Belastbarkeit im BDSM-Kontext

Naja Gordon, die Frage könnte eine Sub auch nicht unbedingt zur vollen Zufriedenheit beantworten.
Es heisst immer so schön das Grenzen sich ja bekanntlich verschieben lassen. Nur jemand die am Anfang steht weiß noch nicht wo die Grenze erreicht ist, Sie kennt vielleicht das eine oder andere Tabu. Aber selbst da auch nicht alles weil Sie nicht alles ausprobiert oder getestet hat.
Egal bevor ich abschweife, kann man die Frage der TE so einfach beantworten wo die Belastungsgrenze ist..
Definitiv Nein!
Ich kenne bestimmte Grenzen bei mir auch nicht weil das ändert sich von Partnerin zu Partnerin.
Meine letzte hatte eine geringe Grenze, die nächste kann Ihre Grenze sonst wie hoch haben.. Wer weiß!
Aber.. Egal! Es ist eh nicht wichtig solange Ihren Spaß und Ihren Weg finden....

Was ist das denn nun wieder? Das bei diesem Thema überhaupt jemand am Anfang steht war gar kein Thema und warum werden Anfänger wieder mal wie der Ochs vorm Tor dargestellt? Was mich in diesen Diskussionen immer wieder nervt ist diese herab lassende Art. Ich war unzählige Male in Clubs und auf BDSM Veranstaltungen. Unterm Strich schnitten dabei immer die Herren beschissener ab als die Subs. Einfach nur weil sie schnell an ihre Grenzen kamen, weil es ihnen an Kreativität, Leidenschaft, Offenheit und echtem Interesse fehlte. Den Wunderdom, der der alles kann, der einem alles zeigt und der einem die Welt erklärt, dem begegnet man seltener als einem Einhorn. Beim schreiben sind sie aber alle ganz dicke da. "Hu hu hu, ich bring dich an deine Grenzen kleine Anfängersub!". Nur blöd wenn der eigene Horizont dabei auf ein Minimum begrenzt ist.

Also mal grundsätzlich: ich halte mich für einen belastbaren Menschen, egal ob im SM oder in anderen Bereichen. Aber: Das hängt auch immer schwer von der Tagesform ab. Damit bin ich, glaube ich, mit vielen hier einer Meinung, dass man pauschal nicht sagen kann ob man belastbar ist oder nicht.

Für mich persönlich spielt es eine große Rolle, ob jemand Redegewand ist. Wenn jemand wissen will, wie weit ich im SM oder BDSM schon gegangen bin, und er stellt die Frage "Wie belastbar bist Du?", ... dann passt das nicht. Wenn jemand wissen will wie weit ich bereit wäre zu gehen... ich habe keine Glaskugel. Ich habe keine Ahnung. Ist doch dann immer die Frage ob man abgeholt wird, wie gut man harmoniert, ob sich da neue Türen öffnen. Was weiß denn ich was in fünf Jahren ist?

Tatsächlich ist mir in den letzten 10 Jahren, seitdem ich aktiv im BDSM geworden bin, diese Frage noch nie gestellt worden. Zumindest nicht, dass sie mir im Kopf geblieben wäre.

Ich finde die Frage blöd, würde jetzt vermutlich mit etwas mehr Souveränität als vor 10 Jahre darauf eingehen. In meiner Anfangszeit hätte mich das sicherlich verunsichert, jetzt würde ich darüber lachen. Vielleicht auch zu unrecht, weil derjenige es einfach rhetorisch nicht besser weiß, aber trotzdem ein toller Mensch ist. Aber dann, wie oben erwähnt, nicht meiner.

Um eine Frage zur vollsten Zufriedenheit beantworten zu können, müsste die Frage deutlich präziser gestellt werden.
Grundsätzlich gehe ich bei jemanden der schon Erfahrung hat davon aus, dass sie weiß, ob sie auf Patsche, Patsche steht oder es auch weh tun darf und soll oder richtiges Leid ihr Kick ist.
Und damit wäre die Frage für mich schon beantwortet.

Über Anfänger reden wir hier nicht...aber selbst da gibt es einige zumindest mit ner Vorstellung was sie reizt. Ob das hinterher so ist, wird man dann sehen.

Mir wurde diese Frage anfangs auch einige Male gestellt.
Seinerzeit konnte ich sie noch gar nicht zufriedenstellend beantworten, da ich meine Grenzen schlicht und ergreifend noch nicht kannte.
Mittlerweile weiß ich, was ich (an guten Tagen) aushalten kann.
Das ist aber von so vielen Faktoren abhängig, dass ich zeitweise vielleicht schon beim ersten härteren Hieb genug hätte, und unter anderen Umständen den gleichen Hieb mit einem müden Lächeln quittieren würde.
Es hängt davon ab,
• wie viel Vertrauen ich zu ihm habe und mich dementsprechend fallen lassen kann.
• wie sehr er meine devote Seite heraus lockt, und damit ein "für ihn aushalten".
• wie die Tagesform ist.
• ...

Von daher ist diese Frage, selbst wenn sie verständlicher gestellt werden würde, kaum zu beantworten. Bei mir hängt das tatsächlich sehr vom Gegenüber ab.

Finde es ja witzig das Doms sowas fragen 😂 scheinbar gehen sie davon aus das sie grundsätzlich mehr bieten zum " aushalten" als Sub verträgt. Oder erfahrener sind....

Ich wurde nach meiner "Belastbarkeit " 2x zu Sub-Zeiten gefragt und beide meinten sie würden wirklich nur soweit gehen bis an die Grenze.
Ja, deren durchnummerierte Schlagwerkzeug -und Dominanzgrenze war schnell erreicht.

Ich sehe die Frage keineswegs nur im SM angesiedelt/ begründet.
Siehe meinen ersten Kommentar im Thema, S. 1.
Keine Eigenwerbung- nur für's Protokoll.

@*****erl
Meines Wissens ist auch eine Erweiterung ein weiter danke für die Bestätigung. Ich Frage mich nur warum du es selber schreibst aber bei anderen geht das ja gar nicht.

Das "Haus BDSM" hat viele Zimmer. Und dementsprechend viele Belastbarkeiten gibt es dort auch. "Wie weit würdest du gehen?" Darauf kann es keine globale Antwort geben. Die einzig sinnvolle ist "so weit es mir möglich ist." Und das ist nun einmal individuell vollkommen verschieden.

Ich nenne einfach mal einige (viele) Varianten von Belastbarkeit:

Wie lange ist "tease & denial" möglich mit dem? Wie viele Orgasmen gehen pro Abend? Wie lange hält es jemand in einem Pranger aus (Stichwort "wie lange stehen können")? Wie steht es mit Augenbinden? Bei welcher Art von Schmerz ist jemand gar nicht belastbar? (z.B. Nippelschmerz) Wo besonders? (z.B. Bastonade der Füße) Wie ist es mit Hitze? Mit Kälte? Wie viele Stunden gehen in Segufix? Welches Schlagwerkzeug geht, welches nicht? Wie lange geht ein Knebel, welcher überhaupt? Ist Brust / Penis abbinden drin oder nicht? Wie lange kann jemand gefesselt sein, bevor er Panik kriegt? Was geht über Nacht? Gar nichts oder alles? Worin besteht dieses "alles"? Wie "dirty" darf Dirty Talk sein? Wie psychisch belastbar ist wer bei Demütigungen? Welcher Art Demütigung überhaupt? Wie sieht es mit Öffentlichkeit aus? Wie viel Sex geht? Ist Atemreduktion ok? Sinnesentzug, welcher überhaupt, wie viele, wie lange? Wie viel darf SM in den Alltag hinein reichen? Wie steht es mit Foltermethoden (z.B. Waterboarding, Schlafentzug)? Wie lange gehen Käfigaufenthalte? Wie lange hält die Person eine Strappado aus? Wie lange gekitzelt werden? Wie groß kann ein Dildo sein? Wie tief rein kann man den Penis in den Mund stecken beim Blasen? Wie lange darf maximal eine Session dauern? Ist Rohrstock noch ok und Fiberglas nicht mehr? Ist "benutzt werden" immer drin? Auch Fremdbenutzung auf Befehl, wie oft und mit wie vielen? Wie lange kann die Person eine Deprivationsmaske tragen? Trägt Sub das Halsband auch bei der Arbeit, oder ist das Sub zuviel? Wie sieht es mit Strom aus, wirklich überall, welche Stärke?

Ich habe jetzt bestimmt noch Dutzende "Zimmer", also mögliche Kinks, vergessen, es sollte aber ausreichen, um klar zu machen, dass Belastbarkeit als Kriterium für sich viel zu global ist, um irgend etwas darüber aussagen zu können.
Es ist immer, grundsätzlich, wichtig zu spezifizieren, wo man belastbar sein soll.
Erst dann ergibt eine Antwort darauf überhaupt einen Sinn.

Ähhh... Wir sind hier in einem Anfängerforum...

Es scheinen ja überwiegend Anfänger zu sein, die die Frage stellen oder die Schwierigkeiten mit der Beantwortung haben.
Und Anfänger können von der Erfahrung der Erfahrenen lernen.

@********chaf
Und es spielen immer die Vorerfahrungen aus dem "echten Leben" mit rein.
Was kickt, was nicht? Was ist Tabu, was Grenze? Will jemand Belastungen, die er im "echten Leben" aushalten musste, antasten? Welche Trigger (bewusst oder unbewusst) gibt es?

Was brächte es, wenn ich sage, ich halte Anzahl x an Hieben mit Werkzeug y aus?
Es kommt auch auf das "wie" an;
und welcher Art meine Verbindung zu der Person sein wird.

Um es mal ganz weit zu fassen: Leben ist Erweiterung!
Es kommt auf das Was und noch mehr auf das Wie an.
Die Fragestellung ist halt aus diversen Blickwinkeln "seltsam".

Vielleicht wäre die richtige Antwort auf die Frage nach der Belastbarkeit sicherheitshalber:
Prinzessin auf der Erbse

Mein Beitrag vor deinem hat die Intension bereits dargelegt
Es geht wohl nicht um einzelne spezifische Praktiken oder eine Anzahl von Schlägen...mich und sicher die Meisten interessiert, wo "Ende" ist.
Patsche, Patsche mag für viele toll sein, wird aber wohl kaum einen Sadisten kicken.
Wenn es weh tun darf und soll wird der Patsche, Patsche Fan vermutlich überfordert sein und der Sadist fängt an zu grinsen usw.
Es geht daher wohl vorrangig um die Bedürfnisse die beiderseitig gestillt werden wollen.

Nö. Ich denke wir sehen das beide schon gleich. Der sadismus spielt bei der Frage an eine Sub ja keine Rolle.
Naja...der Beitrag von Spechtschmiede auf Seite1 ist sicher nicht weitläufiger gedacht...sie Philosophiert da über einen Packesel und stellt sich selbst Fragen zu ihrem Gegenüber...beides hat, selbst mit viel Fantasie und gutem Willen, nix mit der eigentlichen Eingangsfrage Zutun.

Da hast du natürlich recht aber man ist auch mit wenigen Erfahrungen sicherlich noch ein Anfänger, obwohl man schon weiß, was einen Freude bereitet oder gar kickt.

Aber, wie ich bereits erwähnte...Menschen ohne jegliche Erfahrung stellt man die Frage nicht...Menschen, die sich theoretisch bereits mit dem Thema befassen, können eine Vorstellung haben, aber ob die am Ende auch passt, muss man auch erstmal ergründen.

Es kommt halt auch drauf an, wer fragt.

Mir fallen, aus meiner Erfahrung heraus, auch diverse Dinge ein, bei denen Sub durchaus "belastbar" sein darf/sollte, ohne dabei auch nur einen einzigen Hieb bekommen zu haben.
Ich hielt mich immer für verhältnismäßig sportlich und fit und doch gab es Momente, in denen ich mich mit "Weichei" besser beschrieben hätte .
Seitdem wäre ich auch vorsichtig mit der Beantwortung solcher Fragen, wenn ich nicht weiß, was genau der Fragende damit verbindet.

Für mich sind solche Fragen kein K.O.-Kriterum, präzisiert werden sollten sie dann allerdings in jedem Fall.

Ich glaube eher, dass gerade Anfänger Anfängern die Frage stellen.
Jemand, der sich schon eingehender Gedanken darüber gemacht hat, was ihm guttut und was nicht, was er möchte und was nicht, warum das so ist, und wie er sich das Zusammenspiel mit dem Gegenüber vorstellt, wird anders formulieren.

Egal, wie rum ich es wende: Bei der Frage geh ich von Anfänger aus oder von Ego-Dom

Aber weil es tatsächlich ungünstig formuliert sein könnte und weil die Fähigkeit zur Kommunikation im BDSM unabdingbar ist, würde ich meinerseits nachfragen. Über den weiteren Verlauf des Gesprächs lässt sich sehr schnell erkennen, ob es passt oder nicht.

Ich denke das es da weit aus mehr als diese beiden Möglichkeiten gibt. Selbst ein Anfänger mit halbwegs funktionierendem Menschenverstand die Frage kaum stellen da es ein vollkommen ungünstiger Einstieg in eine vernünftige Kommunikation ist. Ich tendiere eher dazu zu sagen das es Spinner sind die Fragen wie diese stellen. Menschen die einen auf gequält hart machen müssen ohne das am Ende was fruchtet. Ist wie Fahrrad fahren ohne das eine Kette drauf liegt.
Die Frage ist von vorn herein dämlich weil man die Belastbarkeit nicht benennen kann. Selbst in Prozenten ginge es nicht da es kein Maß, keinen Vergleich und keinen Rahmen gibt.

@******l75
Das ist der Punkt. Hineinspüren ist viel besser.

Jetzt nicht lachen: Ich beginne mit einer Wellnessmassage,
bei der ich mich an die maximale Intensität herantaste:
"Sind das jetzt eher 50 oder schon 80%" und dann mit
"Probekuscheln", was in Festhalten, Festsetzen, Fesseln,
Hintern versohlen etc übergeht. Highlihgt ist allerdings ein
Rough Body Play, besonders, wenn die Frau stärker ist.
Hat es tatsächlich einmal gegeben ...

DomBull75.. Das war von mir nicht auf blutige Anfänger bezogen. Dann hast Du mich falsch verstanden. Kann beim schreiben immer passieren.
Es ging einfach um die Personen die Ihre Grenzen nicht kennen.
Und ich meinte nicht nur Anfänger damit. Dann habe ich mich in den Satz unverständlich vielleicht ausgedrückt.
Zu Deiner Anmerkung mit den Doms in den Clubs gebe Ich Dir vollkommen Recht. Man sieht auch mal welche die überfordert sind oder wo es an Kreativität hapert, und das ganz gewaltig.
Aber man sagt es Ihnen auch nicht,an denkt sich seinen Teil.
Es ist ja auch noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Das Sie mir etwas mehr über Ihre Erfahrungen im SM berichtet. Nicht gerade ein eleganter Einstieg in einen Dialog, dafür schnörkellos und direkt. Wusste nicht, dass es verpönt ist direkt zu fragen, bin auch damit noch nie angeeckt. In den ersten Dialogen vielleicht deplatziert.

Ansonsten eine Frage von vielen, die man sich am Anfang einer Begegnung stellt. Zum Glück, gibt der JOYclub jetzt noch Schützenhilfe - mit der Profilangabe BDSM Intensive Erfahrungen, wo ich gerne mal Nachfrage was ich mir darunter vorstellen soll.

So schnörkellos und direkt, dass hier x Leute darüber diskutieren, wer so etwas fragt und vor allem, was er damit meint