Die Grundfrage, die dem Thread ja offensichtlich vorweg steht, ist: Warum vergessen so viele Anfänger in Sachen BDSM auf einmal, Mensch zu sein? Warum suchen sie Subs und Doms und keine Menschen mehr?
Es mutet auch auf mich etwas irritierend an, wenn man hier ein Thema startet, ohne eine Diskussion darüber zu führen. Das kann nicht der Sinn eines Themas in einem Diskussions(!)forum sein. Wenn keine Reaktion erwünscht ist, gehören solche Dinge eher in Blogs, die eher den Sinn eines "Nur zu eurer Information" erfüllen. Je nachdem, wie viele Follower dieser Blog dann hat, umso mehr sieht man dann, ob es auch viele andere Menschen interessiert.
Es gab aber dann ja doch eine Diskussion hier. Und gibt es sie noch. Das spricht für diese Community, auch daraus noch etwas zu machen
Liebe TE, danke für dieses Thema, denn dass es tatsächlich wichtig ist, erkenne ich regelmäßig daran, dass wenn ich auf eine verunsicherte Frage eines Anfängers / einer Anfängerin hier gibt, worauf er/sie denn zu achten habe, wenn diese Person (meist) einen Dom oder eine/n Sub suchen, in etwa folgendes antworte:
"Vergiss bei aller Lust niemals, dass du auch Frau (Mensch) bist. Hast du das Gefühl, dass dein Gegenüber dich nur als Sub sieht, sich aber nicht für die Frau dahinter interessiert, dann werde ssehr vorsichtig. Es könnte sein, dass er dich als Mensch nicht respektiert. Und von Männern (Menschen), die dich nicht als das, was du bist, eine Frau (Mensch), respektieren, sollte man besser die Finger lassen."
bekomme ich regelmäßig sehr, sehr viele Dankeschöns. Selten weniger als zweistellig, einmal, wenn ich mich recht entsinne, war es sogar dreistellig. Das Bedürfnis, genau dies zu betonen und auch betonen zu müssen, dass man niemals den Menschen dabei vergessen sollte, ist offensichtlich sehr groß.
Tja, warum muss hier so etwas, doch eigentlich selbstverständliches, doch immer wieder gesagt und betont werden?
Ich glaube, dass es daran liegt, dass Anfänger häufig denken, dass die Kommunikationsregeln innerhalb des BDSM andere sind als bei "normalen" Flirts.
Dass dies angenommen wird, halte ich jetzt auch gar nicht für so ungewöhnlich. Denn jede "Szene" hat eigene Kommunikationsregeln, die nicht immer sofort von außen erkennbar sind. Da man aber ja sich in diese Welt des BDSM begeben möchte, ist der Wunsch groß, hier nichts falsch zu machen. Und dann denkt man eben in Dom/Sub-Mustern.
Ich kann mich beispielsweise an meinen ersten Discobesuch erinnern. Natürlich machte ich erst einmal alles falsch, interessierte mich erst einmal aus der Ferne für eine junge Dame, näherte mich ihr, eher schüchtern, immer wieder ihren Blickkontakt suchend, langsam. Um dann, als ich sie ansprechen wollte, nach gefühlt Stunden
, gleich mal eine klare Ansage von einem Schrank von Mann zu erhalten, dass ich mich verpissen solle, sonst bräuchte ich gleich dritte Zähne.
Tja. Ich interessierte mich nun einmal nur für sie und vergaß dabei völlig, wahrzunehmen, wer da um sie herum war - beispielsweise ein leicht reizbarer, offenbar ziemlich eifersüchtiger Freund. Typischer Disco-Anfängerfehler.
Fehler dieser Art, dass man in irgend einer neuen "Szene" in Fettnäpfe tritt, kennen sicher viele.
Da ist es dann doch nur naheliegend, dass sich Anfänger nach den Regeln
dieser Szene erkundigen.
Um dann feststellen zu dürfen, dass sie doch gar nicht so anders ist wie andere auch.
Hier menschelt es eben genauso wie überall woanders auch.