„Auch wenn ich geneigt bin Dir zuzustimmen
Hvedrungr klingt es für mich doch etwas nach “so’n neumodisches Zeuchs brauchen wir nicht” Appell. Ich finde, dass die Integration der
KI Möglichkeiten durchaus einen Platz auch hier bei uns haben können und haben werden. Das entbindet nicht vom persönlichen Kontakt, spüren und Können. Ich sehe es daher eher als eine Erweiterung.
Das hat nichts mit "das ist neumodisches Zeug" zutun.
Wenn es nur ein Werkzeug wäre, dann wäre das alles okay. Ein Bildhauer nutzt heute beispielsweise auch ganz andere Werkzeuge als noch vor 1000 oder 2000 Jahren. Das ist völlig okay.
Würden wir aber nun Maschinen schaffen die den Bildhauer ersetzen und selbstständig Skulpturen schaffen, dann ist das kein Werkzeug mehr. Und, hupsa, so etwas gibt es bereits. Das hier ist ein Beispiel.
Und diese Beispiele gibt es auch an anderen Stellen. KI kann heute Bücher schreiben. Ich habe vor wenigen Tagen bei einem Freund gesehen, dass er sich von einer KI eine Kurzgeschichte hat generieren lassen. Dazu hat er Schlagworte eingegeben und den Rest die KI machen lassen. Die komplette Handlung wurde selbst generiert. Ja klar, die hatte noch an ander einen oder anderen Stelle so ihre Logiklücken, man sah aber die Richtung in die es geht. Kein Mensch hat dort kreativ wirklich Hand angelegt. Er nannte nur Schlagworte "Detektiv, Entführung, Lösegeld, Plottwist". Den Rest hat die KI gemacht.
Künstler*innen in meinem Umfeld laufen gerade gegen KI-Bilder Sturm, weil man auch dort nur Schlagworte eingehen muss um am Ende ein anscheinend gutes Bild herauszubekommen, das am Ende deutlich günstiger zu bekommen ist als ein Gemälde, bzw. eine Zeichnung, die ein wirklicher Künstler entwarf und zeichnete. Und das nicht in Tagen, die ein Mensch dort an Arbeit investieren müsste, sondern in Sekunden.
Die Kunst ist am Ende aber seelenlos und leer.
Es stecken keine Emotionen dahinter.
Der Kern von Kunst, das was Kunst ausmacht, wird vollkommen entfernt.
Vielleicht gibt es, um es einmal zu unserem Gruppenthema zurückzuführen, in 200 Jahren "Bondage-Roboter". Der mechanische Rigger. Dann braucht Bunny keinen Rigger mehr, sondern kauft sich einen "Shibaritron 3000". Da gibt man dann ein was man gerne hätte und der fesselt. "Einmal bitte Semenawa, Schmerzintensität 5 von 10, Intimbereich darf miteinbezogen werden, Session darf 30 Minuten dauern, nur Semisuspenion, Juteseile, Safeword ist 'Alabama'". Und dann legt der los.
Ich finde das gruselig.
In diese Richtung gehen KI-Sessiongeneratoren.
Für mich ist gerade das Einstellen auf eine Partnerin ein immanenter Bestandteil des Zusammenspiels.
Daraus ergeben sich Emotionen und ein vertrautes, dynamisches Miteinander.
Das möchte ich mir nicht von einer KI, die mir eine Session vorschreibt, nehmen lassen.
Am Ende ist das auch kein Werkzeug mehr, sondern die Ersetzung meiner Kreativität.
KI kann an vielen Stellen wunderbar helfen.
Und Bondage muss nicht hart traditionalistisch sein.
Für mich diese ganzen Spielereien mit Kimono, Bambus, den Matten, etc. vor allem eines:
Sie sind Werkzeuge um eine bestimmte Stimmung zu erzeugen.
Die Stimmung ist worum es geht, denn sie erzeugt Immersion, die wiederum Emotionen erzeugt.
Was für Wandhaken wir benutzen, was für Karabiner, etc. ist dabei völlig irrelevant. Das sind alles Werkzeuge. Ich brauche auch keine Juteseile, die handgedrillt nach japanischer Methode aus dem Jahre 825 aus der Kushimoto-Region sind. Außer(!) meine Partnerin und ich legen persönlich Wert darauf, weil das für uns etwas besonderes ist. Dann nämlich liegt wieder Gefühl darin.
Das sind alles Werkzeuge, so wie das Seil auch nur ein Werkzeug ist und niemals mehr sein sollte. So wie eigentlich auch jeder Knoten ein Werkzeug ist, der etwas auslösen soll, bzw. als Grundlage für eine Fesselung dient die wiederum etwas auszulösen sucht.
Dort Anpassungen vorzunehmen, mit denen alle Beteiligten einverstanden sind, weil sie die Stimmung nicht schmälern, finde ich vollkommen okay. So muss es nicht immer der klassische Bambus sein. Andere legen da wiederum Wert drauf.
Werkzeuge lassen sich austauschen, so wie wir heute moderne Pinsel für Maler haben und nicht mehr die Utensilien von vor 1200 Jahren nutzen. Die Kreativität, in der viel vom Herzblut steckt, sollte sich aber nicht an eine KI auslagern lassen.