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JOY - Poeten - Gazette

*******inde Frau
41.763 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
JOY - Poeten - Gazette
Liebe JOY-Poeten,

diesen Thread möchten wir gemeinsam mit euch gestalten. *g*

Jeden 2. Sonntag wird es ein neues Thema geben, sodass ihr einen Monat Zeit für euer Werk habt.
Dieses Thema kann mal sehr eng gefasst sein, ein anderes mal aber in Form eines einzelnen Wortes sehr viel Spielraum für eure Kreativität lassen.

Gerne könnt auch ihr ein Thema einreichen, wir bitten diesbezüglich allerdings um Kontaktaufnahme mit uns Moderatoren in Vorfeld.
Schreibt uns direkt an bzw. können Basis-Mitglied hier JOY-Poeten: Melde - Stelle eine kurze Info hinterlassen und wir werden mit euch in Kontakt treten.


Zu dem Thema könnt ihr ein journalistisches Werk verfassen, in Form:
• eines Artikel
• eines Bericht
• einem Feuilleton
• einer Kolumne
• eines Kommentar
• einer Nachricht
• einer Reportage

Die Definition bzw. wesentlichen Merkmale dieser Schreibformate könnt ihr in unserem Lexikon nachlesen JOY-Poeten: Lexikon der Schreibformate



Wir sind gespannt, wie ihr eure journalistischen Werke aufarbeiten werdet und wir hier zu *les* bekommen.

Wir wünschen euch viel Spaß und freuen uns auf die gemeinsame Thread-Gestaltung mit euch.


LG
Euer Mod-Team




Update 11.12.2017
Ein neues Thema für die Gazette wird es jetzt im 14-tägigen Abstand geben (statt wöchentlich)

*******inde Frau
41.763 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Freitag 29.09.2017
Das Thema für diese Woche lautet:

Wildtiere in der (Groß)Stadt


Was fällt euch zu dem Thema ein?


Hier einige Möglichkeiten der Umsetzung, die keine Anspruch auf Vollständigkeit erhebt
• Recherche zu dem Thema
• Erfahrungsbericht
• eigene Gedanken zu dem Thema
• ….
*******inde Frau
41.763 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Der Fuchs in der Großstadt

Es ist noch früh am Morgen, ich sitze noch nicht vollkommen wach an der Haltestelle und warte auf den Bus. Mein müder Blick wandert zufällig auf die andere Straßenseite. Reinecke Fuchs ist auf seinem morgendlichen Rundgang.

Es ist ein wunderschönes Tier. Sein Fell im schönen rotbraun ist glänzend. Keiner von diesen struppig und zerrupft aussehenden Exemplaren, die auch hier in der Gegend anzutreffen sind.

Er bleibt stehen, schaut zu mir herüber und wir blicken uns beide in die Augen. Vorsichtig öffne ich meine Handtasche und angele nach dem Handy. Ich klappe es auf, gehe in den Kamera-Modus und nehme den Fuchs in den Sucher. Im selben Augenblick setzt er seinen Weg im Trab fort und ich erwische ihn nur halb und leider auch unscharf.

Wir haben ihn auch schon öfter durch unseren Garten streichen sehen. Meist benutzt er dann den Gartenweg, er will sich wohl keine feuchten Pfoten auf der nassen Wiese holen.

Da wir in unmittelbarer Nähe des Waldes wohnen, begegnet man hier nicht nur den Füchsen, sondern auch ab und zu einem Wildschwein. Besonders in der kalten Jahreszeit ziehen sie in ihrer Rotte durch die Straßen und zerfetzen die gelben Säcke auf der Suche nach Fressbarem.


Der Fuchs in der Großstadt

"Grace"
"Grace" ist eine Schäfer-Mix-Hündin von ca. 11 Jahren - also schon sehr alt. Am 21.9. ist sie nach einem Zusammenstoß mit einem Radfahrer in Panik davongelaufen, mit einer 10 m langen Schleppleine. Am 24.9. wurde sie zuletzt gesehen - hier bei mir. Ich wohne in einem ehemaligen Klinikgelände am Rande der Stadt, im ehemaligen Schwesternwohnheim. Um mich rum nur Grün: Park, Kleingärten, die Ruinen der ehemaligen Klinik. Es ist idyllisch hier und ruhig. Wer hier rauszieht, will seine Ruhe haben - ausser Ruhe und Grün gibt es nämlich nichts hier. Urban geht anders.

Und hier ist Grace entlaufen. An den Bäumen, den Strassenlampen, an der Bushaltestelle hat ihre Familie Zettel angebracht. Ganz alleine ist sie hier. Sie tut auch nix, ist sehr scheu, beißt nicht. Man soll bitte auf die Schleppleine treten, eine Funknummer anrufen oder die Polizei. Bitte, bitte. Ganz alleine ist sie hier draussen.

Ab und an hört man hier Schüsse. Hinter den Parks und Gärten, wo die Jagd ruht, und die Rehe manchmal bis vor den Balkon kommen, ist Wald. Dort ruht die Jagd nicht und streunende Hunde werden erschossen. Das ist gut und richtig so.

Grace könnte also auch schon erschossen worden sein. Ihre Schleppleine könnte sich verhakt haben irgendwo und wenn sie es nicht geschafft hat, die Leine durchzunagen, ist sie schlicht verhungert oder verdurstet.

Die verzweifelten Zettel ihrer Familie sehe ich jedesmal, wenn ich zum Bus gehe oder mit dem Fahrrad rausfahre.

Seit dem 21.9. ist Grace ganz alleine da draussen.
"Grace II"
Ich bin krank, habe mir einen grippalen Infekt eingefangen - "Wenn Männer einen Schnupfen kriegen - mit dem Aufwand an Getue kriegen Frauen Kinder." (Tucholsky ... und biologisch bin ich halt mal Mann, auch wenn's um Schnupfen geht.)

Deswegen bin ich heute an diesem regnerischen Tag nicht auf's Fahrrad gestiegen, sondern mit dem ÖPNV zur Einkaufstour und das war irgendwo auch ein Stück Glück, weil: an der Bushaltestelle lag auf dem Boden einer dieser Zettel von der Familie von Grace, über den mit Edding geschrieben war: "Wieder zuhause - Danke an alle !"

Ich habe den Zettel mitgenommen, mit dem phönchen photographiert - aber bin zu doof, ihn hier "geuploadet" zu kriegen ... pffft.

Grace hat überlebt, eine Woche lang ganz alleine da draussen, ist gefunden worden, zu ihrer Familie zurückgebracht worden.

Das Leben schreibt eben nicht nur die besten Geschichten, sondern manchmal auch gute Geschichten mit happy end !
**********gosto Frau
16.058 Beiträge
Wildtiere in der (Groß)Stadt
Immer mehr Wildtiere erobern deutsche Städte. Während Kassel als Waschbären-Hauptstadt Europas gilt, tummeln sich rund 3000 Wildschweine im Großraum Berlin. Der einst so scheue Steinmarder ist längst zum Hausmarder geworden, Kaninchen bilden Kolonien auf Verkehrsinseln vielbefahrener Straßen und Stockenten brüten auf Balkonen.

Während viele ländliche Regionen von der industrialisierten Landwirtschaft mit ihrer Monokultur geprägt sind, finden anpassungsfähige Wildtierarten in den Städten genügend Nahrung, sichere Verstecke und geschützte Kinderstuben.

Stadtvögel, besonders Amseln und Stare, haben sich an den höheren Geräuschpegel angepasst und imitieren Klingeltöne von Handys. Eine Berliner Künstlerin baut Schutzräume für Wildtiere: Weidenkokons für Waschbären und Schutzräume für Fische in städtischen Gewässern.

Das Phänomen "Wildtiere in der Stadt" ist international. Ende September wurde eine Foto-Ausstellung im Stadthaus in Ulm eröffnet. Sie zeigt Graureiher auf dem Fischmarkt in Amsterdam, die gravitätisch die Einkaufsmeile entlang stolzieren. In der japanischen Stadt Nara leben 1200 Sika-Hirsche. Sie gelten in der shintoistischen Religion als heilig und bewegen sich weitgehend ungestört im städtischen Getriebe.

Wissenschaftlichen Prognosen zufolge wird die Zahl der Tiere in den Städten in Zukunft noch zunehmen. Hier gehe es vielen mittlerweile besser als auf dem Land. Das große Futterangebot sei dafür entscheidend.

Quellen:
http://www.geo.de/natur/tier … -wildtiere-erobern-die-stadt
http://www.kika.de/erde-an-z … ngsinfos/wilde-tiere100.html
http://www.swp.de/ulm/lokale … e-in-der-stadt-15811743.html
Rehe in der Psychiatrie
Ich wohne im Meusdorf, einem kleinen, lange eingemeindeten Dörfchen am Südostrand von Leipzig. Auch die Bebauung hat Meusdorf schon lange eingefangen. Meusdorf besteht eigentlich hauptsächlich aus Siedlungshäusern und ein paar Blocks sowie der Endhaltestelle der "Tram 15". Aber wenn die Leipziger "Meusdorf" hören, kriegen sie das Grausen, weil hier ist der große Knast und nebendran die alte städtische Psychiatrie. "Meusdorf" - das heißt: Knast & Klapse. Und deswegen will keiner hier hin, weil's ja schließlich auch noch JWD ist. Kein Supermarkt, keine Kneipe, kein "Fidschi" weit und breit - nicht mal n Döner gibt's hier. Und deswegen kann man hier für sehr wenig Geld sehr angenehm und ruhig und "mitten im Grünen" wohnen, wenn einen die Nachbarschaft von Knast und Klapse nicht stört. Es gibt noch hinter der Klapse eine idyllische kleine Wohnsiedlung, die zu DDR-Zeiten für die Angestellten der Klinik gebaut wurde. Da wohne ich, im ehemaligen Schwesternwohnheim, einem "Block". Das man so angenehm im "Block" wohnen kann, hätte ich nie gedacht. Mein Balkon geht nach Süden - zum alten Park der Psychiatrie raus und es ist total ruhig hier im Haus - wer hier rauszieht, will seine Ruhe haben. Oft kommt es mir vor, als wäre ich ganz alleine in diesem Haus mit 200 Wohnungen ... Glück gehabt !

Nur zur Bushaltestelle muß man halt so 700 m laufen - das ist für Leipziger Verhältnisse enorm viel. Aber es läuft sich schön durch den Park und die ehemalige Psychiatrie. Die steht nämlich - bis auf die Forensik, wo die Frauenaufschlitzer sitzen - leer. Die wunderschönen wilhelminischen Gebäude gammeln langsam vor sich hin, werden aber überwacht und die Wege in Schuß gehalten - die Forensik sorgt für Ordnung hier. Und für die Sicherheit sorgt der Knast, wo die normalen Mörder sitzen. Ruhiger, sauberer und sicherer für lau - das gibt's in Leipzig jedenfalls nicht. Und dieses herrliche "lost place" ist auch als Fotomotiv sehr beliebt. Fast jeden Tag sieht man hier irgendwelche "shootings" und dieser Tage hat sich auch ein Filmteam hier eingenistet - keine Ahnung, was sie hier drehen, wahrscheinlich "Zombie 33 1/2" oder so.

Ja - und letzten Herbst bin ich hier mal frühmorgens noch in der Dunkelheit zum Bus, noch halb im Schlaf und biege da so gähnend um ne Ecke - und da stehe ich doch mitten in einem Rudel von etwa 15 Rehen, wirklich mittendrinn, die Rehe so im Halbkreis um mich rum, schreckstarr, nur zwei, drei Meter von mir weg und glotzen mich an. Das war schon so ein Anblick ... so nahe war ich noch nie an wilden Rehen gewesen und dann gleich so viele ... aber ich wollte ja zum Bus. Ich hab einfach in die Hände geklatscht. Da sind die Rehe wieder aufgewacht und ein paar gemütliche Sprünge zur Seite - nicht etwa ganz abgehauen, sondern nur so vom Weg runter. Sie haben dann noch kurz geguckt, wie ich weitergegangen bin, aber dann wieder angefangen zu äsen. Es gibt viele Kastanien und Eichen hier. Ich hab sie wohl beim Frühstück gestört.

Man sieht sie öfters hier, die Rehe. Der Park geht in ein Waldgebiet über, wo gejagdt wird. Die Schüsse hört man. Aber hier im Wohngebiet, auch noch "zwischen Knast und Klapse", da ruht die Jagd und hier sind sie sicher. Und sie wissen auch, daß die Anwohner ihnen nix tun. Und deswegen gibt es hier in Leipzig eben auch: Rehe in der Psychiatrie.
*******inde Frau
41.763 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Freitag 06.10.2017
Vielen Dank für eure Beiträge zu dem Thema Wildtiere in der (Groß)Stadt *blume*


Das Thema für diese Woche lautet:

Weihnachtsgebäck im Supermarkt
oder die wartenden Schokoladenmänner


Nun sind wir gespannt, was ihr zu dem Thema beizutragen habt *g*


LG
maj
*****e_M Frau
8.378 Beiträge
Geht auch ne Kurzgeschichte?
*******inde Frau
41.763 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
*****e_M:
Geht auch ne Kurzgeschichte?

Na klar
*****e_M Frau
8.378 Beiträge
VOM LEBEN, STERBEN UND DEM SCHOKO BANG
Zum zweiten Mal bin ich heute am Briefkasten. Nicht dass ich eine bestimmte Sendung erwarte, nein, die pure Langeweile treibt mich.

Seit ich das Geigenspiel aufgeben musste fühle ich mich oft unnütz, kaputt, malade.

Was soll noch passieren in meinem Leben? Immer wieder diese Frage.
Niedergang, Ende, Trauer, Hoffnungslosigkeit - gerade wird kräftig gestorben ringsum.

Karlheinz erst vor 3 Monaten. Ich habe nichts von seiner Krankheit gewusst. Niemand wusste es. Er, der lebenslange Seelenpartner ist einfach weg.

Oder Martin, probt eben noch mit dem Chor Brahms Requiem, schwärmt wahrhaftig von der Verherrlichung des Todes und zündet sich am nächsten Tag mitten auf einem Feld selbst an.
Aus die Maus.

Auch die SMS "Ich möchte mich von Dir verabschieden Du Liebe, werde in den nächsten Wochen sterben. Der Kontakt zu Dir gab mir viel" irritierte.

Kein Name, nur eine Telefonnummer. Würde ich nicht von Zeit zu Zeit meine Kontakte gnadenlos aussortieren und löschen, ich wüsste wer mir seinen Tod ankündigte. Aber so kam ich über eine nebulöse Vermutung nicht hinaus.

War er es, der Mann, der bei Aldi Ludwigshafen sein Auto vollpackte, vom Käse bis zu den Servietten, um dann in Südfrankreich die Urlaubskasse zu schonen? Was habe ich ihn verspottet!

Oder ein Doktor der Philosophie, der nach einem Blowjob einfach so aus dem Haus rannte und mir später unter Tränen gestand, er könne Nähe nicht aushalten, sie verursache regelmässiges Gefühlschaos.
Vieles lässt sich nicht mehr klären.

Was ist nur mit mir los? Zwischen Hochmut und Depression stolpere ich durch diesen Tag. Gut ist das nicht für mich. Auch nicht das ewige Verdrängen oder die Tendenz mich an allen Problemen vorbei zu lavieren.

Ich beschliesse mit einem starken Kaffee Energien zu tanken. Robusta trinke ich in letzter Zeit häufig. Diese Bohne hat bis zu dreimal soviel Koffein wie Arabica. Das haut voll rein und mein Caffee doppio wird zum sestuplo. Die Wirkung tritt nach ca 30 Minuten ein und hält lange vor.

Häufig schnappe ich mir dann meinen Mantel und gehe ziellos durch die Stadt. Aber eben,
als ich den letzten dickflüssig-süssen Tropfen aus der Tasse schlürfe, summt mein Phone.

Es ist Claus per whatsapp.

'Schoko Bang! Haste Lust?'

Claus, auch so ein Todeskandidat. Nein, ich wäre nicht überrascht seinen Tod als Zeitungsmeldung beim Frühstück zu erfahren.
'Werbetexter am Andreaskreuz an Trüffelpastete erstickt.'

Was meinte er nun mit Schoko Bang?

Vielleicht lässt sich meine Langeweile durch ein Telefonat etwas unterbrechen. Doch da klingt schon ein mehrfaches 'Halleluja' und ich nehme das Gespräch an.

"Ey, Babettinchen! Alles frisch? Habe so ne Vision. Will mal was Neues beim Jahresendzeitfest machen. Kreativ halt, kennste ja. Sowas Einmaliges, was absolut Abgefahrenes. Aber nicht ganz so versaut wie die letzten Jahre. Ey, Babettinchen, sagst ja gar nix, biste noch da?"

Klar war ich noch da, aber seine Worttiraden lassen sich besser ertragen wenn sie einfach erstmal frei fliessen.

"Jo, klar bin ich da. Versteh immer nur Bahnhof. Was willste mir nu sagen?"

"Babettinchen, ich sags ma ganz direkt. Plane nen Schoko Bang."

"Schoko Bang? Was soll das sein?"

"Ey, Babettinchen, das is doch klar. Schokolade und zack bumm Bang. Muss ich Dir da was erklären. Bang, hat was von Gang Bang."

"Du meinst Ficken mit Schokolade? Klingt nach einer bescheuerten Idee."

"Stopp, nee, da biste aufm Holzweg. Ich stell mir da mit dir was ganz anderes vor."


"Mit mir? Du spinnst! Du weisst seit damals, als wir übereinander herfielen, Backstage beim Hosen- Konzert, ist auch bei uns beiden tote Hose. Da läuft nix. Anderes erotisches Profil, capito?"

Er lacht sein umwerfend tiefes Clauslachen....

"Mach mal halblang und lass mich erzählen.
Schau, überall stehen diese Schokofiguren rum. Nikolaus, Engel and all the others.
Jeder hat sie, keiner will sie. Lass uns deshalb viele einschmelzen. In einem grossen Topf, 1000 Schokofiguren verflüssigen zu einer sämigen, schlüpfrigen Masse.

Und dann tauchst du da ein, 30 Grad, heisser wirds nicht. Du tauchst also ein und dein ganzer Luxuskörper ist zartbitter braun überzogen.

Der Jonathan und die anderen Kunstakrobaten werden dich anschliessend auf eine grosse Leinwand legen. Und dann wird das unglaubliche passieren.
Dein Luxuskörper hinterlässt Spuren. Brüste, Schenkel, Haare, Hüften, einfach alles wird sich schokoladig ausbreiten."

"Was redest Du! Was soll dieser Quatsch, wer braucht ein Schokoladenbild?"

"Ey, wer brauchte eine Fettecke?"

Jonathan hat vor, das Bild sofort in einem Glaskasten zu sichern."

"Totale Scheisse, das interessiert niemand! Ausserdem könnte er das auch mit Farbe machen."

"Nee, geht nicht. Schokolade verändert sich und Veränderung ist das Ziel des Projektes.

Kennst ja den alten Jonny und seinen Kunstbegriff, der sieht darin auch immer ne Metapher. Politisch isses. Braun verändert sich. Im Idealfall verschwindet braun, sagt er."

"Aber warum läuft das Ganze bei Dir in der Provinz?"

"Babettinchen, kennst mich doch. Es ist mein Baby. Jonathan darf es umsetzen. Die Idee könnte richtungsweisend sein. Neuer Kunststil, vielleicht Clausismus.
Und das ganze mit Santa-Claus-Figuren. Ist doch der Burner, oder?"

"Typisch für dich, du dekadenter Egomane. Aber daß er da mitmacht wundert mich schon. Scheint auch käuflich zu sein!"

"So läufts doch überall im System und die sich als Kritiker ausgeben, verdienen meist genau mit dem Gegenteil ne goldene Nase.

Wenn du magst schrubben wir dich alle danach wieder sauber. Oder knabbern dich frei oder peitschen dir die Schokokrümmel vom Wams....
Was meinste? Biste dabei?"

"Du.... du.... äh, ich muss nachdenken. Kann ich jetzt so nicht sagen, melde mich morgen, geht doch noch, oder?"


"Klar, Babettinchen, melde dich morgen! Aber wehe du versteckst dich hinter Pseudoterminen. Ich will dich dabei haben! Es gibt kein Nein."

"Okay, bis morgen. Machs gut!"

Ich starre auf das Display. 23 Minuten Claus im Ohr.

Ein unmöglicher Typ. Hatte damals mit der ersten Ralph-Lauren-Kampagne seinen Durchbruch. Lebt immer auf der Überholspur. Ist seit einiger Zeit etwas anstrengend. Aber dennoch sehr spannend und das war schliesslich immer mein Kriterium bei der Männerauswahl.

Claus, Clausismus, Clausilium, Clausia, Santa Claus, Nikolaus, Schokoklaus... mein Kopf schwirrt.

Ich muss an die Luft, ziehe den Mantel über und gehe aus dem Haus.
Zwei Ecken weiter, durch die Zentralstrasse direkt zum Brupbacherplatz.
Cleo ist hoffentlich im Studio. Bestimmt, es brennt Licht. Bin scharf auf den schokobraunen Catsuit.
Vermutlich ein echt gutes Übungsteil für die neue Rolle.

Was ist nun mit meiner Hoffnungslosigkeit? Langeweile?

Schwachsinn!

Schokoladenbrüste, Hammer! Und schon habe ich die Plastiktitten vor Augen, die ich gestern im Schauspiel Zürich sah.

Ich muss grinsen und drücke mit der flachen Hand den Klingelknopf.
*****one Frau
13.323 Beiträge
Gruppen-Mod 
Freitag, 13.10.2017
Wieder ist eine Woche rum.
Das neue Thema:

Windig, windiger, Sturm!!!


euer Mod-Team
*******inde Frau
41.763 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Freitag 20.10.2017
Das Thema für die kommende Woche lautet ....

Sturm Xavier


Wir freuen uns auf eure Texte *g*


Euer
Mod-Team
*******inde Frau
41.763 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Es war Donnerstag der 5. Oktober 2017 als ich kurz nach halb vier die Arztpraxis betrat und mich auf eine längere Wartezeit einstellte, da ich keinen festen Termin mehr bekommen hatte und der Arztbesuch nicht aufzuschieben war. Gegen viertel nach vier erhob ich den Kopf, denn meine Nase steckte in einem Buch und blickte durch das Fenster nach draußen, als einige wartende Mitpatienten sich über den aufkommenden Wind unterhielten. Auf der Straße und dem Bürgersteig wirbelten die Blätter tanzend über den Asphalt. Nach wenigen Minuten war der Spuk vorbei.

Etwa zwanzig Minuten später verließ ich den Behandlungsraum, zog meine Jacke über, verabschiedete mich von den Sprechstundenhilfen sowie den anderen Patienten und trat hinaus ins Freie. Auf dem Weg zum Auto boten sich einige kleinere abgebrochene Zweige und herumliegendes Laub einen eher friedlichen Ausgang des mächtigen Sturms.

Spontan entschloss ich mich nicht den gewohnten Weg nach Hause zu nehmen, da dieser mich an der Autobahnauf- und -abfahrt vorbeiführte, es dort um die Zeit regelmäßig staute und nahm einen kleinen Umweg am U-Bahnhof vorbei in Kauf, dafür rollte dort der Verkehr.

Als ich den U-Bahnhof hinter mir gelassen hatte, wurde die Fahrbahn in jede Richtung dreispurig, wobei der rechte Streifen parkenden Autos zur Verfügung steht. Die beiden Fahrtrichtungen sind durch einen begrünten Mittelstreifen mit einem hohen Bordstein voneinander getrennt.

Auf Höhe der Bibliothek auf der gegenüberliegenden Straßenseite war ein Baum umgestürzt, hatte einen Wagen unter sich begraben und ragte über zweieinhalb Fahrspuren. Die meisten Autofahrer wendeten über den Mittelstreifen, um einen anderen Weg zu fahren, denn der umgestürzte Baum ragte bis in die Lücke des Mittelstreifen, die als Wendemöglichkeit diente. Ich hätte nicht über den Mittelstreifen gewendet, dass hätte mir wahrscheinlich den Unterboden ramponiert.

Einige ganz Ungeduldige zwängten sich an dem umgestürzten Baum vorbei, wobei sie mit dem halben Auto über den Mittelstreifen fahren mussten - manch einer kennt halt nur einen Weg und der muss es sein - und das im Zeitalter von Navi's und googleMaps.

Ich fuhr bis zur nächsten Kreuzung, bog links ab und fand eine Lücke im Park-Streifen der ÖNVP-Betriebshaltestelle. Ich lief die etwa hundert Meter bis zum umgestürzten Baum, zog die kleine Kompakte aus der Handtasche machte einige Fotos und begab mich wieder zum Auto.

In zehn Minuten wirst du zu Hause sein, dachte ich so bei mir. Dachte ich …. das dicke Ende sollte noch kommen.

Ich stieg ins Auto, fuhr rückwärts aus der Parklücke, auf die Straße und bog an der Kreuzung links ab, vorbei an den letzten Häusern und Berlin's ältester Gaststätte „Alter Fritz“, bevor mich das letzte Stück durch den Berliner Forst führte. Am „Alten Fritzen“ nochmal links abgebogen, die Haus-Baum-grenze passiert, gefolgt von einer Rechtskurve, vor der es zu vermehrter Bremserei kam und kurz nach der Kurve der Verkehr zum Stillstand kam.

Nach etwa einer halben Stunde schickte ich meiner Familie eine SMS mit der Info, wo ich mich befand und alles gut sei und der Anmerkung, dass es bestimmt nicht mehr lange dauern würde. Kurze Zeit später stieg ich aus dem Wagen, zündete mir eine Zigarette an und versuchte irgendetwas im weiteren Straßenverlauf zu erkennen. Die Feuerwehr hatte die Straße weiträumig abgesperrt und ihre Motorsägen leisteten unermüdlich ihre Arbeit.

Nachdem ich meinen Nikotinspiegel aufgefüllt hatte, setzte ich mich wieder ins Auto, da zerrte der Wind wenigstens nicht an Kleidung und Haaren.

Irgendwann sah ich in den Rückspiegel und sah, wie aus der letzten Nebenstraße - die links in der Rechtskurve abging, etwa hundert Meter zurückliegend - mit einer Flatterleine abgesperrt ein Rettungswagen und Löschfahrzeug herauskamen.
Erst viel später erfuhr ich, dass dort in der Nebenstraße die bis dahin eher unbekannte Reporterin vom Baum erschlagen wurde, wie man den großzügigen Medien-Berichten entnehmen konnte.

Ich hatte etwa eine Stunde gewartet, als ich die JOY-Benachrichtigung auf meinem Handy empfing und in der Vorschau sah, dass meine Freundin fragte, wie es uns denn so ergangen sei. Da im Wald der Handy-Empfang miserabel ist und teilweise ganz fehlt, schrieb schickte ich ihr eine Nachricht über meinen Email-Account …. das funktioniert in dieser Gegend wesentlich besser, wie eine Webseite aufrufen.
Kurz darauf klingelte mein Handy und besagte Freundin wurde mir auf dem Display angezeigt. Von Berichten her kannte sie den schlechten Empfang im Wald schon und erlebte ihn nun live, denn gelegentlich verstanden wir nur Wortfetzen.

Wir tauschten uns kurz über die aktuelle Situation aus. Auf meine Nachfrage, ob ich wenden sollte um einen Umweg zu fahren, bekam negativ ich eine negative Antwort, denn sie hatte sich die Webseite mit der momentanen Verkehrslage aufgerufen und da wurde die Umgebung weitläufig mit rot angezeigt.

Inzwischen waren eineinhalb Stunden vergangen und ich stieg erneut aus dem Auto, um mir noch ein wenig Nikotin zuzuführen. Diesmal schloss ich den Wagen ab und schlenderte in Richtung der Absperrung. Da ich nicht zu den üblichen Gaffern zähle und die Arbeiten auch nicht behindern wollte, fotografierte ich mit Zoom aus der Entfernung, doch die Auswirkungen waren gut erkennbar.

Fast zwei Stunden stand ich nun schon im Wald, als ich sah, wie die Blaulichter der Feuerwehr sich entfernten und sendet voller Freude eine SMS an meine Familie mit der Info, das ich bald zu Hause würde. Mittlerweile verspürte ich nämlich einen mächtigen Druck in der Blasengegend. Doch es sollte nicht sein, denn erneut vernahm ich das Geräusch der Motorsägen.

Nach etwa zwanzig Minuten rutsche ich auf dem Fahrersitz unruhig hin und her, der Blasendruck wurde allmählich unerträglich. Ich blickte durch Fenster hinaus und sah, dass die abendliche Dämmerung schon eingesetzt hatte.
Ich stieg aus dem Auto, schloss es ab, schaute mich um und begab mich hinter die Büsche am Straßenrand. Da Xavier ganze Arbeit geleitet hatte und sich kaum noch ein Blatt an den Büschen befand, ging ich etwas tiefer in den abschüssigen Wald hinein.
Schnell die Leggings runter, sich Erleichterung verschafft, Leggings wieder hoch …. alles innerhalb einer Minute.

Ich steckte mir eine Zigarette an und schlenderte zurück zum Auto. Inzwischen war ich mächtig durchgefroren - ich bin ja keine Umwelt-Sau und lass den Motor laufen, um den Wagen zu heizen - und verspürte ein flaues Gefühl in der Magengegend …. etwas Essbares wäre jetzt nicht verkehrt gewesen.
Nachdem ich wieder hinter dem Lenkrad Platz genommen hatte, simste ich mal wieder mit meiner Familie und fragte an, ob ich auf dem Heimweg beim Kroaten anhalten solle, da gibt es die Gerichte auch außer Haus …. wenn es denn mal irgendwann weiter gehen sollte. Der Vorschlag fand großen Anklang.

Es war inzwischen ganz dunkel draußen geworden, Laternen gab es auf der Straßen durch den Wald nicht. Ich spielte gerade Canasta auf dem Handy - das verbrauchte nicht so viel Energie, denn der Akku neigte sich langsam dem Ende zu und zum Laden über das Auto hätte ich den Motor anstellen müssen - als auf einmal Scheinwerferlicht entgegenkommender Fahrzeuge die Umgebung erhellten. Ich blickte erst zur Uhr - drei Stunden - und dann nach draußen und sah die beiden Doppeldecker-Busse des ÖPNV, die am anderen Ende der Aufräumarbeiten die Fahrbahn abgesperrt hatten, wie ich bei meinem Erkundungsgang bemerkt hatte.
Langsam setzte sich die Auto-Kolonne vor mir und Bewegung und ich atmete auf …. doch die Odyssee sollte für diesen Tag noch nicht beendet sein.

Normalerweise bog ich an der Gabelung im Wald links ab …. normalerweise. Aus der Ferne sah ich schon das rot-weiß-gestreifte Absperrband, im faden Lichtschein der einsamen Laterne und Ampelanlage im Wind flattern. Langsam fuhr ich auf die Kreuzung zu, als mich links zwei Fahrzeuge des Technischen Hilfswerk überholten und sich anschickten in die abgesperrte Straße zu fahren - da schienen wohl noch einige Aufräumarbeiten anzustehen. So fuhr ich an der Gabelung geradeaus, was mir einen Umweg von drei Kilometern bescherte.
Die Straße sollte noch für weitere fünf Tage gesperrt bleiben.

In der Dunkelheit und spärlichen Straßenbeleuchtung ließen sich schon einige Schäden und deren Auswirkungen des Sturms erahnen, doch das ganze Ausmaß war erst am nächsten Tag bei Tageslicht zu erkennen.

Ich fuhr die letzte Hauptstraße entlang, als ich in der Nebenstraße immer näher kam, du zu mir nach Hause führte. Einen kurzen Moment überlegte ich, ob ich abbiegen sollte …. aber nur einen kurzen Moment, denn mein Magen machte sich in diesem Augenblick lautstark bemerkbar.

Ich musste über einige Nebenstraßen fahren, da sich weiter vorne auf der Hauptstraße eine Baustellen mit Absperrung in beide Fahrrichtungen befand. So gelangte ich von hinten herum in die Seitenstraße, die sich auf der einen Seite des Eckgrundstücks verlief, auf dem sich das kroatische Restaurant befand. Allerdings kam ich nicht sehr weit, den ein umgestürzter Baum bedeckte querliegend die komplette Fahrbahn und hatte dabei ein Auto unter sich begraben. Doch ich war erstaunt, denn ich hätte mit schlimmeren Schäden gerechnet …. am nächsten Vormittag konnte ich nur eine kleine Beule hinten links ausmachen.

Ich musste nicht lange auf unser Essen warten, auch wenn ich vorher nicht angerufen hatte - die Pfannen scheinen immer heiß zu sein. Mir wurde noch ein Schnaps angeboten, doch ich lehnte dankend ab.
Während ich auf unser Essen wartete hörte ich, wie andere Gäste sich lautstark unterhielten und erfuhr dadurch, dass wenden und den sieben Kilometer langen Umweg nehmen auch nichts gebracht hätten - eine Dame ist die Strecke gefahren und hat zweieinhalb Stunden gebraucht, da auch hier erst die Straßen von umgestürzten Bäumen freigeräumt werden mussten.

Nach Hause fuhr ich über andere Nebenstraßen, wie auf dem Weg zum Restaurant. Was ich so in der Dunkelheit wahrnehmen konnte, hatte hier der Sturm noch mehr gewütet, wie auf den Hauptstraßen.

Eine Kiefer war in etwa sieben Meter Höhe abgebrochen, hing quer über der Straße und hatte noch das Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite getroffen. Wo nun lang?
Ich wollte nicht noch mehr Umwege in Kauf nehmen, wer weiß wie es in den anderen Nebenstraßen aussieht und ich wollte endlich nach Hause. So überlegte und schaute ich, wie ich am besten weiter voran kommen könnte. Doch diesmal sollte mir das Glück hold gewogen sein.

Einen Vorteil haben diese kleinen Nebenstraßen ja: sie haben eine breitere Fahrspur und links sowie rechts daneben ist noch reichlich Platz zu den Grundstücken mit Ihren Zäunen, sodass dort genug Fläche zum Parken ist ohne den Verkehr zu beeinträchtigen.
Der Platz zwischen Baum und Grundstück auf der betroffenen Seite war so breit, dass ich dort zwischendurch fahren könnte.

Kurz vor halb neun stieg ich vor unserem Grundstück aus dem Wagen, schnappte meine Tasche sowie die beiden Tüten mit heißen kroatischen Spezialitäten, verschloss das Fahrzeug, ging durch das Gartentor, den Weg nach hinten, öffnete die Haustür und war endlich im warmen zu Hause angekommen.

Sofort machten sich die schon in Lauerstellung stehenden hungrigen Mäuler über das mitgebrachte Essen her.
Irgendwie war es ein merkwürdiges Gefühl: eigentlich wollte ich nur mal schnell zum Arzt und kaum war ich von diesem zurück, war es auch schon bald Zeit ins Bett zu verschwinden.

Am nächsten Vormittag habe ich mich mit meiner kleinen Kompakten auf den Weg gemacht um einige Impressionen die Sturm Xavier hinterlassen hatte, mit der Kamera einzufangen.




Der Text mit Bildern kann auf meiner Homeage Homepage "Sturm Xavier" von Sommerwinde gelesen und besichtigt werden.
*****one Frau
13.323 Beiträge
Gruppen-Mod 
Freitag 27.10.2017
Neues Thema!

Halloween - Mythos, Kult oder Kommerz?


Viel Spass wünscht

euer Mod- Team
*****one Frau
13.323 Beiträge
Gruppen-Mod 
Helloween mit Überzuckerung
Helloween mit Überzuckerung

Seit mein jüngstes Kind aus dem Haus ist gibt es auch kein Helloween mehr. Also kein wochenlanges Suchen nach Verkleidungen und Schminke, kein Basteln von Dekorationen und auch keine Hexenpizza mit grün eingefärbtem Käse.
Die Wohngegend gibt es auch nicht her, dass nach Einbruch der Dunkelheit Kinderscharen die Klingeln putzen und kleine Gaben einfordern.
Kurz und gut- ich hatte Helloween gar nicht mehr auf dem Schirm.
Irgendwann war ich einige Tage bei einem guten Freund. Lange, ausgefüllte Tage mit viel Programm..
Es wurde Abend am 31.10. und meinem Freund fiel so gegen 16 Uhr ein, dass er noch gar nichts für Helloween besorgt hätte. Ich schaute verdutzt und fragte, ob er allen Ernstes mit mir auf eine Party gehen wolle.
Nein, wollte er nicht. Aber er erzählte mir, dass immer ganz viele Kinder bei ihm klingeln und es gibt dann kleine Tütchen mit Leckereien.
Lachend merkte ich an, dass so ein Einkauf in Brandenburg wegen des Feiertages eher schwierig geworden wäre und wir brachen zum nächsten Supermarkt auf.
Ich staunte über die Mengen an Süßkram, die in seinem Korb landeten.
„ Sag mal, kommen so viele Kinder?“
„Ja, es sind immer so 12 mindestens.“
Gut, dann macht das Sinn mit den Gummibärchen, Schokoriegeln, Lollies und was da noch war.
Wieder in der Wohnung wurden sie süßen Sachen auf kleine Frühstücksbeutel verteilt, dann kam noch ein 10c- Stück mit hinein und fertig waren die Überraschungen, die er dann vom Balkon in die Menge werfen wollte.
Es wurde dunkel, aber es klingelte niemand.
Auch später nicht…
Noch später auch nicht.
Die kleinen Tüten lagen auf der Lauer.
Ich nahm mir eine und sagte: „Du, solche Schokoriegel habe ich bestimmt 10 Jahre nicht mehr gegessen. Und meinen letzten Lollie hatte ich wohl bei der Einschulung meiner Tochter.“
„ Dann mal los, mach die Tüte auf.“ Also Tüte auf und alles probiert. Schön süß! Das rief nach Kaffee dazu, also gab es Kaffee und bald hatten wir die nächste Tüte aufgemacht.
Es war nach 22 Uhr und die Chance, dass jetzt noch Kinder kommen, wohl eher gering.
Irgendwann leerten wir die Tüten in eine große Schüssel und naschten uns durch die Nacht.
Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass wir wirklich aus dem Naschalter heraus waren. So richtig bekommen ist und diese Orgie nicht…

(bk) 2017
kleiner Geist
**********gosto Frau
16.058 Beiträge
Schöne Geschichte,
leicht und flockig erzählt!

meint

Luccio *roseschenk*
*****one Frau
13.323 Beiträge
Gruppen-Mod 
10.11.- Freitag- Gazettentag
Grippewelle- alle Jahre wieder....
*****one Frau
13.323 Beiträge
Gruppen-Mod 
Kampf dem Virus und her mit den Bakterien
Kampf dem Virus und her mit den Bakterien

Als gute Arbeitnehmerin gehe ich natürlich zur Grippeschutzimpfung- ab und zu.
Ab und zu deshalb, weil ich eine Versuchsreihe zu laufen habe.
Lasse ich mich impfen, dann habe ich zu 90% spätestens innerhalb von zwei Wochen einen so heftigen Infekt, als müsse ich alle, die ich das Jahr über nicht hatte, nachholen.
Lasse ich mich nicht impfen, dann bin ich erst im Februar erkältet.
Das erkläre mir einer.
Natürlich ist mir bekannt, dass die Impfung gegen Viruserreger ist und nicht gegen den bakteriellen „Rotz“.
Mein Hausarzt vertritt die Meinung, dass Reaktionen auf Grippeschutzimpfungen sehr sehr selten sind. Sicherlich hatte ich mir schon vorher etwas eingefangen und es nur noch nicht gemerkt, aha.
In diesem Jahr bin ich nicht geimpft. Aber ich habe einen guten Vorrat an Thymian, eingefrorener Hühnerbrühe und Pillen.
Ob ich bis Februar durchhalte?

(bk) 2017
**********gosto Frau
16.058 Beiträge
Grippeimpfung - eine unendliche Geschichte in Kurzfassung
Zum Thema Grippe fällt mir nicht viel ein. Ich hatte, soweit ich mich erinnern kann, noch nie eine. Und ich hab mich auch noch nie impfen lassen. Aber mein Gedächtnis kann mich auch täuschen. Vermutlich habe ich mich in der Zeit als Lehrerin regelmäßig zur vorsorglichen Impfung einfinden müssen. Doch hier wie in anderen Fällen hat mein Erinnerungsvermögen einen gnädigen Schleier des Vergessens darübergelegt.

Meines Wissens gibt es viele verschiedene Grippeerreger, und da genau die richtige Impfung zu bekommen, die man dann brauchen könnte, ist ziemliches Glücksspiel. Und, wie du selbst beschrieben hast, liebe diANaone, kann man durch die Impfung selbst krank werden.

Mein Vorbehalt gegenüber Impfungen bezieht sich aber nur auf Grippeerreger. Vorbeugende Impfungen gegen Kinderkrankheiten finde ich schon sinnvoll und hilfreich.

Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass mir mit beschämender Regelmäßigkeit die Unterschiede zwischen Viren und Bakterien entfallen. Höchste Zeit, mir mal wieder auf Youtube ein Video mit dem Thema "Biologie für Dummies" anzuschauen.

meint

Luccio *tuete*
*****one Frau
13.323 Beiträge
Gruppen-Mod 
ja ja, immer diese unterschiede:)
"Polizeiticker"
Am 27.Oktober schon erschien im "Polizeiticker" der "Leibziger Volkszeitung" (was 1 ganz furchtbares Käseblättchen ist) eine Meldung, die mich damals schon "irgendwie berührt" hatte:

"Leipzig. Im Einkaufszentrum „Höfe am Brühl“ sind am Donnerstagnachmittag gegen 17 Uhr zwei junge Mädchen auf frischer Tat beim Diebstahl ertappt worden. Wie die Polizei mitteilte, hatten die 17- und 15-Jährige in einem Bekleidungsgeschäft zwei Jacken im Wert von 300 Euro entwenden wollen.
Das 17-jährige Mädchen stürzte bei einem Fluchtversuch, zog sich aber keine ernsthaften Verletzungen zu. Bei der Feststellung ihrer Identität stellte sich heraus, dass die Jugendliche durch das Caritas-Kinder- und Jugendzentrum als vermisst gemeldet war. Die 17-Jährige wurde umgehend in das Jugendheim zurückgebracht.


Die 15-Jährige wurde ihren Erziehungsberechtigten übergeben.
"

Die "Höfe am Brühl", das ist so 1 glitzernder und funkelnder Super-Duper-Ultra-Luxus-Konsumtempel, in dem jeder Niveau-Fetischist 1 feuchtes Höschen kriegt. Dort kauft man nicht ein, man hat ein "shopping event" oder so. Der Großbetrüger Dr. Jürgen Schneider hat sie gleich nach der Wende hochgezerrt und wäre fast Leipziger Ehrenbürger geworden dafür.

Dort klauen zwei Mädels von 15 und 17 Jahren 2 Jacken. Dh: sie wollen sie klauen, stellen sich aber deppert dran, werden erwischt. Die Ältere stürzt beim Fluchtversuch. Sie war aus der "Fürsorge" ausgebüxt - die Jüngere kam von "Erziehungsberechtigten".

Was führte sie zusammen - und zusammen in die "Höfe am Brühl" ? Wo kamen sie her, welche Schicksale stecken dahinter, wie sollte es weitergehen, wo wollten sie hin ?

Ich weiß es nicht. Habt Ihr vielleicht eine Ahnung ?

Gruß
Niki
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Selbstverständlich nicht! Was ist denn das für eine Frage?
**********gosto Frau
16.058 Beiträge
Vermutlich ...
... eine rein rhetorische Frage. *smile*
Auch in Leipzig gibt es "Abbruchhäuser": Ruinen, die irgendwie da rumstehen wg. unbeklärter Eigentumsverhältnisse. Erbengemeinschaften zwischen Arizona und Canberra streiten sich seit Jahrzehnten.

Die Fensterhöhlen sind schwarz, drinnen liegt Müll. Fixer treffen sich dort und Schwule, die auf das trashige Ambiente stehen : ein Ärgernis, über das man lieber nicht spricht, erst recht nicht in der Zeitung.

Dort haben sie geschlafen. Ganz eng haben sie sich aneinandergeschmiegt - nicht weil sie sich so sehr liebten, sondern weil es so kalt war. Sie lagen auf auseinandergerissenen Pappkisten und der total versiffte Schlafsack über ihnen stank bestialisch - aber was wollten sie machen, die zwei ? Sie waren froh gewesen, diese dreckige Kutte zu finden in dem Müll.

Am Hauptbahnhof waren sie sich begegnet. Die eine hätte es mit jedem ohne Gummi gemacht für einen Fuffie. Die andere hatte eine Sechs in Mathe. Und beide konnten nicht mehr zurück.

Wenn sich zwei verzweifelte Augenpaare begegnen - das ist doch fast wie Liebe, oder ?
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