Laufen trotz Arthrose

Hallo Yvonne,

mittlerweile gibt es in Apotheken und Drogeriemärkten eine große
Auswahl an Bandagen für Sportler.
Einfach mal schauen und ausprobieren.
Wenn Du es mit den Laufstrecken nicht übertreibst, helfen die
Bandagen bestimmt.
Alles Gute für dich und vor allem schmerzfreien Sport.

LG Andreas

Hi Yvonne,

Ich selber habe eine Arthrose (Sogenannte OP-Arthrose) im linken Knie.

Ich benutze seit kurzem eine Art Kniebandage namens "Back on Track".
Diese Bandage stützt zwar nur wenig, dafür erzeugt Sie eine Tiefenwärme durch eingewebte Keramik.

Laut meinem Arzt ist auch weniger eine Stützung der Knochen sondern einer Erwärmung, oder, nach dem Laufen, eine Kühlung bei Arthrose notwendig.
Wärme = Schmerzreduzierung, Erweiterung der Blutgefäße, verbesserter Närstofftransport.

Ich trage diese beim Laufen/Wandern und habe damit recht gute Ergebnisse erzielt: Die Wärme selber ist beim Tragen eher kaum zu spüren, störte selbst bei den letzten heißen Temperaturen nicht.

Nach dem Training hilft Kühlung der Gelenke, hier die bandage nicht benutzen (Zumindest nicht bei Arthrose) auch wenn es in de Anleitung so empfohlen wird.

Gekauft habe ich mir diese "Bandage" im Reitsportbedarf.

Cajo

klingt interessant .......
ich hab grad mal nachgeschaut, stützend isses eher nicht, das mit der Wärme ist für mich einleuchtend, dachte aber doch eher an eine Stützfunktion........

oder denke ich da falsch?

mir gehts um eine Entlastung des Kniegelenks, um die Arthrose nicht zu verschlimmern.

ICh werde heute nachmittag mal ins Sanitätshaus gehen und mich da beraten lassen, da man sich in dem Dschungel der Sport-bandagen nicht wirklich auskennt.

Danke derweil

Yvonne

Und warum nicht gleich so?

Cajo

weil ich für alle Tips (aus eigenen Erfahrungen) dankbar bin......

Eagal, ob es um Salben geht oder irgendwelche Geheimrezepte und/oder spezielle Übungen um die Muskulatur rund ums Knie aufzubauen.

Das man sich bei manchen Sachen an nen Fachmann wendet, ist mir durchaus bewußt. Mach ja auch keine Selbstdiagnose, sondern geh zum Doc..

Das Eine (Fachmann) schließt doch das andere (Posting) nicht aus.



Yvonne

kannte in den 90ern mal einen Senioren-Marathonläufer mit etwa 65 Jahren, der hat die Kniegelenks-Arthrose in etwa 3 Monaten mit Lithium chloratum wegbekommen. Lithium soll das Natrium aus den entzündeten Zellen verdängen. Aber da soll Dir ein fähiger Doc weiterhelfen.
Als Ex-Radrennfahrer kann ich Dir sagen, daß Radfahren biomechanisch das optimale ist, weil Du Dein Körpergewicht nicht tragen mußt und die Bewegung kontrollieren kannst. Ich bin in meinem Leben etwa 350.000 km mit dem Rennrad gefahren und hatte nie irgendwelche Gelenkprobleme. Bin aber auch viel gelaufen. Es gibt ja nicht wenige Orthopäden, die sagen, daß für Langstreckenläufer das Limit bei 80km Laufen wöchentlich läge und daß sie darüberhinaus z.B Radfahren sollten.
Mein Bruder ist früher auch Marathon gelaufen, hat das aber bezahlt, weil er einfach zu schwer ist und zu spät (etwa mit 30) mit dem Laufen angefangen hat. Ich kann mich noch an meine Jugendzeit erinnern, als ich als 15-16jähriger in Laufklamotten losgetrampt bin und mich irgendwo 20km weiter habe aussetzen lassen. Meine Altersgenossen sind damals Moped gefahren und heute fast durchwegs Wracks, jedenfalls die, die noch leben.
Fazit: Was Du in der Jugend nicht trainierst, daß kannst Du später nie mehr aufholen, weil die Zellprogrammierung bereits abgeschlossen ist. Da mußt Du dann einfach kleinere Brötchen backen.

Ja, kann sein, das mit den kleinen Brötchen....

Also ich (Yvonne) bin auch schon 33 und fange mal wieder an, hab aber noch nie wirklichen Ausdauersport gemacht (siehe EP).
Das mit der Arthrose ist bei mir schon seit frühester Jugend (wurde nur immer abgetan mit Wachstumsschmerzen), das ist bei uns ne erbliche Geschichte und ich seh einfach nicht ein, mich davon beeinträchtigen zu lassen.

Mir liegt Laufen einfach mehr, wie Rad fahren. Wobei der Tip gut ist.......ich laufe täglich, man könnte ja bei mehr vorhandener Zeit auch mal wieder ne Radtour einlegen. Ein Versuch isses schon wert.....

War grad im Sanitätshaus.....den Weg hätt ich mir sparen können, die haben nur einfach Bandagen für irre Geld. Da hab ich im Netz schon ganz anderes gesehen, wirkliche SPORTbandagen, aus den USA, die auch wirklich stützen, mit Gelenk .

Bin für jeden weiteren Tip bzw. Erfahrungsaustausch dankbar.


Yvonne

Hier einige Infos meinerseits:

Arthrose ist ein chronischer Prozess, der durch Fehlverhalten durchaus auch beschleunigt werden kann...darum sollte man sich gut über seine Problematik informieren, ob es evtl. einen Auslöser für die Arthrose gab...z.B.: früherer Unfall, falsche Beinachsenbelastung weil man X - oder O-Beine , Knick-,Senk-,Spreiz- oder Plattfüße hat....Fehlstellung angrenzender Gelenke usw.

Grundsätzlich gilt bei Arthrose: viel bewegen des Gelenkes, aber OHNE große Druckbelastung fürs Gelenk - das fördert die Produktion der Gelenkschmiere-/Flüssigkeit, die für das Knorpelgewebe wichtig ist. Entlastung ist angesagt, d.h. Gewichtsabnahme!

Ich würde folgende Aspekte vorschlagen:
1. Genaue Körperanalyse beim Laufen auf einem Laufband, danach
die richtigen Laufschuhe und Sporteinlagen bestimmen
2. evtl. erst mal auf dem Minitrampolin joggen - Vorteil, wesentlich
weniger Druckbelastung für die Knorpelflächen, zudem Training von
allen Körpermuskeln (!!!) und Verbesserung der Stell-und Gleich-
gewichtsreaktionen (die sind gerade auch auf unebenen Wald-
wegen nötig!)
3. Aquajogging? Auftrieb des Wassers reduziert das Körpergewicht
4. Aufbautraining, nicht gleich los rennen
5. Beinachsen- Muskeltraining, speziell wichtig bei Kniegelenk
Problemen, immer in der geschlossenen Kette üben!
6. Dehnungsübungen nicht vernachlässigen
7. evtl. erst mal zur Physiotherapie
8. Eigenentlastung des Kniegelenkes evtl. mit Anziehen des Skistiefels
und sich auf stabilen Tisch setzen (Oberschenkel komplett auf dem
Tisch) und Minibewegungen durchführen nach vorn/rück-
dabei entsteht eine Druckentlastung der knorpelflächen, kann
schmerzstillend wirken, ca. 10 min ausführen

Bei allem Verständnis für deinen Willen- der Arzt hegt nicht umsonst Bedenken!

Bei jeder Arthrose kann eine Entzündung auftreten, oftmals wegen Überlastung = Arthritis und das tut echt weh.....

Lauftraining mit einem "angefressenen Kniegelenk" ohne die Berücksichtigung meiner Aspekte, halte ich für wirklich gefährlich; bei jeder Gelenksarthrose verändert sich die Gelenkfläche, sodass auch die Bewegungsmöglichkeit sich verändert: es kann ein immer stärkeres X-Bein geben, ab einem gewissen Grad an Fehlstellung der Beinachsen schreitet die Arthrose rasch fort.

Zuletzt auch noch ein anderer Gedanke:
Die Muskulatur der Beine wird aus den Nerven, die vom Rückenmark austreten versorgt- leidest du unter Rückenproblemen, kann evtl. die Innervation der Muskulatur durch eine Schädigung der Nerven gestört sein...auch hier sollte mal jemand darauf achten...also...ab zur Laufbandanalyse....- ich weiß, es ist mit Kosten verbunden..aber mal ehrlich....seine Gesundheit allein irgendwelchen Bandagen anvertrauen, die nur passiv stützen.....naja....

Ansonsten - Laufen auf weichem Naturboden, nicht auf der Straße....aber das ist sicher klar...

...........Laufen macht glücklich.......viel Spaß

..im Herbst/Winter hier im Forum...da steht was übers Minitrampolin und das Joggen darauf.....wen`s interessiert

Danke für deine ausführlichen Erklärungen!!
Das mit der Fehlhaltung ist richtig, ich hab Senk-, Spreiz-, Knick- und Plattfüße, das ist auch die Ursache für die Knieprobleme.
Dazu kommt ein Knick iin der Wirbelsäule und vererblich generell Gelenkprobleme in Form von Rheuma (Fibromyalgie).

Laufbandanalyse klingt gut, aber ich wüßte leider nicht, wo ich das machen lassen soll. Aber das mit dem Orthopäden werd ich beherzigen und mir mal nen Termin holen, vllt kann ich Physiotherapie bekommen.

Danke nochmal

Yvonne