Dom gewinnt durch Bei-Sich-Bleiben
Dies ist eine teils selbständige Fortsetzung zur vorherigen Frage: BDSM für Anfänger: Verliert Dom Ansehen, wenn er Sub glücklich sehen will?Seit ich die vorherige Umfrage gestartet hatte, gab es eine wichtige Erkenntnis zu diesem Thema. Da das Ergebnis auch außerhalb des obigen Kontextes spannend ist, präsentiere ich es hier in einem separaten Thema.
Ich habe festgesellt, dass bei der Formulierung "Dom möchte Sub glücklich sehen" die Vorstellung aufgekommen ist, dass der Dom sich selbst untreu wird, Dass er sich selbst verbiegt, unathentisch wird, und sich nur noch ihrer Lust (bzw. ihrem Glück) verschreibt, wodurch tatsächlich eine ungewünschte Umkehr der Machtverhältnisse zustande käme: Damit würde dann tatsächlich nicht mehr der Dom das Spiel kontrollieren, sondern die Sub (über den Umweg ihrer Bedürfnisse). Ich glaube das haben auch einige Mitglieder versucht zu formulieren, die sich überlegt haben ob sich ihre Antwort ändern würde, wenn statt "glücklich sehen" die Formulierung "glücklich machen" dort gestanden wäre.
Wenn der Dom den Gelüsten der Sub nachgeht ohne dabei die Kontrolle abzugeben, während er zu jedem Augenblick bei sich bleibt, kann das selbstverständlich nicht passieren. Und ich glaube sogar, dass das genau das ist, was sich die allermeisten Subs von einer Session wünschen: Dass die eigenen Wünsche von jemand anderem erfüllt werden, ohne das Gefühl zu bekommen, dass man ihm diese Wünsche aufgedrängt hat. Dass die andere Person das aus freien Stücken macht, und damit auch das Gefühl gibt, dass die Wünsche wahrgenommen und bedingungslos akzeptiert werden. Wenn ich das so formuliere klingt das für mich sogar nach Liebe. Und zugleich auch nach Absolution
Was haltet ihr von diesem neuen Gedankengang? Klingt das so richtig für euch?
Und ich hoffe das hilft die vorherige Diskussion besser zu verstehen. Einige konnten die Diskussion ja gar nicht nachvollziehen und andere waren durch die Frage alleine schon völlig verwirrt