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Verlustangst und der Umgang damit

*******1167 Mann
230 Beiträge
Themenersteller 
Verlustangst und der Umgang damit
Nachdem ich in einem anderen Thread über das Thema meiner größten Ängste geschrieben habe, kam das Thema "Verlustangst" wieder in mir hoch. Dies hat mich insbesondere im 2. Halbjahr 2023 schmerzhaft verfolgt und leider immer wieder eingeholt.

Hintergrund dabei war (und leider vermutlich auch latent im Hintergrund auch noch ist), dass ich ganz viele meiner Befürchungen in Bezug auf Ängste (inbesondere auf der Beziehungsebene) auf das Gefühl der Verlassenwerdends zurückführen kann. Es konkurriert mit dem zweiten heftigen Gefühl, nicht Wahr genommen zu werden. Nach meinem Empfinden liegen diese beiden furcheinflössenden Aspekte sehr nah beieinander, obwohl sie im Detail unterschiedliche Ausprägungen annehmen können.

Wenn ich mich jedoch auf das Gefühl des Verlassenwerdens konzentriere, kommen bei mir immer wieder folgende Fragen auf, die ich gerne in die Gruppe geben will:
• Was kann ich machen, damit dieses für mich so übermächtige Gefühl nicht Besitz von mir ergreift
• Welche Voraussetzungen kann ich schaffen, dass ich stabil bleibe, auch wenn meine Herrin sich anderen Männern zuwendet (bis in zu einer polyamoren Beziehungsform)
• Wie gehe ich mit dem korrespondierenden Gefühl der Eifersucht um, das in den Situationen sofort die Partnerschaft zur Angst des Verlassenwerdens sucht
• Ist das Fehlen dieser Angst ein Zeichen von zu wenig emotionaler Verbindung (die ggf. ansonsten schon das andere Extrem eine emotionalen Abhängigkeit beschreibt)
• Wie gehe ich mit dieser Verlustangst um, wenn ich in einer D/s-, 24/7- oder gar einer TPE-Beziehung lebe, in der so viel Vertrauen auf genau dieses nicht Verlassenwerdends gesetzt ist
Und die letzte Frage, die ich mir im Moment noch gar nicht stellen will, ist:
• wie ich damit umgehen könnte, tatsächlich verlassen zu werden

So, jetzt bin ich an der Stelle, an der ich mich in den letzten Wochen immer wieder befunden habe und versucht habe, meine emotionale Welt sortiert zu bekommen.

Habt Ihr Erfahrungen, Antworten, ähnliche Gefühle, Bestätigungen, Erfolgsstorys oder auch Hilfestellungen für mich?

Sicherlich gibt es die oben aufliegenden Antworten wie z.B.:
• Mach dir klar, dass Du als sklave/sub kein Anrecht auf Besitzansprüche hast
• Sprich mit Deiner Herrin, dass sie dir die Sicherheit schenkt, dass die Angst unbegründet ist
• Sei selbst stark und stelle dich auf deine eigenen Füsse
• ....

Tatsächlich sind mir viele dieser Dinge schon offenbar. Trotzdem kämpfe ich mit meinen inneren Dämonen, die mich oftmals nicht losgelassen haben. Daher würde ich gerne den Fokus eher auf Antworten zur "Selbstregulierung" mit ganz pragmatischen Ansätzen legen wollen, insbesondere auch deshalb, weil meine Madame aus meiner Sicht alles ihr Mögliche vollkommen richtig macht und ich auf der rationalen Ebene gar keiner dieser Ängste Raum geben müsste. Und doch schaffe ich es nicht, mich im Griff zu halten.

Um den Druck etwas raus zu nehmen möchte ich noch dazu stellen, dass ich diese Gefühle und diesen Thread in Erinnerung vergangener Erlebnisse (vor ein paar Wochen) geschrieben habe. In der Zwischenzeit bin ich sehr stabil geworden und die Ängst haben sich in den Hintergrund gerückt.

Ich danke meiner geliebten Madame dafür, dass sie mich durch diese Zeiten getragen hat und mir so viel Sicherheit geschenkt hat, dass ich diese Zeilen ohne Befürchtungen eines kurzfristigen Rückfalls verfassen konnte.

Madame's sklave severin
**********light Frau
1.404 Beiträge
Verlustängste und Eifersucht sind meiner Meinung nach immer gekoppelt. Ich lebe selbst in einer offenen Beziehung und mein Mann hatte genau damit zu kämpfen und erst als ihm bewusst wurde , dass er mich dann verliert wenn er mich einengt hat er sich von diesen Ketten befreien können.

Meine Fragen an dich:

Fühlst du dich geliebt?
Liebst du dich selbst?
Fühlst du dich geborgen und sicher?

Wenn nur eine der Fragen kein deutliches Ja als Antwort hat ist eine polyamore oder offene Beziehung nicht realisierbar.
Zweifel zerfressen und zerstören eine Bindung und zwar egal ob sie begründet oder unbegründet sind.

Nächste Fragen

Warum hast du Angst zu verlieren?
Weshalb bist du Eifersucht zerfressen?

Du kannst diese Dämonen nur bearbeiten wenn du dir bewusst bist woher diese Emotionen kommen.

Es kann an der fehlenden Verwurzelung als Kind liegen, dem frühen Verlust einer wichtigen Bezugsperson, Missbrauch von Seele oder Körper der zuvor dir widerfahren ist oder oder oder. Wenn es einen so tiefgründigen Ansatz hat, dann empfiehlt sich eine Therapie.

Bei meinem Mann war es einfach nur mangelndes Selbstbewusstsein. Er dachte man könne ihn leicht ersetzen. Erst als ich ihm zeigte, dass kein Mensch ersetzbar ist und ich ihn liebe weil er es ist, konnte er sich befreien. Das war aber ein Prozess über Jahre.
*******1167 Mann
230 Beiträge
Themenersteller 
@**********light

Ganz herzlichen Dank für die Reflexionsfragen und die klare Botschaften, wie es "nach einem Prozess über Jahre" gelingen kann.

Ich werde mir in Ruhe die Punkte nehmen und mich noch genauer durchforsten. Einige Dinge liegen natürlich oben auf und habe ich auch schon bearbeitet. Ein paar der Punke sind sicherlich hilfreiche Ansätze, denen ich nachgehen kann. Die Fragen sind so tiefgehend, dass ich sie im Moment nicht im Forum beantworten möchte. Dazu braucht es einige Zeit des Nachsprürens.

Auch wenn ich keine direkte Antworten darauf gebe, haben sie mich sehr bewegt.

Danke, danke, danke
**********light Frau
1.404 Beiträge
@*******1167 du brauchst die Antworten weder hier posten noch mir geben. Die Fragen sind rein als Hilfestellung von mir an dich gedacht. Wichtig ist nur, dass du die Antworten für dich kennst und dementsprechend handeln kannst.

Es kann nur niemand für dich das machen.
******dja Frau
989 Beiträge
Ich empfehle immer und überall bei solchen Dingen: sprich mit @*********hmidt

Die Ursache zu finden warum du diese Ängste hast ist die einzige Möglichkeit, sie zu bekämpfen. Wenn du nicht weißt wo sie her kommen, dann wirst du sie nie los!

Volker ist der absolute Vollprofi im Aufspüren von Ursachen emotionaler Eskalation. Er stellt immer die richtigen Fragen, damit du in die Selbstreflexion gehen kannst. Ev erkennst du deine Lebensumstände als nicht ideal für dich, auch das kann passieren. Aber dieses Risiko würde ich an deiner Stelle eingehen um dich selbst von deinen Angst-Fesseln zu befreien und mit gutem Gefühl jemandem den Schlüssel zu deinem Herzen aushändigen zu können ohne diese Person zu belasten und dich selbst dabei "aufzulösen".
*****lim Frau
3.029 Beiträge
Wenn deine Ängste so intensiv sind, wäre eine Therapie vielleicht wirklich der richtige Ansatz.

Ansonsten hilft natürlich Selbstreflexion, um zu ergründen, wo sie herkommen und sich mit den Ursachen zu befassen.

Mir hat das Bewusstsein geholfen, dass ich verlassen werde, wenn ich ihn weiter einenge und meine Ängste nicht in den Griff kriege. Und er hat mir dabei geholfen, indem er mir gezeigt hat, dass er mich liebt auf eine Art, die ich sehen und annehmen kann.
***_E Frau
823 Beiträge
Du hast viele sehr hilfreiche Antworten erhalten.
Ich habe selber sehr massiv mit verlustängsten und Eifersucht zu kämpfen aber nicht immer gleich stark und ich kenne die trigger die das noch stärker werden lassen.

Ich habe mich tatsächlich in therapeutische Behandlung begeben weil mich diese Ängste stark belastet haben und kann das grundsätzlich jedem empfehlen.
Neben der Reflexion über die Ursachen für diese Ängste ( Stichwort kindliche Prägung und Bindung ) hat mir geholfen herauszufinden welcher bindungstyp ich bin und die Auseinandersetzung mit den 5 sprachen der Liebe ( lässt sich aber tatsächlich auch auf andere Beziehungen/ Verbindungen adaptieren).
Und nachdem all das klar war:

Ich habe meinem Herren gesagt dass ich damit zu kämpfen habe und wenn die Angst hart reinkickt dann sage ich ihm das auch weil nur dann kann ich mit ihm die Realität prüfen und feststellen dass es keinen rationalen Grund gibt so zu fühlen.

Und kleiner aber sicherlich stumpfer Kommentar auf die Frage: was wenn ich tatsächlich verlassen werde?

Die Welt dreht sich weiter, es wird weh tun, aber du wirst leben, du wirst neue Wege gehen und dich weiterentwickeln weil alles was wir im Leben erleben uns wachsen und entwickeln lässt. Das gute genauso wie das schlechte, die Dinge die sich toll anfühlen genauso wie die schmerzhaften.
Du hörst nicht auf zu existieren nur weil diese Verbindung nicht mehr besteht.

E
*****a_A Frau
10.873 Beiträge
Gruppen-Mod 
@*******1167 ,
ich danke dir wirklich sehr für dieses Thema.
Ich bin eine, die unter Verlustangst leidet. Bei mir kommt das durch meine Vergangenheit, da mein erster Herr mit Verlustangst geführt hat. Sowas ist sehr schlimm, aber es hat sich bei mir fest gesetzt.
Mit den Jahren ist es zwar etwas besser geworden, aber so ganz habe ich das nicht lösen können.

Ich habe aber einen guten Weg damit gefunden bzw möchten meine Herrschaften, das ich über solche Gefühle spreche, sofort wenn sie aufkommen. Das hilft mir sehr damit umzugehen.
Ich werde mir mal Gedanken machen über dein Thema machen, was auch meines ist...
*********_79H Mann
885 Beiträge
Ich denke, dass diese Ängste völlig normal sind. Ich denke auch, dass du dich nicht seltsam fühlen musst, wenn du Angst vor Verlust, Nicht-Wahrnehmung und vor Poly hast.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dir helfen kann. Aber kann dir berichten, was mir geholfen hat.

Ich schätze die Arbeit nach dem Modell des inneren Familiensystems und habe durch die Arbeit viel wertvolle Sicherheiten gewonnen. https://lesen.amazon.de/kp/kshare?asin=B09ZPMFM29&id=kbcsunzzq5czxonl2cmbob527e&reshareId=0Z2M65F5X0CPQWDSDVZC&reshareChannel=system

Außerdem schätze ich die Arbeit mit Robert Betz.

Ich habe große Ängste hinter mir und tiefe Depressionen. Es war eine befreiende Erkenntnis, dass am Ende das Licht wartet.

Ein wichtiger Schlüssel ist sicherlich die Annahme und die Arbeit mit dem Herzen und dem Gefühl.

Ich denke aber auch, dass Poly nicht jedermann Sache ist und man gut in sich hineinhören sollte, ob es sich richtig anfühlt.

Fühl Dich umarmt!
****aja Frau
409 Beiträge
Ich habe ebenfalls mit Verlustängsten zu kämpfen, auch mit der verbundenen Eifersucht.

Was hat mir geholfen ?

Das mein Dom mir zeigt wie sehr er mich wertschätzt und liebt.
Er mehr Selbstwertgefühl aufgebaut hat und die sehr intensive Auseinandersetzung mit mir Selbst.
Wer bin ich ? Was macht mich aus ?
Was macht mich besonders ?
Etc …….
Und wenn man sich selbst mehr annimmt und wertgeschätzt, spürt man weniger Ängste.
Sie kommen manchmal abrupt immer wieder hoch und dann kann ich ein DramaLama sein 😂🙈 , aber es ist besser geworden.
Auch weil ich merke wie bereichernd und erfüllend der Sex oder auch Kontakt zu anderen Menschen ( Paare /Frauen ) sein kann.

Und dann noch ein anderer Gedanke :

Ich drei Kinder und liebe sie alle gleich viel , aber mit jedem habe ich eine andere Verbindung. Jedes meiner Kinder empfinde ich besonders , jeden auf seine Weise.
Und ich habe Angst. Angst sie durch Unfall , Krankheit oder anderes zu verlieren. Eine andere Verlustangst , aber da ……
Viele Eltern kennen diese permanente Sorge , die nicht jeden Tag gleich groß ist , von der ich mich nicht negativ beeinflussen lassen möchte ( Klammern)
Ich habe diese Angst wie auch die Angst meinen Dom zu verlieren……
Aber ich habe diese Angst akzeptiert!
Ich denke sie ist ein stückweit völlig normal , keiner möchte etwas verlieren , was er liebt.
Aber man muss natürlich versuchen , sich davon nicht allzu negativ beeinflussen zu lassen. Jedenfalls ist das mein Umgang damit.

Viele liebe Grüße an alle

Ich hoffe @*******1167 ich konnte dir etwas helfen

Kaja
*******1167 Mann
230 Beiträge
Themenersteller 
Es bewegt mich sehr, wie tiefgründig Ihr meinen Beitrag kommentiert habt und mir dadurch sehr viel Bestätigung, Kraft und Impulse geschenkt habt. Vieles davon bestätigt Dinge, die meine geliebte Madame und ich in den letzten Wochen schon umgesetzt haben. Einiges zeigt weitere Möglichkeiten auf, mich noch sicherer und belastbarer zu machen, als ich es jetzt schon bin. Und bestimmte Dinge sprechen mich eher nicht so an (aber das ist ja auch normal und gute so).

Ganz besonders beruhigt mich das Bild, dass ich nicht alleine bin mit meinen Empfindungen. Ich durfte erkennen, dass vielen von Euch einen Entwicklungsweg beschreiben, der gut und erfolgreich gegangen werden kann. Das bestätigt mein Bild/Vorhaben und die vielen Schritte, die auch ich in den letzten paar Wochen schon angefangen habe zu gehen.

@**********light
Wie schon erwähnt haben mich Ihre Fragen sehr angeregt, weiter zu denken. Auch das Thema „Selbstbewusstsein“, das einige andere von Euch ebenfalls als Schlüsselthema identifiziert haben, werde ich mir sehr genau anschauen. Spannend ist, dass ich von meiner Grundkonstitution ein sehr selbstbewusster Mensch bin, der im Leben steht. Und trotzdem gibt es Teilbereiche in meinem Leben, in dem offensichtlich diese Sicherheit noch etwas hinterherhinkt. Aber da es eben nur ein Teil meines Ganzen ist, schafft meine Madame mich immer wieder sehr schnell, durch das Lenken meines Blickes auf mich selbst, dieses Relativieren zu unterstützen.
Wie Sie am Ende erwähnt haben, brauche ich für mich einfach auch die Geduld, dass es ein Entwicklungsprozess ist, den ich nicht innerhalb von ein paar Wochen durchschreiten kann. Auch da haben meine Madame und ich in Gesprächen viele Optionen des Hineinwachsens durchgesprochen und uns vorgenommen, uns gemeinsam durch sie begleitet Zeit zu lassen.

@******dja
Danke für Ihren Tipp „Volker Schmidt“ zu kontaktieren. Tatsächlich habe ich durch mein Psychologiestudium und die Ausbildung zum Coach Einiges an Handwerkszeug im Koffer, die mir helfen, durch das Selbstcoachen weiterzukommen. Doch manchmal braucht es eine gute Reflexionsfläche.

@*****lim
Ja, das Thema des „Einengens“ und mögliche Reaktionen haben meine Madame und ich schon ganz früh zu Beginn unseres Kennenlernens ausgepackt. Ich bin selbst durch die Nähe zum Buddhismus ein Mensch, der eher im Hier und Jetzt lebt und „Anhaftung“ eher als Schwere empfindet. Daher kann ich so gut verstehen, was in diesem Zusammenhang bei einem Partner passieren könnte, wenn jemand anfängt zu Klammern. Da wir das schon sehr früh als potenzielle Stolperfalle identifiziert haben, können wir da auch gemeinsam sehr gut mit umgehen.

@***_E
Ich liebe das Buch „5 Sprachen der Liebe“. Dann werde ich das Buch mit dem Fokus dieses Themas noch einmal durcharbeiten. Das habe ich tatsächlich noch nicht transferiert. Schön, dass Du die Möglichkeit hast, mit Deinem Herrn ebenfalls offen über aufkommende Ängste zu sprechen. Das war bei meiner Madame und mir auch der große Schritt in die stabilisierende Richtung, in der ich mich zur Zeit befinde. Wir haben lange und intensive Gespräche geführt, in denen ich auslösende Situationen, Ängste und Trigger aufgezeigt habe und sie mich noch besser verstehen gelernt hat. Danach war es für uns beide sehr viel einfache, potenzielle Gefahrenquellen rechtzeitig zu identifizieren und dadurch nicht in den Strudel zu geraten. Sie konnte danach ganz anders mit meinen Dämonen umgehen. Wie immer hat sich bewahrheitet, Reden hilft immer.

@*****a_A
Ich habe zum Glück solche Erlebnisse in der Vergangenheit nicht bewusst wahrgenommen. Ich freue mich auf Deine weiteren Gedanken (für Dich und ggf. auch für mich, grins).

@*********_79H
Da ich in meiner Arbeit sehr viel mit systemischen Ansätzen umgehe, springt mich natürlich das Modell des inneren Familiensystems total an. Ähnlich wie bei der „Sprache der Liebe“ danke ich sehr für diesen Impuls, dort noch einmal genauer reinzuschauen. Danke auch für die Bestätigung, dass ich „normal“ bin. Das tut so gut. Und ja, der Weg wird über meine Gefühle gehen müssen, das wurde mich in den letzten Wochen und im Zusammensein mit meiner Madame sehr bewusst. Zum Glück ist Poly in unserer Beziehung nie ein wirkliches Thema gewesen. Daher betrifft mich dieses Feld erst mal nicht.

@****aja
Ja, genau das, was Du geschrieben hast, war auch für mich ein wahnsinnig stabilisierender Moment. Dass meine Madame mir auf unterschiedlichsten Ebenen deutlich gemacht hat, dass sie mich liebt und mich so will, wie ich bin. Ich glaube, dabei ist bei mir auch einer der Knoten geplatzt. In den darauffolgenden Wochen habe ich mich wieder offener annehmen und „fairer“ betrachten können. Dass sie mir dort diese Hilfe schenkt, ist ein unsagbarer Gewinn, den ich in vergangenen Beziehungen so noch nie erlebt habe. Was mich sehr angesprochen hat, ist den Blick auf das „Bereichern“ lenken. Dort habe ich noch gar nicht hingesehen. Ich freue mich auf diese Perspektive und bin, je länger ich darüber nachdenke, sogar ein bisschen neugierig geworden – danke dafür.

Ich danke Euch für Eure Unterstützung
Madame’s severin
*****a_A Frau
10.873 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das Gefühl der Verlustangst kommt bei mir vor allem auch nach oben, wenn ich Fehler mache. Also wenn ich von meinem Herrn zum Beispiel eine Aufgabe bekommen habe...und es nicht zu seine Zufriedenheit erledigen konnte, wenn mir halt Fehler passieren.
Wenn er dann wütend wird oder ärgerlich ist, sprich, wenn bei Ihm negative Gefühle hochkommen, die ICH verursacht habe...dann kriecht die Verlustangst nach oben. Manchmal so stark, das ich heimlich weinen muss.
Mir ist bewusst, das ich da übertrieben reagiere und ich kenne auch die Ursache. Eine Lösung habe ich noch nicht gefunden und ich befürchte, das ich das Gefühl der Verlustangst nie so ganz weg bekomme
****rna Frau
8.684 Beiträge
Manchmal holt sie einen ein und man steht der Verlustangst hilflos gegenüber...
********n_54 Mann
53 Beiträge
Zitat von *****a_A:
Das Gefühl der Verlustangst kommt bei mir vor allem auch nach oben, wenn ich Fehler mache. Also wenn ich von meinem Herrn zum Beispiel eine Aufgabe bekommen habe...und es nicht zu seine Zufriedenheit erledigen konnte, wenn mir halt Fehler passieren.
Wenn er dann wütend wird oder ärgerlich ist, sprich, wenn bei Ihm negative Gefühle hochkommen, die ICH verursacht habe...dann kriecht die Verlustangst nach oben. Manchmal so stark, das ich heimlich weinen muss.
Mir ist bewusst, das ich da übertrieben reagiere und ich kenne auch die Ursache. Eine Lösung habe ich noch nicht gefunden und ich befürchte, das ich das Gefühl der Verlustangst nie so ganz weg bekomme

Liebe Kajira,

ich schreibe dir aus der Sicht eines Doms. Vielleicht hilft dir und den anderen das:

Vorweg:

Eine hingebungsvolle Sub ist ein Geschenk des Universums an ihren Dom. Jeder gute Dom (ob weiblich oder männlich) weiß das und ist dankbar. Auch wenn wir das nicht immer offensichtlich zeigen. Aber zumindest durch unser Verhalten sollten wir das unter Beweis stellen.

Und jetzt kommen wir zu Fehlern:

Irren ist bekanntlich menschlich. Und auch Fehler sind menschlich und normal. Diese passieren jedem von uns, ob Sub oder Dom. Das sollte man nie vergessen.

Für Fehler gibt es Bestrafungen. Diese zeigen dir deinen Fehler auf und helfen dir dabei, diese (möglichst) nicht noch einmal zu machen.

Aber - und das sage ich noch einmal Aber, zu jeder Bestrafung gehört auch Vergeben und Vergessen.

Sonst ist es keine Bestrafung sondern Gewaltausübung.

Ich sage meinen Subs nach jeder Bestrafung, dass sie Sühne geleistet haben, ich ihnen vergebe und alles wieder gut ist. Natürlich mit einem Hinweis, dass die Sub es sich merken und den Fehler nicht wiederholen soll. Dadurch gebe ich meinen Subs Sicherheit und vermeide Verlustängste. Das eigentliche Thema hier. Ggf. gehe ich sogar noch einen Schritt weiter und lobe sie dafür, dass sie ihren Fehler erkannt / eingesehen und die gerechte Strafe widerstandslos ertragen haben. Dies ist meine Form des Respekts und der Anerkennung, welche ich schulde. Und meinen Subs schenke ich dadurch Vertrauen in mich und - was viel wichtiger ist - in sich selber.

Was tun bei Ängsten?

Ich arbeite mit Entspannungsübungen und Mantras:

Eine Übung ist, dass die Sub sich in die Nadu-Stellung begibt und zunächst 5-6mal tief durch die Nase in den Bauch einatmet, die Luft kurz anhält und langsam durch den Mund ausatmet. Hierbei konzentrieren sich die Gedanken darauf, ruhig zu werden und zu entspannen. Im Anschluss bleibe noch 1-2 Minuten ruhig sitzen und spüre, wie dein Körper entspannt.

Dann beginne mit einem Mantra (zB 10 Wiederholungen). Dieses könnte sein:

„Ich darf Fehler machen. Mein Herr bestraft mich dafür und durch meine Buße zeige ich ihm, dass es mir leid tut. Mein Herr vergibt mir meine Fehler und alles ist wieder gut.“

Anschließend bleibe noch 1-2 Minuten ruhig in der Position und spüre, wie das Mantra sich positiv auf deine Grundeinstellung auswirkt.

Das funktioniert mit anderen Mantras auch, zB bei Verlustängsten.

Durch die Übung wird dein Gehirn positiv stimuliert und bei häufiger Wiederholung neu programmiert.

Probiere es aus. Ich hoffe, es hilft auch dir / euch.

Zusätzlich solltest du deinen Herrn natürlich informieren und bitten, dir nach Fehlern zu verzeihen. Darauf hast du ein Anrecht! und es gehört zu jeder guten Reflexion, solche Punkte zu besprechen.

Ich gebe dir / euch meine 🌹
mit auf den Weg. Wann immer die Angst hochkommt, denke an meine Rose und damit an meine Worte und Übung.

Viel Erfolg bei der Umsetzung!

Gentleman 54
**********light Frau
1.404 Beiträge
Hinzufügen möchte ich als Dom noch zu meinem Vorredner, dass wenn wir einen Fehler begonnen haben, wir ihn eingestehen, ihn offen ansprechen und uns entschuldigen sowie mit dem Juwel besprechen, wie es zu unserem Fehler kam, wie wir ihn in Zukunft verhindern wollen und was wir als Wiedergutmachung tun können, um das Vertrauensverhältnis zu rehabilitieren.

Wie er geschrieben hat wir sind alle Menschen und machen Fehler, genau deshalb sollten wir Doms auf keinem hohen Ross sitzen.
*****a_A Frau
10.873 Beiträge
Gruppen-Mod 
@********n_54

Mit Sicherheit haben Sie das nicht so gemeint, aber wenn ich ehrlich bin, bekomme ich unangenehme Gefühle beim lesen Ihres Beitrages.

Zitat von ********n_54:
Durch die Übung wird dein Gehirn positiv stimuliert und bei häufiger Wiederholung neu programmiert.

Wenn bei mir etwas neu programmiert werden muss/sollte, wird das mein Herr wissen. Mir ist es untersagt, dies selbst zu tun.
Was Fehler angeht...die Verlustängste kommen WEIT davor...also bevor ich überhaupt Bestraft werde.
Wie ich schon beschrieben habe, kenne ich die Ursache..da hilft es mir nicht..wenn ich still atme usw.
****rna Frau
8.684 Beiträge
Kann mich nur anschließen, wenn jemand mein Gehirn "neu programmiert" ist das einzig und allein Recht des Herrn.

Bestimmt war das nicht so gemeint. Trotzdem gebe ich zu, ich war beim Lesen dermaßen angespannt
******dja Frau
989 Beiträge
Verlustangst betrifft nicht nur Subs. Auch mir ist dieses Gefühl nicht unbekannt.
Ich mag es nicht, arbeite ständig daran, manchmal hilfts, manchmal nicht.

Reden hilft.

Sie schüren oder bewusst damit spielen mag ich gar nicht.
********n_54 Mann
53 Beiträge
Zitat von *****a_A:
@********n_54

Mit Sicherheit haben Sie das nicht so gemeint, aber wenn ich ehrlich bin, bekomme ich unangenehme Gefühle beim lesen Ihres Beitrages.

Zitat von ********n_54:
Durch die Übung wird dein Gehirn positiv stimuliert und bei häufiger Wiederholung neu programmiert.

Wenn bei mir etwas neu programmiert werden muss/sollte, wird das mein Herr wissen. Mir ist es untersagt, dies selbst zu tun.
Was Fehler angeht...die Verlustängste kommen WEIT davor...also bevor ich überhaupt Bestraft werde.
Wie ich schon beschrieben habe, kenne ich die Ursache..da hilft es mir nicht..wenn ich still atme usw.

Dein Herr kann und muss dich anleiten. Die Veränderung von Gedanken kann nur jeder für sich - ggf. mit Hilfe - erreichen. Daher tut dein Herr gut daran, es dir zu gestatten.

Und ich meine positive Veränderungen der Gedanken. Davor sollte niemand Angst haben.

Die Bestrafung war ist nur ein Beispiel. Ich habe dieses gewählt, weil es im zitierten Text eine Kernaussage war. Es geht mit allen Gefühlen. Manchmal muss man aber mit Randbereichen beginnen und dringt dann von alleine zum Kern vor.

Hast du es ausprobiert?
Nicht nur einmal? Sondern über einen längeren Zeitraum?
Es wirkt!
*****a_A Frau
10.873 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die Sprache ist ein wichtiges Instrument. Wissen Sie gar nicht, was Ihre Art und Weise bewirkt??

Zitat von ********n_54:
Dein Herr kann und muss dich anleiten

Mein Herr MUSS gar nichts *g*

Zitat von ********n_54:
Daher tut dein Herr gut daran, es dir zu gestatten.

Mein Herr weiß selbst genau, was er mir gestattet, und was nicht..

Entschuldigung, aber Sie sind wirklich übergriffig
********n_54 Mann
53 Beiträge
Jeder hat seine Sicht der Dinge.
Belassen wir es dabei.
****rna Frau
8.684 Beiträge
Zitat von ********n_54:
Zitat von *****a_A:
@********n_54

Mit Sicherheit haben Sie das nicht so gemeint, aber wenn ich ehrlich bin, bekomme ich unangenehme Gefühle beim lesen Ihres Beitrages.

Zitat von ********n_54:
Durch die Übung wird dein Gehirn positiv stimuliert und bei häufiger Wiederholung neu programmiert.

Wenn bei mir etwas neu programmiert werden muss/sollte, wird das mein Herr wissen. Mir ist es untersagt, dies selbst zu tun.
Was Fehler angeht...die Verlustängste kommen WEIT davor...also bevor ich überhaupt Bestraft werde.
Wie ich schon beschrieben habe, kenne ich die Ursache..da hilft es mir nicht..wenn ich still atme usw.

Dein Herr kann und muss dich anleiten. Die Veränderung von Gedanken kann nur jeder für sich - ggf. mit Hilfe - erreichen. Daher tut dein Herr gut daran, es dir zu gestatten.

Und ich meine positive Veränderungen der Gedanken. Davor sollte niemand Angst haben.

Die Bestrafung war ist nur ein Beispiel. Ich habe dieses gewählt, weil es im zitierten Text eine Kernaussage war. Es geht mit allen Gefühlen. Manchmal muss man aber mit Randbereichen beginnen und dringt dann von alleine zum Kern vor.

Hast du es ausprobiert?
Nicht nur einmal? Sondern über einen längeren Zeitraum?
Es wirkt!

@********n_54
Icb empfinde Deine Worte sehr anmaßend. Der einzige der das Recht hat, einer Devota Vorschriften zu machen, ist der eigene Herr. Wie kann es sein, dass Du in Deinen Zeilen versuchst Kajira vorzuschreiben was sie wie tun soll. Nicht böse gemeint, aber ich empfinde Dein Verhalten als sehr übergriffig und würde wesentlich schärfer reagieren
*******1167 Mann
230 Beiträge
Themenersteller 
Guten Abend zusammen,
nachdem ich mich als Themensteller ein bisschen für den Verlauf des Threads mitverantwortlich fühle, würde ich mich freuen, wenn die Beiträge wieder auf den Inhalt zurück geführt werden.
Ich persönlich glaube, das viele Hinweise und Tipps gut gemeint sind. Ich erkenne auch einige Aspekte, die mir persönlich angesprochen haben.
Sofern sich jedoch eine persönliche Betroffenheit zeigt und diese geäußert wird, ist sie meines Erachtens zu respektieren.
Im Sinne von Rumi würde ich mir wünschen: "Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“
Ich wünsche eine gute und erholsame Nacht.
Madame's sklave severin
*****a_A Frau
10.873 Beiträge
Gruppen-Mod 
Mir kamen gerade Gedanken, das Verlustangst auch aus fehlendem Selbstwertgefühl entstehen kann.
Und wenn es tatsächlich so ist, wie man ein Selbstwertgefühl steigern kann?
*****lim Frau
3.029 Beiträge
Natürlich entsteht Verlustangst auch aus mangelndem Selbstwert. Und den kann man steigern, indem man Erfolge hat in Bereichen, die einem wichtig sind. Dauert aber und ist nicht immer einfach.
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