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"Eigentlich" hab ich ja mit BDSM wenig am Hut ... ich bin nicht explizit schmerzliebend; Demütigungen, Beschimpfungen oder gar offen zur Schau getragener Sadismus wirken auf mich in keiner Weise stimulierend sondern triggern nur tiefsitzende Verletzungen in mir.
Und dennoch ... oder vielleicht gar deswegen? ... spüre ich in mir diese Sehnsucht nach tiefer, leidenschaftlicher Hingabe, nach diesem Vertrauen in das ich mich hineinstürze, wie in einen tiefen, schwarzen See.
Schmerz an sich hat nichts erotisierendes für mich ... Aber dieser zarte, sich langsam steigernde Schmerz in der Hingabe hat etwas dunkles, lockendes ... berührt ein tiefsitzendes Verlangen in mir. Schmerz als Geschenk, als Liebesgabe, als Erweiterung der Leidenschaft ... als Vertrauensbeweis ... als Band tiefer Verbundenheit.
Mit einem Mann der es offensichtlich genießt mich zu quälen .. könnte ich kein Liebesverhältnis haben, er würde nur meinen Widerstand wecken. Aber ein Mann der in stiller, vertrauensvoller Übereinkunft mich an seine starke Hand nimmt ... und führt, ohne Druck, lockend statt drohend, geduldig und sensibel ... dieser Mann könnte etwas in mir wecken, was lohend in mir schlummert, heiß, glutvoll. Als junger Mensch suchte ich in der christlichen Mystik diese Art der tiefen Vereinigung ... heute sind die Bilder der Religion verflogen, aber das Verlangen blieb ...
Nun, auch mit einer Frau könnte ich mir ein solches inniges Liebesverhältnis vorstellen, aber ich merke, dass ich gegenüber Frauen eher Switcherin bin, ich genieße es meinem Liebchen jenen Halt und jene Geborgenheit zu schenken, nach der ich mich in meinem innersten selbst sehne.
Ich merke, dass ich noch sehr entwicklungsbedürftig in dieser Thematik bin. Auf der einen Seite die mich erschreckenden Bilder von eher an extremer Körperverletzung gemahnenden Praktiken ... Nadeln, schwarze Male auf der Haut bis hin zu blutenden Verletzungen ... Auf der anderen Seite diese fast unerträgliche Sehnsucht nach tiefster Hingabe, Auslieferung ... Auflösung im Verlangen des Geliebten.