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Körperbild und Kunst

*******me90 Frau
616 Beiträge
Themenersteller 
Körperbild und Kunst
Hallo in die Runde,

ich möchte ein Thema eröffnen, das mir persönlich sehr am Herzen liegt. Viele viele Jahre habe ich meinen eigenen Körper sehr verachtet. Ich spürte ihn nur dann, wenn er schmerzte und selbst dann versuchte ich noch, die Signale zu verdrängen. Hinzu kam, dass ich beispielsweise meine Brüste extrem ablehnte. Ich hielt sie seit der Pubertät für „zu klein“, immer wieder kamen Gedanken an eine Brustvergrößerung auf. Dann kam das Skin Picking hinzu. Über meine Figur hörte ich mir aus meinem nächsten Umfeld oft abfällige, ekelhafte Kommentare an wie „Auf deinen Rippen kann man Klavier spielen“ oder „Du siehst aus wie ausm K//Z“. Heute weiß ich, dass viel Neid und Missgunst auf mich projiziert wurden. Da auch in meiner Herkunftsfamilie absolut kein Wort über Sex und die Menstruation gesprochen wurde, wurden die Medien schnell zum Ersatz für meine Fragen und Selbstzweifel. Ich war ein leichtes Opfer für die „Du hast auszusehen wie eine Barbie“-Industrie.

Dank intensiver Arbeit hat sich mein Körperbild komplett verändert. Aus Selbstablehnung wurde Selbstliebe. Kein „Ich mag meinen Körper überwiegend“, sondern „Ich liebe meinen Körper“. Um mein Körperbild ins Positive und Liebevolle zu drehen, halfen mir neben vielen Kursen, Workshops, Gesprächen etc. insbesondere künstlerische Projekte. Und diese sollen hier vorgestellt werden.

Wenn ihr also fotografische, malerische, zeichnerische u. ä. Projekte kennt, die sich wertschätzend mit dem menschlichen Körper (und gern auch dem Altern) auseinandersetzen, wäre es doch toll, diese hier vorzustellen. Schreibt gern dazu, was euch das Projekt bedeutet und wobei es euch vielleicht sogar geholfen hat. Passt bei einzelnen Werken bitte mit dem Urheberrecht auf; Links zu Webseiten können gern angegeben werden.

„“Leib“ oder “Leben“ stellt sich nicht als Alternative. Ohne Leib kein Leben, aber ohne Lebendigkeit auch keine leibliche Existenz, die den Menschen offen mit der Welt in Berührung und seine Potenziale zur Entfaltung bringt. Leben ist körperliches Berührtsein mit all den ambivalenten Folgen, die das nach sich zieht.“ (Keil, 2017, S. 141).

Quelle:
Keil, A. (2017): Wenn die Organe ihr Schweigen brechen und die Seele streikt. Krankheit und Gesundheit neu denken. 2. Auflage. Goldmann.
Eine Bank in der Leipziger Innenstadt
*******me90 Frau
616 Beiträge
Themenersteller 
The Nu Project
Ich starte einfach mal mit dem amerikanischen Fotoprojekt „The Nu Project“, das mir besonders 2019 enorm geholfen hat, als ich das Projekt entdeckte. Matt Blum und Katy Kessler fotografierten auf der ganzen Welt Frauen in ihrer häuslichen Umgebung. Das Besondere: Sie verzichteten auf Make-up und starke Fotobearbeitung. Sie fotografierten also echte, natürliche, nackte Frauen. Sensible und unglaublich kraftvolle Bilder, die für mich eine tiefe Bedeutung haben. Als ich mir die Bildergalerien damals online ansah, dachte ich irgendwann: Wer hat eigentlich das Recht, festzulegen, was schön ist und was nicht??

Bei Interesse ist hier der Link zum Fotoprojekt: https://thenuproject.com/galleries
(Sucht man online nach dem Projekt, sind weitere Fotos zu finden.)
****ba Frau
3.657 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ein tolles Thema, vielen Dank dafür liebe @*******me90

Ich mag im Moment eine Videoserie von StyleLikeU sehr gerne. Dabei geht es im Interviews mit Männern, Was ihre Kleidung für sie bedeutet, wann sie sich verletzlich fühlen. Dabei werden sehr persönliche Geschichten geteilt und Stück für Stück die Kleidung abgelegt.

https://www.youtube.com/@*******keU1/videos
*******me90 Frau
616 Beiträge
Themenersteller 
The Vulva Gallery
Die niederländische Künstlerin Hilde Sam Atalanta zeigt mit ihren Vulva-Portraits, wie vielfältig die Vulva ist. Die Bildvorlagen senden ihr (Trans)Frauen aus der ganzen Welt zu. Über Instagram hat sie eine weltweite Community aufgebaut, in der sich Frauen (und natürlich auch Männer) austauschen, Fragen stellen und unvoreingenommen schauen können. Es berührt mich immer wieder aufs Neue, zu lesen, wie viele Frauen mit dem Aussehen ihrer Vulva hadern.

Hilde setzt mit ihren Bildern also auch ein wichtiges Zeichen gegen schädliche "Schönheitsideale", sie stärkt mit ihrer Arbeit den eigenen Selbstwert und sie sendet die so wichtige Botschaft aus: "Du bist ok." Mittlerweile gibt es hin und wieder Ausstellungen, auch in Deutschland. So hatte ich Gelegenheit, Ende Januar 2023 Hildes Werke in Berlin zu sehen.

Auf ihrer Webseite https://www.thevulvagallery.com/ sind viele Bilder zu sehen und Texte zu lesen, in denen die Frauen erzählen, welches Verhältnis sie zu ihrer Vulva haben. Auf Instagram findet man die Vulva-Gallery unter dem Benutzernamen @**e.vulva.gallery.
****ba Frau
3.657 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich habe gerade zum ersten Mal davon gelesen, dass Frauen mit ihrem Menstruationsblut malen und wie dies ihr Verhältnis zu ihrer Menstruation verändert.
Kleine Warnung: der Artikel enthält Fotos von mit Menstruationsblut gemalten Bildern.

https://philippmag.de/interview-malen-mit-menstruationsblut-motologie-studentin-berichtet-von-ihrer-masterarbeit
*******me90 Frau
616 Beiträge
Themenersteller 
@****ba Ich hatte von Februar bis April 2019 einen Tantrakurs in Leipzig besucht und durfte dank des Kurses ganz unterschiedliche Menschen kennenlernen. Und so hörte ich damals auch erstmals davon, dass einige Frauen mit ihrem Menstruationsblut malten. Ich war zunächst völlig überfordert *xd*.
*******me90 Frau
616 Beiträge
Themenersteller 
Das Tor ins Leben
Bereits 2007 brachte Grit Scholz den Fotoband "Das Tor ins Leben" heraus. Über glückliche Umwege kam ich dank eines für mich sehr wichtigen Tantrakurses, den ich von Februar bis April 2019 in Leipzig besuchte, mit der Arbeit von Grit in Kontakt. Einige Teilnehmerinnen aus dem Kurs, darunter ich, hatten uns für einen Abend gezielt zum "Yoni-Gucken" verabredet. Und so hatte eine der Frauen das Buch "Das Tor ins Leben" dabei, damit wir auf diesem Wege einfach erstmal nur neugierig schauen und unseren ganz unterschiedlichen Empfindungen wertungsfrei Raum geben konnten.

Grit Scholz selbst schreibt in ihrem ausführlichen Vorwort: "Es soll die Schönheit, Vielfältigkeit und Einzigartigkeit der Yoni gezeigt werden. Die Großartigkeit der Schöpfung und die Achtung vor dem Wunder "Leben", sind der Hintergrund des Buches. Dieses Buchprojekt möchte Frauen in ihren Prozessen der Selbstfindung und Selbsterkenntnis unterstützen. Männer laden wir ein, mit einem respektvollen und offenen Blick genau hinzusehen und durch die Art der Darstellung die Möglichkeit zu nutzen, wertfrei und neugierig betrachten zu können." (Scholz, 2007, S. 5).

Dafür nutzt Grit Fotos und Fotomontagen, sie bezieht Naturbilder und die Malerei mit ein. Frei von Pornographie und Obszönität wird so behutsam ein Raum für neugieriges Schauen und Selbstreflexion im eigenen Tempo geöffnet.

Quelle: Scholz, G. (2007): Das Tor ins Leben. LebensGut-Verlag.
Schon etwas älter, Oktober 2021
****ba Frau
3.657 Beiträge
Gruppen-Mod 
Gerade zum 1. Mal von dieser Ausstellung gehört und für spannend befunden:
Gender + Photography, bis 12.1.2024


*******me90 Frau
616 Beiträge
Themenersteller 
@****ba Was für ein wundervoller Tipp! Wie schade, dass ich nicht hinfahren kann, spannend hört es sich definitiv an!
*******me90 Frau
616 Beiträge
Themenersteller 
Intimate Bodycast
Wie gern würde ich an dieser Stelle einen Abdruck von mir zeigen, aber es hat sich leider noch nicht ergeben *g*. Der Göttinger Künstler Jonas Berlin nimmt Gipsabdrücke vorrangig von Vulven und Penissen. Ursprünglich dank Instagram entdeckt, beeindruckten mich sofort die Sorgfalt, Professionalität, Sensibilität und offensichtliche Wertschätzung gegenüber dem Körper, die für mich aus Jonas‘ Werken sprechen.

Dabei berührt mich auch seine behutsame Präsentationsweise. Auf Bildern sind die fertigen Abdrücke z. B. in passenden Rahmen oder einzeln stehend, umgeben von Blumen und/oder Kerzen zu sehen. Ästhetik, Stil und Respekt spiegeln sich also auch hier wider. Der Fokus liegt klar darauf, Einzigartigkeit sinnlich UND sensibel zu zeigen; eine Gratwanderung, die man erstmal meistern muss.

Jonas und Intimate Bodycast sind entweder auf Instagram unter dem Benutzernamen @*****ate.bodycast oder, ein deutlich kürzerer Weg *gg*, hier auf Joy unter @*********bdcst zu finden.
****ba Frau
3.657 Beiträge
Gruppen-Mod 
Den ersten Beitrag dieser Serie finde ich sehr interessant (1:25 - 7:50)
die Hamburger Künstlerin und Autorin Moshtari Hilal und Ihr Buch Hässlichkeit.



Die Künstlerin hat auch einen Internetauftritt: https://www.moshtari.de/selected-work-1/
*******me90 Frau
616 Beiträge
Themenersteller 
@****ba Danke für die wundervolle Doku!! *blumenschenk*

"Hässlich ist man aufgrund seines Verhaltens" - *genau*
*******me90 Frau
616 Beiträge
Themenersteller 
Kat Shaw
Mit der britischen Künstlerin Kat Shaw mag ich ein wildes Frauenherz vorstellen. Ihre Bilder feiern die Weiblichkeit und den weiblichen Körper in all seinen schönen Formen. Farbenfroh, kraftvoll, zutiefst wertschätzend stemmt sie sich mit ihren Werken gegen Schönheits“ideale“ und Perfektionismus. Grundlage ihrer Bilder sind reale Frauen, die ihr beispielsweise in ihren Workshops Modell stehen oder Fotos zusenden. Auf Instagram teilt sie gelegentlich das Feedback der Frauen und jedes Mal geht es mir zu Herzen. Frauen, die mitunter tief verinnerlicht haben, „fett“ und/oder „hässlich“ zu sein, weil sie nicht 90/60/90 entsprechen. Eine herzliche Powerfrau!

Zu finden sind ihre Bilder zum Beispiel auf Instagram unter dem Benutzernamen @*********tist oder auf ihrer Webseite http://www.katshaw.art/

"eine frau auf
dem weg in ihre freiheit,
schmeißt alles über bord,
was ihr jemals gesagt wurde,
was von wert ist. sie erfindet
ihren eigenen wert.
ihre eigene kostbarkeit.
doch dazu muss sie ihren stolz
durchschauen, ihre
bedürftigkeit und auch ihren
hochmut. sie muss sich
sich selbst stellen und
sehen, wer bin ich, wenn
alles, was mir etwas bedeutet,
wegfällt? wer bin ich dann?

und dann beugt sie sich
zum gebet. verbindet sich
mit der tiefe ihres seins und
lässt sich von der natur
neu einkleiden... zarter,
weicher, verletzlicher als
je zuvor, erstrahlt sie dann
in einem neuen kleid,
das sich wahrhaftigkeit
nennt.
"

Auszug aus dem Gedicht "medizinfrau" von Verena Maria Rottmar/Moksha Devi (S. 317-320)

Quelle:
Rottmar, V. (2018): Die Seelenflüsterin. Wild Woman Poetry by Moksha Devi. Twentysix.
red
*******tee Frau
7.154 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******me90:
Wie gern würde ich an dieser Stelle einen Abdruck von mir zeigen, aber es hat sich leider noch nicht ergeben *g*. Der Göttinger Künstler Jonas Berlin nimmt Gipsabdrücke vorrangig von Vulven und Penissen. Ursprünglich dank Instagram entdeckt, beeindruckten mich sofort die Sorgfalt, Professionalität, Sensibilität und offensichtliche Wertschätzung gegenüber dem Körper, die für mich aus Jonas‘ Werken sprechen.

liebe @*******me90
habe mich noch nicht wirklich mit diesem Thema auseinander gesetzt, find ich aber spannend. In Frankfurt gibt es auch einen Künstler der Gipsabdrucke von der Vulva macht. Irgendwie finde ich dieses Thema sehr spannend.
Wenn es jedoch im spirituellen Rhamen geschehen würde, hätte es für mich, einen enormen Mehrwert, das fände ich noch schöner, also als Verehrungsritual der Vulva, der Frau oder des Lingams und des Mannes im Tantrischen Sinn.

Danke für deine Inspiration. *herz*
*******me90 Frau
616 Beiträge
Themenersteller 
@*******tee Was für eine schöne Anregung. Einen Abdruck könnte man z. B. während eines (Kurs)Abschlussrituals machen; ich hatte 2019 meinen ersten längeren Tantrakurs besucht und könnte mir das in einem solchen Rahmen gut vorstellen *blume*
****ba Frau
3.657 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *******me90:
Kat Shaw
Wow, tolle Bilder. Eine wunderschöne Art, Körper und Energie einer Person in einem Bild zu verbinden.

Vielen Dank liebe @*******me90 für den Tipp.
red
*******tee Frau
7.154 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wow, diese Künstlerin ist sehr interessant und inspirierend, danke @*******me90
*******me90 Frau
616 Beiträge
Themenersteller 
@****ba
@*******tee

Da freue ich mich natürlich, dass euch die Bilder von Kat gefallen! *blume* *blume*
*******me90 Frau
616 Beiträge
Themenersteller 
Die Yoni im Wandel der Zeit
Juhu, ein weiteres Skulpturenprojekt, welches die Schönheit der Vulva zeigt! Vor einigen Tagen hatte ich das Projekt beim Stöbern durch das Joy-Forum entdeckt. Ich war so begeistert, dass ich Andy sofort anschrieb, ihm von diesem Thread und der Gruppe erzählte und fragte, ob ich ihn hier vorstellen darf. Ich durfte *happy* .

Andy (@*******ANDY) lädt (Trans)Frauen ab 50 Jahren zu einer Abformung von der eigenen Vulva ein. Sich dem Alterungsprozess bewusst und sensibel zu nähern, berührt mich sehr. Denn in der bereits vorgestellten Vulva-Gallery von Hilde Atalanta sind vor allem Bilder und Texte von (Trans)Frauen ab 18 bis ca. 40 zu finden. Es kommt leider nur selten vor, dass sich auch eine ältere Frau vorstellt, was ich persönlich schade finde.

Bei Interesse sind auf seiner Joy-Homepage „Yoni Casting 50+ Projekt“ alle Informationen zu finden. Für die Teilnehmerinnen entstehen keine Kosten, es braucht lediglich Neugier und Offenheit. Den fertigen Abdruck erhält die Teilnehmerin nach Fertigstellung. Ich wäre gern schon 50, dann könnte ich daran teilnehmen *ggg*.

Wenn die Frau ihren Körper nicht kennt und nicht weiß, wie sie ihre weibliche Energie ausdehnen kann, wird sie beim Sex automatisch nur reduzierte, begrenzte Erfahrungen machen können – und damit auch in der Liebe!“ (Richardson, 2019, S. 16).

Quelle:
Richardson, D. (2019): Zeit für Weiblichkeit. Der tantrische Orgasmus der Frau. 19. Auflage. Innenwelt.
*******me90 Frau
616 Beiträge
Themenersteller 
Ich habe mir selbst ein Geschenk gemacht und meine Vulva zeichnen lassen *happy*

Ich bin begeistert vom Ergebnis. Die Kohlezeichnung (nach einer Fotovorlage) wirkt so plastisch, dass sie fast wie ein Schwarzweiß-Bild aussieht. Die tolle Künstlerin ist Sandy Seifferth und hier auch unter dem Benutzernamen Highpassion3 zu finden. Sie hat im Forum auch einen eigenen Thread, wo sie die Möglichkeit anbietet, sich von ihr zeichnen zu lassen (Persönliche Aktbilder in Kohle – Euer Moment als Kunst). So hatte ich sie gefunden.

Eine herzliche, professionelle Zusammenarbeit und mittlerweile hat sie mich schon zwei Mal gezeichnet *blume*
Bild ist FSK18
*******me90 Frau
616 Beiträge
Themenersteller 
Ganz aktuell gibt es im Joy-Magazin einen interessanten Erfahrungsbericht über eine Vulva-Abformung (falls ihr ihn nicht auch schon entdeckt habt *gg*):

Eine Form von Schönheit
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