Teil 6
Cathy hatte sich in den paar Minuten um keinen Millimeter vom Fleck bewegt.
"Der Traum aller Männer" sagte ich grinsend, "seine Frau wirklich dort wieder vorzufinden wo man sie zurückgelassen hat. Und sie macht keinen Unsinn"
"Gefällt dir, was?"
"Und wie"
Das Cocktailkleid ließ sich mit einem Reißverschluß an der Seite öffnen. Es sank wie eine zweite Haut aus Seide zu Boden und fiel um ihre Knöchel. Durch den Wetlook wirkte der Anblick irgendwie falsch. Ein vermeintlich nasses Stück Textil, aber es klebte nicht auf den Fliesen.
Entkleidet war nun offensichtlich, was Cathy mit den zahlreichen Transportsicherungen gemeint hatte, und es entlockte mir ein Grinsen. Nicht nur die Körperöffnungen waren sorgsam mit fleischfarbenen Gummiplugs verschlossen gewesen, auch an den Hüften, Brust und sogar ihrem Hintern hatte sie diverse Schockpads, Bänder, Gummierungen. An ihren Füßen würde ich später an diesem Tag noch eine Überraschung finden. Polsterung zwischen den Zehen und an den Sohlen.
"Wow. Die haben dich aber ausgezeichnet verpackt. Wollten sie dich nach Asien schicken?"
"Das ist gar nicht so komisch, wie es klingt. Eine von uns wurde gestern tatsächlich nach Hongkong gebracht."
"Eine von euch? Süß"
Das Spiegelbild eines bösen Blickes versuchte sich in meine Stirn zu bohren "Sie hatte Angst vor dem Flug"
"Das sind zwölf Stunden Flug. Ist ganz schön lang, wenn man sich nicht bewegen kann"
"Und zwölf wieder zurück, um das Sheeting abzumachen"
"Stimmt. Aber was macht man nicht alles für seinen Fetisch?"
"Das war nicht ihre Idee. Ihr Herr wollte sie als Puppe haben."
Ich nickte und verzog den Mund zu einem diabolischen Grinsen, "Dann sei froh, daß wir in Frankfurt wohnen!"
Einige der Blicke prallten an mir ab. Andere spürte ich zwischen den Schulterblättern, als ich mich bückte und mich an den Silikonschläuchen zu schaffen machte. Es kostete einiges an Fingerspitzengefühl und dauerte eine Weile. Cathy hielt den Mund, aber hätte sie sich bewegen können, hätte sie garantiert gezappelt.
"Ist es schon sehr schlimm?" fragte ich lauernd als ich fertig war, und eine große Kristallkaraffe auf dem Boden platzierte. Der Schlauch endete darin.
"Ich platze gleich" verriet sie mir angespannt, "bitte öffne mich endlich!"
Ich strich über ihren glasharten Körper, der mit seinen halbtransparenten Hautpigmenten und der schimmernden Oberfläche wie der Maschinenleib eines Androiden wirkte. Es gab keinen noch so kleinen Makel. Glatt, warm und ebenmäßig, in allen ihren schönen Rundungen war Cathy als lebende Puppe präpariert. Das perfekte Spielzeug. Die Glocken auf ihren Brüsten unterstrichen das künstliche Äußere, wirkten ein bisschen obszön, ebenso wie der Schlauch, der aus ihrer Spalte ragte. Die Schalen an ihrem Hintern, die die Backen in Form halten sollten verstärkten noch den Eindruck, daß hier eine Schaufensterpuppe vor dem Spiegel stand und mich mit ihren großen menschlichen Augen ansah, in denen das Flehen immer größer wurde.
"Bitte" hauchte sie. Ich fühlte, wie sie ihre Hilflosigkeit genoß.