So habe ich das einmal erklärt bekommen, um in einer Diskussion heute zu erfahren, dass diese untere Seillagen-Position "viel zu tief ist". Beim der anschließenden Korrektur nach diesem Hinweis sind meinem Bunny erstmals die Hände beim TK eingeschlafen.
Ich habe mal als Faustregel gelernt, dass man in die untere Hälfte des Oberarms kein Seil legen sollte, wenn man bezüglich des Radialis sicher gehen möchte. Wenn nun die obere Lage am Oberarm in der "Kuhle" unter dem Muskel liegt und die untere 3-4 Finger weiter unten, dann kann ich mir vorstellen, dass die untere Lage insgesamt sehr tief gewesen ist (vermutlich dann in der unteren Hälfte) und der Workshopleiter das deshalb angesprochen hat.
Es kann natürlich sein, dass es trotzdem funktioniert, wenn der Nerv eben nicht da liegt wo die Seile liegen und wenn es für dein Model okay ist, dann kann man das sicherlich so machen Allerdings solltest du bedenken, dass es bei einem anderen Model anders sein kann und es dann noch mal neu ausloten. Auch kann es sein, dass sich das Ganze unter Zug verändern kann und es dann plötzlich doch auf dem Nerv liegt.
Das mit den eingeschlafenen Händen könnte daran liegen, dass dein Model die veränderte Position der Seile und den Druck an dieser Stelle am Oberarm nicht gewohnt ist. Mir wurde mal bei einem Workshop gesagt, dass das aber nach einer Weile nachlässt. Ich würde da einfach mal schauen wie es sich über die Zeit entwickelt und ob das Einschlafen weniger wird.
Was bei mir als Eindruck aber bleibt ist, dass es wohl je nach Schule und Richtung ggf. auch unterschiedliche Sichtweisen für die jeweilige Positionierung der Oberarm-Seillagen zu geben scheint. Wie seht ihr das?
Das ist definitiv so, allerdings begründet sich das teilweise auch in technischen Unterschieden. Bei manchen TK-Varianten (z.B. der aus der Osada Ryu) werden z.B. beide Lagen untereinander am Stamm fixiert. Dementsprechend liegen hier auch die Lagen am Arm teilweise etwas weiter auseinander. Bei anderen hingegen (z.B. Akira Naka-Variante) verlaufen die Lagen am Stamm übereinander und liegen dadurch schon viel enger zusammen. Aus dem Abstand der Lagen begründet sich dann auch wie hoch bzw. tief der TK insgesamt liegen kann bzw. sollte. Wenn sie weiter auseinander liegen dann wird alles meist eher etwas höher gesetzt, wenn sie hingegen enger zusammenliegen eher etwas tiefer.
Egal welche Variante du lernst, es ist immer wichtig die technischen Zusammenhänge erst einmal zu verstehen. Deswegen würde ich mich stets an dem orientieren, was dir für die TK-Variante die du lernst gezeigt wird (und mich nicht an anderen TKs orientieren, da die wie gesagt teilweise anders aufgebaut sind). Wenn das dann für dein Model nicht funktioniert würde ich dann den jeweiligen Lehrer nach Alternativen fragen. Sofern der von dem was er zeigt Ahnung hat, kann der dir dann in der Regel auch Anpassungen zeigen, die (technisch) funktionieren.