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Toujours perdrix oder Variatio delectat

*********Photo Mann
1.076 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Toujours perdrix oder Variatio delectat
Die Tage kaufte ich eine Zeitschrift zum Thema Fotografie. Und das mache ich nur, wenn ein angekündigtes Thema auf dem Cover meine Aufmerksamkeit weckt. Sein Essay über "Aufmerkssamkeit" leitet Jochen Müsseler wunderbar ein: "Der wichtigste Aspekt der Aufmerksamkeit umschreibt unsere Fähigkeit, aus dem vielfältigen Reizangebot der Umwelt einzelne Reize oder Reizaspekte auszuwählen und bevorzugt zu betrachten, andere dagegen zu übergehen und zu unterdrücken." So übergehe ich in der Regel sämtliche Ankündigungen zum Thema "Ausführliche Praxistests" oder das immer wiederkehrede Versprechen "so machen sie bessere Bilder" - etwas was so ausgeleiert ist, wie die sich ständig wiederholende Abfolge zum Jahreswechsel: Weihnachten - Jahreswechsel - So-werden-sie-garantiert-schlank-Diät.

Was diesmal allerdings meine Aufmerksamkeit weckte, war die Ankündigung eines Textes zum Thema "Modeln als Therapie". Letztendlich entpuppte sich der Artikel als Werbung für ein Buch, dessen Autorin auch gleich den Text in dieser Zeitschrift verfasste - praktisch. Interessant war es trotzdem - wenngleich ich beim Lesen auf ganz andere Gedanken kam, zumal gogo51 gerade die Gruppe hier eröffnete, als ich mit diesen Gedanken in anderen Umständen war.

Folgende Fragen gingen mir u.a. also durch den Kopf: Warum eigentlich betont man in der (erotischen) Fotografie immer das Jugendliche? Wo liegt der Reiz, wenn doch alle Aufnahmen weitestgehend immer wieder den gleichen Einheitsbrei darstellen (Toujours perdrix)? Warum schreiben in manchen Profilen User ab einer bestimmten Altersgruppe immer diese dämliche Phrase junggeblieben? Wie seht Ihr das - Models und Fotografen? Habt Ihr als Fotografen eine Vorliebe für ein bestimmtes Alter? Seht Ihr Euch als Modelle 45+ in Konkurenz zum "jungen Gemüse"? Sind "junge Hüpfer" leichter in Pose zu setzen? Oder erfreut Ihr Euch an der Abwechslung (Varatio delectat).

Mich würde ein Stimmungsbild interessieren.

Liebe Grüße

Andreas
Model 52 Jahre alt
Profilbild by "Frau_Unart"
****nP Mann
348 Beiträge
meine Persönliche Vermutung warum viele Fotografen eher junges Volk vor die Kamera hohlen anstatt reifere Personen liegt darin das der Main Stream eher die Jugend sehen will.

Gerade in der erotischen Fotografie bis hin zum Softcore / Hardcore Shooting wo man Alles sehen will. Besonders , wenn diese art der Fotografie nicht nur dazu genutzt werden soll die Lust zu wegen sondern einen Eigenen Porno in der Phantasie des Betrachters zu erschaffen.

Als Fotograf / Künstler, will man dann eher die Jugend vorziehen da dies den Main Stream gefällt und man so mehr Likes bekommt. Ebenso brüsten sich einige Fotografen / Künstler auch damit " Schaut her was ich wieder für ein geiles junges Ding vor die Kamera bekommen habe" um so noch mehr junges Gemüse vor die Linse zu bekommen.

Ich persönlich shoote auch gerne mit dem reiferen Semester, da beides ihren Reiz hat.

Mein erstes Fotoshooting war mit einem molligeren und reifem Model und einer Transsexuellen im Beginn ihrer Umwandlung, Die Fotos bei dem Shooting sind ohne vorherige Hilfe entstanden und sie zeigen auch das, dass reifere Semester ihren Reiz hat.

ps. Im Anhang hänge ich mal eins meiner Bilder an.
... aktuell
*****San Mann
7.369 Beiträge
Ja, es stimmt, in vielen Bereichen dominieren "jugendliche" Frauen und schlanke Formen. Das ist nun einfach Mainstream.
Aber: viele Fotografen machen es sich einfach auch zu leicht. Eine junge Frau mit tollen Formen, glatter Haut etc. ist viel leichter zu fotografieren als beispielsweise eine Frau 45+ mit Modelmaßen, die über das hinaus gehen, was die Jugend zu bieten hat. Und wenn man dann als Fotograf für solche Fotos noch deutlich mehr Komplimente bekommt als für Fotos einer "best age"- Frau, warum sollte man sich dann die Mühe machen, ältere und vielleicht gar auch noch mollige Frauen zu fotografieren. Muss man mit der Fotografie gar noch Geld verdienen, fällt die Entscheidung noch leichter.

Für mich hingegen ist es genau umgekehrt. Für mich ist fotografieren reines Hobby, ich verdiene kein Geld damit.
Für mich ist Fotografie gerne auch eine Herausforderung. Egal ob 45+ und/oder mollig oder sonstige "Handicaps". Und ich freue mich, wenn auch Frauen, die sonst bei "Profis" keine Chancen auf ein TfP-Shooting haben, so in den Genuss kommen, Fotos von sich zu bekommen, mit denen sie sich identifizieren können. Und auch sehr viele Komplimente hier im JC darauf bekommen. Ich sehe das ganz aktuell an einem Foto von elfe214, das ich am Samstag bei einem Homeshooting gemacht habe. 70 Komplimente innerhalb von 4 Tagen ist für sie schon eine stolze Anzahl.

Wie viele Likes ich persönlich bekomme, wenn ich dann solche Fotos veröffentliche, ist für mich eher nebensächlich. Ich freue mich, wenn meine Models Fotos aus den Shootings mit mir veröffentlichen und dann entsprechend viele Komplimente darauf bekommen.

Fotos von "jungem Gemüse" kann jeder machen....
*********Photo Mann
1.076 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Für mich persönlich gilt "Variatio delectat - Abwechslung erfreut". Dabei ist es ziemlich unerheblich, ob ich ein junges Model fortografiere oder Reifere. Es muss zum Thema passen - und das ziemlich gut. Wenn ich z.B. ein Musikinstrument ins Shooting einbaue, dann sollte das Model es auch spielen können - denn, die Pose mag zum Model passen, aber ein Model, dass das Instrument nicht spielen kann, wird es nicht richtig halten, es kommt dabei zu einer Spannung, die zum Störfaktor wird. Es sei denn, das Model ist eine hervorragende Schauspielerin - und die findet man selten.

Was ich damit sagen will: Passt die "Inszenierung" nicht zum Model, dann wird das Bild nicht gut. Die Aufnahme mag gelingen, aber die Story kauft uns keiner ab. Warum wohl gibt es also bei Film und Fernsehen Castings? Die Rolle einer 20-jährigen Studentin, die plötzlich feststellt das sie schwanger ist und versucht, Kind und Studium unter einen Hut zubringen, kann unmöglich von einer 45jährigen Schauspielerin dargestellt werden. Und so ist es auch in der (Erotik-)Fotografie nicht anders. Das kann aber auch nicht bedeuten, dass wir nur noch Filme mit 20-jährigen alleinerziehenden Studentinnen ansehen, weil es gerade hipp ist.

Die Verführung ist groß - ständig werden wir gerade in der Werbung mit einem bestimmten Klischees bombadiert - da reicht ein Blick in einen Dessous-Katalog. Da wunderts dann auch nicht, wenn Hans und Franz beim nächsten Swingerclubbesuch ihre Plauzen "elegant" über den Stringtanga fallen lassen, weil 's im Katalog ja so sexy aussah. Und dagegen wehre ich mich - auch wenn ich natürlich meine Vorlieben habe, was die menschliche Ästhetik angeht. Einem Model, bei dem mir nichts einfällt, das mich auch nicht inspiriert, das fotografiere ich auch nicht. Da bin ich vielleicht wie Cyan_San in der komfortablen Situation, dass ich beruflich in diesem Fall nicht agiere und somit auch nicht dem Mainstream folgen "muss". Meine berufliche Fotografie liegt in einem ganz anderem thematischen Umfeld. Aber ganz ehrlich, wenn ich Sachen machen muss, die ich eigentlich nicht will, nur damit ich Geld verdiene, die mache ich auch nicht gut.

Ich habe einen Kollegen, der sich wahnsinnig gerne für Formel 1 - Rennen akkreditieren lässt. Und seine Bilder von vorbeirasenden Rennautos sind verdammt gut. Meine wären es nicht - denn ich kann mit Motorsport nichts anfangen, er widerum "brennt" dafür. Sollte ich also nur für die jungen Hüpfer "brennen" und mich immer nur auf einen Typus Model fokussieren, dann hat mich das Bombardement "Mainstream" wahrscheinlich schon allzu schwer geschädigt. Aber Obacht: Der Mainstream kann sich schnell ändern und dann bläst der Wind von vorne. *g*

Der ungarisch-US-Amerikanische Fotograf und Kriegreporter Robert Capa (+ 1954) hat einen Satz gesagt, der mich in der Fotografie (besonders in der beruflichen) immer begleitet hat: "If your pictures aren't good enough, you aren't close enough." (Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran.) Wer sich ein wenig mit dem Leben und Arbeiten Robert Capas auseinandersetzt, der wird schnell interpretieren: 35mm und auf Tuchfühlung - aber ich denke, da steckt noch etwas anderes dahinter. "... warst Du nicht nah genug dran" bedeutet auch, dass Du Dich mit der Sache, die Du fotografieren willst, beschäftigen musst. Mit emotionaler Distanz gelingt diese Nähe nicht. Und genauso verfahre ich mit Models - ich brauche die emotionale Nähe - egal ob 25, 35, 45, 55 ... (Lebensjahre, nicht mm *zwinker* )
**********ber12 Frau
1.880 Beiträge
Emotionale Nähe....besser kann man es nicht beschreiben....ohne diese, keine schönen Bilder.

Kompliment für diese ausführliche Darstellung.
Fotos von jungem Gemüse.....
Ich stimme Cyan_San da vollkommen zu! Es ist einfach leichter und da es eben auch viele Knipser gibt ,fällt es da weniger auf das sie es nicht so drauf haben!
Und natürlich ist es ja auch schön Anzusehen so ein junges knackiges Model:-)
Ausstrahlung wächst mit dem Alter ist meine Devise.
*********Photo Mann
1.076 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Da ist was Wahres dran - die Vorliebe lenkt von der Qualität ab *zwinker* Besonders auf dieser Plattform *lol*
********isch Mann
2.216 Beiträge
1,618
Die Schönheit liegt in der Zahl 1,618 verborgen. *zwinker*
*****oto Frau
1.240 Beiträge
Mal in einem Satz gesagt :

Fotografiere niemals etwas, das dich nicht interessiert.

Nur dann, wenn ich mich mit etwas beschäftigen kann, dann habe ich auch Lust und Spaß daran es zu fotografieren.
Und nur dann, wird das Ergebnis auch gut.

Nur auf den Auslöser klicken, reicht leider nicht.
********isch Mann
2.216 Beiträge
Das gilt aber nur für den Hobby Fotografen.
Sonst ist es sehr schnell eine brotlose " Kunst ". *zwinker*
*********Photo Mann
1.076 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Ich dachte die Antwort ist 42 *lach*

Wobei man 1,618 nicht als Regel festschreiben sollte - ja, meistens stimmt es, aber es gibt sooo viele Ausnahmen. Ich sehe das mehr als Idee - zugegeben eine gute Idee - aber eine Regel, wie immer gesagt wird, sehe ich da nicht - und schon gar kein Gesetz. *g*
*********Photo Mann
1.076 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Aber wir kommen, glaube ich etwas vom Thema ab. Es geht ja nicht um berufliche Existenzen und wie sichere ich mir mein Auskommen - da hat wohl jeder Berufs-Fotograf seine eigenen Strategien und Präferenzen.

Im Sinne des Themas stimme ich Gabi daher zu - kann ich mit einem Model gar nichts anfangen - mache ich auch keine Bilder. Wobei ich sagen muss, das "gar nichts" schon sehr selten ist. Dennoch wage ich zu behaupten das es kein Unsiversalmodel für Universalposen gibt. Mildere ich Gabis Aussage ab, dann kommt wahrscheinlich die Kernaussage dabei heraus.
Profilbild von mir
*********ker54 Mann
305 Beiträge
zu "Modeln als Therapie"...
... ja Modeln als Therapie, da ist was dran. Einige meiner Models habe ich nur deshalb vor der Kamera gehabt.
Der Ursprung war zwar vielfältig, aber die tollen Bilder von "sich" haben das Selbstwertgefühl nach einer Down-Phase wieder enorm gesteigert.
Mir selbst hat das natürlich auch "Auftrieb" gegeben, weil ich experimentieren und mich trotz ca.50 Jahre Praxis noch verbessern konnte.

Was mir immer unverständlich sein wird, das sich viele Frauen mit 40/45+ und mehr als XXS weigern mit einem guten Fotografen zu arbeiten, stellen dafür aber gruselige Gesicht verpixelte Handybilder ins Netz.
An die lieben Damen die glauben sie sähen auf Bilden nicht gut aus: Schaut euch die Film-Doku "Embrace, du bist schön" von und mit Taryn Brumfitt, Anna Vincent und Nora Tschirner an.
Hört auf Euch mit Mitte 20, XXS-Mädels auf Titelseiten vergleichen zu wollen, ihr seid selbst individuelle und tolle Persönlichkeiten *bussi*

LG
Reiner
... aktuell
*****San Mann
7.369 Beiträge
*********Photo:
Im Sinne des Themas stimme ich Gabi daher zu - kann ich mit einem Model gar nichts anfangen - mache ich auch keine Bilder. Wobei ich sagen muss, das "gar nichts" schon sehr selten ist.

Volle Zustimmung.
Ich hatte bislang nur ein Shooting, vom dem ich kein einziges Bild veröffentlich habe.
Interessanterweise hatte ich mir gerade von diesem Shooting viel erhofft. Die "Referenzfotos" des Models waren ansprechend (auch wenn es nur 2 oder 3 waren), wir hatten vorher miteinander telefoniert und auch das war okay. Aber was das Model dann bot, war einfach eine Katastrophe.
Es sollte ein Shooting werden, wie ich es üblicherweise mache. Portrait und Fashion, danach Übergang in den erotischen Bereich.

Schon die Klamotten, die sie für den "Fashion"- Bereich mithatte, waren unterstes Niveau. Und im erotischen Part bekam ich dann Unterwäsche zu sehen, die uralt war und nicht mal kik-Niveau.

Ich habe das Shooting trotzdem durchgezogen und das Model war begeistert von den Fotos, hat sogar etliche veröffentlicht. Und sogar Zuspruch dafür bekommen (was viel sagt über das Niveau derjenigen, die die Fotos gelikt haben). Für meinen Anspruch an Qualität haben die Aufnahmen jedenfalls nicht gereicht. Was aber nicht an mir lag.
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