch der Knackpunkt für mich, das ging mir völlig quer, -die Seiten zu wechseln hin zum polyamoren Leben.

Das ist für mich nur eine schöne Dreingabe der Polyamorie, aber wäre noch kein echter Grund für sie für mich gewesen. Weil mir das Nicht-Fremdgehen meist nicht so schwer fiel. Aber dass mein Herz nicht beteiligt sein durfte, das war die Hölle, das ist nichtmal zu dramatisch ausgedrückt.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****uja:
Aber bei mir war es da immer so , dass irgendwann im Verlauf des Kontakts / der Freundschaft die erotische Komponente auftauchte, evtl. ausgelebt wurde - dann wieder abebbte von meiner Seite - und dann das vertrauensvolle freundschaftliche Verhältnis "übrig blieb" und noch besteht.

Das kenne ich genau so... ehemalige erotische Freundinnen wurden zu wichtigen platonischen Freunden, und umgekehrt zuweilen auch. Aber natürlich nicht in meinen Monojahren. Seufz.

Zitat von ******rot:
Man kann sich durchaus ansatzweise von der Dualität trennen, dann ist eh alles EINS, warum sollte man das irgendwie einteilen?

Wie meinst'n das? *liebguck*

Zitat von *******beth:
Sonst hatte ich immer viele Freunde, aber ich wäre auch im Leben nicht auf die Idee gekommen, jenseits der Pubertät mit Freunden zu kuscheln. Da war ESSEN angesagt und Kino und DVDs schauen und das alles körperfern...

So habe ich das auch erlebt!
*******ben Mann
3.281 Beiträge
was wäre denn
wenn der Sinn des L(i)ebens darin bestände, in Beziehung zu gehen erst einmal mit sich selbst, um dort mit Gegenüber all das zu heilen, was noch nicht rund ist in uns?
******Fox Mann
2.204 Beiträge
Zitat von ****on:
Das ist für mich nur eine schöne Dreingabe der Polyamorie, aber wäre noch kein echter Grund für sie für mich gewesen. Weil mir das Nicht-Fremdgehen meist nicht so schwer fiel.
...
Aber dass mein Herz nicht beteiligt sein durfte, das war die Hölle, das ist nichtmal zu dramatisch ausgedrückt.

Mir fiehl das nicht Fremdgehen auch nicht schwer auch wenn der Hintergrund nur war, das ich nicht lügen kann. Und auf das mögliche folgende Chaos hatte ich auch keinen Bock, das hätte mir auch das Herz zerreissen können. Ich erlebte es trotzdem als massive Schranke gegen mein ich sein.

Mein Herz durfte ja auch nicht zu dolle beteiligt sein, wenn auch sicherlich mehr als bei dir, deiner Beschreibung nach.
Ich habe mir gegenüber die Herzensgefühle aber erlaubt, sie "zu Hause" nur nicht erzählt, an der Stelle konnte ich irgendwie mogeln. Vielleicht weil da nie nach gefragt wurde?

Andererseits hatte ich drei mal mehr und mal weniger offene Beziehungen, in denen ich meine Träume und Verliebtheiten aussprechen konnte.
Was ich damit sagen wollte ist, das ich die Monozeit nur in einer Beziehung so krass einschränkend erlebt habe, das das schon an übergriffiges oder manipulieren heran reichte. In den anderen drei Beziehungen aber eben nicht. Und da habe ich die Idee, das ich in den drei freieren Beziehungen irgend was anders gemacht habe.
Die Monogamie kann ich bestümmt nicht dafür in die Verantwortung holen.
******Fox Mann
2.204 Beiträge
Zitat von *********uelle:
was wäre denn
...
Möglicherweise hätten wir dann Weltfrieden
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****ow:
Ich habe mir gegenüber die Herzensgefühle aber erlaubt, sie "zu Hause" nur nicht erzählt, an der Stelle konnte ich irgendwie mogeln.

Bei mir wurde es sofort bemerkt. Immer. In mir kann man offenbar wie in einem offenen Buch lesen, ich sollte auf keinen Fall pokern.

Zitat von ****ow:
Und auf das mögliche folgende Chaos hatte ich auch keinen Bock

Ich auch nicht, aber ich erlebte es immer wieder, wenn ich einen neuen Schwarm hatte. Nun traf ich die auch nicht nur außerhalb der Wohnung, sondern auch zuhause, wo meine Partnerin sofort Bescheid wusste. "Frank und seine Weiber" war so ein Spruch, mit dem sie in einem Anflug von Humor ihrer Bitterkeit die Spitze nehmen wollten.

Heute sagt das niemand mehr! Das allein ist die Polyamorie wert, aber noch so viel mehr...

Zitat von *********uelle:
was wäre dennwenn der Sinn des L(i)ebens darin bestände, in Beziehung zu gehen erst einmal mit sich selbst, um dort mit Gegenüber all das zu heilen, was noch nicht rund ist in uns?

Das wäre endlich mal ein sinnvoller Sinn! Bin dabei!
*****al4 Mann
797 Beiträge
Also, ehrlich gesagt macht mich dein Beitrag richtig wütend.
Ich kenne sooo viele monogam lebende Menschen, die Herzensbeziehungen zu anderen haben, die aufgefangen werden von ganz herzlichen Freunden und Freundinnen, die gemeinsam Herzensbeziehungen zu anderen Menschen haben - puh.
Das Thema war schon so oft, und mir tut es echt weh, wie du über andere Menschen in monogamen Beziehungen urteilst, oder zumindest über deren Beziehungsstand.
Nein, Trigon, man ist nicht polyamor, wenn man Herzensbeziehungen zu anderen Menschen außerhalb seiner (von mir aus sexuell) monogam gelebten Beziehung lebt. Das leben so viele Menschen, und meiner Meinung und Beobachtung nach auch immer mehr.
Wenn du dich in der Vergangenheit hast einschränken lassen in deinen Herzensbeziehungen, dann liegt das ziemlich sehr genau an zwei Menschen, nämlich an dir und deiner damaligen Partnerin. Und wenn du dich davon befreit hast, freut mich das wirklich sehr. Aber es hat mit Mono oder Poly nichts, wirklich nichts zu tun.
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****al4:
mir tut es echt weh, wie du über andere Menschen in monogamen Beziehungen urteilst, oder zumindest über deren Beziehungsstand.

Ich kann im Moment noch kein Urteil entdecken... welches meinst Du?

Zitat von *****al4:
Nein, Trigon, man ist nicht polyamor, wenn man Herzensbeziehungen zu anderen Menschen außerhalb seiner (von mir aus sexuell) monogam gelebten Beziehung lebt.

Behaupte ich auch nicht. Aber ich persönlich habe meine Monobeziehungen stets so erlebt, dass Herzensbeziehungen mir als Verbrechen vorgehalten wurden. Meine Entdeckung der Polyamorie 2014 mit dem Entschluss, mit all den Frauen, mit denen mich Liebe verband, transparent und gleichzeitig in Liebesbeziehung zu gehen, gab mir das freie Gefühl, ab nun auch noch weitere Herzensfreundinnen (außerhalb von uns sechsen) superentspannt um mich haben zu können.

Und es ist ja eine Tatsache, dass Swinger zwar gern ganz offen mit Menschen außerhalb ihrer festen Beziehung sexeln, dass aber Liebe außerhalb wie ein schweres Vergehen behandelt wird. So allein bin ich mit meinem Erleben nicht.

Wie schon oben gesagt, ich wäre auch weiter mit Monogamie klargekommen, wenn mir das Lieben Anderer nicht übelgenommen würde. Doch auch hier im Joy treffe ich immer wieder auf Frauen, die sagen: Ich teile nicht! Mir scheint das die Kernaussage der Monogamie zu sein. Insoweit verstehe ich deine Behauptung nicht:

Zitat von *****al4:
es hat mit Mono oder Poly nichts, wirklich nichts zu tun.

****nna Frau
211 Beiträge
Meine Frage: Geht es nur mir so? Und warum stellen sich so viele Monos vor, Polyamorie sei eine viel ungeschütztere Sache?

Genau so gestellt, kann ich Deine Frage nicht beantworten.

Aber beim Lesen fühle ich eigene Enttäuschung aufsteigen. Und die kommt aus der Erfahrung, dass immer wieder der Schwerpunkt auf dem "Poly" liegt und weniger auf der "Amorie". Was zumindest für mich zwar die Ideen der Polyamorie und/oder der Beziehungsanarchie nicht in Frage stellt, wohl aber das Vertrauen, dass es gelebt werden kann. Bzw. dass ich tatsächlich so lernbereiten, liebevollen Menschen begegne - außerhalb von Workshops oder Treffen.

Es ist die Verbindlichkeit, das klare JA zueinander, die Bereitschaft, sich zu arrangieren, sich einzulassen auch wenn es schwierig wird, die mir in den "Poly-betonten" Beziehungen gefehlt hat. Etwas, das ich aus Monobeziehungen als geradezu selbstverständlich kenne.

Nun habe ich einige Jahrzehnte Monoleben gelebt und erst seit drei Jahren weiß ich, dass sowas wie Polyamorie existiert. Da ist also noch Raum für Erfahrungen *g*

Insbesondere, weil die Verbindungen, die ich eingehe und die Menschen, die mir begegnen, immer zu dem passen, was grad gelernt werden soll und kann. Was ich grad verstehen kann. Wofür ich grad offen bin.

...

Grad frag ich mich, ob ich ein bisschen abgeschweift bin... Hoffe, es trägt trotzdem zur Klärung Deiner Frage bei. *bussi*
****on Mann
16.112 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****nna:
Es ist die Verbindlichkeit, das klare JA zueinander, die Bereitschaft, sich zu arrangieren, sich einzulassen auch wenn es schwierig wird, die mir in den "Poly-betonten" Beziehungen gefehlt hat. Etwas, das ich aus Monobeziehungen als geradezu selbstverständlich kenne.

Ich kenne das Konzept der Polyamorie ja auch noch nicht so lange, 2014 war bei mir der Einstieg, und da konnte ich das Wort "Polyamorie" noch nicht einmal meinem Vielliebekonstrukt zuordnen. Im Rückblick war es aber genau das, was Polyamorie umschreibt: Liebe mehrerer, Transparenz, Einvernehmen, Verbindlichkeit, klares Bekenntnis.

Wenn das klare Bekenntnis zueinander fehlt, das sich aufeinander Einlassen, dann ist das überhaupt wohl eine sehr, sehr unperfekte Situation, die es in meinen Augen weder in Mono- noch in Polybeziehungen geben sollte.

Dein Erleben macht mir aber klar, warum Polybeziehungen für unsicherer gehalten werden, danke! Weil das, was sich "poly" nennt, in deinem Erleben so vage und unentschlossen dahergekommen ist. Ist mir in meiner ja noch nicht sooo umfangreichen Begegnung mit Polyliebsten so noch nicht untergekommen, daher bin ich (noch?) nicht enttäuscht.

Aber hast du nicht ebenfalls diese wunderschöne Freiheit, auch eine dich schützende Cloud von Herzensverbindungen um deine Polybeziehungen herum entspannt erleben zu können, erst im Zusammenhang mit Polyamorie erlebt?
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
"Schutz unter dem Licht der Herzoffenheit"

Uhm... ok?
******Fox Mann
2.204 Beiträge
Zitat von ****on:
Insoweit verstehe ich deine Behauptung nicht:

Zitat von *****al4:
es hat mit Mono oder Poly nichts, wirklich nichts zu tun.

@****on, ich habe gerade das Bedürfnis zu übersetzen:
Das alles liegt nicht an "Mono". Es lässt sich zwar auf monogame Zusammenhänge zurückführen, aber in Wirklichkeit, also wenn wir ganz genau hinschauen, dann liegt es nicht an der Idee oder Kartierung "Mono", weil das halt nur eine Idee, ein theoretisches Konstrukt ist, das wir zur Klassifizierung nutzen.

Es bringt aber nichts, also es hilft beim Dazulernen nicht weiter, wenn wir Theorien/Ideen/Konstrukten Verantwortung zu übertragen versuchen. Damit schieben wir sie bloß weg von uns.

Verantwortung können nur wir Menschen tragen. Was du erlebt hast war sicherlich durch die mongame Idee begünstigt. Aber das war eure monogame Idee davon.
Und was dir wiederfahren ist, das hast du in meiner Vostellung auch mitgetragen, indem du dich irgendwie darauf eingelassen hast. Bis zum Tag X.
Das meiste lernen wir halt erst aus Fehlern, die wir machen. Dafür sind sie gut, finde ich jedenfalls.

In meiner Lesart hast du ganz schön dolle gelitten. Das war aber nicht die Monogamie.
Das war das Aua das du vielleicht zu spät mitgekriegt hast, ehe du was verändertest.

Das sich dann nach der Veränderung vieles "richtiger" anfühlt (z.b. in der Polyamorie), finde ich sozusagen folgerichtig. Veränderung ist unser Weg wenn's irgendwo klemmt. Auch für mich war die Veränderung/ Entscheidung zur Polyamorie ein großes Ding und ein Lebensfreudeschub. Auch heute noch immer mal wieder.

Mit dem Vorurteil, Poly sei unverbindlich, konfrontiert zu werden, erreicht mich innerlich nicht mehr. Und ja, natürlich kommt das nur von Nichtpoly's, das liegt in der Natur der Sache.

Ich hatte eine wichtige Beziehung, in der ich das monogame Konzept, also ein sehr enges und das was ich davon hielt, mit getragen habe. Und manchmal verfluche ich diese monogame Idee dafür. Das ist aber nicht fair, nicht da wo es hin gehört. Ich habe das damals mit gespielt.

warumauchimmer
********Poly Frau
3.197 Beiträge
In einer Monobeziehung finde ich "Fremdverlieben" genauso verletzend wie Fremdgehen. All diese NRE durch jemand anderen - schrecklich!

Kuscheln finde ich etwas sehr Intimes - das könnte ich beim Partner in einer Monobeziehung nur gleichgeschlechtlich tolerieren. *lach*

Freunde, um sich ihnen anzuvertrauen oder um in Krisen aufgefangen zu werden - das finde ich was anderes und absolut legitim. Wenn mensch da eifersüchtig ist, dann liegt das Problem bei einem selbst, finde ich.
******RGA Mann
932 Beiträge
Wahrhaftig zu leben und dies denen, die es betrifft, offen zu kommunizieren bringt immer Veränderungs- bis Entwicklungspotential...

Diverse Rahmen, Grenzen, reglementierte Freiheiten und Identifikatoren bis Zuordnungsdeals innerhalb Mono-, Poly-, was auch immer für -Amorien und -Gamien sind überall höchst unterschiedlich mit "Inhalten" gefüllt.

Manche wollen oder brauchen den einen oder anderen Bezugsrahmen bis Beziehungsrahmen um sich selbst leben zu trauen oder sich je nach Entwicklungsschritt verändernde subjektive "therapeutische Wachstumsrahmen".

Manche u.a. "verletzten inneren Kinder" brauchen eine sicherere Umgebung die sich je nach Entwicklung und Veränderung mit verändert/mitwächst, um sich zu trauen sie selbst zu werden oder zu sein...
bis der jeweilige "Kokon" mit weiter ausgebreiteten Flügeln ggf. verlassen werden kann um sich wieder nach Wachstum geräumiger mit anderen zu "verpuppen" oder "in die eigene subjektive Freiheit allein oder mit mehreren zu fliegen"...

In meinen Beobachtungen sind dies häufig therapeutische Prozesse der Gesundung, die zu subjektiv mehr Freiheit führen können, unabhängig von der Anzahl der direkt Beteiligten. Sich und alles offen und ehrlich zu hinterfragen ist dabei sicher auch hilfreich.

Der objektivierbar äußere Unterschied von Mono- zu Poly-Konstrukten ist wohl die vermehrte Akzeptanz, Realisation oder den Willen andere Menschen weniger bis nicht besitzen zu wollen/können und zumindest sexuell bis emotional transparenter für alle Beteiligten zu leben, aber immerhin.
Sex- und Liebe, auch zu mehreren, kommt hier wie da vor. Offenere "Beziehungsrahmen" ermöglichen wohl "offenere" Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der jeweilig vereinbarten Rahmen, Deals und Zugehörigkeiten.

Freiheit...
... lebendiges Leben ohne eigenen vermeintlichen Schutz, ohne Schutzschilde, ohne scheinbare Sicherheiten, ohne Rahmen, ohne Deals, verletzbar ohne Panzer, ohne Protektion und Projektion, im Angesicht der eigenen Vergänglichkeit eines sehr kurzen Lebens mit aller Eigenverantwortung... zu gehen...zu fallen...aufzustehen...weiterzugehen...zu sehen...dabei alles Leben liebevoll achtend...
Zitat von *****al4:

Nein, Trigon, man ist nicht polyamor, wenn man Herzensbeziehungen zu anderen Menschen außerhalb seiner (von mir aus sexuell) monogam gelebten Beziehung lebt. ...
Wenn du dich in der Vergangenheit hast einschränken lassen in deinen Herzensbeziehungen, dann liegt das ziemlich sehr genau an zwei Menschen, nämlich an dir und deiner damaligen Partnerin. .... Aber es hat mit Mono oder Poly nichts, wirklich nichts zu tun.

Wenn Menschen aufgrund ihrer Beziehungsform reflexaft ver- und beurteilt werden, ist das tatsächlich verletzend. Ich kenne das selbst, und daher ist es mir wichtig, das anderen nicht "anzutun".

Dennoch muss an dieser Stelle einhaken. Ich glaube Lateral spricht von "normalen" Herzens-Freundschaften ohne romantische Komponente (eventuell auch ohne sexuelle Anziehung?). Trigon hat aber geschildert, dass er in seine Herzensmenschen auch verliebt war.

Und da teile ich insofern seine Erfahrung, als dass das für die meisten monogamen Menschen ein Drama ist. Hab ich im Bekanntenkreis oft genug erlebt, auch Trennungen waren oft die Folge. Auch in der Swingerwelt erlebe ich zumindest die Einstellung, dass Freundschaft okay, Verliebtheit aber zu vermeiden ist (oft wird auch gesagt, dass bei Verliebtheit der Kontakt abgebrochen wird).
Das gilt für viele, die ich kenne, aber natürlich nicht für alle!!
Aber: Wenn in einer Beziehung zugelassen wird, dass man in regelmäßigem Kontakt mit anderen ist, in die man auch verliebt ist, dann ist das aus meiner Sicht keine Monogamie mehr. Zumindest keine "reine".

Der Unterschied zwischen polyamorem Fühlen und polyamorem Leben spielt hier eine Rolle, wenn man das "aufdröseln" will. Klassische Monogamie ist doch Exklusivität in Bezug auf Sexualität und romantische Gefühle.... beides soll nur exklusiv ausgelebt werden, und in der Regel wird zusätzlich auch erwartet, dass nur exklusiv gefühlt wird. Wenn ich nun zum Partner sage: "Herzensmenschen zu haben, in die du verliebt bist und die du sexuell anziehend findest, das ist okay. Ich möchte nur nicht, dass du mit ihnen Sex hast, und ich möchte nicht, dass du mit ihnen eine Liebesbeziehung lebst - eine Art Freundes-Beziehung ist aber okay." - dann ist das aus meiner Sicht keine klassische Monogamie mehr, auch wenn es noch kein Poly ist. In den meisten monogamen Beziehungen wird meiner Erfahrung nach auch nicht so gedacht.
***88 Paar
2.188 Beiträge
Sie von FK888 schreibt:

In einer Monobeziehung ist für mich logisch, dass der Partner (gefühlstechnisch) an erster Stelle stehen will. Weil man u.U. Familie und eine gemeinsame Zukunft plant.
Dazukommende Herzensmenschen sind ja schließlich "nur" platonisch.

Vielleicht hätten die Partnerinnen einfach eine andere Rückkopplung von Dir gebraucht?! Die Gewissheit, dass sich an der Liebe zu ihnen nichts ändert? Trotz NRE (den Begriff neulich erst hier gerlernt). Manchmal dauert es auch seine Zeit bis es im Kopf des Partners angekommen ist. Und das kann mit Sicherheit auch ermüdend sein. Aber hattest Du damals genügend Verständnis dafür, lieber Trigon? So wie ich Dich heute wahrnehme, könnte ja anders sein als damals. Daher verzeih die sehr direkte Frage.

Ich habe schon parallel Beziehungen zu zwei monoamoren Männern geführt. Ein absolutes NoGo, wenn ich der Gruppe hier Glauben schenken mag (gibt sicherlich genügend Leute hier, denen ich gerade Unrecht tue, sorry) Auch, wenn eine dieser Beziehungen irgendwann ihr Ende fand, an der Polykonstellation lag es nicht. Beide Männer haben mir stetig verzichert (selbst nach der Trennung), dass es an Liebe und Zeit nie gefehlt hat und sich keiner zurückgesetzt gefühlt hat.
Vielleicht ein gutes Beispiel:
FK88, deine beiden Männer haben monogam gefühlt, aber nicht monogam gelebt.

(Selbst dass sie "komplett" monogam fühlen, könnte man diskutieren - z.B. wenn sie zwar nur einen Menschen lieben, diesem aber weitere Lieben von Herzen gönnen... hmm, ja was dann? Dann sind sie vielleicht monogam fühlend mit einem Platz im Herz für Polyamorie? Keine Ahnung.)

"Klassische" Monogamie ist meiner persönlichen Defintition nach: Monogames Fühlen (anzustreben) und monogam zu leben. Meiner Erfahrung nach sieht das die Mehrheit der Menschen in monogamen Beziehungen auch so.

Das ist jetzt nicht nur Rumreiterei auf Definitionen. Ich glaube das hilft, klarer zu machen, was die einzelnen hier meinen und einen Konsens zu finden.

Wichtig ist ja: Es gibt, zum Glück, Vielfalt. Es gibt Grautlöne und nicht nur schw
arz-weiß. Man muss nicht 100% poly oder 100% mono "sein", sondern das finden, was individuell für einen passt.
So, und Trigon hat einfach von einem bestimmten "Kreis" von Menschen geredet, denke ich. Den kann man sicher nicht klar abstecken, aber vielleicht ist das ja auch gar nicht soo wichtig. Es geht denke ich darum, dass einfach viele so denken, wie Trigon es von seinen ehemaligen Gegenübern geschildert hat, und dass er ihre Sicht und Motivation besser verstehen will. Und vielleicht auch sich selbst, sein eigenes Erleben verstehen und einordnen können will. So habe ich es verstanden.
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