Die Frage zielt doch auf unsere Identität ab. Wenn du nicht weißt, wer du bist, wie willst du wissen was du willst?
Eine oder meine Identität muss nicht zwangsläufig einzigartig unter allen Menschen sein. Dass es eine solche Einzigartigkeit geben soll, erschließt sich mir nicht als Selbstverständlichkeit. Wie kommst du/ kommt ihr denn darauf?
Warum sollte man wissen müssen, was man will? Man kann doch auch einfach nur wollen oder seinen Willen zielgerichtet und bewusst einsetzen. Die Argumentation kann ich nicht nachvollziehen.
Mit anderen Worten wäre mein Leben entweder sinnlos, da beliebig.
Warum soll ein Leben sinnlos sein, weil es nicht einzigartig ist? Man kann hier noch unterscheiden zwischen einem absoluten und persönlichen Sinn. Also in der Art, dass ein absoluter Sinn z.B. ein von Gott gegebener ist und ein persönlicher Sinn einer, den ich mir selbst für mein Leben gebe. (Wobei sich in der atheistischen Sichtweise ja doch durchsetzt, dass jeder Sinn selbstgegeben ist.)
Dass es einen absoluten Sinn gibt
und dieser bedingt ist durch die Einzigartigkeit einer Identität, erscheint wiederum als vordefiniert und nicht selbstverständlich.
Oder mein Leben wäre eine Zeitspanne zum sinnlos dahinvegetieren, da auch das was wir tun, relativ belibig ist.
Selbst ohne absoluten Sinn kann man sein Leben "sinnvoll" und erfüllend gestalten. Beliebigkeit ist doch kein Beweis für eine Identität, nur weil einem der Gedanke nicht gefällt.
Aber wenn ich mir diese Frage nach dem "Wer bist du?" wirklich stelle, suche ich nach meiner Identität, und dann möchte ich mein Leben nicht mit Beliebigen vollstopfen, sondern ich möchte mit meinem "Werken" etwas ausdrücken.
Wie gesagt und gefragt: Wie kommst du darauf, dass es eine solche einzigartige Identität abseits des Wunschdenkens gibt? Warum sollten Werke und Leben ohne eine einzigartige Identität demzufolge ausdruckslos sein?
Das klingt alles so abwertend der "Sinnlosigkeit" gegenüber.
Und dann wünschte ich mir, das mein Tun Ausdruck meiner Identität ist. Aber dazu muß man ja erst wissen, wer man ist.........
Also das klingt schon alles sehr abstrakt und beliebig. Jedenfalls für mich. Anderen mag es da anders gehen. Das ist jetzt übrigens nicht in irgendeiner Art und Weise persönlich und abwertend gemeint. Ich stoße mich lediglich an der als solche empfundenen Abstraktion und Beliebigkeit der Wortwahl und Definitionen mit ihren Zusammenhängen.
Ich meine zu wissen, "wer" ich bin. Und mit meiner Antwort definiere ich mich als relativ, beliebig, zeitlich begrenzt. Was sich allerdings auch nicht so toll anfühlt und tendentiell den menschlichen Narzissmus leicht zu kränken vermag, das gebe ich zu.
Da mögen andere besser mit klar kommen.