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"Der Grosse Ritus" auch als Fruchtbarkeitsritus wäre die auch geschlechtliche Vereinigung von Grosser Göttin mit dem Gott. Von "Himmel" mit Erde.
Von Geist mit Fleisch. Gott/Göttin-Geist-Mensch-Tier-weiblich-männlich-EINSWERDUNG mit der Schöpfung, allem Leben.
Wenn es sich nicht nur um eine neo-hexen-romantische Vorstellung handeln soll:
Müsste die Hohepriesterin die Göttin (in der jeweilig bevorzugten Form)
invozieren können. Der Hohepriester den (meist gehörnten) Gott.
Für eine "religiös" motivierte Invokation genügt das subjektive Empfinden aller Beteiligten dabei - eben wie bei jedem sonstigen "Glauben" auch.
Sonst gäbe es nicht mehr als eine Hand voll Covens etc.
Eine wirklich! magische Invokation muss verifizierbare/falsifizierbare Ergebnisse bringen.
Das kann bis zu körperlichen Veränderungen, para-psychologische Phänomene etc. führen...
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Manches braucht neben einer gewissen Begabung jahrelange konsequente Praxis.
Ein Ritual bleibt reine Symbolhandlung und Wunschvorstellung, wenn nicht Kraft vorhanden ist sie wirklich zum Leben zu erwecken.
In bestimmten Riten des Ostens und des Westens (was den Norden mit einschliesst) werden sog. Götter und/oder Dämonen, Tiere, Avatare
(aus dem Sanskrit "das herabsteigen" - die Personifizierung und Fleischwerdung einer Gottheit) invoziert.
Quasi eine Art bewusste Bessenheit herbeigeführt. Wo keine wirkliche Kraft vorhanden ist bleibt es bei reinen Hirngespinnsten und ggf. mehr oder weniger phantasievollen Rollenspielen. Glaube, Psychotheater bis Wichtigtuerei.
Diese Kraft wirklich ansammeln zu können und anwenden zu können braucht viele Jahre der Arbeit.
(Manche verwenden zusätzlich ggf. psilocybinhaltige Pilze - wie Teonanacatl (nicht umsonst: "Das Fleisch der Götter") - Verwandte davon wachsen auch hier, wie auch diverses anderes.)
Die ursprünglichen schamanisch geprägten Rituale und Formen primitiver Magie sollten den jeweiligen Clan, der jeweiligen Gruppe das Überleben sichern:
Jagdzauber, Kriegszauber und mit Aufgabe des Nomadentums und mit Übergang zum Ackerbau, die Fruchtbarkeit der Felder, ergänzt um Erweiterungen des sozialen Lebens wie Heilige Orgien die als "Nebenwirkung" den Genpool auffrischten und auch für sozialen Spannungsabbau sorgten.
Es gab immer die religöse Form für die Allgemeinheit. Daneben gab es auch die magische Form in bestimmten Gruppierungen.
In manchen Zeiten wurden die Hohe-Priester aus den jeweiligen magischen Gruppierungen berufen.
Primitive Magieformen sind "Entsprechungen" unserer Menschheitsentwicklung, Ihrer Kulturen und Hochkulturen, bis vor der Idustrialisierung (Steinzeit-Jäger/Sammler-Bronzezeit-Ackerbau/Viehzucht-Eisenzeit).
Im übrigen gab es auch in dieser Beziehung seit Jahrtausenden einen regen Austausch zwischen den Kulturen. Mit Handel, Völkerwanderungen, Eroberungen, Ausweitung der Indo-Persischen Gebiete, römischer Besatzung, kam hellenistisches, ägyptisches, nordisches, arisches Wissen mit Animistischen und Polytheistischen Religionen in nahezu alle Winkel der damalig bekannten Welt.
Mit einer extemen Vielfalt und auch einem religiösem "Multikulti", was heute noch am ehesten im Hinduismus gesehen werden kann.
Mit der erstarken Monothesistischer Religionen - wurden die alten Kulte, Kulturen und deren Wissen unterdrückt und ausgerottet. PriesterInnen und
"Magier"/Magusch/Mágos/Magus - Angehörige einer alt-iranisch-persischen Priesterkaste u.v.m. (wurden ausgerottet oder gingen in den Untergrund).
Die gnadenlose Verfolgung liess vorwiegend die Fähigsten überleben.
Um die Lehre weiterzugeben wurden mit Sorgfalt Schüler gefunden die die Flamme weitertugen und auch in der Lage waren die Lehren weiterzuentwickeln. Diese mussten zwangsläufig meist auf eine Familie und soziales Leben verzichten.
Manche wurden vor über 1000 Jahren Mitglieder im Vama Marga / Vama Cara - dem linkshändigen Weg. Mit dem Ziel aus eigener Kraft sich durch sehr vereinfacht gesagt Deprogrammierung von konditionierten und gebrainwashten "Wahrheiten" zu lösen um sich entwickelndes (von Machthabern ungewolltes) Wissen weiterzugeben. Sich von zunächst sozialen Zwängen und einseitigem Denken zu befreien um zum Teil auch so etwas wie persönliche Unabhängigkeit bis "Unsterblichkeit" anzustreben.
Das meist übliche rechtshändige echte Tantra sind Formen indischer Religiösität ohne praktisch sexuelle Inhalte.
Das "hier" aalgemein verbreitete meist übliche Neo-"Tantra"nach Osho/Bhagwan ist eine Neuerfindung der Neuzeit einiger Jahrzehnte. (selbst bei Crowley dürfte da ein klein wenig abgekupfert worden sein, neben Taoismus, Kama Sutra, Körpertherapien etc.)
Ebenso wie sich Crowley ohne halbwegs richtige Vama Cara Einweihung (Einige Golden Dawn Mitglieder Westcott, Mathers,... und Crowley erhielten zwar "ein wenig" "Einweisung/Unterweisung" durch eine Soror/Mitschwester alias "Fräulein Sprengel" (fälschlich als "nur" Rosenkreu(t)zerin bezeichnet - mit zur (Be-)Gründung des Isis Urania Tempels des Hermetic Order of the Golden Dawn).
Deren Ego liess jedoch wohl eine weitergehende Ausbildung nicht zu, was u.a. Crowley nicht davon abhielt aus dem wenigen seine "Sexualmagie" zu stricken. Infantiler Grössenwahn in Folge aufgeblähter Egos sind als Berufskrankheit für selbsternannte Magier anerkannt
Vama Cara ist u.a. "auch" tantrisch. Die jeweiligen Götter und Göttinen stehen für bestimmte Kräfte - ähnlich wie beim Voodoo , wo hinter kath. Heiligen Afrikanische Götter etc. stehen, wurde hier "sehr anderes" Wissen bewahrt.
Frater V.°.D.°. - Ralf Tegtmeier publiziert grösstenteils Inhalte die sich an dem Magieverständnis Crowleys und der Fraternitas Saturni - für die Allgemeinheit vereinfacht - "orientiert". Manches wurde auch von kurzfristigen joint venture Versuchen mit dem I.O.T. beeinflusst.
Ja, Johanna Bohmeier als ehemalige Gefährtin des verstorbenen Mike Eschners und seiner Thelemiten-Gruppe velegt diverse esoterische okkulte Bücher.
Seit dem der O.T.O. californischer Prägung genügend Finanzielle Mittel und weltweit Anwälte beschäftigen kann, ist ein Verlegen ohne O.T.O.- Billigung von Crowley-Literatur ein teures Vergnügen.
Als sinnvolles "Lehrbuch" wüsste ich, öffentlich zugänglich. selbst keine...
wobei für etwas wofür es keine üblichen Entsprechungen gibt auch keine allgemeinverständlichen Formulierungen gibt.
Ohne gleichzeitiges Leben und entsprechende Neu-Sozialisation ist ein Verständnis kaum möglich.
Wirkliche Meditationspraxis, Wahrnehmungsschulung sind die Besten Grundvoraussetzungen. Nichts! zu glauben ebenfalls.
Glauben kommt von Vermutung und nicht von Wissen.
Wissen muss verifizierbar/falsifizierbar sein.
Das Gute ist nicht zwangsläufig Licht und Weiss.
Das Böse ist nicht zwangsläufig Finsternis/Dunkelheit und Schwarz.
Konditionierter Kleinkinderglaube führt in allen esoterischen Bereichen entweder zu gar nichts, zu psychischen bis psychiatrischen Problemen oder zu Tod für sich und ggf. Andere.
An jedem Anfang steht zunächst:
Erkenne Dich selbst! (und nicht das was Du gerne von Dir glauben möchtest/musst)...
Der nächste Schritt wäre Gedankenstille. Die Abschaltung inneren Geplappers (fällt vielen erst nach langer Meditationserfahrung erstmals auf),
aller inneren Beschreibungen, Statements und innerer Dialoge/Monologe, die letztendlich die fremdkonditionierte Weltwahrnehmung aufrechterhalten.
Frater P.°.P.°.P.°.
p.s. All das Ritual-magische Drumherum und zum Teil extreme Tempelaustattungen sind vielleicht für den Anfänger hilfreich (etwas gute Show beeindruckendes Ambiente und Atmosphäre erleichtert manches (und ich lebe ganz gerne in einem derartigen Museum in dem ich selbst eines der Relikte bin - was mir aber auch hilft allen Alltag draussen zu lassen), der Fortgeschrittene braucht für seine Arbeit nichts davon, ausser erworbende Fähigkeiten, das Wissen wie, und sehr viel Nüchternheit...