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BDSM & Polyamorie
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Poly, offene Beziehung und verheiratet?32
Viele viele viele Jahre war ich davon überzeugt, dass ich eine…
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Was muss Poly Amorie beinhalten?

****on Mann
16.112 Beiträge
Zitat von ****ais:
In solchen Diskussionen wie hier kommt es oft zu genau den Reaktionen, die ich lese, weil nunmal jeder doch seine ganz eigene Definition der verwendeten Begriffe hat.

*ja* Ja, genau! Wenn wir alle Definitions-Auseinandersetzungen aus den Foren-Threads löschen würden - wieviel bliebe noch übrig? Ein schönes Destillat! *g*
******ore Frau
4.527 Beiträge
@ Delite_Blue
Ich erreiche das Ziel meiner Begierden nur

Da liegt vielleicht ein Unterschied: ich habe in einem Workshop "Sexological Bodywork" gelernt:
"Erregung + Hindernis= Begehren

Das betrifft die meisten Menschen, da sie Sex über Sapnnung generieren. Spannung entsteht durch Unbekanntes, was aber irgendwann auch in jeder Beziehung ausgelutscht ist.
Oder durch künstliche Generierung durch Praktiken, Fetische usw.

Für mich ist es eine neue Entdeckung, auch sehr wenig libidonös (das liegt u.a. an meiner hormonellen Situation, bis vor einiger Zeit an Stress) in Berührung einzusteigen und zu sehen: es kommt Lust auf! Immer!
Und NIE nie nie mehr den Druck auf mich projezieren lassen zu müssen, dass ich den Erwartungen in Häufigkeit, Dauer, Intensität, Ekstase nicht gerecht werde.

Und sich beim Sex "weit" statt eng (Spannung, aber auch Angst!) zu machen, das ist eine unglaubliche Qualität!
Da landen wir gerade im Slowsex...

Weit werden, und die Körper einfach erwartungslos das tun lassen, was sie wollen. Die "erledigen" das ohne Kopf im Zusammenspiel, wenn man ihnen den Raum dafür lässt. Ich muss dabei nichts wollen, planen, machen.

Und ja. Es passiert einfach so...
"No Kinky Shame Fest" performance 24.09.2022. FetLife model: @Lili_doll
FetLife pics: @R1ntr4h
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Viseu, Portugal 2022
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*******lue Mann
1.289 Beiträge
Zitat von ******age:
Danke, ja, es ist einfach schade, wenn die schönste Liebe durch eine Inkompatibilität der Vorlieben zerschossen wird.
M.E. liegt die Kunst darin Kontakte nicht zu Liebesbeziehungen zu intesivieren ohne die Sicherheit, dass die Vorlieben kompatiebel genug für die angetrebte Beziehungstiefe sind. Das ist eine fundamentale Fähigkeit die offenbar nur wenige Menschen rechtzeitig genug entwickeln um schwere seelische Belastungen durch destruktive Beziehungen zu vermeiden. Fast jeder Mensch hat irgendwann mal eine schlechte Trennung mit Ärger und vielleicht sogar Hass hingelegt.

Zitat von *******beth:
Das betrifft die meisten Menschen, da sie Sex über Sapnnung generieren. Spannung entsteht durch Unbekanntes, was aber irgendwann auch in jeder Beziehung ausgelutscht ist. Oder durch künstliche Generierung durch Praktiken, Fetische usw.
Da kann ich wieder einmal für mich nicht folgen. Beziehungen, die bei mir Sex enthalten sind immer total entspannt und auf sexuelles Erleben ausgerichtet. Sobald es über anonyme Sexkontakte hinausgeht ist Sex bei mir wie Bahnfahren. Kein Stress, wir steigen einfach ein und machen es. Wir verlieren nie die Faszination am Sex und entdecken immer noch nach mehr als einem Jahrzehnt neue Faszetten bzw. geniessen einfach nur gemeinsame Orgasmen, einzelne Orgasmen, Kuschelabende gegenseitige Yoni und Ligam Massagen Selbstbefriedigung, Voyeurismus, Swingerclubabende oder einen Hausfreund. Der Polyamore Aspekt bringt mir erotische und künstlerische Erlebnisse mit Rope bottoms und Menschen, die mich inspirieren. Die Erotik in der Kunst und im BDSM ist sehr viel subtiler als in meiner sexuellen Primärbeziehung. Da treffe ich Menschen intim mit denen "unmögliche" oder unwahrscheinliche Beziehungen manchmal nur für kurze Zeit aber sehr involviert möglich werden. Das empfinde ich als unglaubliche Bereicherung. Als Swinger hatte ich auch jede Menge Sex ohne Beziehungstiefe und heute kann eine erotische Fesselsession ohne sexuelle Stimulation nur mit Nacktheit und einer anspruchsvollen Suspension Figur unglaublich mehr Befriedigung verursachen.

Fazit: Für mich wird eine sexuelle Beziehung niemals langweilig und BDSM ist kein Versuch eine langweilige Beziehung aufzupeppen sondern etwas was ich mit BDSM-lern erlebe, also in anderen Freundschaften und polyamoren Beziehungen.
****on Mann
16.112 Beiträge
Zitat von *******lue:
M.E. liegt die Kunst darin Kontakte nicht zu Liebesbeziehungen zu intesivieren ohne die Sicherheit, dass die Vorlieben kompatiebel genug für die angetrebte Beziehungstiefe sind. Das ist eine fundamentale Fähigkeit die offenbar nur wenige Menschen rechtzeitig genug entwickeln um schwere seelische Belastungen durch destruktive Beziehungen zu vermeiden.

Bei mir ist es so, dass die Beziehungstiefe nichts mit passenden sexuellen Vorlieben zu tun hat. Eher mit ähnlichen Haltungen zum Leben, und mit der Bereitschaft, einander seelisch berührbar zu machen.

Und wenn sich später herausstellt, dass wir nicht gut zueinander passen, entstehen nicht Destruktivität oder schwere seelische Belastungen. Warum könnte das passieren, erlebt habe ich es noch nicht? Wir lösen die Beziehung schlicht auf und lieben einander einfach so weiter.

Eigentlich sind Beziehungen von mir meist auseinander gegangen, weil ich leider meine eigene Autonomie aufgegeben hatte... ich aber geglaubt hatte, die Beziehung nehme mir die Luft zum Atmen. Dass ich mir das Bein jedesmal selbst gestellt hatte, habe ich erst vor kurzer Zeit entdecken können.

Aber auch da ging es nicht unnötig destruktiv oder leidvoll innerhalb der Beziehung zu. Das einzige Leid war mein (aus heutiger Sicht) meist mutwilliges Weglaufen.

Sexuelle Vorlieben - es ist herrlich, wenn sie zueinander passen! Ich genieße es! Wenn aber nicht, dann ist es nicht wirklich tragisch, denn mir geht es um tatsächliche Intimität, und die ist (zumindest bei mir) unabhängig von sexuellen Präferenzen. Und gerade Polys können in ihrem Polykül einen Gesamtpool von Sexvorlieben ansammeln, aus dem sie schöpfen können - oder nicht?

Beziehungen leben neben der gemeinsamen Sexualität und weiteren Aspekten auch davon, innere Haltungen zum Leben und der Welt zu teilen, sich gegenseitig zu unterstützen, gemeinsame Lebenprojekte zu realisieren, sich gegenseitig gut zu tun, sich wertzuschätzen, sich nah zu sein, sich zu vertrauen, anzuvertrauen. Wenn da dann einzelne Aspekte nicht optimal sind (etwa unterschiedliche sexuelle Vorlieben oder politische Ansichten), muss das in meinem Erleben die Beziehung nicht zwingend beeinträchtigen.

Unweigerlich beziehungstödlich sind für mich lediglich Wegfall von Wertschätzung, und auch feindselige Gegnerschaft.
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*******lue Mann
1.289 Beiträge
Zitat von ****on:
Bei mir ist es so, dass die Beziehungstiefe nichts mit passenden sexuellen Vorlieben zu tun hat. Eher mit ähnlichen Haltungen zum Leben, und mit der Bereitschaft, einander seelisch berührbar zu machen.

Ich glaube dass wir ähnliche Dinge meinen. Ich habe das auch viel genereller ausgedrückt und nicht unbedingt nur auf mich und auf sexuelle Vorlieben bezogen. Meines Erachtens gibt es beim Kennen lernen zwischen Menschen immer eine Konsensverhandlung, die bewusst oder unbewusst sein kann. Ich plädiere einfach dafür diese Phase mit Selbstreflexion, Achtsamkeit, Authentizität, Ehrlichkeit und Bewusstsein unter Einbeziehung des Kopfes und nicht nur des Herzens zu durchleben. Wenn man in dieser Phase Persönlichkeitsmerkmale, Kopfkino, Begierden, Fantasien, Lebenspläne oder auch Fetische und Vorlieben entdeckt die eher nicht passen für die beabsichtigte Beziehungstiefe und Konstellation sollte man Abstand nehmen und nichts übers Knie brechen weil Sehnsucht und Gefühle einen in irgendeine Beziehung einsaugen. Manchmal ist es besser auf Beziehungstiefe und Intimität zu verzichten als eine Beziehung zu leben, die eher belastet als bereichert.

Zitat von ****on:
Und wenn sich später herausstellt, dass wir nicht gut zueinander passen, entstehen nicht Destruktivität oder schwere seelische Belastungen. Warum könnte das passieren, erlebt habe ich es noch nicht?

Ich denke doch, dass diese Beziehungsprobleme sehr häufig entstehen besonders wenn es anfangs passte und durch eine Entwicklung es dann irgendwann nicht mehr passt. Aber wie oben gesagt verbinden sich oft auch nicht passende Menschen. Und statt an sich zu arbeiten und die Beziehung neu zu bewerten "arbeitet" man an der Beziehung was sehr oft bedeutet die Schuld für Probleme beim anderen zu suchen. Man vergisst dabei, dass man nur sich selber ändern kann und die Priorität die man einer Beziehung gibt, aber nie einen anderen Menschen. Dieser falsche Ansatz verursacht oft Leid, das vermeidbar wäre wenn die Bereitschaft größer wäre nicht oder nicht mehr passende Beziehungen einvernehmlich runter zu fahren und auf Abstand zu gehen oder zu desintensivieren.
******ore Frau
4.527 Beiträge
Ist da nicht nur die Chance und Gefahr gleichermaßen, in Unverbindlichkeit abzudriften?
Je größer die Bandbreite an sexuellen Vorlieben, desto spezieller die "Anforderungen" an den/die Partner, diese auszufüllen und die Konzentration auf diesen Bereich.
Dann lese ich von "polyamoren Spielbeziehungen" und denke oft, dass hier Leben inszeniert wird.
Das ist für mich oft hart an der Realität mit Alltag und Familie vorbei.
Und der richtige "Lerneffekt" stellt sich irgendwie auch nicht ein. Man ist zusammen, es passt nicht mehr, man arbeitet dran, man arbeitet sie ab, man trennt sich...
Ankommen, von da aus das Polykül erweitern um Menschen, die eine ähnliche innere Haltung schon haben, ob nun erlernt, oder immer schon dagewesen, das sehe ich sehr selten.
Mitfreude, Fülle bei wenigen Menschen und noch weniger Polykülen...
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*******lue Mann
1.289 Beiträge
Zitat von *******beth:
Dann lese ich von "polyamoren Spielbeziehungen" und denke oft, dass hier Leben inszeniert wird. Das ist für mich oft hart an der Realität mit Alltag und Familie vorbei.

Ich kenne auch das Gegenteil. Eine Ehefrau und Mutter von zwei Kindern hat niemals ihre sexuelle Erfüllung gefunden, niemals erfahren was sie wirklich erleben will und kennt sich gar nicht. Sie weiss aber, dass mit ihrem Mann nichts von dem geht was sie unbedingt erleben will. Sie liebt ihn aber und er sie. Als Frau jenseits von 40 lernt sie sich nun ganz neu kennen und baut Freundschaften auf die sie irgendwann auch zu einer Herzensbeziehung mit einem weiteren Partner führen werden, der ihr das geben kann was sie wirklich zu ihren Kindern bzw. Familie in ihrem Leben haben will. Das ist nicht Inszenierung sondern die Erfüllung eines Lebenstraums.
******ore Frau
4.527 Beiträge
Ja, wenn das ergänzend ist, macht es auch Sinn.
Aber ersetzend - und das nehme ich deutlich häufiger wahr- finde ich es realitätsfern.
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*******lue Mann
1.289 Beiträge
Zitat von *******beth:
Ja, wenn das ergänzend ist, macht es auch Sinn.

Ersetzend macht für mich auch keinen Sinn. Ich finde Polyamorie ist immer dann besonders erfüllend und harmonisch wenn die Partner komplimentäre Eigenschaften/Neigungen/Wünsche haben. Z.B. beim klassischen V-Polykül sind die Metapartner/innen keine Doubletten sondern ergänzen sich zu einer Beziehungsumgebung die größer und besser ist als die Einzelbeziehungen.
********er75 Mann
6.727 Beiträge
Was muss Polyamorie für mich beinhalten?

Zuallererst einmal Liebe, aber ach Offenheit, Ehrlichkeit, Achtsamkeit, und das Annehmen des Partners.
Das sind für mich die Grundsäulen jeglicher Beziehung.

Sexualität ist für mich grundsätzlich erstmal nicht bedingend für Polyamorie -oder für Liebe ganz allgemein- nötig.

Ich bin bei @*******lue, dass nicht alle Beziehungen gleichermaßen alle Neigungen erfüllen müssen, gerade bei bisexuellen Neigungen ist das auch garnicht möglich.
Bei mir ist mein BDSM sehr weit und breit gefächert, so dass es auch da schwierig wird es in einer Partnerschaft voll auszuleben.

Nichts desto trotz ist es für mich auch unabdingbar, dass meine Partnerinnen mich mit all meinen Neigungen und Facetten annehmen und lieben können, unabhängig davon, ob sie die Neigungen mit mir teilen, und mit mir Ausleben, oder nicht.
Das gleiche gilt für mich auch umgekehrt.
*******ata Frau
943 Beiträge
Zitat von *********ch72:
... was muss eures Erachtens eine Poly Amore Beziehung unbedingt beinhalten?

Praktisch: Wollen...

Ehrlichkeit, Aufmerksamkeit, SeinLassen und Abgrenzung...

Für mich ist es wichtig, praktischen Kontakt zu haben, Zeit mit meinen Lieblingsmenschen zu verbringen... Nicht nur in Form von "Specials", sondern auch mit Alltäglichem...

Für mich wichtige Aspekte sind tatsächlich das SeinLassen und das Abgrenzen... Nicht alles, was mich irgendwie störrt, muss zu einer Disskusion oder einer Veränderung führen, Menschen und Dinge kann mensch auch einfach mal SeinLassen und nicht alles, was sich in meinem Umfeld gerade so bewegt, hat etwas mit mir zu tun...
*******Sun Frau
100 Beiträge
Was muss Polyamorie für mich beinhalten?

Etwas, was monoamore Beziehungen für mich auch beinhalten sollten: Achtung, Zuneigung und Vertrauen.
Liebe - vielleicht ist das schon Liebe.

Dazu kommen Wohlwollen und Ehrlichkeit, sie sind für mich ebenso unabdingbar in polyamoren Beziehungen wie offene Kommunikation und Interesse am Gegenüber.
Mitfreude wäre wundervoll.
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