Sinnesentzug

Erfahrung wäre zu hoch gegriffen aber ich kann einen Tauchexperten und Tauchlehrer empfehlen, der auch BDSMler ist.

Da kann ein Pinknoise helfen andere Geräusche komplett auszublenden (Darum wird im Zen unter einem Wasserfall meditiert )

Da könnte ein Salzwassertank ein anfang sein (Shamadi tank)

Mal in einem "Floating"-Tank gewesen? So sehr mit Salz angereichteres Wasser, dass man sich efinach dauf legen kann. Idealerweise hat das Wasser wie auch die Luft Körpertemperatur - man hat also nur minimale Reibung auf der Haut und fühlt nahezu keinen Unterschied zwischen Körperpartien, die im Wasser sind, und solchen, die es nicht sind.

Bei den meisten Anbietern von Floating herrscht in den Tanks auch absoluter Dunkelheit (meist allerdings bis auf einen beleuchteten Hilfe-Knopf - und egal wie dunkel er ist, er nervt, weil es das einzige licht ist), aber eine Augenbinde zusätzlich zu tragen ist möglich (nur nichts, was sich mit Wasser vollsaugen kann - das Salz brennt wie Hölle).

Obendrein sind die Räume mit den Tanks in der Regel schallisoliert. Geräsuche aus dem Raum selber z.B. plätschern wenn du dich bewegst hört man natürlich - aber Ohrstöpsel sind ohnehin angeraten, um kein Wasser in die Ohren zu bekommen.

Hab das mal gemacht, zur Entspannung mehr denn irgendwas sonst, und dementsprechend auch nicht extra für Isolation gesorgt (mehr als vorgesehen), und es war dennnoch schon relativ beeindruckend - und ganz was anderes als "Ohrstöpsel und Augenbinde".

Zwei Doofe ein Gedanke

Hören -> Innohrkopfhörer mit anpassbaren Siliconstöpseln (keine Iphone Stecker),
Dann über eine App ggf. White Noise oder andere Klänge einspielen und dadrauf Kapselgehörschutz gibts gute für 15€ und damit ist die Isolation soweit vollkommen.

Sehen -> Schwimmbrille mit geschwärzten Gläsern und damit ist das auch erledigt.
Fühlen -> Hier hilft oft schon Latex Fäustlinge um die Sensorik extrem auszuschalten

Riechen oder Schmecken -> Gasmaske mit Schlauch drüber oder noch besser ein altes CPAPA Gerät mit Nasen und Mundmaske. Dann kommt ggf. ein gleichmäßiger Luftstrom ohne jegliche Information. Ggf. können darüber Gerüche "eingespeist" werden.

Sensorik allgemein -> Konsequente Fixierung, sehr geeignet ist Segufix da es massiv einschränkt aber weich genug ist, um es in der Situation zu vergessen.

Bedingt. Leider spürt man durch den Druck der Brille an der Haut, dass etwas drauf ist. Das macht bei weitem nicht so viel Mindfuck wie bei vermeintlich nicht abgedeckten Augen einfach trotzdem nichts zu sehen (wie bei schwarzen Kontaktlinsen zum Beispiel).

Auch hier wieder das gleiche: Man spürt die Handshuhe. Und wenn man auf einem Bett leigtm spürt man immernoch, dass man auf dem Bett liegt. Es geht aber ja darum, möglichst einfach gar nichts mehr davon wahrzunehmen, dass irgendeine Umwelt überhaupt existiert.

Das Material ansich riecht aber. Nach Gummi/Plastik/Staub/wasauchimmer. Außerdem wird man acuh hier permanent daran erinnert, dass man ja eine Maske trägt... es funtkioniert weitaus besser, wenn subjektiv alles "normal" ist, nur eben die Sinne "nicht funktionieren"

Das Schränkt die Beweglichkeit ein. In keinster weise aber die Sensorik. Ich spüre alles ganz normal. Ich kann mich nur nicht bewegen.

Ich glaube, ihr habt nicht ganz verstanden, worum es der TE hier geht

Danke für die ausführliche Kommentierung und der abschließenden Beurteilung.
Immer wieder schön zu lesen mit welcher eigenen Überzeugung hier andere Beiträge beurteilt werden.

Der schalldichte Wassertank ist natürlich das perfekte Szenario aber in Realität so gut wie nicht umsetzbar. Schöne Träumerei und Kopfkino. Und ja, wir kennen auch Floating jedoch führt die kleinste Bewegung bereits zu einer massiven Störung des Eindrucks und wenn jemand sich freiwillig in die Situation begibt, dann kann er gleich auch meditieren.

Schöne theoretische Welt....

Genau das verstehen wir auch dabei. Es soll die entsprechende Person "in die Situation" gebracht werde. Natürlich mit Ihrer "Mithilfe" aber das funktioniert beim Floating definitiv nicht. Eine Bewegung und die eingeschränkte bzw. geschärfte Wahrnehmung registriert jede Veränderung.
Darkroomlinsen klingen ganz toll aber mal ehrlich, wer hat die schon wirklich ausprobiert.
Man muss sie einsetzen können, was nicht jeder so einfach verträgt und dazu kommt noch, das man auch diese spürt. Auch hier wieder ganz viel Theorie und Kopfkino. Wir haben damit experimentiert und es hat sich als schwierig rausgestellt obwohl einer von uns sogar Kontaktlinsen trägt. Wer Kontaktlinsen nicht gewohnt ist, der spürt die extrem. Wer die nicht selber reinmachen kann, der tut sich doppelt schwer und wird diese gerade am Anfang extrem spüren und schon ist der Effekt deutlich gemindert.

Wie wäre es denn mit einer cervicalen Spinalanästhesie, nur so theoretisch .
Dann spürt man nix mehr und wenn es blöd läuft bleiben einem noch ein paar "nette" Erinnerungen mit einer gepflegten Querschnittslähmung ab oberen Brustwirbelbereich.
Dann noch die schwarzen Linsen drauf und die Ohren hören im Schalldichten Raum eh kaum was und das Szenario ist perfekt
Blöder Weise drehen Menschen in einem solchen Szenario nach wenigen Minuten vollkommen durch. Diese Experimente hat es leider gegeben.


Hoffen das wir das Thema der TE verstanden haben

Das glaube ich gerne. Wie gesagt: Wenn man sich daran gewöhnt hat und verträgt ist das sehr geil. Es braucht aber etwas Zeit, das ist klar und ich behaupte mal, das nicht sehr viele Menschen damit zurecht kommen. Kontaktlinsenträger schon eher.

Ich verwendete für das Legen von Magensonden immer Instillagel. Da ist ein Lokalanästhetikum drin. Pro Nasenloch reichen 2 - 3 ml völlig. Dann einmal kräftig hochziehen und kurz darauf setzt die Wirkung ein. Es hält maximal 20 Minuten an.
Als Alernative könnte man auch in jedes Nasenloch einen Wendeltubus einführen. Dass muss Dir aber eine Fachperson vorher unbedingt mal zeigen.

Jupp, genau das. Letzten Endes der gleiche effekt, wie tatsächlich in einem absolut licht-losem raum zu sein - nur eben, dass es nur einen selbst betrifft.

Gut, die Anforderung stand im Eingangspost nicht Das macht das natürlich schwierig - es gibt zwar tatsächlich große Floating-Becken, in denen problemlos eine weitere Person Platz hat, nur erstens führt jede Bewegung der anderen person im Wasser zu wellen (die du wieder spürst), zweitens soltle natürlich kein Lärm vom spielen nach draußen Dringen (ist sicher nicht so erwünscht), und drittens aber vor allem sieht die andere Person auch nichts... was, ähm, vermutlich problematisch ist

Bonny schreibt:

Wir sind beide recht gute Taucher und haben letzten Sommer den ersten Höhlentauchkurs gemacht. Ein Teil des Kurses ist es, eine Leine in die Höhle zu legen und am Umkehrpunkt bekommt man vom Ausbilder nette Augenmasken, die man über die eigene Maske zieht. Dann muss man blind nur durch Fühlen und Tasten an der Leine wieder den Ausgang finden.

Es war ein wahnsinnig intensives Erlebnis, diese Schwerelosigkeit in absoluter Schwärze, das Vertrauen in die erlernten Fähigkeiten und insbesondere auch das Vertrauen in den Partner, der zwar auch nichts sieht, aber immerhin ist man gemeinsam blind. Vor allem, da der Weg nicht nur gerade verlief, sondern auch links und rechts und rauf und runter.

Und hier sehe ich das große Problem. Es war für uns erfahrene Taucher nicht einfach, die Tarierung und den Druckausgleich ohne visuelle Referenz lediglich anhand der Leine und des Gefühls zu machen.

Von daher wage ich zu bezweifeln (es sei denn ihr seid gut ausgebildete Taucher) dass ihr jemanden findet, der blind mit euch Tauchen geht.

Fast überall wird Schnuppertauchen angeboten. Da kann man auch mal die Schwerelosigkeit genießen und auch mal die Augen schließen.

Aber spielen unter Wasser, wenn einer der beiden blind ist wird sehr schwer umzusetzen sein. Derjenige muss ja nur mal tief einatmen (oder sich erschrecken) und ist schon zwei Meter höher und der Sehende muss zuschauen, dass nix passiert....

Ich stell mir das Setting recht schwierig vor für unausgebildete Taucher.

Wenn ihr natürlich (was ich nicht weiß) perfekte Taucher seid, dann wünsche ich euch viel Spaß dabei. Geht am besten in ein Indoor-Zentrum (warmes Wasser und kontrollierte Bedingungen) und nehmt ne große Schlafmaske mit. Das sollte eigentlich reichen. (Bei uns hat es gereicht. Wir konnten gar nichts sehen.....)

LG

Bonny

P. S. Wenn ihr mehr zum Thema Tauchen wissen wollt, dann fragt gerne. Wir beißen nur nach Aufforderung...

Viele gute Beiträge hierzu schon

Das Hören betreffend, ist tatsächlich nur Ohrstöpsel mit weißem Rauschen möglich. Man hört nie nichts. Selbst in absolut schallisolierten Räumen hört man selbst bei vollkommen verstopften Ohren genau zwei Dinge trotzdem:

1) Den eigenen Atem
2) Den eigenen Herzschlag.

Deswegen das Rauschen. Es ist notwendig, um mindestens diese Geräusche ausblenden zu können.
Die gute Nachricht ist, dass nach einer Weile das Gehirn genau dieses Rauschen "runterregelt". Genauer gesagt: Leiser macht. Man hört es zwar noch, aber nur noch sehr, sehr, sehr leise. Und ist damit optimal, da du so erst gar nicht merkst und gar nicht weißt, dass jemand theoretisch die Stereoanlage "da draußen" aufdrehen kann und du es trotzdem nicht hörst.

Zu "Blindheit": Es gibt Augenmasken, sehen aus wie Schwimmbrillen, die explizit dafür entwickelt wurden, wenn jemand blind durch die Gegend gehen soll einen Tag lang. Die Dinger sind wirklich absolut blickdicht, obwohl man die Augen vollkommen offen haben kann.
Allerdings ist der Druck auf das Gesicht ja trotzdem spürbar.

Mein "alltagstauglicher" Tipp ist deswegen: Augenbinde mit Augenschalen. Darüber dann eine blickdichte (!) Maske drüber. Das ist dann wirklich absolute Dunkelheit! Nicht wundern, wenn das Gehirn noch irgendwo Licht meldet, das ist normal. Es erwartet absolute Dunkelheit schlicht nicht und versucht, Lichtquellen zu simulieren.
Gibt sich aber.

Riechen lässt sich leicht ausschalten. Nasenstöpsel drauf, fertig. Wer nicht geknebelt ist, kann durch den Mund atmen. Durch den Mund lässt sich aber nicht riechen ...

Der Tastsinn lässt sich grundsätzlich nicht ausschalten. Man kann dem Gehirn aber Reizunterflutung anbieten (also möglichst wenig Reize). Dazu sind die benannten Tanks ideal. Es gibt Probanden, die berichten von empfundener Schwerelosigkeit, sie fühlten schlicht nichts mehr taktil.

Schmecken lässt sich prinzipiell auch nicht ausschalten. Sehr wohl aber "taub" machen: Wer jemals beim Zahnarzt eine Betäubungsspritze erlebt hat, die die Zunge gleich mit erwischte, wird wissen was ich meine. Stehe ich jetzt aber nicht so drauf, auf das Gefühl einer tauben Zunge.

Mah. Die anfänglichen hellen Flecken verschwinden bei mir schon, aber danach sehe ich dann vermeintliche Bewegungen trotz absoluter schwärze (entweder Halluzinationen oder bedingt durch die Bewegung der Augen unter den Liedern und die Erwartung,d ass sich das gesehene dadurch "verschieben" MUSS). Und Das schwarz ist mal ein "rotes schwarz" und dann ein "blaues schwarz"... nicht, dass es sowas freilich gäbe, wenn man noch was sieht. Das ist immer wieder cool und creepy gleichzeitig...

Was danach kommt, ist bei jedem unterschiedlich. Es ist schlicht die Weigerung des Gehirns, dass es absolutes Schwarz gibt. Was es in der Natur ja auch tatsächlich so gut wie nie gibt.

Faszinierend finde ich aber immer wieder, dass bei der Augenbinde man noch denkt "hmmja, ganz nett, absolutes Schwarz gibt es nicht". Um nach der Kapuze dann bass erstaunt zu sein, dass man von dem fröhlichen Frühlingstag da draußen wirklich nichts Visuelles mehr mitbekommt.



Apropos "Fühlen": Sobald man draußen ist, fühlt man immer etwas. Den Regen, den Wind, die Sonne ... irgendwas ist immer.

Diese "floating tanks" sind letztlich die einzige Möglichkeit, alles (nahezu) auszuschalten.

@********chaf Um Geräusche Auszublenden nimmt man allerdings eher ein Pinknoise https://de.wikipedia.org/wiki/1/f-Rauschen . Es blendet Restgeräusche effektiver aus. Darum wird es auch gern als Hintergrund für Hemisyn binuralbeats benutzt um Trancen zu induzieren.

Wundert mich mit dem Pinknoise. Die Bezeichnung Whitenoise lehnt sich an die Farbenleere an. Die Summe aller Farben ergibt Weiß. Whitenoise setzt sich aus allen hörbaren Frequenzen zusammen und überdeckt damit alle anderen. Habe eine App die beide Modi hat. Klingt nur etwas heller bzw. dunkler.
Weis jemand aus echter Erfahrung was besser wirkt? Habe nur Erfahrung mit White.

Bonny schreibt:

Ich hab zwar keine Erfahrung damit, aber bei den Hörbeispielen, die man so im Netz findet, finde ich persönlich das pinke Rauschen deutlich angenehmer und eher zum Abschalten geeignet. Das weisse macht mich persönlich eher unruhig und aggressiv, vor allem wenn ich das länger hören müsste.

Das ist die Überwiegende Erfahrung Pinknoise klingt halt nach Regenrauschen whitenoise nach Krach

Vermutlich zu "light" für die Bedürfnisse der TE – aber ich finde das Tragen einer Kopfmaske, die nur zum Atmen ein kleines Loch hat, schon ziemlich in die Richtung gehend. Ich bin jedesmal verblüfft, wie absolut der Sehsinn dabei ausgeschaltet wird, und dadurch, dass auch die Ohren bedeckt sind, fühle ich mich darin ziemlich isoliert. Wenn dabei durch den Mund geatmet werden muss, fällt gleichzeitig auch das Riechen weg.

Ich könnte mir vorstellen, das noch mit Ohrstöpseln und etwas wie einem Ganzkörper-Latexanzug o. ä. (inkl. Handschuhen) zu verbinden, um möglichst viele Sinne auf einmal möglichst stark zu dämpfen. Dann kommt es vermutlich daran, was der weitere Plan ist – herumkugeln/-drehen und schwindlig werden lassen? Im stillen Kämmerchen oder im Keller liegen lassen?