Verlustangst und der Umgang damit
Nachdem ich in einem anderen Thread über das Thema meiner größten Ängste geschrieben habe, kam das Thema "Verlustangst" wieder in mir hoch. Dies hat mich insbesondere im 2. Halbjahr 2023 schmerzhaft verfolgt und leider immer wieder eingeholt.Hintergrund dabei war (und leider vermutlich auch latent im Hintergrund auch noch ist), dass ich ganz viele meiner Befürchungen in Bezug auf Ängste (inbesondere auf der Beziehungsebene) auf das Gefühl der Verlassenwerdends zurückführen kann. Es konkurriert mit dem zweiten heftigen Gefühl, nicht Wahr genommen zu werden. Nach meinem Empfinden liegen diese beiden furcheinflössenden Aspekte sehr nah beieinander, obwohl sie im Detail unterschiedliche Ausprägungen annehmen können.
Wenn ich mich jedoch auf das Gefühl des Verlassenwerdens konzentriere, kommen bei mir immer wieder folgende Fragen auf, die ich gerne in die Gruppe geben will:
• Was kann ich machen, damit dieses für mich so übermächtige Gefühl nicht Besitz von mir ergreift
• Welche Voraussetzungen kann ich schaffen, dass ich stabil bleibe, auch wenn meine Herrin sich anderen Männern zuwendet (bis in zu einer polyamoren Beziehungsform)
• Wie gehe ich mit dem korrespondierenden Gefühl der Eifersucht um, das in den Situationen sofort die Partnerschaft zur Angst des Verlassenwerdens sucht
• Ist das Fehlen dieser Angst ein Zeichen von zu wenig emotionaler Verbindung (die ggf. ansonsten schon das andere Extrem eine emotionalen Abhängigkeit beschreibt)
• Wie gehe ich mit dieser Verlustangst um, wenn ich in einer D/s-, 24/7- oder gar einer TPE-Beziehung lebe, in der so viel Vertrauen auf genau dieses nicht Verlassenwerdends gesetzt ist
Und die letzte Frage, die ich mir im Moment noch gar nicht stellen will, ist:
• wie ich damit umgehen könnte, tatsächlich verlassen zu werden
So, jetzt bin ich an der Stelle, an der ich mich in den letzten Wochen immer wieder befunden habe und versucht habe, meine emotionale Welt sortiert zu bekommen.
Habt Ihr Erfahrungen, Antworten, ähnliche Gefühle, Bestätigungen, Erfolgsstorys oder auch Hilfestellungen für mich?
Sicherlich gibt es die oben aufliegenden Antworten wie z.B.:
• Mach dir klar, dass Du als sklave/sub kein Anrecht auf Besitzansprüche hast
• Sprich mit Deiner Herrin, dass sie dir die Sicherheit schenkt, dass die Angst unbegründet ist
• Sei selbst stark und stelle dich auf deine eigenen Füsse
• ....
Tatsächlich sind mir viele dieser Dinge schon offenbar. Trotzdem kämpfe ich mit meinen inneren Dämonen, die mich oftmals nicht losgelassen haben. Daher würde ich gerne den Fokus eher auf Antworten zur "Selbstregulierung" mit ganz pragmatischen Ansätzen legen wollen, insbesondere auch deshalb, weil meine Madame aus meiner Sicht alles ihr Mögliche vollkommen richtig macht und ich auf der rationalen Ebene gar keiner dieser Ängste Raum geben müsste. Und doch schaffe ich es nicht, mich im Griff zu halten.
Um den Druck etwas raus zu nehmen möchte ich noch dazu stellen, dass ich diese Gefühle und diesen Thread in Erinnerung vergangener Erlebnisse (vor ein paar Wochen) geschrieben habe. In der Zwischenzeit bin ich sehr stabil geworden und die Ängst haben sich in den Hintergrund gerückt.
Ich danke meiner geliebten Madame dafür, dass sie mich durch diese Zeiten getragen hat und mir so viel Sicherheit geschenkt hat, dass ich diese Zeilen ohne Befürchtungen eines kurzfristigen Rückfalls verfassen konnte.
Madame's sklave severin