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Umgang mit Traumata im BDSM

Umgang mit Traumata im BDSM
Mich beschäftigt schon lange die Frage, wie ich als dominanter Part in einer D/S Konstellation mit Traumata bei einer Sub umgehen soll.

In den vergangenen Jahren traf ich häufiger auf Frauen, die an einem Trauma litten. Meist waren es häusliche Gewalt durch die Partner, Vergewaltigungen oder auch mal ein Borderline Syndrom. Die Konversationen waren offen geführt und ich durfte einen Einblick in diese schrecklichen Ereignisse erhalten, oder zumindest das Wissen über diese erlangen.
In den Gesprächen ist mir klar geworden, worin bei einigen von ihnen die Motivation bestand, sich einer Situation auszusetzen, die oberflächlich Parallelen zu den damaligen Ereignissen hat. Sie alle ließen mich ein Muster erkennen: Die Neigungen, die diese Frauen aufwiesen, die Bedürfnisse, die sie hatten, waren allesamt eng mit dem erlebten Trauma verbunden. Ich verstand, dass eine Motivation darin bestand, das Trauma erneut, aber unter kontrollierten Bedingungen zu erleben. Sie wollten keine Opfer sein, sondern sich dem Szenario bewusst stellen.

Mein beruflicher Background touchiert nur sehr schwach die Lehre der Psychologie und hat überhaupt nichts mit der Psychiatrie zu tun. Aus diesem Grund maße ich es mir nicht an, eine Bewertung darüber vorzunehmen, was für diese Frauen gut und gesund ist.
Allerdings blockierten mich diese Informationen zunehmend beim Kennenlernen dieser Personen (in Bezug auf BDSM). Wann immer dieses Thema an die Oberfläche kam, gab es für mich eine rote Linie. Aus diesem Grund habe ich mich bislang immer dagegen entschieden mit einer Sub eine D/S (Spiel-) Beziehung einzugehen, die ein solches Ereignis in ihrem Leben hatte.
Ich fühle mich bei dem Gedanken nicht wohl einen Menschen einer Situation auszusetzen, die mit einem solchen schrecklichen Ereignis verbunden ist. Genauso fühle ich mich damit überfordert entsprechend darauf reagieren zu können. Aus meiner Perspektive heraus ist es nicht mit dem Auffangen gleichzusetzen. Ich fühle mich als Projektionsfläche, als eine imaginäre Version des Täters, der sich erneut an der Person vergreift. Es ist dieses Wissen in meinem Kopf, was mich blockiert und hemmt.

Mich interessiert hier die Sichtweise der dominanten Menschen, die den aktiven Part ausleben, wie sie damit umgehen, ob es sie ebenso blockiert, hemmt, oder andere Emotionen in ihnen hervorhebt.

Selbstverständlich möchte ich auch gerne die Sichtweise des submissiven Parts erfahren, doch ist mir bewusst, dass dies einem Outing in einem Forum gleichkommt, daher verzichte ich bewusst auf diese Aufforderung.

Kann BDSM als Möglichkeit zur Traumabewältigung genutzt werden? Wie gefährlich kann dies werden, wenn es nicht durch professionelle Hilfe begleitet wird?

Zuletzt möchte ich zum Ausdruck bringen, dass ich sehr sensibel auf dieses Thema reagiere und hoffe, mit dem erforderlichen Respekt das Thema aufgemacht und niemanden damit verletzt oder vor den Kopf gestoßen haben.
*****Con Frau
629 Beiträge
meine neigung hat sich wohl eher sehr "behütet" entwickelt. ohne irgendwelche traumata. meine ersten vorstellungen richtung BDSM hatte ich mit 12 und mit 16 fing ich an, mich mit meinem freund (heute mann) auszuleben.
für mich ist BDSM im weitesten sinne eher eine kompensation des alltags. die möglichkeit, alle zügel aus der hand zu geben und abzutauchen. aber was es für mich primär ist: grenzenloses vertrauen und ein angenehmer gleichklang.

ich hatte mitte letzten jahres eine -zuerst schöne- session die leider umschlug und eine vergewaltigung wurde. mit nahtoterfahrung. ich dachte, er erwürgt mich. ich weiß bis heute nicht, wie ich nach hause gekommen bin. das war sicher auf die ein oder andre weise traumatisch. aber ich lasse nicht zu, dass mich soetwas hemmt oder mir meine sexualität kaputtmacht.
es ist nicht immer einfach, sich einzugestehen, dass man darauf steht, von männern gedemütigt und geschlagen zu werden. gerade dann, wenn man in so jungen jahren wie ich mit der geschichte anfängt. da sind die gedanken häufig sehr ambivalent und man fragt sich schon des öfteren ob man ganz normal ist. ich hab mich nicht jahrelang damit und mit mir selbst auseinandergesetzt um es mir dann von einem kaputtmachen zu lassen. tatsächlich habe ich danach das daten bis auf weiteres eingestellt. aber auch wegen corona. das passte also an sich sehr gut. mein mann hat mir dann einige treffen zu dritt, mit einem zweiten mann, ermöglicht (blindfolded). und mitte diesen jahres hatte ich dann wieder ein treffen mit einem wundervollen menschen. ich hab mich aber nicht von dem erlebten hemmen lassen. als wir das erste mal spielten flammte die erinnerung einen bruchteil einer sekunde auf und war dann verschwunden. ganz oder gar nicht. wenn ich mit jemandem spiele bin ich im hier und jetzt mit demjenigen und nicht in der vergangenheit. und ich durchlebe auch diese situation nicht immer wieder. sie ist jetzt ein teil meiner geschichte... erfahrung. nicht mehr, nicht weniger.
********ohai Frau
900 Beiträge
Ein sehr schönes Thema und eigentlich sollte ich die Klappe halten, weil ich nichts sinnvolles dazu beitragen kann. Nur soviel: mir sind bereits viele Subs begegnet und ein großer Teil von ihnen hat eine Vergangenheit mit einer psychischen Diagnose. So dass BDSM und eine "F" Diagnose zu korrelieren scheint, bzw eine große Schnittmenge aufweist.
Ich lese mal sehr gespannt mit.
Hallo, zunächst vielen Dank, dass Du diese Frage in die Runde geworfen hast und gleichzeitig etwas von Deiner Haltung preisgegeben hast.
Ich denke, abschließend ist das nicht zu beantworten. Dennoch glaube ich, dass viel davon abhängt wie selbstreflektiert der submissive Part ist. Ich als submisse Part muss auf mich aufpassen und kann nicht die volle Verantwortung an den dominanten Part abgeben und gleich garnicht, wenn ich noch unaufgelöste Traumatas habe. Wie Du schon erwähnt hast, ohne professionelle Unterstützung/Begleitung, um eine gewisse Form der psychischen Stabilität herzustellen, halte ich Traumarabeit im BDSM - D/s Kontext für fahrlässig. BDSM und/oder D/s ist keine Therapieform oder "medikamentöse" Unterstützung. Ja, auch wenn ich als submissiver Part gerne Verantwortung auf gewissenen Ebenen abgebe, sollte die Eigenverantwortung nicht dabei sein.
Beste Grüße, Tender
****ody Mann
11.841 Beiträge
Ich habe mich auch schon ziemlich in die Nesseln gesetzt. Für das eigene Wohlbefinden ist es aber eindeutig besser, nicht vorher schon mit der Erwartungshaltung unterwegs zu sein, dass es vielleicht pathologischen werden könnte. Zumal, wenn man kein Psychologe ist.
@******oir @******oir

eroieren, ER schreibt : Also aus meiner bisherigen Erfahrung heraus kann ich sagen, dass die Arbeit mit
traumatisierten Subs oder eben nicht traumatisierten keinen Unterschied für mich
macht. Ich für meinen Teil lasse mich nur bis zum einem gewissen Grat auf die Rolle ein,
da es ein nicht zu unterschätzendes Risiko birgt ( für die eigene Psyche) wenn man sich zu
sehr in die Rolle des ,,vermeindlichen Vergewaltigers´´ hineinversetzt. Wenn ich das Gefühl
habe, dass der Sub bewusst ist, was sie sich von mir wünscht und sie sich der Situation im
klaren ist, dann tastet man sich gemeinsam langsam an das gewünschte Szenario heran und sollte doch mal eine Panikattacke kommen (kam schon vor) dann ist es sehr wichtig, vorab zu eroieren, wie in dieser Situation ein Safespace für die betreffende Sub geschaffen werden kann. Bisher hat das immer wunderbar funktioniert und nach eben solchen Panikattacken war natürlich die Session beendet, man hat reflektiert und die Feinheiten ausgearbeitet um zukünftig solche Situationen zu vermeiden.
Hoffe, dass ich dir damit helfen konnte. Kannst uns auch gern ne CM schicken ( dann wird es hier vilt nicht ganz so unübersichtlich =*
Ganz schwieriges Thema! Und um so wichtiger darüber zu sprechen/ zu schreiben!

Mir persönlich ist das auch schon aufgefallen bzw kam mir zu Ohren. Und als Mensch, dem sein Partner natürlich nicht egal ist, ist mir auch solch ein Background wichtig zu wissen. Gerade weil man ja (beide!) Verantwortung tragen!

Ich, für mich, würde in Summe sagen: negative Prägung in jungen Jahren scheint mir am häufigsten zu masochistischen Neigungen geführt zu haben. Teilweise auch zur Leidenschaft des Machtgefälles, wenn SM nicht so sehr ausgeprägt ist. Beispiel was ich da hätte: Ohrfeigen. In einem bestimmten Alter wertet man das u.U. als Aufmerksamkeit und vielleicht sogar als sexuelle Aufmerksamkeit. Durch Wiederholung kann ich mir vorstellen, daß das zu einer Konditionierung im sexuelle Sinne führen kann.

Einige Male ist mir aber auch in Gesprächen aufgefallen, daß es auch aus ganz tiefen und frühen Fantasien herrührt. Und iwann quasi ausbricht.

Insgesamt aber ein Thema für mich, daß bei einem persönlichen Gespräch eroirt werden sollte. Denn mögliche Komplikationen (auch positive) spielen hier garantiert mit rein.

Bin aber echt gespannt was hier noch so bei rauskommt!

Danke für das Erstellen des Threads!
*********iones Frau
2.742 Beiträge
Erst mal danke für deine offenen Worte... und den Mut das so klar zu formulieren....

Borderline Syndrom würde ich jetzt nicht unbedingt als Traumata bezeichnen...
Ich bin selber sub und habe dies..Ich fühle und erlebe teilweise Dinge anders bin in manchen Dingen impulsiv und emotionaler als andere. Ansonsten hinter es mich in keiner Weise... es sind sogar sehr viele devote mit dieser Erkrankung unterwegs in der Szene... und nichts anders ist es eine Erkrankung...
Was Gewalt angeht habe ich auch einiges hinter mir.. Dies hat es mir lange schwer gemacht zu akzeptieren das ich maso bin... nach langen hin und her und Findungsphase Ausflug auf die dom sad Seite. Stehe ich zu mir und meiner Neigung...

Wenn du für dich klar definierst das du damit nicht umgehen kannst ist das akzeptabel...
Ich denke dennoch wenn sich einer bewußt in die Situation begibt. Ist ein aftercare mit reflektion durchaus hilfreich .. finde auch nicht das dom da zum Täter wird.... Frau oder auch man begeben sich aktiv in diese Situation das isr mal ne ganz andere Hausnummer... klar kann es triggern ... da ist es dann wichtig das dom das erkennt, das Spiel an der stelle unterbricht nähe und Fürsorge gibt...

Es ist nicht leicht keine Frage... aber es lohnt sich und man ist deswegen keine schlechter sub.. unter Umständen wird es dann sogar inniger wie es sonst sein würde.
*****sum Frau
25 Beiträge
Soweit ich gesehen habe ist so gut wie jede zweite sub Sklavin davon betroffen.

Ich fand es sehr interessant da einen Zusammenhang zu sehen bzw festzustellen
Aber ob er wirklich immer immer gegeben ist ist wohl eine andere Feststellung.

Ich finde es übrigens total männlich erwachsen anziehend, was du dir für Gedanken dazu machst.

Ich denke nicht das jede die davon betroffen ist den Dom als ihren Peiniger interpretiert. Das wäre echt furchtbar und da würde ich auch nicht an deiner stelle stehen wollen da verstehe ich deinen Beweggrund davon Abstand zu nehmen. Schwierig das früh genug unterscheiden zu können. Ich würde mal meinen die die Dom als Peiniger sehen nur und "gut" bzw das zur Trauma Verarbeitung nutzen... sollten womöglich lieber bdsm den Rücken kehren bis sie mit dem erlebten "ok" sind. Allein schon weil es viel mehr Dom s gibt die nicht so viel besser sind und woher sollten sie s teil s auch wissen es gibt ja keine 3 jährige Ausbildung zum Dom um alle möglichen Bereiche wenigstens zu kennen.

Wenn du selbst mit dir aber im reinen bist und du die sub nicht brauchst um dein ego zu pushen , fände ich es aber eigentlich ganz cool für die ein oder andere sub sich ihrer an zu nehmen und den Gedanken zu der Geschichte von Uhr nicht in deinen Fokus zu stellen.


Bisschen wie ne Behinderung. Die neusten eingeschränkten bevorzugen Leute die mit ihnen ganz unverblümt und offen umgehen sie nicht betütteln ihnen ewig viel abnehmen. Nur selten haben sie ein wirkliches tief und da dann da sein versteht sich von allein. Ich hoffe du verstehst anhand meiner beschreiben was ich dir versuche zu erklären.
*******n_M Mann
1.579 Beiträge
Deine Erlebnisse mit solchen Erfahrungen bei Frauen habe ich auch. Ich nehme mir dazu viel Zeit um die Motivation dahinter zu verstehen. In jedem Fall frage ich ab, ob das in ärztlich begleitet wird/ wurde. Und wenn nein auch warum.
Danach treffe ich für mich die Entscheidung ob ich mit ihr spielen würde. Bei einer Ablehnung würde ich ihr das auch genau begründen.
Ich möchte halt nicht unbewusst einen Trigger auslösen und schwere Probleme hervorrufen.
****_DS Frau
5.273 Beiträge
Gruppen-Mod 
Es kommt doch immer darauf an, wie weit man im Heilungsprozess ist. wie sehr man reflektiert, sich noch als Opfer sieht. und auch inwieweit man für sich selbst Verantwortung übernimmt.

Mein SM habe ich erstmal nicht ausgelebt (wenn man das Devote, dass immer da war, mal ausser Acht läßt... das hätte ich vor 20-30 Jahren aber niemals benennen können).

Habe mir also lange Gedanken darum gemacht, ob ich das "darf". bei meinem Gewalt und Mißbrauchshintergrund.
Ichh habe mich dann irgendwann entschieden: jepp... mach ich. der Zug ist zu groß, die Neigung und Neugier zu brennend.

und dann... dann habe ich geübt. Am Leben. Am Machtgefälle (welches in den ersten Jahren erstmal gar nicht so eine Rolle spielte, bis sie rausgekitzelt wurde). und weiter geübt. und sicher habe ich in dieser BDSM Phase auch kompensiert. war zwischendrin Opfer. aber niemals so sehr, dass mir meine Neigung abhanden gekommen wäre. und immer so sehr reflektiert, dass ich an jeden Anstoßen am Traumatas gewachsen bin.

20 Jahre später... weiß ich sehr genau, was mir gut tut, wo Schnittstellen sind und... was ich - die ich nicht "normal" bin und durchaus "Schäden" aus meiner Vergangenheit behalten habe, ausmacht. und auch hier... habe ich einen Entschluß gefasst.... nämlich: Die Dinge, sie Folgen, die da sind, sind eben da. sie gehören zu mir. Sind tief in meinem Wesen mit verwachsen. Ich kann sie nicht einfach wegmachen, übergehen. und ich begreife sie inzwischen als Stärke. Setze sie bewußt ein. Teils als Waffe für mich (nicht gegen mich, nicht gegen einen Herrn). Dass was meine Täter also hervorgebracht haben, sehe ich nicht mehr als schädlich an sondern nutze es bewußt, um mein BDSM noch facettenreicher, noch intensiver zu erleben. und damit habe ich die Kontrolle, die Verantwortung und die Macht über meine Gefühle. und ich weiß nicht, wann ich mich jemals getriggert gefühlt habe im BDSM. wann ich mich jemals die letzten Jahre als Opfer (besonders im pscchischen Bereich) erlebt habe.

Ich habe meinen Frieden mit den Folgen gemacht, gelebt, gefunden.... oder besser erarbeitet. und finde mich in meinem Wesen damit unheimlich schön. bin inzwischen sogar dankbar für diese (in der Vergangenheit) erzwungenen Erfahrungen, die mich haben wachsen lassen.

von daher: Trauma spielen in meinem BDSM, in meinem Leben keine Rolle mehr. weil ich sie angenommen habe, als Teil meines Ichs was ich heute bin verstehe und... mich sehr liebe *liebguck*


Disclaimer: aber ich glaube, dass es durchaus Zeiten gab, in denen ich sehr anstrengend für die jeweiligen Herren war. ABER: es gab auch Zeiten, wo wachsende Herren, die ihre eigenen Dinge kompensieren mußten, verdammt anstrengend für mich waren. *zwinker*

eben ein geben und nehmen.... Leben.... und was für ein Glück darf man sich bei jedem Menschen entscheiden, ob man da mitgehen möchte oder nicht.
Zitat von *******n_M:
Deine Erlebnisse mit solchen Erfahrungen bei Frauen habe ich auch. Ich nehme mir dazu viel Zeit um die Motivation dahinter zu verstehen. In jedem Fall frage ich ab, ob das in ärztlich begleitet wird/ wurde. Und wenn nein auch warum.
Danach treffe ich für mich die Entscheidung ob ich mit ihr spielen würde. Bei einer Ablehnung würde ich ihr das auch genau begründen.
Ich möchte halt nicht unbewusst einen Trigger auslösen und schwere Probleme hervorrufen.



Sehr, sehr klug! Respekt! So müssen wir alle damit umgehen!

Schließlich gibt es auch Traumata, die im aktiven/ dominanten Part schlummern könnten und es oftmals auch tun!
*********iette Frau
4.574 Beiträge
Auch ich habe eine Vorgeschichte mit psychischen Erkrankungen und auch einem Trauma. Meinen Herrn hat das glücklicherweise nicht abgeschreckt und hält ihn auch nicht davon „alles“ mit mir zu machen.

Als Traumabewältigung nutze ich BDSM nicht. Ich denke auch nicht, dass das gut wäre. Aber tatsächlich haben mir die letzten Jahre sehr viel dabei geholfen, darüber hinwegzukommen, dass ich als Jugendliche vergewaltigt wurde. Allerdings denke ich weniger, dass das an BDSM liegt - sondern eher daran, dass ich an mir gearbeitet habe und dass mein Herr (seine Art, sein Wesen, seine Unterstützung) mir sehr hilft und förderlich ist.

Mittlerweile habe ich tatsächlich auch Phantasien, die in Richtung Vergewaltigungsphantasien gehen - aber ganz ohne, dass ich damit beabsichtige, das frühere Erlebnis nochmal zu durchleben oder sowas.
Die Auslieferung meinem Herrn ggü. spüre ich einfach gerne - einfach weil ich so bin. (Und schon VOR der Vergewaltigung so war!)

Allerdings schließe ich auch nicht aus, dass es einige devote Frauen gibt, die da anders ticken und BDSM doch nutzen, um Traumata erneut zu durchleben oder zu verarbeiten oder whatever. Vielleicht auch als Teil der Selbstbestrafung oder sonstwas.
Ich kann‘s verstehen, wenn dominante Personen da lieber etwas zurückhaltender sind.
*******Mori Paar
931 Beiträge
Also aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass ich sowohl im BDSM als auch bei nicht BDSM-Bekanntschaften mit Menschen mehr oder weniger starker Traumata in Kontakt gekommen bin. Ich glaube tatsächlich, dass es da keinen großen Unterschied gibt, eventuell im BDSM etwas genauer reflektiert und geschaut wird, und es deshalb bewusster wird. Wer sich ins BDSM begibt, hinterfragt sein Verhalten womöglich einfach anders, als jemand, der sich einfach im Mainstream bewegt...

Sein wir ehrlich, alle bekannten Zahlen deuten darauf, dass mindestens 25% der Frauen im Laufe ihres Lebens Opfer von (sexueller) Gewalt werden, die Dunkelziffer dürfte riesig sein...

So gesehen sehe ich das erstmal als "starke" Seite des BDSM, dass es eben ins reflektieren führt und man so Dinge aufarbeiten kann, während eben in Beziehungen, wo Sex und "Gewalt" nicht thematisiert werden, die Themen unaufgearbeitet im Unterbewusstsein wüten...
****yn Frau
13.442 Beiträge
Zitat von ******oir:

Selbstverständlich möchte ich auch gerne die Sichtweise des submissiven Parts erfahren, doch ist mir bewusst, dass dies einem Outing in einem Forum gleichkommt, daher verzichte ich bewusst auf diese Aufforderung.

Obwohl es in meiner Vergangenheit durchaus Erlebnisse gab, die Traumata hinterlassen haben, gehe ich zur Bewältigung zu Fachärzten und nicht zu einem Dom. Ja, jeder muss selbst wissen, wie er damit umgehen möchte, aber ich "fliehe" nicht ins BDSM und ich suche nicht mein Seelenheil darin. Es ist eine Neigung, die Art, wie ich meine Sexualität und auch generell viele Aspekte meiner Beziehungsdynamiken brauche, aber ich will in diesem Kontext einen Partner, keinen Therapeuten.

Das heißt: Gegenüber (potenziellen) Partnern gehe ich zwar offen mit meinen Defiziten um, aber tatsächlich reite ich nicht drauf rum und finde nicht, dass ich mehr auf ihnen "abladen" muss, als zwingend nötig. Ich mag es nämlich gar nicht, wenn sich mein Gegenüber ständig einen Kopf darum machen muss und sein Verhalten mir gegenüber unentwegt von Sorgen - oder schlimmer, Mitleid - geprägt ist. Ich halte es überhaupt nicht aus, wenn mich jemand bemitleidet und mit Samthandschuhen anfasst. Ganz normale, menschliche Achtsamkeit reicht, ich habe einen Mund zum Reden und bei psychischen Problemen habe ich professionelle Ansprechpartner.

Ich will nunmal nicht, dass meine Vergangenheit jemand anderen belastet. Ich bin dankbar für jedwedes Verständnis und auch für eine gewisse Geduld, aber mehr kann und möchte ich zu diesem Thema nicht von anderen verlangen.

Insofern kann ich auch jeden dominanten Menschen verstehen, der sagt, dass er Hemmungen hat, oder es sogar ausschließt, ein Verhältnis mit Subs einzugehen, die BDSM als Coping-Mechanismus benutzen, oder relativ knackige Probleme wie eine Boderline-Störung haben.
*********enTe Frau
1.449 Beiträge
Zitat von ******oir:
Sie alle ließen mich ein Muster erkennen: Die Neigungen, die diese Frauen aufwiesen, die Bedürfnisse, die sie hatten, waren allesamt eng mit dem erlebten Trauma verbunden. Ich verstand, dass eine Motivation darin bestand, das Trauma erneut, aber unter kontrollierten Bedingungen zu erleben. Sie wollten keine Opfer sein, sondern sich dem Szenario bewusst stellen.

Mmh. Also ich bin da skeptisch.
Hast du dich auch mal gefragt, was zuerst da war?
Huhn oder Ei?
Neigung oder Erfahrung mit diverser Gewalt?
Dein Eingangspost ist recht ausführlich, aber ich kann nicht erkennen, ob du dich auch mit deinen Subs über die „Anfänge“ ihrer Neigung(!) unterhalten hast.

Ich habe nämlich bisher oft die Erfahrung gemacht, dass übrigens egal ob sub oder dom, erste Anzeichen der Neigung bereits in der Kindheit liegen.
Du schreibst von u.a. gewalttätigen Partnern. Das würde bei mir eher die Vermutung aufkommen lassen, dass subs auf einen gewissen Typ Mann stehen, der eben oft auch mit nem… ich sag mal Arschloch… verwechselt wird.
Hier im Forum wird häufiger vom Narzissten oder ähnliches geschrieben.

Also frage ich dich, @******oir aber auch die anderen Doms - was haben die besagten Subs zu den Anfängen des Bewusstwerdens ihrer Neigung geäußert?
Auch ich (Maso) habe mich schon de öfteren gefragt, woher meine Neigung kommt. Diverse Beiträge hier im Forum haben mich zum Nachdenken gebracht.
Als Kind wurde ich regelmässig von meinem Vater nach alter Schule gezüchtigt. Immer wenn ich etwas angestellt hatte, (und das war nicht selten) hatte er mich ins Badezimmer geschickt und gesagt,ich solle schon mal die Hosen runter lassen. Nach einer Weile ist er dann gekommen, in seiner Hand eine hölzerne Kochkelle oder einen Leder Gürtel. Damit hatte er dann meinen Po bearbeitet. Einmal ist dabei die Kochkelle sogar zerbrochen!

Komisch aus heutiger Sicht ist für mich, dass ich zwar jedesmal, wenn ich im Badezimmer auf ihn gewartet habe panische Angst hatte, vor dem was mich erwartete, es mich aber nie davon abgehalten hatte, wieder irgend einen Blödsinn anzustellen. Ich hatte erstaunlicherweise auch nie einen Groll gegen ihn, denn ich sah irgendwie ein, dass er das machen musste, um mich zu bestrafen.

Schon schräg, dass es mir heute Lust und Vergnügen bereitet, wenn ich geschlagen und gequält werde. *nixweiss*
******ock Paar
2.136 Beiträge
Zitat von ******oir:
Umgang mit Traumata im BDSM
Ich fühle mich bei dem Gedanken nicht wohl einen Menschen einer Situation auszusetzen, die mit einem solchen schrecklichen Ereignis verbunden ist. Genauso fühle ich mich damit überfordert entsprechend darauf reagieren zu können. Aus meiner Perspektive heraus ist es nicht mit dem Auffangen gleichzusetzen. Ich fühle mich als Projektionsfläche, als eine imaginäre Version des Täters, der sich erneut an der Person vergreift. Es ist dieses Wissen in meinem Kopf, was mich blockiert und hemmt.

Ich verstehe sehr gut was du meinst und kann diese Gefühlslage und Gedanken sehr gut nachvollziehen.

Mir hat geholfen es ganz klar zu kommunizieren! Ich mache von Anfang an klar, dass ich die Regeln mache, dass ich mache was Ich will und wann Ich es will... und ganz sicher nicht reagiere, wenn sie vor mir kniet und darum "dominante Aufmerksamkeit", "Bestrafung" oder anderes bettelt.

Ich stelle heraus, dass ich im BDSM in keiner Art und Weise auf diese psychischen "Vor-Schäden" oder generell psychische Auffälligkeiten eingehen werde. Da ich nie eine Spielbeziehung eingehe, sondern grundsätzlich nur mit der eigenen Partnerin meine "Triebe" lebe, gibt es jedoch auch den "Stino-Part" in der Beziehung.

In diesem Teil der Beziehung kann ich jedoch sehr wohl auf ihre Psyche eingehen, wobei es auch hier darauf ankommt, wie fortgeschritten und intensiv z.B. die Bipolare Störung ist... denn an einen gewissen Punkt ist das Leid größer als die Liebe...





Zitat von ******oir:
Umgang mit Traumata im BDSM
Mich interessiert hier die Sichtweise der dominanten Menschen, die den aktiven Part ausleben, wie sie damit umgehen, ob es sie ebenso blockiert, hemmt, oder andere Emotionen in ihnen hervorhebt.

Wie oben schon angedeutet, hemmt und blockiert es mich auch... zumindest im Zusammenhang mit BDSM.

Doch (auch wenn mich wohl jetzt einige "steinigen" dafür) ich bin der Überzeugung, dass es bald kaum mehr möglich scheint eine Sub ohne jegliche psychische Störung, Vorerkrankung oder Belastung zu finden.

Daher halte ich es eben grundsätzlich so, dass Sub auch gleichzeitig Lebenspartnerin ist und ich niemals eine Sub im BDSM-Kontext kennengelernt habe.

So steht als erstes der Mensch mit all seinen Vorteilen und Nachteilen, mit seinen positiven Eigenschaften und seinen negativen Verhaltensmustern, mit seinen unterschiedlichen Charakterzügen und seinen tiefer sitzenden Baustellen im Vordergrund.

Kann ich mir mit diesem Menschen, auf dieser Ebene eine Beziehung vorstellen, dann kommt alles andere... und nur so kann man eben dann auch die "Defizite" vom BDSM abtrennen und auf diese (wenn nötig) innerhalb der normalen Beziehung eingehen.

Es gab daher auch schon ein paar Damen, auf die ich mich genau aus diesen Gründen nicht näher eingelassen habe, weil ich sehr schnell merkte, dass hier die Baustelle zu Groß ist... für mich.



Zitat von ******oir:
Umgang mit Traumata im BDSM
Kann BDSM als Möglichkeit zur Traumabewältigung genutzt werden? Wie gefährlich kann dies werden, wenn es nicht durch professionelle Hilfe begleitet wird?

Ich kenne die eine oder andere Frau, die dies so lebt und versucht und "vermeintlich" auch als "heilend" empfindet.
Jedoch hält das dann auch immer nur so lange an, wie die aktuelle Beziehung andauerte... um dann jedes mal in ein noch tieferes Loch zu fallen, wenn die Beziehung zu Ende war.

In meinen Augen ist es Gefährlich, weil irgendwann das Loch so tief sein kann, dass sie selbst mit professioneller Hilfe nicht wieder heraus findet... und wenn dann noch eine ganze Familie mit Kindern, Haus etc. dahinter steckt, dann werden alle mit in dieses Loch gerissen.

Muss nicht... doch die Gefahr besteht akut.

So zumindest meine Erfahrungen und Meinungen.

Der Krolock
*******odot Frau
1.652 Beiträge
Ich würde sagen die bisherigen Beiträge deuten an wie viele von uns betroffen sind: ehemalige Opfer von Misshandlung und Missbrauch oder schlechten Erfahrungen.

Für mich ist dabei wichtig, festzustellen in wie weit sich der Sub selbst"bewusst" mit seiner Vergangenheit beschäftigt hat.
In wieweit er auch bereit ist, sich aktiv mit der Aufarbeitung zu beschäftigen.

Ich habe kein Problem mit der bewussten Inszenierung von traumaähnlichen Situationen, da ich das auf der anderen Seite auch für mich genutzt habe. Eine Therapie ersetzt dies sicherlich nicht. Aber die reinszenierten Erfahrungen in geschütztem Rahmen und das (neue) Erleben von Kontrolle die Situation zu beenden, wenn es zu schlimm wird kann auch heilsam sein. Ebenso die Erkenntnis, dass es im Schlimmen auch Elemente gab, die man als schön erlebt hat und die man in der Session noch mal leben darf.

Also: ja, ich lebe BDSM auch mit traumatisierten Menschen - mit viel Empathie, Vertrauen und dem Mut eine Grenze zu ziehen, wo sie ihm und mir Schutz bietet.

Abgesehen davon kenne ich eigentlich niemanden, der nicht von den oben genannten Themen betroffen ist, in unterschiedlichen Stärken.

Daher wird fast jede/r von uns seinen Umgang damit finden müssen.
*******dor Mann
5.910 Beiträge
wichtiges Thema
Ich bin dann voreingenommen und vorsichtiger.
Ich verschaffe mir einen Eindruck, wie gut das Coping ist und wie belastbar ihr Support.
Ich versuche nicht, zu therapieren und reflektiere noch mehr.
Ich spreche mehr als sonst und explizit zu dem Thema.
Ich weiss, dass Aftercare wichtiger ist als sonst.
Ich bereite mich gut vor für Abstürze.
Borderliner und dissoziative Persönlichkeiten "kann ich nicht"

Zwischenstand heute.
****ody Mann
11.841 Beiträge
Ich war blutjung in einer Reinszenierungsgeschichte (meine starke Einschätzung) und kannte die extrem üble Vorgeschichte nicht. Das hat mich so verändert, dass ich mich selbst nicht mehr leiden könnte. Das, was ich da an mentalem und physischem Sadismus abgerufen habe, ging auf keine Kuhhaut mehr. Ich verstand das alles erst mit zeitlichem Abstand. Bewusst oder unbewusst, hatte sie mit mir einen Stellvertreter für den Menschen installiert, der ihr das alles angetan hatte. Sie hatte das kaum merklich inszeniert.

Später erlebte ich einige Male noch, dass es im BDSM dieses "Stellvertreter-Spiel" ziemlich oft gibt, selbst bei relativ reflektierten Menschen mit Therapieerfahrung und dass an der Erfüllung dieser Funktion sehr viel hängt. Muss nicht einmal immer um Traumatas, den schlimmsten Fall also, gehen. Man muss genau hinschauen, ob es in einer Verbindung bereits eine stationäre Rolle gibt, in die man schlüpfen soll oder ob sich zwei freie Wesen begegnen, die ihre eigenen Schatten haben dürfen.
An dieser Stelle möchte ich mich einmal bei allen bedanken, die an diesem Thema interessiert sind und auch Beiträge zugesteuert haben. Ich werde mich auch noch weiter an dem Austausch beteiligen. Aufgrund der gestrigen Störung, kann ich heute noch nicht über den Webbrowser die Seite öffnen. Sobald ich wieder mit der Tastatur schreiben kann, bin ich bei euch.

(Das Thema habe ich über Word vorgeschrieben und mittels Cloud Funktion kopiert und hier eingefügt).
***e6 Frau
1.637 Beiträge
Ich habe meine Kindheits- und Jugendtraumata ohne ärztliche, aber mit ganz ganz viel freundschaftlicher Unterstützung überwunden.
Wenn ich so zurück denke, haben sich wohl meine Phantasien während meiner Erlebnisse entwickelt. Allerdings war ich seltsamerweise in diesen Phantasien der dominate Part, wobei ich heute den submissiven Part einnehme und mir auch nichts anderes vorstellen könnte.
Vor dem Zwiespalt, ob ich das "darf" oder nicht, stand ich zu meinem BDSM-Beginn vor knapp nem Jahr. Doch der Wunsch war grösser, so hab ich mich überwunden.
Über negative Trigger war ich mir vollkommen bewusst. Ich habe all die Jahre meine Erlebnisse so tief vergraben, dass ich sie kaum noch wieder geben konnte, selbst wenn ich gewollt hätte. Doch schon während meines "normalen" Sexlebens kam es immer mal wieder dazu. Diese Situationen konnte ich aber sehr schnell lösen, in dem ich die Augen öffnete und wieder im hier und jetzt war.
Nun im Spiel stand ich aber vor der Krux, dass ich mit verschlossenen Augen keinen Fluchtweg mehr hatte und die Trigger häufiger und heftiger wurden. Und obwohl ich sie weiterhin kontrollieren konnte, war mir die Entwicklung der Häufigkeit und Heftigkeit bewusst und somit auch, dass ich mich dem stellen musste.
Ich hab heftig mit mir gerungen, wie ich das anstellen könnte. Wobei meine Hauptherrausforderung eigentlich war, dass ich nicht wusste wie und wo ich meinen Top und Lieblingsmenschen damit konfrontieren konnte bzw ob ich das sollte/wollte.
Ich hatte auch immer Angst damit zum Arzt zu gehen, denn ich wollte die Kontrolle über meine Schubladen nicht abgeben. Hatte Angst, dass durch gezielte Fragetechnik plötzlich alles unkontroliert raus kommt. (was ja eigentlich Quatsch ist, denn diese Leute haben das ja nicht ohne Grund gelernt und deren Ziel ist es auch nicht dem Patienten zu schaden. Aber naja,....Kopfkino und so....)

Glücklicherweise hab ich einen Menschen kennen gelernt, der es durch reines Zuhören geschafft hat, dass ich mich meinem Mann gegenüber endlich öffnen konnte. Dass ich alles verarbeiten konnte und vor allem ist mir dadurch klar geworden, dass es nicht ein spezifisches Erlebniss war, dass mich so gefangen gehalten hat, sondern dass mein Problem komplett woanders liegt. Es gab kein Bohren und kein Nachfragen, aber ganz viel Raum für meine bruchstückhaften Gedanken.

Das ist nun grade ca 3 Monate her und es geht mir super. Keine negativen Trigger mehr und mein Lieblingsmensch wurde auch nicht zu meinem Horrorclown.

Vlt noch eine Sache zuletzt. Ich habe meinem Mann bewusst keine Einzelhheiten über spezifische Handlungen genannt, denn ich möchte nicht, dass er unbewusst sein Verhalten ändert. Den grade diese Verhaltensänderung, die ja negative Situationen eigentlich verhindern soll, würde dann dazu führen, dass man grade daran erinnert wird. Eben weil man weiss, dass der andere immer etwas umschifft.

Das war auf jeden Fall etwas was mir persönlich geholfen hat. Das muss auf keinen Fall für andere zutreffen. Und ich weiss auch nicht, ob es dir, lieber @******oir, und auch den anderen Tops wirklich weiterhilft. Aber vlt kann man mit sehr viel Feingefühl, Zeit und Raum, und kleinen Schritten der/dem ein oder anderen Sub helfen, sich selbst zu helfen. Natürlich vorrausgesetzt, er/sie möchte und schafft das.
Zitat von ******oir:


Kann BDSM als Möglichkeit zur Traumabewältigung genutzt werden? Wie gefährlich kann dies werden, wenn es nicht durch professionelle Hilfe begleitet wird?


Die Neigung zu Bdsm kann auch aus einem Trauma entstehen.
Ob die Auslebung der Neigung sich gut auf die Psyche der traumatisierte Person auswirkt, das ist ungewiss.
Ich nehme an, dass jeder Mensch seine Geschichte individuell verarbeitet.

In professionellen Therapien werden für die Trauma Bewältigung unterschiedliche Methoden eingesetzt, die ein gemeinsames Basis haben.
Die Person wird auf jeden Fall mit dem Erlebtes konfrontiert. Denn nur Bewusstsein schafft Klarheit.

Ich bin der Meinung dass kein Laien den Therapeuten "spielen"
sollte und finde es gut, dass Du keine Aufgaben übernimmst, die Dich offensichtlich überfordern.
*******ress Frau
1.006 Beiträge
Tatsächlich ist es auch so, dass viele Malesubs sexuelle oder elterliche Gewalt in ihrer Vergangenheit erlebt haben. So zumindest meine persönliche Erfahrung.
Je nachdem,wie tief diese erlittene Verletzung geht,ist es mir auch nur sehr eingeschränkt (bis gar nicht) möglich, mit ihnen gemeinsam BDSM auszuleben.
Ich glaube, bei mir persönlich ist es ausschlaggebend,ob ich das Gefühl habe,dass es ihnen gut tut und sie nicht noch tiefer in ihr Trauma treibt. Selbstverständlich ist das jedes Mal eine gewagte Einschätzung, welche ich auch jederzeit bereit bin zu überdenken und,wenn nötig, zu revidieren.
Und mich selbst versuche ich dadurch zu schützen,dass ich abbreche, sobald ich merke,dass nicht ich als Mensch gemeint bin,sondern ich nur austauschbar eine wiederkehrende Rolle spielen soll.
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