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Schutz unter dem Licht der Herzoffenheit

******ore Frau
4.535 Beiträge
Zitat von *****al4:
Und, Themisabeth, ich kenne einige solche Paare. Ja, sie haben sich entschieden, in Bezug auf sich beide zu leben. Stimmt, damit sind sie nicht frei, sondern in Beziehung und Verantwortung und Bindung. Ja, und?

Damit schließt Du den Zusammenhang her, dass sich Freiheit und Beziehung, Verantwortung und Bindung ausschließen.
Und GENAU darum geht es in meinem polyamoren Kontext immer wieder: dass das eben nicht so ist. Das hat mal sehr viel Reibung geschaffen und ich sehe, dass es das bei befreundeten Polykülen oder auch Paaren im Aufbruch zum Polykül tut, aber ich erlebe es nicht mehr selbst.

Und manchmal habe ich das Gefühl, dass das große
Ungläubigkeit
("Ich darf mich wirklich Deinem Partner annähern, OHNE, dass es schwierig wird?" "Ja, ich meine es, wie ich es sage! In Deinem Fall wollen wir das beide, in anderen Fällen sind wir uns aber auch Schwierigkeiten bewusst")
oder
Neid
oder
Dankbarkeit
("Ihr habt da wirklich etwas Besonderes miteinander, ich orientiere mich daran")

hervorruft.

Ich kann nur für mich sprechen, aber davor liegen auch 8 Jahre (und wenn man die monogamen Zeiten mitrechnet, die ich in abhängigen Beziehungen verbracht habe, kann man nochmal fast 30 Jahre drauf rechnen!) harte Arbeit.

Die harte Arbeit geht für mich übrigens weiter. Ich habe in den letzten Jahren, die wohl nicht nur rein zufällig mit dem Beziehungsbeginn zusammenfallen, die heftigsten Klopper in meinem Leben angeschaut. Es ging über das Thema "Fast- Tod im Säuglingsalter" zum Thema "nicht gewollt sein".
Mir persönlich ist völlig schleierhaft, wie man sich in einer Polykonstellation vor Verletzungen schützen kann. Das erlebe ich tatsächlich in keinem mir persönlich bekannten Polykül. Da geht es eigentlich immer ans Eingemachte. Die Frage für mich ist dabei meist nur, in welcher Haltung passiert das: mit Drama, Vorwürfen, Nähe- Distanz- Problemen oder in einem wohlwollenden, wertschätzenden Miteinander.
Ich habe zudem den Vorteil, dass das Netzwerk von stützenden Menschen und hilfreichem Wissen und Kenntnis von Methoden kontinuierlich gewachsen sind und sich niemand mehr dagegen sträubt, das auch zur Entfaltung kommen zu lassen.
Menschen, die sich von außen annähern und die Nähe genießen wollen, aber nichts dafür tun (können oder wollen), die gehen meist bald wieder ihrer Wege.
Das empfinde ich als eine ganz neue Form von Exklusivität. Die ist nicht mehr starr von außen geregelt, sondern die ist von innen fließend.
So habe ich es mir immer gewünscht.
*****al4 Mann
797 Beiträge
Themisabeth, ich verbitte mir deine übergriffigen Bewertungen. Wir können gern in Austausch miteinander gehen, was für mich Freiheit und Bindung, Beziehung und Verantwortung bedeuten. Aber ich möchte mir von dir nicht sagen lassen, was ich tue.

Also: ich bin nicht frei, sondern in einer Beziehung, in der ich gebunden bin und Verantwortung trage. Ich mache nicht, was ich will, sondern bin im verbindlichen Austausch mit meiner Partnerin, was ich hier oder da denke, fühle, mir wünsche, machen möchte. Dabei geht es nicht um Erlaubnis, aber um Miteinander. Ich mache nicht einfach, was ich will - mache aber auch immer mal wieder Dinge, die meine Partnerin überhaupt nicht will. Wir haben aber darüber geredet - und damit bin ich nicht frei, sondern beziehe mich in einer freiwilligen Entscheidung auf meine Partnerin. Ich setze sie nicht vor vollendete Entscheidungen, sondern kommuniziere mit ihr - und wie gesagt bestehe auch in dem ein oder anderen Fall auf meine Dinge, die ich mache oder machen möchte, auch wenn es ihr nicht gefällt.

Ich bitte Dich eindringlich, diese meine Haltung als existent und mitten im Leben zu akzeptieren. Du darfst gern eine andere haben; um sich über unsere unterschiedlichen auszutauschen sind wir hier.
******ore Frau
4.535 Beiträge
Holla.
Ich bewerte Dich in keinster Form!

Ich habe lediglich einen Satz von Dir zitiert und seine rein sachliche Aussage verdeutlicht.

Und ich akzeptiere Deine Haltung. Woraus schließt Du denn, dass ich das nicht tue???

Und ich habe geantwortet, dass sich Freiheit und Bindung, Verantwortung und Beziehung eben FÜR MICH nicht ausschließen. Das war also auch keine Aussage über Dich.

ich schrieb:
darum geht es in meinem polyamoren Kontext immer wieder: dass das eben nicht so ist

Ich habe mich auf den Satz von Dir über monogame Beziehungen bezogen. DU schreibst (nicht über Dich, denn Du führst- soweit ich weiß?- keine monogame Beziehung. Wenn doch, und ich es falsch verstanden habe, beziehe ich mich trotzdem "nur" auf den von DIR formulierten Satz:)
"damit sind sie nicht frei, sondern...".

Vielleicht liegt meine Freiheit nur darin, dass ich eine Beziehung führe, in der mein Partner ausnahmslos damit einverstanden ist, welche Entscheidungen ich treffe?
Ist das dann Glück, oder das Ergebnis meiner Partnerwahl aufgrund der Erfahrungen, die ich gesammelt habe?
Und ist es Pech, dass Deiner Partnerin Dinge nicht gefallen, die Du machst?

Es tut mir leid, dass Du Dich angegriffen fühlst aufgrund von Aussagen, die ich über mich selber und eben keinesfalls über Dich treffe. Dass ich mich dabei auf Aussagen von Dir beziehe, liegt in der Natur eines Forums und lässt sich nicht vermeiden. Ich würde Dich bitten, in Zukunft die Unterstellung, ich unternähme übergriffige Bewertungen in Deine Richtung, zu unterlassen.
Das ist nicht der Fall, sollte das jemand anders außer Dir erkennen, bin ich für Hinweise offen.
*******y68 Mann
1.431 Beiträge
Ich finde das Thema als sehr lesenswert. Genau hier sehe ich die unterschiedlichen Sichtweisen als eine gewinnbringende aber auch kontroverse Diskussion. Dass @*******beth hier übergriffig geworden ist, kann ich nicht nachvollziehen, berichtet sie doch ausschließlich über ihre eigenen Erfahrungen.
Für mich ist Herzoffenheit das Gegenteil von Schutz.

Ich öffne mein Herz, und damit mache ich mich verletzlich, nackt, und zeige mich meinem Gegenüber schutzlos. Und genau das ist die Qualität für mich, die eine wirklich tiefe und authentische Begegnung erst ermöglicht!

Da gehe ich ins Gefühl und lasse den Kopf außen vor. WILL berührt werden, und mich eben NICHT schützen wollen! Genau das bringt mich doch zu mir, und zum anderen. Keine Mauer, keine Versicherung, nur Begegnung. Du und ich, wir zeigen uns gegenseitig, wie wir wirklich sind. Ehrlicher kann ich auch mir selbst nicht begegnen. Wenn ich den Mut dazu finde. Weil ich auch verletzt werden kann. Aber so what - genau darum geht's zumindest mir doch! Ich kenne nichts schöneres und heilsameres, als sich so seelisch nackt zu sehen, zu fühlen, zu spüren.

Und da spielt die Beziehungsform überhaupt keine Rolle. Es geht immer nur um dich und mich in Begegnung, eins zu eins. Egal, was da noch von außen reinwirkt.

Da riskiere ich gerne Verletzung und andere Gefühle, weil ich darin ja wieder mir begegne, und zu mir spüren kann, was da gerade passiert, in mir. Weil so ein echter Spiegel ein viel größeres Geschenk ist als jede Fassade oder Rolle, der ich bei vielen Menschen begegne, weil sie Angst oder sonstwas haben, und sich nicht zeigen mögen. Das empfinde ich als verpasste Gelegenheit, dir, und auch mir in dir wirklich zu begegnen...
*****al4 Mann
797 Beiträge
Themisabeth, ich gebe auf. Du rockst das Forum, wie Du sagst, okay.

Aber nicht, ohne mich sehr deutlich gegen Deinen letzten Übergriff zu wehren. Ich weiss nicht, ob es Ignoranz oder Boshaftigkeit ist, die Dich dazu treibt:

Vielleicht liegt meine Freiheit nur darin, dass ich eine Beziehung führe, in der mein Partner ausnahmslos damit einverstanden ist, welche Entscheidungen ich treffe?
Ist das dann Glück, oder das Ergebnis meiner Partnerwahl aufgrund der Erfahrungen, die ich gesammelt habe?
Und ist es Pech, dass Deiner Partnerin Dinge nicht gefallen, die Du machst?

Für Dich mag es Glück sein, einen Partner gewählt zu haben, der ausnahmslos damit einverstanden ist, welche Entscheidungen Du triffst - für mich wäre es der Horror.
Ich bin (primär) mit einem Menschen zusammen, in den ich mich total verliebt habe, der mir überhaupt nicht entspricht, sondern in vielen Dingen ganz anders ist. Und den ich zu lieben lernte und immer noch lerne. Und wo es gerade in Konfliktsituationen so wunderschön ist, auf Beziehungsebene sich gegenseitig wahrnehmen und schätzen zu können - so unterschiedlich gerade auch die Bedürfnisse sind. Und mit dieser gegenseitigen Wahrnehmung und Wertschätzung auch Dinge zu tun und tun zu können, die dem Anderen nicht gefallen - und liebevoll verstanden und angenommen werden.
Wie gesagt, ich weiss nicht, ob Ignoranz oder Bosheit Dich dazu bringen, das als mein Pech darzustellen. Ich finde sowas schlicht unglaublich.
*******y68 Mann
1.431 Beiträge
Oh. Jetzt wird es aber ein wenig "tricky"...

Ich kann hier immer noch keine Übergriffigkeit erkennen. Und alles was nun folgt soll auch nicht als persönlicher Angriff oder Übergriffe gewertet werden, nur um das mal klar zu stellen...

Ich fasse noch einmal kurz Eure Meinungsverschiedenheit zusammen: Es geht um

Freiheit und Bindung, Verantwortung und Beziehung

@*****al4 : Du sagst in Deiner Beziehung gibt es die Freiheit nicht und unterwirfst Dich diesem Fakt, wie Du selber schreibst. Dennoch schreibst Du auch, Du nimmst Dir gewisse Freiheiten, mit denen Deine Partnerin nicht einverstanden ist... (???)

Gleichzeitig sprichst Du Menschen, die im Poly-Konzept leben (inklusive der Freiheit) Bindung, Verantwortung und Beziehung ab?

@*******beth hat hier nur Ihre persönliche Erfahrung geschildert, in der das Zusammenspiel von Bindung, Verantwortung und Beziehung (für sie) besser funktioniert wo auch die Freiheit anwesend ist.

Sie stellt hier auch nur die Frage, "und ist es Pech...? ". Das ist weder eine Behauptung noch steht da etwas von "Dein Pech", vielleicht das Pech Deiner Partnerin. Man kann vieles deuten, aber dass Du das alles auf Dich persönlich beziehst, dafür kann sicher niemand etwas.

Vielleicht sollten wir alle gegenseitig anerkennen und respektieren, dass weder Polyamorie noch Monoamorie "richtig oder falsch" ist. Und dass Bindung, Verantwortung und Beziehung in beiden Konzepten gelebt werde können. Das alles wird sonst so dogmatisch.

Ich mag akzeptieren, dass für den Einen das eine, für einen Anderen das andere Konzept und für wieder einen Anderen noch ein ganz anderes Konzept richtig ist. Alles eine Sache der persönlichen Sichtweise.

Vielleicht kommen wir so zurück zum Kern des Themas "Schutz unter dem Licht der Herzoffenheit"
Vielen Dank für den Vermittlungsversuch. Ich hab anfangs hier sehr gern mitgelesen und fand die Kommunikation auch sehr wertschätzend. Schade, dass hier jetzt ein aggressiver Ton rein kommt.

Die Meinungsverschiedenheit der beiden fasse ich im Detail ein wenig anders auf, was aber jetzt nicht so wichtig ist. Ich finde die beiden unterschiedlichen Standpunkte total interessant. Es lohnt sich doch, wenn ihr eure Meinung und eure Überzeugungen und Erfahrungen darlegt. Ich bin nicht in allem Themisabeths Meinung, aber ich finde keine ihrer Aussagen bösartig oder übergriffig. Sie schreibt stark aus ihrer persönlichen Sicht und kennzeichnet das auch so. Sie stellt provokante Fragen, die zum Nachdenken anregen sollen, aber die doch nicht respektlos sind und das Gegenüber per se schlecht machen. Ich fand das Ganze völlig "normal" und fair formuliert.
Aus meiner Sicht gilt es da zu akzeptieren, dass ihr unterschiedlicher Meinung seid und eure Gründe und Gedanken dazu
darlegt. Lateral4, ich schätze viele deiner Beiträge sehr, ich finde einige deiner Argumente sehr klug - aber dass du hier so persönlich wirst, finde ich sehr schade. Aus meiner Sicht ist das auch gar nicht nötig. Auch ich bin überzeugt davon, dass du hier als Mensch nicht persönlich angegriffen wurdest. Das ist natürlich nur meine Sicht. Jedenfalls fände ich es schön, wenn ihr persönliche Empfindlichkeiten außen vor lassen könntet und man sich voll auf das eigentliche Thema konzentriert würde.
******ore Frau
4.535 Beiträge
Ich habe gerade voll das Deja vû...
Der letzte Konflikt ist gerade 4 Wochen her und es läuft immer nach dem gleichen Schema ab...
Ich weiß nicht, was Du -Lateral4- für ein Problem hast, aber ich bin dafür nicht zuständig.
Fragen als Aussagen darzustellen, Dinge persönlich nehmen, persönlich werden, das sind keine hilfreichen Kommunikationstechniken in einem Forum.
Ich versichere Dir hiermit ausdrücklich, dass ich nichts, gar nichts, absolut nichts gegen Deine Beziehungsführung habe. Jeder führt seine Beziehungen so, wie er kann und will.
Ich würde es so gerne stehen lassen. Es zermürbt mich, es macht mir schlechte Laune, es frustriert mich. Und es verdirbt mir die Freude, hier zu schreiben.
Danke für die unterstützende Vermittlung einiger, ich fürchte, das Problem liegt nicht auf der Kommunikationsebene, sondern darunter und lässt sich dadurch nicht und generell hier nicht lösen.
Meine persönliche Lösung sieht so aus, dass ich in Threads nicht mehr gemeinsam mit Lateral4 schreibe.
Bist du drin, gehe ich raus.
Dies ist der erste.
So mache ich es im Real Life auch und es hat sich gut bewährt.
Ich tue das in Freundlichkeit, um Schaden für alle gering zu halten, nicht aus Trotz.
Ich wünsche euch einen guten Wiedereinstieg ins Thema!
*******ata Frau
960 Beiträge
Zitat von *******beth:
Bist du drin, gehe ich raus.
Dies ist der erste.
So mache ich es im Real Life auch und es hat sich gut bewährt.
Ich tue das in Freundlichkeit, um Schaden für alle gering zu halten, nicht aus Trotz.
Ich wünsche euch einen guten Wiedereinstieg ins Thema!

Ich frage mich, wenn ich solche Reflexe habe, immer: "Ist es berechtigte Abgrenzung, oder renne ich davon...?"

Zitat von *******beth:
Ich habe gerade voll das Deja vû...
Der letzte Konflikt ist gerade 4 Wochen her und es läuft immer nach dem gleichen Schema ab...

Hast du dich schon mal gefragt, ob es (auch) etwas mit dir zu tun haben könnte...?
**********derHB Mann
2.636 Beiträge
Zitat von *******beth:
Meine persönliche Lösung sieht so aus, dass ich in Threads nicht mehr gemeinsam mit Lateral4 schreibe.
Bist du drin, gehe ich raus.
Dies ist der erste.

Fände ich sehr schade, ich schätze Eure Beiträge! Und auf den ersten Blick verstehe ich nicht, warum Ihr aneinander geraten, ich finde Euch beide sehr sympathisch.
********Poly Frau
3.197 Beiträge
Kurzes off topic
In einer anderen Gruppe gibt es einen Thread namens "Lasst uns reden".

Dorthin kann man u.A. dann wechseln, wenn man etwas Zwischenmenschliches klären möchte, das off topic ist. Man hinterläßt dann im ursprünglichen Thread einen link zum Eintrag, den man im "Lasst uns reden" - Thread gemacht hat. So bleiben die Threads besser "in topic".

Ein Beispiel:
Wenn es das hier auch geben würde, dann hätte ich diesen Beitrag in den "lasst uns reden" - Thread geschrieben und hier nur den link dorthin reingestellt.

Zugegeben, jene Gruppe ist viel kleiner, aber auch sehr aktiv.

Falls jemand etwas zu dieser Idee schreiben möchte, bitte hier entlang:

Polyamory: Diskussion zu Thread namens "Lasst uns reden"

Und jetzt.... *zumthema*
*****al4 Mann
797 Beiträge
Sry wenn es zu persönlich war. Aber ihre Form der Antwort ist, was mich mehr als stört: das Schema ist gleich, also gehe ich, weil ich es ja besser weiss. Habe ich nicht nötig, und ist sowieso hier im Forum nicht zu klären und liegt viel tiefer.
Will sagen: es ist die besserwisserische Art, die belehrende und verallgemeinernde, die mich aufbringt. Ich kenne, im Gegensatz zu quasi allen anderen hier, nicht einen einzigen Beitrag von Themisabeth, der Neugier oder Interesse an der Haltung und Meinung eines anderen zeigt. Sondern im Gegenteil immer wieder die interpretatorische Kritik am Anderen, die Darstellung ihrer eigenen Haltung, ihres eigenes harten Weges - und nein, ich lese da auch keine Achtung draus. Sondern oft viel Wertung und wie besagt besserwisserisches Belehren. Und warum sich wiederholende Schemata grundsätzlich nur mit den Anderen zu tun haben und ich mich klug zurückziehe - naja.

Und zurück zum Thema: ich hatte Trigons Loblied auf die alles heilende Polyamorie real erlebte bzw. beigewohnten Polygefügen beigestellt. Sie existieren bzw existierten, und es gab darauf ja auch Beiträge, die das selbst kannten. Ich hätte mir gewünscht, das das einfach als existent stehengelassen werden würde - aber nein, es kommt Verneinung. Und nicht das eigene Erleben mit Akzeptanz anderer Wirklichkeiten; wieder die Darstellung des eigenen harten Weges, der beispielhaft für Glück ist, wie sie schreibt. Puh.
Shit, ich rutsche wieder ab. Also, es gibt tolle und heilende Polygefüge, und es gibt auch solche, in denen jeder jedem Gegenüber toll ausweichen kann, weil es liebevoll aufnehmende Alternativmenschen gibt. Punkt. Das gibt es.
Und ich habe dem Mono-Bashing auch entgegen gehalten - ohne Mono zu leben, wehre ich mich gegen diese Verallgemeinerungen und Bewertungen. Und das halte ich für sehr sehr wichtig. Ausgrenzung und Selbstüberhöhung führen zu ... ja weiss jeder. Und deswegen halte ich Wachsamkeit an der Stelle für wichtig.
Und ich habe diesem Alles-Frei auch mein Erleben, meine Beziehungsführung gegenüber gestellt. Und Themisabeth erlebt es nicht anders, sondern sie erlebt, das es nicht so ist. Aha. Klare Meinungsäußerung.
Wenn ich, also wirklich ich, mich verliebe und in eine Beziehung gehe, dann binde ich mich. Plötzlich sind es zwei, die da miteinander sind - zwei Menschen, zwei unterschiedliche Systeme, unterschiedliche Geschichten, Wünsche und Bedürfnisse. Und wenn ich, wohlgemerkt ich, mit diesem Menschen zusammensein möchte, dann möchte ich nicht einfach meine Bedürfnisse als entscheidend und zu erfüllen betrachten, sondern im Miteinander ein Miteinander gestalten, in dem beide ihre Bedürfnisse zeigen und leben. Damit bin ich nicht frei; ich mache nicht einfach, was ich will und der Andere hat das zu akzeptieren und gut ist. Jede Bedürfnisäusserung ist ein Beziehungsangebot - hey ich möchte mit Dir. Und ja natürlich gibt es da Dinge (also bei uns zumindest), die nicht übereinander laufen und bei denen jeder etwas tut, wo der Andere weder folgen noch teilen möchte oder kann. Und das ist auch gut so, und ja klar ist das eine Freiheit, die meine Partnerin braucht, genauso wie ich. Aber wir beziehen uns aufeinander, teilen uns mit, geben uns gegenseitig Raum.
Diese Praxis des Miteinanders hat für mich null und nichts mit Poly zu tun, und ja, ich sehe diese Praxis des Miteinanders auch in vielen sehr reflektiert und differenziert gelebten Monobeziehungen.
Und: das funktioniert nur in horizontal gelebten Beziehungen und nicht in Machtgefügen, in der einer, je nach Kontext, seine Bedürfnisse durchsetzt und der andere sich in die akzeptierende Position begibt oder bleibt.
Und ja klar: ich kann dem supergut ausweichen, in dem ich mir einen Partner wähle, der mir so sehr entspricht, das es garkeiner Entscheidung mehr bedarf; der sowieso jeder Entscheidung von mir zustimmt. Das ist bestimmt sehr bequem - aber noch einmal: weder bewunderungswürdig noch allgemein anzustrebender Glückszustand nach jahrelanger harter Arbeit. Sondern nur eine individuelle Lösung, die für mich definitiv keine wäre.
Und ja klar, dann ist es auch konsequent, sich zurück zu ziehen, wenn andere zu sehr kritisieren. Ich suche mir dann lieber andere, die so denken wie ich, dann brauche ich auch nicht zu reflektieren.
Wer andere ausschließt, ist selbst irgendwann ausgeschlossen. Ist nicht von mir, finde ich aber auch.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Ich füge dem einfach mal bei, dass, unabhängig von der konkreten Formulierung, einem "Außenstehenden", also jemanden, der nicht schon eine ganze Weile im Poly-Forum surft, die Grundhaltung mancher Poly-Lebender schon auch manchmal sehr elitär, besserwisserisch und oft auch spirituell und esoterisch verbrämt vorkommen kann. Manchmal fast schon, wie wenn man mit Sektenmitgliedern zu tun hätte, die das "einzig wahre" Leben und Glück gefunden und dadurch auch noch zu einer höheren Stufe des Menschseins aufgestiegen seien.

Ich kenne auch Joyclub-Mitglieder, die sich deshalb aus der Poly-Gruppe wieder abgemeldet haben, weil sie sich in dieser Art von spiritueller Überhöhung und Sprachvarianz so überhaupt nicht mehr aufgehoben fühlen. Das bekommt das Forum aber nur selten mit, wenn man in eigenen Sphären der polyamoren Glückseligkeit schwebt.

Das mag nicht die Absicht sein, und ich merke förmlich schon, wie manche sich jetzt vielleicht in eifriger Empörung zum Keyboard oder Handy greifen. Aber es wirkt in der Tat oft so, was bereits in der Sprache Ausdruck findet, wie ich bereits kritisch angemerkt und hinterfragt hatte.

"Schutz unter dem Licht der Herzoffenheit" - so könnte auch ein Seminar bei Scientology lauten, oder der Titel des neuesten Buches eines Sektengurus. Schreibt ruhig so, wenn ihr davon etwas habt. Aber wundert euch nicht, wenn das Menschen auch abschreckt oder seltsam anmutet. Und dann interpretiert man vielleicht auch leichter den Inhalt dessen, was jemand schreibt, als überheblich.

Ich kann ja verstehen, dass solche Bestrebungen der Selbstbestätigung auch einen Schutzmechanismus bedeuten, dass Menschen, die poly leben, oft das Gefühl haben, sie müssten sich und ihr Leben anderen gegenüber rechtfertigen, und dann rutscht man leicht in eine übertrieben enthusiastische Bejahung hinein - was aber gleichzeitig wieder, gewollt oder ungewollt, eine Ablehnung anderer Meinungen und Positionen impliziert.

Seht diesen Kommentar nur mal so als kleinen Anreiz zur Selbstreflexion von der Seitenlinie, ohne dass ich damit eine ganz neue Diskussion anstoßen möchte. Aber es geht ja um "Schutz" durch "Herzoffenheit", und wie gesagt denke ich, dass die Art und Weise, wie Menschen hier kommunizieren, auch mit einem Bedürfnis nach Schutz und Rechtfertigung einer Lebensweise zu tun haben könnten.

Lasst diesen Gedanken vielleicht erst einmal wirken, anstatt dem Impuls eines sofortigen, empörten Widerspruches zu folgen.
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Mein Beitrag war übrigens bewusst weder auf Lateral4 noch auf Themisabeth direkt bezogen!
******_nw Frau
512 Beiträge
Ich habe mich in diesem Thread bisher zurück gehalten, deshalb an dieser Stelle zunächst ausdrücklichen Dank an alle Schreibenden hier und vor allem an @*******enig , @*******_bw , @******age und an @*****al4 für ihre Gedanken und Fragen.
Liebe @*******beth:
Zunächst möchte ich dir versichern, dass ich deine Begeisterung für eine Lebensweise, die du und dein Partner teilen, sehr gut nachvollziehen kann. Etwas, das für einen befreiende und neue Ansätze des Miteinanders ermöglicht, habe ich vor Jahren ebenfalls im Bereich der Polyamorie gefunden. War regelrecht glücklich, endlich für mich einen Weg entdeckt zu haben. Dass diese Begeisterung dazu führen kann, diesen Weg zu idealisieren und anderen überstülpen zu wollen, kenne ich auch und durfte mir die entsprechenden Rückmeldungen "einfangen". Zu Recht.
Denn Verallgemeinerungen führen regelmäßig auch zu Widerspruch. Auch zu Recht.
Ein Beispiel:
Ja, und ich weiß, dass es Monobeziehungen geben soll mit innerer Freiheit. Sie sollen bereits gesichtet worden sein, wenn ich ehrlich bin, nur noch nicht von mir... Egal, welche Altersklasse ich betrachte: Mono in Kombi mit innerer Freiheit ist mir noch nicht untergekommen.
@******age hat ja bereits darauf geantwortet. Und ich schließe mich an. Denn ich habe das auch erlebt. In meiner Ehe, nicht durch mich sondern durch meinen ehemaligen Mann, der dieses Konzept der inneren Freiheit in sich trug, in einer Minibeziehung. Insofern gibt es sie doch und sollten nicht als "Einhörner" oder "Yetis" abgetan werden.

Ein Weiteres: Der Umgang mit Konflikten wird gerade von dir immer wieder mit dem Hinweis versehen, dass beide Seiten Beteiligte sind und gleiche Anteile im geschehen haben. Wenn du dich allerdings hier in diesem Disput ( und auch in anderen) mit dem Argument herausziehst, du seist nicht zuständig (übersetzt, ich kann kann da nix für") finde ich das nicht redlich . Und damit widersprichst du dir selbst.
Es ist eine Art der Selbstüberhöhung, die Widerspruch hervor ruft. Und da darfst du dich vielleicht auch mal an die eigene Nase fassen. Das fände ich hilfreich.
Gewisse Diskussionen und Abwehrmechanismen gab es ja bereits einige. Und nicht nur im Hinblick auf eine Person.
******e85 Mann
72 Beiträge
Ich finde schade, dass sich hier die Moderation noch nicht in die Diskussion miteingebracht hat. Hätte für mich die eine oder andere Gelegenheit gegeben. Nun zog sich eine Gesprächspartnerin aus dem Gespräch zurück und der andere Gesprächspartner tritt nochmals kräftig hinterher. Sehr schade.
******_nw Frau
512 Beiträge
Korrektur in meinem Beitrag: es sollte "Monobeziehung" heißen. Denn "Mini" waren die 19 Jahre Ehe tatsächlich nicht - in keiner Hinsicht *g*.
*******y68 Mann
1.431 Beiträge
Wow. Wir sind ganz weit abgekommen vom eigentlichen Thema und glaube auch nicht, dass wir das hier noch "kitten" können...

Aber: wir können hier mal die Kommunikation beleuchten. Ein Kommunikationswissenschaftler wie Friedemann Schulz von Thun (https://de.wikipedia.org/wiki/Friedemann_Schulz_von_Thun) hätte hier ein Paradebeispiel einer Kommunikation, die von Missverständnissen geprägt ist.

Scheinbar seid ihr schon öfters aneinander geraten. Das sagt viel aus. Vor allem sagt es mir, dass es hier längst nicht mehr um die sachliche Ebene geht. Das alles hat nichts mehr mit dem Thema Polyamory: Schutz unter dem Licht der Herzoffenheit zu tun.

Zitat von *****al4:
... ist sowieso hier im Forum nicht zu klären und liegt viel tiefer.
... sagst Du ja selber.

Das 4-Ohren Modell (https://de.wikipedia.org/wiki/Vier-Seiten-Modell) von Schulz von Thun besagt, dass jede Aussage auf 4 Ohren trifft.

Das sachliche Ohr:
können wir ausschließen (siehe oben).

Das Selbstoffenbarungs-Ohr:
@*******beth offenbart viel von sich, sie schreibt bewusst in der ich-Form über Erlebnisse und Erfahrungen.
@*****al4 : ich weiß nicht was wirklich Deine Offenbarung ist, das ist hier ein blinder Fleck. Ansonsten offenbarst Du uns ein für Dich funktionierendes (Gegen-)Konzept einer Beziehung und dass Du nicht monogam lebst.

Das Appell-Ohr:
@*******beth: schildert ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Hoffnung dass auch andere Leser davon profitieren.
@*****al4 : Du appellierst an themsiabeth, sie möge Dich doch endlich verstehen und akzeptieren. Außerdem werde ich das Gefühl nicht los, dass wir alle deine Art und Weise der Beziehungsführung anerkennen sollen.

Das Beziehungs-Ohr:
hier liegt vermutlich das Problem. Die Frage dahinter ist "Was halte ich von Dir?". Da verliert sich der Respekt voreinander.
@*******beth Sie schreibt vielleicht polarisierend was das Thema angeht, aber auch, dass sie respektiert, wie Du lebst, dass das nicht als persönlicher Angriff gewertet werden soll
@*****al4 Du scheinst das stets sehr persönlich und ausschließlich auf Dich bezogen zu sehen und reagierst entsprechend. Dabei ist das hier ein Gruppenforum und kein privater Briefwechsel.

Irgendwie werdet ihr beiden keine Freunde werden, zumindest nicht hier in diesem Forum. Schade, dass es so weit kommen musste. Ich kann @*******beth verstehen, warum sie sich weiterer Diskussionen entzieht. Das hat sicher nichts mit mangelndem Willen zur Reflektion zu tun. Schade wie gesagt.

Übrigens: Verallgemeinerungen lese ich vorwiegend hier...
Zitat von *****al4:
Ausgrenzung und Selbstüberhöhung führen zu ... ja weiss jeder.
oder hier:
Zitat von *****al4:
Wer andere ausschließt, ist selbst irgendwann ausgeschlossen. Ist nicht von mir, finde ich aber auch.

*********marrn Mann
1.398 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ******e85:
Ich finde schade, dass sich hier die Moderation noch nicht in die Diskussion miteingebracht hat. Hätte für mich die eine oder andere Gelegenheit gegeben. Nun zog sich eine Gesprächspartnerin aus dem Gespräch zurück und der andere Gesprächspartner tritt nochmals kräftig hinterher. Sehr schade.

Ich möchte ein wenig um Verständnis werben Matrose85. Wir Moderatoren machen das hier ehrenamtlich, gehen auch Berufen nach. Es ist schlicht und einfach unmöglich, eine jede Diskussion hier in Echtzeit zu verfolgen und zu begleiten. Und dann bitte ich auch um Gelassenheit und um Vertrauen in die Gruppe. Einige Beiträge gerade wieder hier haben gezeigt, dass dies gerechtfertigt ist, es wird von innen heraus, ohne Moderatoren von oben herab, versucht zu vermitteln, um Verständnis geworben, ein anderer Empfängerhorizont aufgezeigt. Das finde ich wesentlich besser für die Gruppe als ein Schiedsrichterverhalten der Moderation.
********Poly Frau
3.197 Beiträge
Ja, @*******y68, jeder hat diese vier Ohren. Allerdings haben meine vier Ohren was anderes gehört als deine. *zwinker*

Wolltest du schlichten? Falls ja - kann das klappen, wenn du deine eigene Interpretation mit rein bringst und dadurch Partei ergreifst?
Ich glaube, nein.

Wenn ich an Lateral4s Stelle gewesen wäre, dann hätte mich dein Beitrag sehr verärgert.
**********ter71 Mann
100 Beiträge
Bezugnehmend auf Schulz von Thun und andere Kommunikationstheoretiker kann man hier tatsächlich nur feststellen:
Über den Inhalt einer Nachricht entscheidet letztlich der Empfänger.

Das fällt dann manchmal überraschend anders aus. Ist aber nicht zu ändern. Einzig Nachfragen und Abgleichen können hier helfen, damit Gesprächspartner sich zumindest annäherungsweise verstehen.
********Poly Frau
3.197 Beiträge
*guterbeitrag*
*******ata Frau
960 Beiträge
Zitat von **********ter71:
Über den Inhalt einer Nachricht entscheidet letztlich der Empfänger.

Jein... Auch der Sender sollte seine Komunikationsweise hin und wieder überdenken...
Der Ton macht angeblich die Musik und wenn mensch zum Beispiel immer wieder glaubt, falsch verstanden zu werden, könnte es an der SendeArt liegen...

Ich finde es stimmig, dass bei Unsicherheiten in der Komunikation lieber zu viel, statt gar nicht, Nachgefragt wird...
*******_bw Mann
1.141 Beiträge
Kommunikation ist ein Geschehen, das von Sender und Empfänger gleichermaßen gestaltet wird.
Wenn schon Schulz von Thun zitiert wird, sollte man bedenken, dass es auch immer auf die Seite der Nachricht ankommt, die gemeint ist oder die gehört wird.
Äußert sich der Sender auf der "Sachebene", der Empfänger hört aber primär, was die Botschaft beispielsweise auf der "Beziehungsebene" aussagt, entsteht ein Missverständnis und Kommunikation misslingt.
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