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Metakonsens in einer BDSM-lastigen Beziehung

**********urple Paar
7.608 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Metakonsens in einer BDSM-lastigen Beziehung
In einer anderen Gruppe wird gerade intensiv über die Bedeutung des "Metakonsens" diskutiert. Auslöser war, dass dieser Begriff in einem anderen Thread mit "Übergriffigkeit" in Verbindung gebracht wurde.

Hier in der *herz*-Gruppe bringen vermutlich die meisten Mitglieder BDSM vermutlich ganz besonders mit Einvernehmlichkeit, Nähe und Vertrauen in Verbindung.
Trotzdem gibt es auch hier mit Sicherheit Menschen die sich nicht mit SSC begnügen, deren Grundlage für ihr "Spiel" RACK oder gar CNC ist.
Mich würde interessieren, wie gerade hier die Meinungen und Erfahrungen dazu sind.

Lebt ihr euer BDSM immer strikt einvernehmlich aus, oder gibt es Situationen in denen ihr auf einer Art Metakonsens aufbaut?

Wie sieht euer Metakonsens genau aus?
Gibt es noch ein "Meta-Safewort" oder verlasst ihr euch völlig auf das Einfühlungsvermögen und die Beobachtung des Tops?

Wie schafft ihr emotional und mental den Spagat zwischen Einvernehmlichkeit und bewussten Grenzverletzungen oder Grenzüberschreitungen die eigentlich und objektiv ein klares "Nein" darstellen?
Ich meine hier jetzt ausdrücklich (... verschiebbare) Grenzen und keine unverrückbaren Tabus!

Seid ihr dabei gefühlt immer auf der sicheren Seite der Einvernehmlichkeit oder gibt oder gab es Situationen, die sich tatsächlich übergriffig anfühlen?

Ich würde mir einen offenen und respektvollen Austausch wünschen.


LG BoP (m)
*******zen Frau
4.108 Beiträge
Ich gebe zu das ich es nicht kann, dafür bin ich zu ängstlich und geprägt von Erfahrungen die nicht gerade das Vertrauen förderten.

Selbst im einvernehmlichen gebe ich viel Vertrauensvorschuss.

Ich denke das der Wunsch nach noch mehr Abgabe ein langer Weg ist der in einer Beziehung wachsen muss .
******age Mann
3.120 Beiträge
Passiv habe ich schon die Erfahrung gemacht,
dass Tabus und Safeword übergangen wurden.
Deshalb bin ich aktiv umso achtsamer.
Wobei ich duchaus auch schon CNC
ohne explizite Absprache eines Safewords gespielt habe,
über übliche Grenzen gegangen bin
und die absolute Grenze gespürt und beachtet habe.
*******l62 Frau
1.261 Beiträge
Auch wenn es auf den ersten Blick gegensätzlich anmutet ... Grenzverletzung funktioniert nur im einvernehmlichen Rahmen. Bedeutet für mich, dass der aktive Part das wie der Grenzüberschreitung im Rahmen der abgesprochenen Bedingungen entscheidet. Funktioniert ... solange sich beide vertrauen. Für mich bedingt Vertrauen jedoch die Basis einer Beziehung. Alles andere ist Spiel ... ohne Grenzüberschreitung, die eng gesteckt sind und bleiben.
*******ul13 Frau
476 Beiträge
Interessantes Thema ...
... wir haben vom ersten Treffen an ohne Safewort gespielt - aber, er kannte auch meine (schwierige) Vergangenheit. Heißt, er hat gerade am Anfang mehr als achtsam & empathisch agiert und obwohl unser Spiel mittlerweile auch RACK beinhaltet ... fühle ich mich immer sicher bei ihm. Es gab Situationen, die grenzwertig waren ... die mich an meine Grenzen gebracht ... mich aber auch gleichzeitig wahnsinnig gekickt haben.

Letztendlich glaube ich, dass es immer wieder Situationen gibt - geben wird - wo DOM sich im Bereich des Metakonsens bewegt. Und, ich persönlich möchte das auch so ... nur so kann ich mich weiter entwickeln, gehe - mehr oder minder bewußt, aber immer von ihm begleitet und gehalten - aus meiner Komfort/Wohlfühlzone raus - und genau das macht, für mich persönlich wohlgemerkt, auch den Reiz aus.

Wenn er immer (nur) das machen würde, was ich kenne, erwarte und möchte ... wäre er mein Wunscherfüller - aber eben nicht mein DOM und BOSS. Er spielt mit meinen Grenzen - mit meinem Schamgefühl, mit meinen "das-mag-ich-gar-nicht-Dingen" ... und genau das will ich ... genau das fordert meine Devotion und Submission ihm gegenüber heraus!

"Gibt es noch ein "Meta-Safewort" oder verlasst ihr euch völlig auf das Einfühlungsvermögen und die Beobachtung des Tops?"
Nein, es gab und gibt kein Safewort ... und JA, ich verlasse mich auf sein Einfühlungsvermögen und sein "mich lesen können". Vertrauen, offene Kommunikation und ein sich "aufeinander verlassen können" (von beiden Seiten) ist hier das A und O.

"Seid ihr dabei gefühlt immer auf der sicheren Seite der Einvernehmlichkeit oder gibt oder gab es Situationen, die sich tatsächlich übergriffig anfühlen?"
Auf der "sicheren" Seite fühle ich mich einerseits zu 100 % durch mein Vertrauen in ihn und doch auch wieder nicht und nie. Ist widersprüchlich ich weiß, heißt, ich weiß nie wirklich was kommt und was mich schlußendlich erwartet ... und, ich will es auch gar nicht wissen! Das nun mal eben so ... ER hat das Sagen und ER macht was ER will. Das ist von mir auch letztendlich genau so gewollt. Als "übergriffig" empfinde ich das nicht... eher wie einen Überraschungs- manchmal natürlich auch wie einen Schockmoment ... er fordert mich heraus ... und ich stelle mich der Herausforderung. Wie eine gemeinsame Reise ... und da muss man eben auch mal bereit sein, andere ... unerwartete & holprige... Wege gehen zu wollen oder einem (in dem Fall meinem BOSS eben) blindlinks zu folgen. Fordern, fördern ... aber eben nicht brechen heißt die Devise ... und da er über gesunden Menschenverstand verfügt ... vertrau ich ihm.

"Wie schafft ihr emotional und mental den Spagat zwischen Einvernehmlichkeit und bewussten Grenzverletzungen oder Grenzüberschreitungen die eigentlich und objektiv ein klares "Nein" darstellen?
Ich meine hier jetzt ausdrücklich (... verschiebbare) Grenzen und keine unverrückbaren Tabus!"

Hatten wir bisher erst einmal und das haben wir mit reden ... auffangen ... reden ... auffangen ... gemeistert!
*****_SM Frau
402 Beiträge
Mir ist meine Selbstbestimmung äußerst wichtig, deshalb werde ich für mich keinen Metakonsens akzeptieren...

Ich spiele zwar mit meiner Partnerin ohne explizites Safeword, aber den gängigen Ampelcode oder „Mayday“ kennt ja fast jeder im BDSM-Kontext. Sollte also die normale Kommunikation nicht mehr ausreichen, gehe ich davon aus, dass sie es versteht und darauf reagiert. An und über soft Limits gehen ist ok für mich, aber wer mein explizites „Nein“ ignoriert verliert mein Vertrauen... Das ist einfach so und lässt sich willentlich nicht von mir beeinflussen und das muss es m.M. auch nicht. Jeder so wie er*sie mag.

Aktiv spiele ich ebenfalls nicht im Metakonsens und möchte es auch nicht.

LG, Snake
**********urple Paar
7.608 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Danke für die offenen Beiträge bis hierher ...
Das ist aber eigentlich nicht das was man unter "Metakonsens" versteht, wenn ein safewort übergangen wird oder gar Tabus verletzt werden @******age.
Das wäre für mich auch klar übergriffig.

Natürlich ist es auch völlig legitim, innerhalb eines völlig sicher abgesteckten einvernehmlichen Rahmens zu bleiben. Das ist das andere Extrembeispiel @*******zen.

Genau das was dazwischen liegt, nämlich der große Spielraum zwischen einfachen den einfachen Grenzen (... Softlimits) und Tabus (... Hardlimits)stellt diese ambivalente "Grauzone" dar, in der ggf. ein Metakonsens zum tragen kommt.

Im Prinzip entspricht ja auch diese termporäre Grenzüberschreitung das "Non Consent" genau dem Willen von Sub. Sub will ja diese Macht oder besser Ohnmacht spüren. Sub will ja, dass Top diese Wohlfühlgrenzen überscheitet und trotzdem einem sicheren Rahmen vertrauen können.
Zitat von *******l62:
Auch wenn es auf den ersten Blick gegensätzlich anmutet ... Grenzverletzung funktioniert nur im einvernehmlichen Rahmen.

Top will nicht nur Wunscherfüller sein sondern in diesem abgesteckten Rahmen eine gewisse Basis für Willkür haben.

Das ist auch schön beschrieben von @****X13:
Wenn er immer (nur) das machen würde, was ich kenne, erwarte und möchte ... wäre er mein Wunscherfüller - aber eben nicht mein DOM und BOSS. Er spielt mit meinen Grenzen - mit meinem Schamgefühl, mit meinen "das-mag-ich-gar-nicht-Dingen" ... und genau das will ich ... genau das fordert meine Devotion und Submission ihm gegenüber heraus!

Ist das nicht auch schon eine Art Metakonsens @*****_SM?
An und über soft Limits gehen ist ok für mich, aber wer mein explizites „Nein“ ignoriert verliert mein Vertrauen...


LG BoP (m)
*********an59 Mann
377 Beiträge
Hai Leute,

ich finde es furchtbar, wenn man Grenzen überschreitet, wenn Vertrauen mißbraucht und somit zerstört wird. Wer dies tut, zerstört viel mehr als diesen Moment, und es hat nichts mit Dominanz zu tun! Ein "Nein" bleibt ein "Nein", wo auch immer.
Für mich ist das Wort "Metakonsens" eine Entschuldigung für eine zweifelhafte Dominanz.

Ganz lieben Gruß,

Spankingfan59
******age Mann
3.120 Beiträge
@**********urple
Zitat von **********urple:
Das ist aber eigentlich nicht das was man unter "Metakonsens" versteht, wenn ein safewort übergangen wird oder gar Tabus verletzt werden @******age. Das wäre für mich auch klar übergriffig.
Metakonsens und CNC empfinde ich letztendlich eben auch als Konsens der Sorte "Urlaub von der Achtsamkeit", aber eben nicht übergriffig zu werden.

Da ich genau diese Übergriffigkeit erlebt habe, die weder Konsens, noch Metakonsens war, ist es mir umso bewusster, so lange achtsam zu sein, bis eben Metakonsens vereinbart wird, sei es durch Worte, Gesten, Ermunterung weiterzumachen oder durchzuziehen oder wie auch immer, nur muss das dann eben völlig klar sein.

Ich halte da dann kurz inne und versichere mich, dass noch alles im Einvernehmen ist, eben weil ich weiß, wie verletzend das ist, wenn Frau über Absprachen, Tabus und Safweord bügelt ...

Ein Beispiel: Eigentlich wollte ich von einer Frau gefesselt werden, doch sie hielt mir ihre Arme hin. Ohne jede weitere Absprache. Also fesselte ich sie sanft - es kam ein "fester!"- mit erotischer Stimme. Also habe ich sie spielerisch festgesetzt, so, dass sie wusste, dass es ein Spiel ist. Sie nahm ihre Arme kurz zur Seite und meinte "Kuckuck!" und ging wieder in ihre selbst gewählte Verzweiflung. Da wusste ich, dass ich durchziehen kann. Nach einem mehr oder weniger harmlosen Spiel, bei dem ich über ein Nein! und ein Au! gegangen bin, habe ich kurz inngegehalten und sie gefragt: "Brauchst Du noch eine Runde?" (unausgesprochen: dann mit Vögeln, genau dass hätte ich bei einem Ja allerdings auch angekündigt). Antwort: Nein, alles Gut so! Danke! So funktioniert das prima: Gefühle ausleben und dennoch achtsam sein, wann die Grenze erreicht ist. Im Nachhinein kam mir eine Welle des Vertrauens entgegen, trotz Wildheit, da es ihr einfach gut damit ging.
**********urple Paar
7.608 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Wenn man keine Grenzen (... ich spreche wohlgemerkt von Grenzen, nicht von NoGos oder Tabus) überschreitet wird man im Leben die eigenen vier Wände nie verlassen, werden deie meisten Menschen nie einen Berg erklimmen.

Bereits wenn du die Brustwarzen einer Frau zum allerersten Mal zwischen zwei Fingern kneifst, hast du die Grenze ihres Wohlfühlbereichs in dem Moment überschritten, wenn sie den "süßen Schmerz" wahrnimmt.
Ob sie diesen Schmerz tatsächlich erotisieren kann, wisst ihr beide nämlich erst hinterher. Deswegen hast du auch kein "Nein" missachtet, weil es genau dazu vermutlich auch aus Unwissenheit kein Nein geben könnte.

Natürlich ist es natürlich furchtbar wenn man Vertrauen missbraucht, aber hier geht es ja genau darum wie man Grenzen überschreiten kann, ohne Vertrauen zu verletzen.

Ich glaube dir einfach nicht, dass du als Top immer nur auf Sub hörst und dich ausschließlich in Subs Wohlfühlbereich bewegst.

Insofern geht dein Beitrag m. E. etwas am eigentlichen Thema vorbei @*********an59.


LG BoP (m)
**********urple Paar
7.608 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ******age:
Da wusste ich, dass ich durchziehen kann. Nach einem mehr oder weniger harmlosen Spiel, bei dem ich über ein Nein! und ein Au! gegangen bin,

Ist das nicht bereits ein Metakonsens gewesen?

Ich behaupte jetzt mal, dass genau diese "Achtsamkeit" dabei eine elementare Voraussetzung ist. Innerhalb des Wohlfühlbereichs braucht es die nicht zwingend, da passt jeder auf sich selbst auf. Aber es gibt auch kein "Übergehen von "Nein" und "Aua" und meist auch kein "durziehen". *zwinker*

P. S. Und diese "Vertrauenswelle" hätte ja auch keinen nachvollziehbaren Ursprung...
******age Mann
3.120 Beiträge
@**********urple
Natürlich ist es natürlich furchtbar wenn man Vertrauen missbraucht, aber hier geht es ja genau darum wie man Grenzen überschreiten kann, ohne Vertrauen zu verletzen.
Ich emfinde es so: Ich möchte Grenzen weder bei mir, noch bei Frauen erweitern, sondern die überschreiten, bei denen das letztendlich irgendwie auch gewünchst ist. (Ich bin Switcher).

Es gibt also durchaus Grenzen, von denen ich mir wünsche, dass sie überschritten werden, damit ich für mich klären kann, was das mit mir macht.

Anderseits gibt es eben die sogenannten "Hardlimits", also Tabus wie CBT, Forced-Bi oder was auch immer. Als Top achte ich darauf, bestiommte Femdoms eben nicht (doch es gibt ja auch genügend männliche Dumm-Doms).
**********urple Paar
7.608 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ******age:
Ich emfinde es so: Ich möchte Grenzen weder bei mir, noch bei Frauen erweitern, sondern die überschreiten, bei denen das letztendlich irgendwie auch gewünchst ist. (Ich bin Switcher).

Da bin ich vollkommen bei dir!

Auch ich will keine Grenzen verschieben oder erweitern. Das wäre für mich als Reaktionsfetischist kontraproduktiv. Also kein "schneller, höher, weiter", sondern einfach "Edgeplay"...

Und genau dieser Metakonsens stellt sicher, dass das letztlich auch gewünscht ist, gibt mir die Legitimation auch mal ein Nein "achtsam" aber bewusst zu ignorieren.


LG BoP(m)
*****_SM Frau
402 Beiträge
Zitat von **********urple:
Ist das nicht auch schon eine Art Metakonsens @*****_SM?
An und über soft Limits gehen ist ok für mich, aber wer mein explizites „Nein“ ignoriert verliert mein Vertrauen...

Nein, das verstehe ich noch nicht unter Metakonsens. Das Überschreiten meiner eigentlichen Grenzen geschieht in meinem Einvernehmen und ich habe jederzeit die Möglichkeit es zu unter bzw. abzubrechen. Bei einem Metakonsens gibt es diese Möglichkeit m.E. nicht.
******age Mann
3.120 Beiträge
Beim Metakonsens können "Soft-Limits" überschritten werden, "Hard-Limits" und Tabus dürfen m.E. dennoch nicht überschritten werden. Der Unterschied zu SSC ist meiner Meinung nach einfach darin begründet, dass bei SSC ein Safeword genutzt wird, bei CNC/Metakonsens kann darauf verzichtet werden.

Doch auch da gibt es ja noch Unterschiede: Wenn von Schlagen bis Benutzen alles erlaubt ist und kein Safeword vereinbart ist, geht das für mich schon über den Metakonsens hinaus - da habe ich mich passiv einmal dagegen entschieden, das ist mir zu heftig und eine ganz andere Nummer als nur benutzt werden zu wollen etc. unter Einhaltung der Tabus.
*******zen Frau
4.108 Beiträge
Das sehe ich doch ein wenig anders, wie ich schon schrieb bin ich sehr ängstlich aber dennoch möchte ich einfach kein Safewort weil es mich unter DRuck setzt.
Ich habe Schwierigkeiten es zu benutzen und lasse dann zu.

Für mich ist das verzichten eines Safewortes nicht gleichzusetzen mit Metakonsens sondern ein verlassen auf das was man im Vorfeld besprochen hat.
Grenzen leicht zu verschieben finde ich in Ordnung aber weiter darf es nicht gehen, da verlasse ich mich einfach auf meinen Herrn.
******age Mann
3.120 Beiträge
@*******zen
Für mich ist das verzichten eines Safewortes nicht gleichzusetzen mit Metakonsens sondern ein verlassen auf das was man im Vorfeld besprochen hat.
Ich hatte gelesen, dass Du Schwierigkeiten hast, ein Safeword zu benutzen und bin auch der Meinung: Wenn es notwendig ist, ist schon vorher viel schiefgelaufen. Dennoch vermittelt es mir passiv, als auch aktiv Sicherheit.
*******zen Frau
4.108 Beiträge
Ich fühle mich als Versagerin wenn ich es benutze und halte aus, es geht nicht über die Lippen. Das hat mir schon Abstürze gebracht, wenn ich dann alleine war, weil ich so sehr über Grenzen gegangen bin oder ausgehalten habe nur um nicht zu enttäuschen.
Dennoch ist es kein Metakonsens das ich praktizieren könnte sondern nur mein Vertrauen in meinem Herrn das zu wissen und damit umzugehen.
******age Mann
3.120 Beiträge
Ein Safeword benutzen ist kein Versagen!
Versagen (des Aktiven) ist, wenn das Safeword
evtl. sogar mehrfach notwendig ist!

Noch schöner ist, wenn hinterher ohne Absprachen
und Safeword alle glücklich sind - das ist allerdings
die Königsdisziplin und nicht generell zu empfehlen.

Wenn mal ein Safeword kommt, sehe ich das als
Aktiver als Hinweis, dass ich mich an die Grenze
herangetastet und halt darüber hinausgeschossen
bin, da bin ich dann froh, wenn das Safeword
kommt, statt hinterher Vorhaltungen zu bekommen.
*****_SM Frau
402 Beiträge
Da stimme ich dir zu @******age , ein Tabu darf auch im Metakonsens nicht gebrochen werden.
Ich verstehe unter Metakonsens, dass Grenzen, aber nicht Tabus überschritten werden dürfen. Meine Schmerzgrenze bspw darf mal überschritten werden, aber eben nicht unaufhörlich. In dem Fall würde irgendwann ein Stoppsignal (egal in welcher Form) von mir kommen. Metakonsens wäre es für mich, wenn mein Signal dann ignoriert werden würde (wenn Metakonsens vorher vereinbart wurde oder generell in der Beziehung gilt). Ich möchte aber nicht, dass man meine Signale ignoriert, deshalb spiele ich nicht im Metakonens. Ein Bruch der Tabus steht für mich unter keinen Umständen zur Diskussion und würde ein Beziehungsende zur Folge haben.
*********icorn Mann
30 Beiträge
Als Nicht-BDSMler musste ich erstmal Metakonsens googeln.

Ehrlich gesagt kann ich mit diesen theoretischen Diskussionen nichts anfangen.

Ich habe eine Herrin, und bin ihr Besitz. Allerdings hat sie ihr Privatleben und ich ebenso, wir sehen uns nur zu einer Session. Telefonieren aber täglich.

Wir haben vereinbart, dass ich ausschließlich zu Ihrem Vergnügen da bin. Als Sadistin ist ihr größtes Vergnügen mich zu schlagen, mal mehr und mal weniger. Aber sie ist bestrebt, mich jedesmal an meine tagesaktuelle Grenze zu bringen.

Und hat sie einmal extrem überschritten. Sie war irgendwie gestresst und hat sich an mir abreagiert, auch verbal.
Wir haben kein Safewort. Als ich nicht mehr wollte, habe ich das auch so gesagt. Sie stellte mich vor die Wahl, zu gehen und nie mehr wiederzukommen oder mich für meine Widerspenstigkeit bestrafen zu lassen.

Das war für mich ein ziemlicher Zwiespalt, entsprach dies doch einem meiner Wunschszenarien. Andererseits war es mir zu viel.

Ich gab nach, ließ mich noch mal richtig mit dem Rohrstock züchtigen und bin dann gegangen.

Kurz darauf rief sie mich an um mir mitzuteilen, dass sie richtig geil geworden sei und es die beste Session überhaupt gewesen sei.

Da ich alles andere als befriedigt war reagierte ich eher unwirsch und wollte diese Beziehung eigentlich beenden.

Am nächsten Tag rief sie mich früh an und erklärte mir, was mit ihr los gewesen war und bat mich sozusagen um Verständnis.

Dies hat alles gerettet und unsere Beziehung weiter vertieft. Vor allem, weil sie beim nächsten Mal ihre anderen Vorlieben auslebte, die auch meine sind. Wäre sie nicht auf mich zugekommen, hätte ich sie wahrscheinlich verlassen.
********chaf Mann
7.480 Beiträge
JOY-Angels 
Hmmm - ich mag mal anmerken, dass es Situationen gibt, in denen Sub gar nicht mehr in der Lage ist, das Safewort zu benutzen. Da ist es dann an Top, das zu bemerken.

Der Metakonsens kann genau hier dann greifen. Dass Sub auch dann Top danach keine Vorwürfe macht, wenn es Top nicht bemerkt hat. Also ein Spielraum akzeptiert wird, der über das normale "SSC" hinaus geht, auch Situationen mit einkalkuliert, in denen es diesen Rahmen verlassen hat. Beide Seiten sich bereits im Vorwege sagen, dass man hart an der Grenze spielt und beide Seiten akzeptieren, dass es da dann auch mal drüber gehen kann und hier niemand dem anderen einen Strick draus dreht, wenn dies mal geschieht.

Sicher sollte so etwas dann nicht ständig passieren. Wenn man sich gut kennt, ist das dann ja auch für gewöhnlich nicht der Fall. Der Metakonsens ist aber eben genau dafür da, dass wenn es mal passiert, es dann nicht gleich ein "Dummdom!!" Geschreie gibt oder Ähnliches. Es wird schlicht akzeptiert, dass "Unfälle" dieser Art möglich sind beim BDSM, das Risiko dafür aber in Kauf genommen wird zugunsten der Möglichkeit, nahe der Grenzen kommen zu können. Wenn jemand beispielsweise niemals, never ever über eine Grenze gehen möchte, der wird auch eher sehr weit innerhalb dieser Grenze sich bewegen.

Es gibt aber eben Menschen, die sehr gerne nahe der eigenen Grenze gebracht werden möchten. Und genau für die ist so ein Metakonsens dann ein Segen. *g*
*****are Frau
10.424 Beiträge
Grenzen werden von mir klar verschoben und erweitert!
Allerdings ist das für mich,immer,eine Reaktion auf mir durch Sub aufgezeigte Möglichkeiten.
Was ich im Spiel sehe,oder danach in einer Unterhaltung darüber,von ihr höre,setzt dabei meine Massstäbe!
Das hat gar nichts mit schneller,höher,weiter zu tun,sondern mit einer Entwicklung in der wir uns befinden!
Die Schritte können sehr klein,aber auch manchmal ganz gross sein!
Die Faktoren dazu sind wie bei allen,sehr vielfältig.
Der Metakonsens gibt mir schlicht die Möglichkeit,neues und spontane Einfälle,im für mich richtigen Moment,der richtigen Situation,ohne das abzuklären umzusetzen.
Bis heute sind wir damit gut gefahren!
Das etwas schräg laufen kann,sollte einem der hoffentlich immer eingesetzte gesunde Menschenverstand,klar deutlich machen!
Aber das ist auch wenn man sich unter dem mMn unsinnigen SSC verortet,wohl klar!
Die bei der blossen Nennung des Wortes "Metakonsens" meist sofort aufkommenden Horrorszenarien,verwundern mich allerdings immer wieder! *gruebel*
Der aufs Dach stürzende Hubschrauber,kann auch vorkommen,spielt man unter SSC!
Gesunder Menschenverstand ist immer das wichtigste Spielzeug das wir benutzen sollten,und dieser sagt mir auch wieviel Nein das Nein von Subbi grade bedeutet!
Da kommt dann wieder des TE Lieblingswort "Ambivalenz" ins Spiel! *zwinker*
Gruss Schigare(m)
Profilbild
*********aris Frau
65 Beiträge
Bei uns gibt es auch kein Safeword und wenn er nicht irgendwann meine Grenzen verschieben würde, wäre ich enttäuscht. Wobei die Tabus, Tabus bleiben. Zum Glück sind unsere Tabus gleich und somit habe ich keinerlei Bedenken.
Tabus zu brechen ist für mich ein No Go
Ich
*********tyle Mann
91 Beiträge
Achtung, steile These:

SSC ist für beide Partner gefährlicher als RACK.

Warum denke ich das?
SSC gaukelt den Partnern durch ein mehr oder minder starres "Korsett" an Regeln, Grenzen, Limits, Tabus, usw Sicherheit vor.
NmE täuscht diese Sicherheit jedoch, weil für beide Partner gilt: Nicht jeder Tag ist gleich. Nicht alles wird jedem Tag gleich empfunden. Das gilt nicht nur für die passive sondern eben auch für die aktive Seite.

Die so konstruierte Schwäche, dass die Regeln jeden Tag gleich sind, aber nicht jeden Tag dem seelichen und körperlichen Befinden gleich angemessen sein können, kann so für beide zu "Falle" mit ernsthaften Konsequenzen werden.

Daraus schließe ich, dass ein SSC auch ohne der in RACK so sehr wesentlichen AWARENESS gar nicht funktionieren kann. Am Ende muss (mindestens) der Aktive die Situation und permanent (neu) beurteilen. Regeln, Grenzen und Tabus alleine helfen dabei gar nicht.
Erst die Awareness macht die Interaktion zwischen den Partnern sicher.
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